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Nikki
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Anzahl der Antworten 13
zuletzt 4. Okt.

Thema Sozialisierung bei Welpen

Ich habe hier ein paar Threads gelesen und immer wieder geht es darum, dass die Welpen -gut sozialisiert- sein sollen, aber was bedeutet das genau? Fuer mich persoenlich weiss ich, dass meine 'Ansprueche' relativ hoch sind und ich gewisse Erwartungen an Zuechter:innen habe. Auch weil ich aus erster Hand weiss wie eine gute Sozialisierung ablaufen kann, wenn man sich wirklich darum bemueht. Ganz aktuell stelle ich aber fest, dass manche unter 'gut sozialisiert' verstehen, dass die Welpen nur mal 10 Minuten im Garten waren und eben den Alltag im Haus miterleben. Meiner Meinung nach ist das aber keine anstaendige Sozialisierung, sondern das absolute Minimum, das jeder Welpe kennen sollte. Sozialisierung der Welpen bedeutet fuer mich, dass man sie bestmoeglich auf das Leben ausserhalb des eigenen Hauses/ Gartens vorbereitet. Dass sie kennen ein Halsband (oder eher die farblichen Welpenbaendchen) zu tragen; dass sie Spielzeug haben und vielleicht auch mal die Komfortzone verlassen im Sinne von in einen Park, Wiese, Wald. Die Kleinen sollten Geraeusche im Alltag kennen, Kinder, andere Menschen, andere Hunde (nicht aus dem eigenen Rudel) zumindest schonmal gesehen haben. Aber jetzt interessiert mich eure Meinung. Was beinhaltet die Sozialisierung fuer euch?
 
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Katja
31. Aug. 14:42
Also ich hatte den E. Trumler „Mit dem Hund auf Du“ als Augenöffner: sobald die Welpen von z.B. Dingos das Lager verlassen, übernimmt der Vater und lehrt die Kleinen höflichen Umgang mit anderen Hunden, teilweise auch recht rüde… bis zum Ende des 3. Lebensmonats! Ein Züchter, der keine anderen erwachsenen Hunde hat, mit denen die Welpen Kontakt haben, käme für mich daher nicht in Frage -> der Mensch kann diese Aufgabe, denke ich, nur sehr unzureichend übernehmen! In dieser frühen Phase werden auch die Grundlagen gelegt, um später generalisieren zu können: wird das in der Phase verpasst, ist für den Hund später u.U. jede Situation wieder neu: Es reicht dann nicht, dem Hund 1x klarzumachen, dass z.B. Männer mit Bart ungefährlich sind, sondern das muss bei jeder einzelnen Person wieder passieren. Diese Fähigkeit kann also später auch nicht mehr aufgeholt werden! Tierschutz-Hunde sind übrigens, zumindest, wenn die von der Straße kommen, ganz hervorragend sozialisiert: da muss halt immer wieder viel untereinander ausdiskutiert werden und auch viele verschiedene Situationen immer wieder bewertet werden. Ich schaue unserer Polli immer wieder sehr gerne bei solchen „Diskussionen“ unter Hunden zu!😀
 
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Nicky
3. Sept. 11:35
Also Wenn wir haben bekommen sie in den ersten zwei bis drei wochen natürlich einen geschützten Bereich damit die Mama ihre ruhe hat. Trotzdem werden sie nicht isoliert und die anderen Hunde dürfen soweit die Mutter es zulässt auch schauen gehen und sobald die Kleinen anfangen aktiv zu werden sind sie bei uns mitten im Alltagsleben so dass sie schon mal die Alltagsgeräusche kennenlernen und sobald sie in der Lage sind haben sie draußen an verschiedenen Stellen Spielplätze mit unterschiedlichen Herausforderungen. Dazu gehören unterschiedliche Untergründe, Wackelbrett, Luftkussen, Wippe, Bällebad, softbausteine damit sie ein bisschen kraxeln können ohne sich zu verletzen, Tunnel, Schaukel, eine Bürstenschlange um sich zu schubbern, Lichtschachtgitter, Planschbecken.... Das ist aber nur der eine Part, sie haben bei uns zu allem anderen Tieren Kontakt (Hunde in verschiedenen Größen Kaninchen Hühner Ponys...) wir schauen dass wir regelmäßig Besuch auch mit Kindern haben die sich mit ihnen beschäftigen und wenn sie soweit ist nehmen wir sie auch stundenweise mit auf Arbeit damit sie Patienten von uns kennenlernen und auch mal andere Umgebungen und auch lernen das nicht immer ihre Geschwister alle da sind, erst fahren sie zu zweit mit dann auch alleine. Sie lernen Rollstühle und Rollator kennen... Sie lernen unter kontrollierten Bedingungen auch das Fremde an sie rangehen oder auch mal ein bisschen aufdringlich sind oder laut, sie fahren Aufzug und auch mal Einkaufswagen😂 Das ist doch einfach das Schönste am Welpen haben wenn man lauter Blödsinn mit dem kleinen machen kann. Wir halten von einem separaten Welpenzimmer überhaupt nichts Und auch in Sachen Ernährung achten wir auf Abwechslung
 
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Lena
4. Okt. 00:10
Für mich ganz einfache Antwort. Gut sozialisiert bedeutet für mich das der kleine Keks an meiner Seite in sein ihm umgebendes Umfeld (welches im besten Sinne draußen mit vielen Eindrücken, ob Stadt Land Fluss) eingebunden und gewöhnt ist. Bei mir als Stadtmensch heißt es, dass er an Bushaltestellen nicht panisch reagiert wenn der Bus kommt. Das er mit einsteigt ob Bus oder Bahn und dabei nicht gestresst ist aber ich finde es gehört an erster Stelle dazu dass er weiß wie er richtig auf Artgenossen zu reagieren hat.