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Martina
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zuletzt 4. Okt.

Guter oder schlechter Züchter - Was tun?

Ergebnis Tierarzt Termin: Erstmal fällt mir ein Stein vom Herzen. Mein Mann berichtete folgendes. Laut Verkäufer sollte Nisha durch geimpft sein bis auf Tollwut. Die Grundimmunisierung erfolgte bisher aber nur 2× und müsste 3× durchgeführt werden. Dies holte unsere Tierärztin direkt nach. Nisha ist auch laut Tierärztin ziemlich ängstlich. So hat sie das bisher noch nicht erlebt. Mit der Beule müssen wir uns keine Gedanken machen. Das ist ihre Schädeldecke und völlig normal. Allgemein ist sie völlig gesund und auch ihre Zähne tadellos, nur ihre Muskulatur ist ziemlich gering. Am Kopf ist diese wohl kaum ausgeprägt und deshalb wirkt die Beule so riesig. Wir sollen drauf achten ob sie richtig kaut und wie sie gähnt. Es könnte sein, daß sie Probleme am Kiefer hat, da wollte sich die Tierärztin aber noch nicht festlegen. Unsere Tierärztin wird Kontakt zur Tierärztin aufnehmen, welche Nisha als Welpe untersucht und vorher geimpft hat. Sie möchte raus finden ob dort Auffälligkeiten notiert wurden und sich gegebenenfalls bei uns melden. Nun heißt es ihre Muskulatur aufbauen. Nur wie macht man dies am Kopf? Nachtrag: Da es in den Kommentaren scheinbar unter geht, hier nochmal die Information. Wir haben uns entschieden Nisha zu behalten. Heute morgen gab es als Dank gleich zwei kleine Erfolge. Sie läuft unsere offene Treppe nun rauf und runter. Vor dieser hatte sie große Angst. Geschlossene Treppen draußen waren kein Problem. Zusätzlich hat Sie sich heute morgen zum ersten mal draußen gelöst. Sie hat uns zwar mitten auf die Terrasse im Garten gepinkelt aber immerhin draußen. Heute um 11:30 Uhr ist der Termin beim Tierarzt. Mein Mann hat frei und wird mit Nisha hin fahren. Sobald er mir berichtet hat, werde ich hier ein Update machen. Hallo liebe Dogorama Gemeinde. Benötige mal euren Rat. Gestern ist bri uns Nisha eingezogen. Sie ist eine 16 Wochen alte Dobermann Hündin. Leider habe ich mich vom "Züchter" ziemlich blenden lassen. Er zeigte mir Mutter und Vater, des Welpen sowie die Ahnentafel, EU Ausweis und den Kaufvertrag. Dabei erzählte er, daß die Kleine bis auf Tollwut durchgehend geimpft ist und las auch vor Ort den Chip nochmal aus. Als ich fragte, warum man über den Zucht Kennel online nichts finden kann, wurde ich vollständig eingelullt. Er tischte mir eine Geschichte auf, das er Probleme mit seiner Ex hat. Diese möchte seine Zucht verhindern und deswegen ist er nur auf zwei Plattformen unterwegs. Dann sagte ich das ich die Homepage vom Zuchtverein ziemlich spärlich finde. Daraufhin meinte er, die sei im Aufbau. Während des betrachtens des Welpen, fiel mir eine Beule am Hinterkopf auf. Laut Züchter ist diese erst vor kurzem entstanden, beim Spiel mit den restlichen ihrer acht Geschwister. Sie zog gestern als letzte aus. Nach den 3 Stunden Fahrt wieder nach Hause, habe ich mir die Ahnentafel genauer angesehen. Von der Mutter sind bis zu den Urgroßeltern alle Tiere aufgelistet. Vom Vater nicht. Habe dann nach Erfahrungen mit dem Zuchtverein gegoogelt und bin jetzt schockiert. Muss deswegen mit irgendwem reden und da ich auf der Arbeit bin, seit ihr meine einzige Möglichkeit. Laut Google hat der Zuchtverein keine Regeln was Zuchttauglichkeitsprüfung der Eltern, Rassestandards oder ähnliches angeht. Der Zuchtverein wird auch nicht vom VDH oder FCI anerkannt und eigentlich kann ich somit die Ahnentafel die Toilette runter spülen. Habe heute mit meiner Tierärztin telefoniert. Leider konnte ich erst für Freitag einen Termin bekommen um die Beule abklären zu lassen. Meiner Meinung nach ist es für eine gewöhnliche Beule zu hart und ich habe Angst vor einer Schädelverformung. Mein Mann überlegt, sie zurück zu bringen, wenn es sich nicht nur um eine Beule handelt. Kann ihn verstehen, aber wer weiß was dann mit ihr passiert? Zusätzlich hat mich gestern Abend der Züchter noch schockiert. Hatte einen einzigen Floh gestern gefunden. Da meine Chihuahuas und Katzen behandelt sind, habe ich erfragt ob deren Tiere behandelt wurden. Daraufhin bekam ich die Antwort, daß Sie keine Flöhe haben und Ihre Tiere keinen Kontakt zu anderen Hunden bekommen um sich nicht mit Krankheiten anzustecken. Der Welpe kennt nichts. Sie läuft zwar top an der Leine bleibt aber bei jeder Bewegung und jedem Geräusch stehen. Würdet ihr den Welpen behalten oder wie mein Mann ihn evtl zurück geben? Leider gelten Sie ja gesetzlich als Gegenstand und somit hätte ich eigentlich ein 14 tägiges Rückgaberecht. 🤷‍♀️
 
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Tom
29. Sept. 17:24
Das stimmt, aber auf Seiten der Produzenten wird sich nichts ändern. Die Käufer haben es in der Hand. Solange Billig Fleisch gekauft wird, wird es auch produziert. Deswegen darf man nie müde werden Aufklärungsarbeit zu betreiben. Für mich ist beides in Ordnung, der Rassehund vom guten Züchter oder der Tierschutzhund vom seriösen Verein. Da schlagen 2 Herzen in meiner Brust. Ich habe meine n 1. Hund vom Züchter und vermittle gleichzeitig arme türkische Hunde. Das ist für mich kein Widerspruch. Wenn jeder sich vorher gut und ausführlich informieren würde, dann hätten wir ein großes Problem weniger.
Bleiben wir beim Beispiel Fleisch und sind wir ehrlich zueinander: Viele Verbraucher würden doch noch viel billigeres Fleisch kaufen und Fleisch könnte NOCH billiger sein, wenn es nicht zumindest ein paar gesetzliche Mindeststandards gäbe. Irgendwann regelt der Markt das nicht mehr alleine und es ist ein Eingreifen nötig. Ich denke gerade an die ein-kind-regelung in Japan, aber das Fass möchten wir vielleicht nicht auch noch aufmachen 🙈. Fakt ist: Wenn die Produktion von Rasse Hunden nicht auf vollen Touren liefe liefe und die Wartezeit bei der Bestellung des Wunsch-Hundes noch mal deutlich länger wäre, dann wären mit Sicherheit einige Halter-Kandidaten einem Hund aus dem Tierschutz gegenüber aufgeschlossener. Nur mal so aus dem Bauch raus gebrain stormed (oder heißt es brain-gestormt?)
 
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Tom
29. Sept. 17:26
Mhhh, gibt es den unter Züchtern wirklich? Ich denke ja das gute und verantwortungsvolle Züchter schon sehr genau überlegen ob sie die Welpen auch los werden (an den passenden Besitzer). Für gewöhnlich gibt es schon genügend Interessenten bevor der Wurf entsteht. Bei manchen gibt es richtige Wartelisten. Problematischer sind doch eher jene die auf gut Glück losproduzieren um möglichst viel Gewinn zu machen und dann noch die ganzen Ups und wir wollen einmal Welpen Würfe. Kann mich da aber natürlich auch irren.
Für mich läuft IN DIESER FRAGE tatsächlich beides aufs selbe hinaus. In beiden Fällen werden aktiv Welpen produziert und es führt dazu, dass weniger Hunde aus der Rettung adoptiert werden.
 
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Michi
29. Sept. 17:28
Bleiben wir beim Beispiel Fleisch und sind wir ehrlich zueinander: Viele Verbraucher würden doch noch viel billigeres Fleisch kaufen und Fleisch könnte NOCH billiger sein, wenn es nicht zumindest ein paar gesetzliche Mindeststandards gäbe. Irgendwann regelt der Markt das nicht mehr alleine und es ist ein Eingreifen nötig. Ich denke gerade an die ein-kind-regelung in Japan, aber das Fass möchten wir vielleicht nicht auch noch aufmachen 🙈. Fakt ist: Wenn die Produktion von Rasse Hunden nicht auf vollen Touren liefe liefe und die Wartezeit bei der Bestellung des Wunsch-Hundes noch mal deutlich länger wäre, dann wären mit Sicherheit einige Halter-Kandidaten einem Hund aus dem Tierschutz gegenüber aufgeschlossener. Nur mal so aus dem Bauch raus gebrain stormed (oder heißt es brain-gestormt?)
Der Rechtschreibung bin ich mächtig, aber das weiß ich auch nicht genau 😄 ... mag sein, das kann man von sehr vielen Seiten beleuchten. Alles gut durchdacht und viele Informationen eingeholt, so könnte man Vieles verbessern. Fleisch esse ich aus eben diesen Gründen schon seit ca 30 Jahren nicht mehr....
 
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Sina
29. Sept. 17:32
Bleiben wir beim Beispiel Fleisch und sind wir ehrlich zueinander: Viele Verbraucher würden doch noch viel billigeres Fleisch kaufen und Fleisch könnte NOCH billiger sein, wenn es nicht zumindest ein paar gesetzliche Mindeststandards gäbe. Irgendwann regelt der Markt das nicht mehr alleine und es ist ein Eingreifen nötig. Ich denke gerade an die ein-kind-regelung in Japan, aber das Fass möchten wir vielleicht nicht auch noch aufmachen 🙈. Fakt ist: Wenn die Produktion von Rasse Hunden nicht auf vollen Touren liefe liefe und die Wartezeit bei der Bestellung des Wunsch-Hundes noch mal deutlich länger wäre, dann wären mit Sicherheit einige Halter-Kandidaten einem Hund aus dem Tierschutz gegenüber aufgeschlossener. Nur mal so aus dem Bauch raus gebrain stormed (oder heißt es brain-gestormt?)
Würde man die Produktion einschränken oder gar verbieten, würde wahrscheinlich der Schwarzmarkt davon profitieren. Ein Verbot heisst ja nicht, dass es nicht dennoch geschieht. Dann kommt der gewünschte Rassewelpe eben aus einem Ups Wurf unter der Hand oder eben aus dem Ausland. Man müsste zusätzlich alle Hunde zwangskastrieren um das einigermaßen kontrollieren zu können.
 
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Michi
29. Sept. 17:33
Würde man die Produktion einschränken oder gar verbieten, würde wahrscheinlich der Schwarzmarkt davon profitieren. Ein Verbot heisst ja nicht, dass es nicht dennoch geschieht. Dann kommt der gewünschte Rassewelpe eben aus einem Ups Wurf unter der Hand oder eben aus dem Ausland. Man müsste zusätzlich alle Hunde zwangskastrieren um das einigermaßen kontrollieren zu können.
Jetzt wirds ganz wild 🤣
 
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Michi
29. Sept. 17:34
Würde man die Produktion einschränken oder gar verbieten, würde wahrscheinlich der Schwarzmarkt davon profitieren. Ein Verbot heisst ja nicht, dass es nicht dennoch geschieht. Dann kommt der gewünschte Rassewelpe eben aus einem Ups Wurf unter der Hand oder eben aus dem Ausland. Man müsste zusätzlich alle Hunde zwangskastrieren um das einigermaßen kontrollieren zu können.
Gleich sind die Kastrationsgegner zur Stelle und schwups....haben wir ein neues Thema 🤣👍🏻
 
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Tom
29. Sept. 17:35
Gleich sind die Kastrationsgegner zur Stelle und schwups....haben wir ein neues Thema 🤣👍🏻
🙈🙈🙈 😱😱😱
 
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Katrin
29. Sept. 17:38
Für mich läuft IN DIESER FRAGE tatsächlich beides aufs selbe hinaus. In beiden Fällen werden aktiv Welpen produziert und es führt dazu, dass weniger Hunde aus der Rettung adoptiert werden.
Ich sehe in der gesunden Zucht mehr Vor-wie Nachteile. Diese Hunde landen für gewöhnlich auch nicht in Tierheimen sondern gehen bei Problemen zurück zum Züchter. Wofür ich tatsächlich wäre ist ein Zuchtstopp für Qualzuchtrassen. Das dort noch immer weitergezüchtet und experimentiert wird ist mit nichts zu rechtfertigen.
 
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Tom
29. Sept. 17:45
Würde man die Produktion einschränken oder gar verbieten, würde wahrscheinlich der Schwarzmarkt davon profitieren. Ein Verbot heisst ja nicht, dass es nicht dennoch geschieht. Dann kommt der gewünschte Rassewelpe eben aus einem Ups Wurf unter der Hand oder eben aus dem Ausland. Man müsste zusätzlich alle Hunde zwangskastrieren um das einigermaßen kontrollieren zu können.
Schwarzmarkt, Beschaffungskriminalität, Ausbreitung und neue Märkte für das Gangstermilieus... das sind ja alles Punkte, die schon aus der Drogen-Legalisierungs-Diskussion bekannt sind. Ist wahrscheinlich überall so, dass etwas unterlaufen wird zum Geld verdienen, sobald es reglementiert wird. Aber z.B gibt es bis heute ja noch keinen einheitlichen Herkunftsnachweis für Hunde. Jeder darf munter produzieren oder importieren. So ein einheitlicher Herkunftsnachweis zum Beispiel vorzulegen bei der Anmeldung bei der Gemeinde, wäre dann wahrscheinlich zwingende Voraussetzung das ganze überhaupt irgendwie zu regeln. Wenn dann ein Züchter einen übermäßigen Ausstoß an Welpen hat oder ein Privatmann den dritten oops-Wurf innerhalb eines Jahres, dann wirft das halt in dem Moment Fragen auf. Natürlich sollte sowas durchdacht sein und ich will gar nicht behaupten, dass das unbedingt der einzige oder einzig richtige richtige Weg ist. Aber der Gedanke ist interessant und kam hier auf. Deswegen wollte ich ihn mal aufgreifen und weiter spinnen, bevor er einfach nur platt gebügelt wird.
 
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Tom
29. Sept. 18:06
Ich sehe in der gesunden Zucht mehr Vor-wie Nachteile. Diese Hunde landen für gewöhnlich auch nicht in Tierheimen sondern gehen bei Problemen zurück zum Züchter. Wofür ich tatsächlich wäre ist ein Zuchtstopp für Qualzuchtrassen. Das dort noch immer weitergezüchtet und experimentiert wird ist mit nichts zu rechtfertigen.
Eigentlich ein gutes Argument, aber es funktioniert schon rein rechnerisch nicht: Ein Hund aus dem Tierheim wird entweder behalten privat weiter vermittelt oder geht zurück ins Tierheim. Am Ende also neutral +/- null fürs Tierheim oder - 1, wenn der vermittelte Hund nicht zurück kommt. Ein Hund vom Züchter oder Vermehrer wird behalten, zurück gegeben, privat weitervermittelt oder landet als Neuzugang im Tierheim. Und tritt damit in Konkurrenz zu denen, die dort eh schon sind. Also bestenfalls 0, evtl aber auch +1, also ein zusätzlicher Hund, der zu vermitteln ist. Das sagt mir, dass das Tierheim durch Züchtung oder Vermehrung am Ende nichts zu gewinnen hat, aber neue Insassen hinzu bekommen kann.