Vielleicht ist hier Chef tatsächlich eher das passende Wort. Noch lieber möchte ich meinen Hund eigentlich als Partner betrachten. Rudel ist immer so ein bisschen irreführend, genauso wie Rudelführer. Was, denke ich, irgendwo daran liegt, dass man eben kein Rudel ist, sondern eine Art "Lebensgemeinschaft". Ebenso ist das Wort Alphatier vollkommen falsch. Wir sind ja schließlich keine Tiere, wie sollen wir also AlphaTIER sein? Und das wir Menschen keine Tiere sind, weiß der Hund genauso gut wie wir. Das kann also von vornherein nicht funktionieren. Zudem kommt diese ganze Rudelführer-Theorie aus Forschungen an eingesperrten Wolfsrudeln, die sich, eingesperrt wie sie sind, nicht so verhalten, wie sie es eigentlich täten. Diese Erkenntnisse aus diesen Forschungen sind heutzutage wiederlegt, halten sich aber hartnäckig in vielen Köpfen. Auch mache ich die Erfahrung, dass positive Erziehung sehr viel mehr bringt an meinem eigenen Hund, den man durchaus innerhalb dieses Rudelführer-Weltbildes als dominant bezeichnen würde, als altmodische Erziehung. Die hat es schwieriger gemacht mit ihm, mit der positiven Erziehung haben wir Erfolg, auch wenn es eben länger dauert, bis der sich einstellt. Dafür ist er aber verlässlicher. Ich will meine Beziehung zum Hund nicht auf Angst oder Dominanz oder Chefgehabe aufbauen, ich will dass er mir vertraut und das gerne tut.