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Sarah
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zuletzt 16. Feb.

Kommando "Falsch" - Sinnvoll oder Nicht?

Ein paar Mal ist mir nun das Kommando "Falsch" begegnet. Dieses soll eingesetzt werden, wenn der Hund etwas falsches macht, wie zum Beispiel an der Leine ziehen, wenn er Fuß gehen soll; neben einem laufen, wenn er eigentlich hinter einem laufen soll oder wenn er Sitz anstatt Platz macht. Bsp.: Man sagt dem Hund "Platz", doch er macht "Sitz". Also fügt man ein "Falsch" ein und korrigiert den Hund in ein "Platz". Was haltet ihr von so einem Kommando? Ist das sinnvoll? Würde der Hund das überhaupt verknüpfen können? Ich lasse meine Meinung erstmal außen vor und bin gespannt auf Eure Ideen dazu😊
 
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Ker
14. Feb. 17:03
Für mich unnötig. Wie im normalen Sprachgebrauch sage ich " nein" wenn etwas nicht gut ist oder nicht ok ist, mir nicht gefällt und erfinde kein neues Wort. NEIN hat in 40 Jahren Hundehaltung immer funktioniert. Und funktionierte zudem auch bei unseren anderen Haustieren ( Kaninchen, Papagei, Streifenhörnchen usw.)
 
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Renee
14. Feb. 17:26
Wenn der Hund SITZ statt Platz mach und ich dann FALSCH sage, weiss ich nicht, wie mein Hund auf auf das Kommando reagieren soll. Ich habe bei Pepper die Kommandos auch mit Handzeichen unterstützt.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 19:02
Ich glaube, das Wort "Kommando" im Eingangstext führt zu dem Mißverständnis. Es ist ja schließlich kein Kommando, sondern ein Markerwort, dass dem Hund sagt, dass er gerade etwas falsch macht.
Richtig aufgebaut verringert es auch nicht eigenständiges Problemlösen, sondern gibt dem Hund nur einen Anhaltspunkt.
Ich habe Hunde gesehen, die "free geshapt" werden sollten, und durfte auch in einem Seminar mal erleben wie frustrierend es sein kann, wenn du weißt, dein Gegenüber will was von Dir - aber Du weißt nicht, was!
Da gebe ich meinem Hund lieber mit "Nein, falsch, Fehler,.." einen deutlichen Hinweis.
 
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M.
14. Feb. 19:19
Ich glaube, das Wort "Kommando" im Eingangstext führt zu dem Mißverständnis. Es ist ja schließlich kein Kommando, sondern ein Markerwort, dass dem Hund sagt, dass er gerade etwas falsch macht. Richtig aufgebaut verringert es auch nicht eigenständiges Problemlösen, sondern gibt dem Hund nur einen Anhaltspunkt. Ich habe Hunde gesehen, die "free geshapt" werden sollten, und durfte auch in einem Seminar mal erleben wie frustrierend es sein kann, wenn du weißt, dein Gegenüber will was von Dir - aber Du weißt nicht, was! Da gebe ich meinem Hund lieber mit "Nein, falsch, Fehler,.." einen deutlichen Hinweis.
So macht es für mich wiederum Sinn.
 
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Sarah
14. Feb. 21:19
Könntest du vielleicht den Aufbau von „Falsch“ im Header erklären? Der würde mich interessieren, finde es sonst schwierig das einzuordnen. Ich kenne bisher auch nur „Schade“, quasi um dem Hund zu signalisieren, dass er sich die Chance auf eine Belohnung, durch nicht korrekte Ausführung, verspielt hat. Mir kommt da in erster Linie der Hang von Menschen in den Kopf diverse Kommandos massiv zu missbrauchen, wenn man sie so benennt 🫣 Siehe „Nein“, „Aus“ oder den Rückruf.
Genau das Schade meine ich. Ich kannte es bisher nur als Falsch, habe es aber selbst nie genutzt oder aufgebaut
 
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Sarah
14. Feb. 21:22
Ich glaube, das Wort "Kommando" im Eingangstext führt zu dem Mißverständnis. Es ist ja schließlich kein Kommando, sondern ein Markerwort, dass dem Hund sagt, dass er gerade etwas falsch macht. Richtig aufgebaut verringert es auch nicht eigenständiges Problemlösen, sondern gibt dem Hund nur einen Anhaltspunkt. Ich habe Hunde gesehen, die "free geshapt" werden sollten, und durfte auch in einem Seminar mal erleben wie frustrierend es sein kann, wenn du weißt, dein Gegenüber will was von Dir - aber Du weißt nicht, was! Da gebe ich meinem Hund lieber mit "Nein, falsch, Fehler,.." einen deutlichen Hinweis.
Guter Punkt! Auf den Begriff Markerwort kam ich in dem Moment nicht😄
 
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Lisa-Eileen
14. Feb. 21:49
Nutze ich tatsächlich wenn ich Sachen aufgebaut habe wie eben Sitz oder Platz.
Bzw hatte ich da genutzt, auch beim Tricksen oder Assistenzaufgaben lernen/ üben.
Ist schon sehr praktisch damit der Hund ein Feedback hat und halt nicht so hart ist wie ein "nein" oder so, was grad bei Sensiebelchen wie Rocket schnell zu Frust führt oder er sonst schnell ganz zu macht.
So kann er selbst nachdenken und sich korrigieren.
Nutze es aber auch nicht bei allem.
Bei Leinenführigkeit oder anderen Sachen arbeite ich eben anders, da macht das find ich nicht so Sinn bzw passt nicht rein.
Bei Sachen wo er eigentlich weiß was er tun soll und automatisch ohne Kommando etwas machen soll wie zb an der Straße stoppen, sitzen und aufs Auflösekommando warten gibts ein "was machen wir hier?" und er weiß direkt Bescheid "ah ja da war ja was" und freut sich gleich voll.🤣😅
Also für passende Momente ist das sehr gut und hilfreich, grad bei unsicheren sensieblen Hunden.
Gute Hilfe das Training positiver zu gestalten.
Danke das du es mir nochmal in den Kopf gerufen hast, hab ich nämlich wieder voll vergessen das es das noch gibt.
 
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Lisa-Eileen
14. Feb. 21:50
Meine Trainerin wollte damals ein "Schade" Kommando einführen. Bzw. Eigentlich ist das kein Kommando, sondern nur ein Hinweis für den Hund. Der Gedanke war, u.a. Beim Rückruftraining den Hund dann damit einsammeln bzw nicht zur Ablenkung lassen, wenn er nicht von alleine gekommen ist. Aber trotzdem sollte natürlich möglichst so aufgebaut werden, dass man es nicht braucht, nur Mensch verkalkuliert sich ja auch mal. Man könnte das ganze ja auch bei einer Art free shaping einsetzen, quasi als "probier weiter" Signal. Ich habs aber nie genutzt. Ich sag das nämlich im zweifel so freundlich, dass Wayne (der generell echt nicht gut mit Wortkommandos ist) dann wedelt und freudig vor mir steht und nichts mehr probiert 😅 Je nach Hundetyp könnte das denke ich aber gut funktionieren, um den Hund auf nette Art und Weise darauf hinzuweisen, dass das aktuelle nicht gewollt ist und er weiter probieren soll. Ich kenne es aber auch ohne darauf folgende Korrektur, also der Hund soll selbstständig und möglichst freudig weiter probieren. Folgt jedes Mal eine Korrektur, finde ich es nicht sinnvoll, denn dann kann ich auch direkt zb bei dir das Platz kommando setzen. In dem Fall wirkt mir das "Falsch" wie ein reines Strafwort, das rein hemmend wirkt.
Ja genau so mach ich das auch und bei Rocket ists eben auch sehr hilfreich, aber ist eben bei jedem Hund anders.
 
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Lisa-Eileen
14. Feb. 21:53
Ich gehe auch eher zurück zur Ausgangsposition und wiederhole das Kommando. Wenn Lucy sich etwas neues erarbeitet und auf dem richtigen Weg ist, lässt sie sich gut mit einem "Ja! Ja! Ja!" anfeuern. Das wirkt, denke ich, auch motivierender als ein "Falsch", alleine der eigenen inneren Haltung wegen.
Kommt drauf an wie man es rüberbringt.
Bei mir gibts dann eben ein 🤷🏼‍♀️ dazu und ein einen humorvollen Ton, also halt nicht strafend oder lobend und das hilft ihm sehr gut.
Wenn ich nichts sage verunsichert es ihn und wenn ein "nein" kommt ist er schnell gefrustet und demotiviert, grad wenn es öfter kommt ist das dann echt kacke.
 
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Lisa-Eileen
14. Feb. 21:56
Könntest du vielleicht den Aufbau von „Falsch“ im Header erklären? Der würde mich interessieren, finde es sonst schwierig das einzuordnen. Ich kenne bisher auch nur „Schade“, quasi um dem Hund zu signalisieren, dass er sich die Chance auf eine Belohnung, durch nicht korrekte Ausführung, verspielt hat. Mir kommt da in erster Linie der Hang von Menschen in den Kopf diverse Kommandos massiv zu missbrauchen, wenn man sie so benennt 🫣 Siehe „Nein“, „Aus“ oder den Rückruf.
Ist genau das gleiche wie das "Schade".