Die Diskussion sollte doch sein: kann man eine Rasse gesund züchten oder ist es überhaupt nicht möglich?
Im Falle des Dackels: ja, man kann da einiges noch drehen. Laut Prof. Dr. Achim Gruber gibt es noch Dackel, die haben zwar selbst kurze Beinchen eben durch den Fehler auf Chromosom 12, aber haben ebenfalls ein gesundes Chromosom, würde man diese Dackel nun miteinander verpaaren, entstehen nach und nach Dackel mit längeren Beinen und gesundem Rücken.
Hier einmal ein Artikel, wo das drinnen steht: https://www.rnd.de/panorama/dackel-verbot-was-qualzuchten-sind-und-was-das-neue-tierschutzgesetz-bedeutet-I4SBNGWV75FGLNCISNAJGF3PHA.html?outputType=valid_amp
Ich habe einen Rauhaardackel und ich liebe ihn und mag alle anderen Dackel für ihre eigenständige Art, den typischen Dackelblick und den dackeligen Charakter. Wieso es bei uns ein Dackel wurde, hatte starke emotionale Gründe meinerseits (das führt an der Stelle zu weit und gehört nun auch nicht zum Thema). Vor der Anschaffung habe ich mich also damit auseinandergesetzt wie man Dackel artgerecht auslasten kann, worauf man gerade in Bezug auf die Gesundheit achten muss (wie bereits unten schon von mir erwähnt) und was eine gute Zucht ausmacht. Wir haben ihn aus einer sehr liebevollen, auf die Gesundheit der Tiere bedachten Zucht.
Der Begriff „Qualzucht“ in Bezug auf den Dackel kam mir erst nach der Anschaffung unter, obwohl mir vorher bewusst gewesen ist, dass Dackel aufgrund des Rückens und der Beine anfälliger für Gelenk- und Rückenerkrankungen sind, ich meine, ich trage ihn ja nicht ohne Grund Treppen hoch und runter oder vermeide es, dass er springt, achte auf Gewicht, Bewegung, Muskelaufbau etc.
Was ist jetzt meine persönliche Konsequenz aus meinem heutigen Wissen?
Ich bin der Meinung (Betonung hier auf „ich“, weil es doch sehr subjektiv ist), dass es absolut unnötig ist über den Dackel als Rasse per sé zu schimpfen oder ihre Besitzenden anzugreifen. So entsteht kein Dialog. Wir alle lieben unsere Hunde und möchten ein langes, glückliches Leben für sie. Für mich ist es absolut verständlich wieso man an dem Dackel so hängt und immer wieder einen möchte! So geht es wahrscheinlich vielen Leuten, die sich für eine Rasse entscheiden.
Die logische Konsequenz wäre für mich: die Tiere, die da sind, sind da und werden idealiter umsorgt, geliebt und bei Bedarf medizinisch rundherum versorgt. Eine Änderung bei der Zucht eben durch diese Gentest würde ich absolut befürworten, was sollte auch dagegen sprechen, eine Rasse optisch ein wenig zu verändern, um mehr Gesundheit zu fördern? Ein Dackel behält doch sein Wesen und die Art, wofür viele ihn lieben, unabhängig davon ob die Beine nun kurz oder lang sind. Eine Veränderung in der Dackelzucht zum Wohl der Tiere finde ich dementsprechend absolut sinnvoll und für mich gibt es da keine validen Gegenargumente.
Würde ich mir wieder einen Dackel holen?
Ja, ich liebe diese treuen Gefährten einfach, allerdings (mein Dackel ist Gott sei Dank noch jung und wird bitte mindestens 20), hoffe ich, dass sich später diese Chromosomtests durchgesetzt haben und man den Dackel schon gesünder gezüchtet hat. Sonst würde ich wohl aktiv nach solchen Dackeln suchen, wenn es später noch keine Pflicht wäre, denn jetzt habe ich das Wissen darum und würde es eben nicht ignorieren.