Home / Forum / Zucht / Neue Trendrasse - Bullydor und co.

Verfasser-Bild
Celine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 233
zuletzt 25. Mai

Neue Trendrasse - Bullydor und co.

Hey ihr lieben, ich bin durch Zufall auf eine deutsche Zucht gestoßen. Sie züchten Französische Bulldoggen mit Labradoren, Kleinpudel und Miniature Bullterrier. Einer der Labradordeckrüden ist Silber. Das alles läuft unter dem Deckmantel „Rückzüchtung der französischen Bulldogge, sprich Alternative Französische Bulldogge“. Darf man bei Zuchthunden wirklich einfach irgendwelche Rassen miteinander kreuzen und sagen, dass ist jetzt eine Alternative Zucht zur xy Rasse? Muss für eine Zucht bzw eine Rasse, die Nachkommen vom Aussehen her nicht vorhersehbar sein? In der Zucht werden sogar 2 Hybridrassen miteinander verpaart. Kann ich jetzt quasi auch einfach einen Chihuahua mit Jackrussel kreuzen und sagen, dass ist ein alternativer Chihuahua?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia 🐾Nero
23. Mai 12:16
*räusper* Doch. Google mal nach Marxdorfer Wolfshund. Da sind etliche Erfahrungsberichte von Leuten, die den Züchtern glaubten sie bekämen einen familientauglichen Hund in Wolfsoptik. Davon können viele gar nicht alleine bleiben, haben Angst vor allem und jedem (trotz HuSchu) und gehören eigentlich in eine Außenanlage und nicht ins Haus (laut den Aussagen). Manchmal sind zufriedene Leute dabei, aber ob das der Sinn ist... Ich weiß nicht.
Es geht hier aber nicht um Wolfhunde, die ein eigenes "kontroverses" Thema darstellen.
Denn wie viele Wolf-Hund-Hybride und high content Tiere leiden mussten, bis man seinen low content Wolfhund auf dem Sofa liegen hat verschweigen die meisten Fans auch lieber.

Es geht darum, dass eine Varianz im Wesen einer Rasse Menschen eben nicht abschreckt oder stört.

Wie schnell eine Wesensfestigkeit erreicht werden kann hängt sicher von der Härte der Auslese ab.
Die Rasse meines Hundes ist auch noch keine 100 Jahre alt. Der DSH war die Basis und eingekreuzt wurden Owtscharkas (HSH), Laikas (Jagdhunde) und ein Haufen heimischer Hofhunde.
Dennoch ist innerhalb weniger Jahrzehnte eine Rasse etabliert worden mit einheitlichen Optik und Wesen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
23. Mai 12:19
Es ist doch so das gesund nur dann möglich ist wenn alles was Probleme verursacht aus dem Frenchy rausgezüchtet wird und das ist halt viel mehr wie ,,nur" die Brachyzephalie.

Erhalten tut man dann einen Hund der optisch nix mehr mit dem Frenchy zu tun hat und vom Wesen her sich ebenfalls verändert (gesunder Körper schafft neue Möglichkeiten). Vieles das als typisch und niedlich angesehen wird würde (GsD) verschwinden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Celine
23. Mai 12:21
Wieso wollen Leute, die in einer Stadtwohnung leben und keinerlei Interesse an Sport haben Gebrauchshunde? Wieso wollen Leute ohne Herde Hütehund oder Herdenschutzhunde? Wieso wollen Leute ohne Jagdambitionen Jagdhunde? Wieso wollen Leute Hunde haben, die aussehen wie Wölfe? Wieso holt sich überhaupt jemand einen Rassehund, wenn die Tierheime voll sind und im Ausland Hunde wie Unkraut wachsen? Diese Frage betrifft also nicht nur Liebhaber von Frenchies.
Ganz genau, das ist auch ein ganz wichtiger Punkt, den ich so unterschreibe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia 🐾Nero
23. Mai 12:29
Es ist doch so das gesund nur dann möglich ist wenn alles was Probleme verursacht aus dem Frenchy rausgezüchtet wird und das ist halt viel mehr wie ,,nur" die Brachyzephalie. Erhalten tut man dann einen Hund der optisch nix mehr mit dem Frenchy zu tun hat und vom Wesen her sich ebenfalls verändert (gesunder Körper schafft neue Möglichkeiten). Vieles das als typisch und niedlich angesehen wird würde (GsD) verschwinden.
Man kann die Gesundheit aber erheblich verbessern.
Die Rasse ist ja so kaputt, dass eine Verbesserung eigentlich relativ einfach ist.
Weil es nicht viel braucht, um die Lebensqualität zu erhöhen. So krank sind die Tiere.

Für mich sieht ein Frenchy mit Fang und Rute tatsächlich aus wie ein Frenchy. Vielleicht habe ich auch nicht das Auge für Bulldoggen und anderen fällt es mehr auf.

Das Ding ist ja auch, wenn die verbesserten Hunde nicht gezüchtet werden, verschwindet die Rasse ja nicht. Es werden einfach die Standard weitergezüchtet.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
23. Mai 12:33
Ich kenne einige Frenchy Besitzer, die sagen, einmal Frenchy, immer Frenchy. „Weil es Clownshunde sind, sie süß aussehen“. Dasselbe beim Mops. Versuch mal einem Mopsliebhaber, der immer beim selben Züchter seine Hunde holt einen Puggle zu verkaufen. Ich glaube, das klappt nicht. 😄
Das kannst vergessen... Ich habe schon vor längerer Zeit mal eine "Doku" ( weiss micht mehr obs TV oder Youtube oder beides) war. Da gings auch um QZ spezifisch um den Mops . Da wurden u.A. Mops Besitzer u d "Züchter" auf einer Mops-ausstellung gefragt was sie davon halten würden wenn der Mops weniger/keine QZM mehr aufweisen würde, also wenn es möglich währe....99% sagten das sie dann keinen Mops mehr anschaffen würden , weil es dann (Optisch) kein Mops mehr sei...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Celine
23. Mai 12:33
Man kann die Gesundheit aber erheblich verbessern. Die Rasse ist ja so kaputt, dass eine Verbesserung eigentlich relativ einfach ist. Weil es nicht viel braucht, um die Lebensqualität zu erhöhen. So krank sind die Tiere. Für mich sieht ein Frenchy mit Fang und Rute tatsächlich aus wie ein Frenchy. Vielleicht habe ich auch nicht das Auge für Bulldoggen und anderen fällt es mehr auf. Das Ding ist ja auch, wenn die verbesserten Hunde nicht gezüchtet werden, verschwindet die Rasse ja nicht. Es werden einfach die Standard weitergezüchtet.
Aber findest du es richtig, dass auf diesen Weg dorthin, sprich, bis endlich bei der Zucht zuverlässige Alternative Französische Bulldoggen rauskommen, was ja über Jahre dauern kann, die anderen Welpen dafür ihr lebenlang leiden müssen?

Abgesehen davon wird am Ende eh der Standard weitergezüchtet, so oder so.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
23. Mai 12:35
Es geht hier aber nicht um Wolfhunde, die ein eigenes "kontroverses" Thema darstellen. Denn wie viele Wolf-Hund-Hybride und high content Tiere leiden mussten, bis man seinen low content Wolfhund auf dem Sofa liegen hat verschweigen die meisten Fans auch lieber. Es geht darum, dass eine Varianz im Wesen einer Rasse Menschen eben nicht abschreckt oder stört. Wie schnell eine Wesensfestigkeit erreicht werden kann hängt sicher von der Härte der Auslese ab. Die Rasse meines Hundes ist auch noch keine 100 Jahre alt. Der DSH war die Basis und eingekreuzt wurden Owtscharkas (HSH), Laikas (Jagdhunde) und ein Haufen heimischer Hofhunde. Dennoch ist innerhalb weniger Jahrzehnte eine Rasse etabliert worden mit einheitlichen Optik und Wesen.
Du sagst doch aber selber das würde keinen stören aber doch, das tut es. Und ja, auch dafür haben viele Tiere gelitten und tun es noch heute. Auch hier könnte man auf immer neue Kreationen verzichten wie ich finde (übrigens befasst sich die Justiz auch schon mit dem Züchter der MDW).
Sicherlich ist das Klientel ein anderes und entsprechend auch ihre Schwerpunkte, aber der Behauptung große Unterschiede innerhalb einer Rasse würde Liebhaber nicht stören widerspreche ich.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Celine
23. Mai 12:35
Das kannst vergessen... Ich habe schon vor längerer Zeit mal eine "Doku" ( weiss micht mehr obs TV oder Youtube oder beides) war. Da gings auch um QZ spezifisch um den Mops . Da wurden u.A. Mops Besitzer u d "Züchter" auf einer Mops-ausstellung gefragt was sie davon halten würden wenn der Mops weniger/keine QZM mehr aufweisen würde, also wenn es möglich währe....99% sagten das sie dann keinen Mops mehr anschaffen würden , weil es dann (Optisch) kein Mops mehr sei...
Die Doku kenne ich!! Die kann man auf YT sehen.
Ganz erschreckende Doku.
Solche Menschen, die so bewusst solche Züchtungen unterstützen, sind Tierquäler für mich.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
23. Mai 12:39
Man kann die Gesundheit aber erheblich verbessern. Die Rasse ist ja so kaputt, dass eine Verbesserung eigentlich relativ einfach ist. Weil es nicht viel braucht, um die Lebensqualität zu erhöhen. So krank sind die Tiere. Für mich sieht ein Frenchy mit Fang und Rute tatsächlich aus wie ein Frenchy. Vielleicht habe ich auch nicht das Auge für Bulldoggen und anderen fällt es mehr auf. Das Ding ist ja auch, wenn die verbesserten Hunde nicht gezüchtet werden, verschwindet die Rasse ja nicht. Es werden einfach die Standard weitergezüchtet.
Ich sehe weder in der Retro noch in der Rückzucht eine wirkliche Lösung. Vielleicht liegt es an den Erfahrungen die ich in den letzten Jahrzehnten gemacht und an den Berichten die ich gelesen habe. Ich persönlich bin für eine komplettes Zucht und Haltungsverbot (Ausahme TS) von brachyzephalen Hunden. Kein Hund sollte mit einer gewollten Behinderung auf die Welt kommen müssen. Hier versagt meiner Meinung nach das Tierschutzgesetzt auf ganzer Linie. Der Frenchy ist ohne vielfaches Leid zu produzieren auch durch Einkreuzungen nicht zu retten außer man verändert ihn optisch massiv so das er keinerlei Ähnlichkeiten mehr mit den Frenchys von heute hat. Kann man machen aber wofür?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Celine
23. Mai 12:42
Ich sehe weder in der Retro noch in der Rückzucht eine wirkliche Lösung. Vielleicht liegt es an den Erfahrungen die ich in den letzten Jahrzehnten gemacht und an den Berichten die ich gelesen habe. Ich persönlich bin für eine komplettes Zucht und Haltungsverbot (Ausahme TS) von brachyzephalen Hunden. Kein Hund sollte mit einer gewollten Behinderung auf die Welt kommen müssen. Hier versagt meiner Meinung nach das Tierschutzgesetzt auf ganzer Linie. Der Frenchy ist ohne vielfaches Leid zu produzieren auch durch Einkreuzungen nicht zu retten außer man verändert ihn optisch massiv so das er keinerlei Ähnlichkeiten mehr mit den Frenchys von heute hat. Kann man machen aber wofür?
Es ist ja wie der Puggle.
Eine Alternative zum Mops aber hat für mich nichts mehr mit einem Mops zu tun.

Es sollte heutzutage selbstverständlich sein, dass Hunde von Geburt an problemlos atmen können.