Home / Forum / Zucht / Genetischer Inzuchtkoeffizient

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 68
zuletzt 16. Apr.

Genetischer Inzuchtkoeffizient

Ich bin neulich über diesen Artikel von Rückert & Bernick gestolpert: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21557 In dem es unter anderem um folgende Studie geht: https://cgejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40575-021-00111-4 Ich habe aktuell keine Kapazität für einen Zweithund, mache mir aber jetzt schon Gedanken darüber welche Art Hund nach Bonnie zu mir passen würde. Einige Rassen habe ich auch schon auf einer gedanklichen Liste, die jetzt aber doch arg ins Wanken gekommen ist. Gibt es hier jemanden, bei dem der Inzuchtkoeffizient bei der Rassen- und/oder Elterntierentscheidung eine Rolle gespielt hat? Oder würdet ihr in Zukunft darauf achten und wenn ja, wo ist eure Schmerzgrenze? Bitte bleibt nett und beim Thema. Auch wenn die Mischlinge logischerweise einen sehr geringen Inzuchtkoeffizienten haben, möchte ich hier keine Diskussion in die Richtung „Mischlinge sind viel gesünder“ oder ein generelles Schlechtreden der Rassezucht. Und bitte beachtet, dass es nicht um den errechneten Inzuchtkoeffizienten geht, mit dem Zuchtverbände rechnen, sondern um den tatsächlichen genetischen Inzuchtkoeffizienten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi
14. Apr. 13:51
Die Hybrid Rassen können eine Rettung mancher Rassen sein wenn dann auch hier nicht willkürlich verpaart Wird. Ich selber habe einen Hybrid Hund und bin sehr zufrieden. Allerdings würde ich diesen Hybriden nicht weiter vermehren da bei der nächsten Generation nicht unbedingt die besten Merkmale rauskommen. Die Gene verändern sich und man weis leider nicht wie
Wie soll die Hybridzucht denn eine Rasse retten, wenn mit den Mischlingen nicht weiter gezüchtet wird? Ich verstehe das gezielte einkreuzen von anderen Rassehunden und gerne auch das auflösen der verschieden Größen, um den Genpool zu vergrößern. Hybride produzieren hat nichts mit Rassehundezucht zu tun. Dabei geht es nur darum einen vermeintlich gesunden Hund zu erschaffen, der nur die besten Eigenschaften vererbt bekommt (was selten so funktioniert). Mit gut untersuchten Elterntieren können Hunde gezüchtet werden die weniger Probleme haben als reinrassige, aber das Wissen findet man selten bei den Menschen die solche Mischlinge produzieren.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Apr. 13:54
War es nicht so, dass auch Hündinnen das genetisch vererben und es nur nicht festzustellen ist, weil sie eben weiblich sind? Hatte ich zumindest im Genetikseminar gelernt 🤔 Was heißt man müsste Hündin und Rüde im auge behalten oder aus der zucht nehmen 🤔
Richtig.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Apr. 15:09
Wie soll die Hybridzucht denn eine Rasse retten, wenn mit den Mischlingen nicht weiter gezüchtet wird? Ich verstehe das gezielte einkreuzen von anderen Rassehunden und gerne auch das auflösen der verschieden Größen, um den Genpool zu vergrößern. Hybride produzieren hat nichts mit Rassehundezucht zu tun. Dabei geht es nur darum einen vermeintlich gesunden Hund zu erschaffen, der nur die besten Eigenschaften vererbt bekommt (was selten so funktioniert). Mit gut untersuchten Elterntieren können Hunde gezüchtet werden die weniger Probleme haben als reinrassige, aber das Wissen findet man selten bei den Menschen die solche Mischlinge produzieren.
Klugscheißermodus an: Selbst wenn mit ihnen weitergezüchtet würde, könnten die Ursprungsrassen damit nicht gerettet werden. Aus zwei Rassen würde eine neue mit (im Idealfall) doppelt so großen Genpool.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi
14. Apr. 16:45
Klugscheißermodus an: Selbst wenn mit ihnen weitergezüchtet würde, könnten die Ursprungsrassen damit nicht gerettet werden. Aus zwei Rassen würde eine neue mit (im Idealfall) doppelt so großen Genpool.
Jein. Ich würde nicht sagen das eine Rasse sich auflöst, nur weil eine andere Rasse eingekreuzt wurde. Man könnte einen anderen Standpunkt vertreten, aber für mich ist das ein notwendiger Prozess um eine Rasse gesund zu erhalten. Man sollte natürlich versuchen die ursprünglichen Merkmale der Rasse zu erhalten. Es müssen ja nicht die beiden Rassen verschmolzen werden.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Apr. 17:51
Jein. Ich würde nicht sagen das eine Rasse sich auflöst, nur weil eine andere Rasse eingekreuzt wurde. Man könnte einen anderen Standpunkt vertreten, aber für mich ist das ein notwendiger Prozess um eine Rasse gesund zu erhalten. Man sollte natürlich versuchen die ursprünglichen Merkmale der Rasse zu erhalten. Es müssen ja nicht die beiden Rassen verschmolzen werden.
Das wäre genetisch betrachtet aber sehr schwer, da nicht kontrollierbar ist was nun vererbt wird. Die Wahrscheinlichkeit kann nur steigen, wenn man Hunde gleicher Rasse verpaart. Wird eine andere Rasse eingespeist, ändert sich der Genpool und damit die Wahrscheinlichkeit, gewisse Merkmale züchterisch beibehalten zu können
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi
14. Apr. 17:58
Das wäre genetisch betrachtet aber sehr schwer, da nicht kontrollierbar ist was nun vererbt wird. Die Wahrscheinlichkeit kann nur steigen, wenn man Hunde gleicher Rasse verpaart. Wird eine andere Rasse eingespeist, ändert sich der Genpool und damit die Wahrscheinlichkeit, gewisse Merkmale züchterisch beibehalten zu können
Deswegen muss genau geschaut werden welche Rasse sich eignet um die ursprüngliche Rasse zu verbessern. Meistens sind das ähnliche Rassen, die möglichst nicht die selben Krankheiten haben und keine eigenen mitbringen. Wenn ich zum Beispiel die Rasse Labrador Auffrischen möchte, dann wähle ich möglichst andere Retriever, am besten mit einem ähnlichen Fell und Eigenschaften. Trotzdem sollte der Unterschied so groß sein, dass ich den Genpool erweitere. Da hilft es auf die Entwicklung von Rassen und deren Verwandtschaft zu schauen. Mir fallen spontan Pinscher und Schnauzer ein. Da könnte man die Rassen wieder näher zueinander bringen und Kreuzungen untereinander erlauben und fördern. Ich kenne mich mit dem Thema wenig aus und habe nur grundlegende Kenntnisse in Genetik. Ich bin kein Züchter. Aber wenn ich einer wäre, dann wäre das mein Ansatz.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Apr. 18:08
Hier mal ein Beispiel von einem sogenannten Auszuchtprogramm: https://vsvr.info/auszuchtprogramm/ Ich habe die Entstehung und Planung dieses Programms damals Vereinsintern erlebt. Jede Menge Arbeit und leider kamen kaum nachkommen aus dem Programm in die zucht 😕
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Apr. 18:16
Deswegen muss genau geschaut werden welche Rasse sich eignet um die ursprüngliche Rasse zu verbessern. Meistens sind das ähnliche Rassen, die möglichst nicht die selben Krankheiten haben und keine eigenen mitbringen. Wenn ich zum Beispiel die Rasse Labrador Auffrischen möchte, dann wähle ich möglichst andere Retriever, am besten mit einem ähnlichen Fell und Eigenschaften. Trotzdem sollte der Unterschied so groß sein, dass ich den Genpool erweitere. Da hilft es auf die Entwicklung von Rassen und deren Verwandtschaft zu schauen. Mir fallen spontan Pinscher und Schnauzer ein. Da könnte man die Rassen wieder näher zueinander bringen und Kreuzungen untereinander erlauben und fördern. Ich kenne mich mit dem Thema wenig aus und habe nur grundlegende Kenntnisse in Genetik. Ich bin kein Züchter. Aber wenn ich einer wäre, dann wäre das mein Ansatz.
Das sind ja dann aber zwei verschiedene Dinge. Bei der Hybridzucht sollen die Hunde ja gerade Merkmale beider Elternrassen aufweisen, während beim Einkreuzen nur einzelne Verpaarungen mit anderen Rassen erfolgen, um neue Gene einzukreuzen. Wie Lisa aber schreibt, wundert es mich nicht, dass Otto Normalhundehalter nicht versteht, wie wichtig es für die Rasse ist, dass sein Hybrid aus dem Auszuchtprogramm in die Zucht geht.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Apr. 18:18
Das wäre genetisch betrachtet aber sehr schwer, da nicht kontrollierbar ist was nun vererbt wird. Die Wahrscheinlichkeit kann nur steigen, wenn man Hunde gleicher Rasse verpaart. Wird eine andere Rasse eingespeist, ändert sich der Genpool und damit die Wahrscheinlichkeit, gewisse Merkmale züchterisch beibehalten zu können
Naja beim Galgo hat man ja den Fall, dass immer wieder Greyhound und auch manchmal Podenco mit reinge"züchtet" wird. Der Genpool beim Galgo wäre wahrscheinlich ohne dem Greyhound- und Podencoanteil deutlich schlechter aufgestellt. Die Rasse wird schließlich nur in Spanien wirklich gezüchtet. Mir zumindest ist es relativ egal, ob Lotte 0%oder 25%Greyhoundanteil hat. Gesundheitlich sind Galgos zumindest nach wie vor eine der besser aufgestellten Rassen, was aber auch nicht nur positive Gründe hat ...
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
14. Apr. 18:45
Ein Beispiel. Der weiße Großspitz. Etwas misstrauisch, tempramentvoll, kein Jagdtrieb. Da dann Samojeden Einkreuzen oder weiße Schäferhunde und der Jagdtrieb ist drin. Und das lässt sich ganz schwer wieder raus züchten. Meine Ina hat alle Eigenschaften die für den Spitz noch vor 60 Jahren beschrieben wurde. Sehr wachsam, da auch sehr forsch. Ratten und Mäuse haben keine Chance. Egal welches Tier, die ist kompatibel. Ich fasse den Igel an, er wird gefüttert, dann gehört er zur Familie. Absolut Geflügelfromm, natürliches treibverhalten. Ist super entspannt. Arbeiten wir auf dem Gelände, legt sie sich auf einen Wachposten beobachtet und und die Umwelt Absolut loyal bei Kinder. Um nichts in der Welt würde ich durch eine Fremdrasse diese Eigenschaften, welche über viele viele Generationen hervorragend herausgezüchtet wurden, kaputt machen, verwischen, verschlechtern.