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Julia
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zuletzt 7. Nov.

Welpe und Katze - überfordert als Alleinlebende

Hallo zusammen, ich habe aktuell ziemlich zu kämpfen,was meine Situation mit meinem Welpen und unserem Alltag angeht. Ich wohne alleine und habe einen erwachsenen Kater. Seit zwei Monaten lebt nun ein Welpe (jetzt 15 Wochen) bei mir. Die Zusammenführung bin ich in Ruhe angegangen, zum Wohnzimmer habe ich ein Gitter angebracht,da dort der Kratzbaum steht. Wenn ich die beiden zusammen lasse, versucht der Hund immer wieder die Katze anzugehen. Nicht bösartig,aber sehr aufdringlich und ungehalten. Mein Kater wehrt sich nur leicht und ich habe Sorge,dass die beiden nicht miteinander auskommen. Gedanklich bin ich ständig auf der Hut und angespannt, möchte keine Situation herausfordern aber wenn ich sie mal ein paar Sekunden aus den Augen lasse, jagt der Hund den Kater. Hinzu kommt das der Kater vor der Tür mauzt, wenn ich mit Welpi in einem Raum bin und die Tür zu mache. Ich möchte meinen Kater nicht vernachlässigen, aber mit beiden zusammen kann ich aktuell nicht entspannt sein. Habt Ihr einen Ratschlag, oder Erfahrungen? Der Kater ist zwar Freigänger,aber bei dem Wetter auch gern drin. Danke Euch !
 
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Claudia
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7. Nov. 10:11
Hallo Julia So eine Zusammenführung kann unter Umständen sehr lange dauern. Ich habe 2 Katzen und letztes Jahr ist bei uns ein Hund eingezogen. Das war zu Beginn Chaos pur! Die Katzen sind nicht mehr nach Hause gekommen und wenn doch ist der Hund ihnen hinterhergerannt. Wir haben dann erstmal ne räumliche Trennung gemacht. Ein Kindergitter bietet den Katzen Schutz wenn es ihnen zu bunt wird. Natürlich musst du auch deinem Hund erklären, dass der Katze nicht hinterhergerannt wird und darfst ihm auch ruhig mal eine scharfe Ansage machen. Trotzdem brauchst du einfach Zeit und Geduld. Mein Kater hat überhaupt kein Streß mit dem Hund. Auch wenn dieser angerannt kommt bleibt er unbeeindruckt sitzen. Sie kuscheln auch und schlafen nebeneinander. Bei meiner Kätzin sieht es anders aus. Es hat 1,5 Jahre gebraucht um sich a den Hund zu gewöhnen, trotzdem würde sie niemals mit ihm kuscheln. Ich weiß wie sich das anfühlt. Hab so oft geweint am Anfang und hatte ein Mega schlechtes Gewissen meinen Katzen gegenüber. Aber die Tiere geben das Tempo vor und leider nicht du. Schau nur das du deinem Hund das stürmische Anrennen abgewöhnst.
 
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Claudia
7. Nov. 10:11
Hallo Julia So eine Zusammenführung kann unter Umständen sehr lange dauern. Ich habe 2 Katzen und letztes Jahr ist bei uns ein Hund eingezogen. Das war zu Beginn Chaos pur! Die Katzen sind nicht mehr nach Hause gekommen und wenn doch ist der Hund ihnen hinterhergerannt. Wir haben dann erstmal ne räumliche Trennung gemacht. Ein Kindergitter bietet den Katzen Schutz wenn es ihnen zu bunt wird. Natürlich musst du auch deinem Hund erklären, dass der Katze nicht hinterhergerannt wird und darfst ihm auch ruhig mal eine scharfe Ansage machen. Trotzdem brauchst du einfach Zeit und Geduld. Mein Kater hat überhaupt kein Streß mit dem Hund. Auch wenn dieser angerannt kommt bleibt er unbeeindruckt sitzen. Sie kuscheln auch und schlafen nebeneinander. Bei meiner Kätzin sieht es anders aus. Es hat 1,5 Jahre gebraucht um sich a den Hund zu gewöhnen, trotzdem würde sie niemals mit ihm kuscheln. Ich weiß wie sich das anfühlt. Hab so oft geweint am Anfang und hatte ein Mega schlechtes Gewissen meinen Katzen gegenüber. Aber die Tiere geben das Tempo vor und leider nicht du. Schau nur das du deinem Hund das stürmische Anrennen abgewöhnst.
 
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Lina
7. Nov. 11:02
Mein Kater ist fast 10 Jahre älter als meine Hündin. Daher war mir klar, wenn ich einen Hund nach Hause bringe muss ich meinem Kater garantieren können dass er in Sicherheit ist. Der Kater kommt hier an erster Stelle. Er ist König. Er darf „alles“. Vor allem aber beanspruche ich den Kater für mich! Beim ersten Zusammentreffen habe ich meine Hündin an der Leine ins Haus geführt. Darauf geachtet dass sie hinter mir steht, sie durfte aus der Distanz schnuppern. Mehr nicht. Fixieren, Ohren aufstellen, Spannung im Körper hätte ich SOFORT unterbunden. Beim kleinsten Anzeichen STOPP. Nicht weiter. Keine Aufregung, keine Nervosität. Alles in der Ruhe, ruhig und bestimmt agieren. Entspannter Körper, keine Spannung auf der Leine. Meine Hündin hat meinen Kater noch NIE gejagt. Auch nie Anzeichen dafür gegeben. Meine Hündin hat ruhig geschnuppert, Körper und Rute entspannt, Ohren nach hinten und hat mich angesehen. Dann hab ich die Leine abgemacht. Meine Hündin hat sich meinem Kater unterwürfig genähert und ihn beschnuppert. Mehr nicht. Wäre sie aufgeregt gewesen hätte ich sie korrigiert. Die Zusammenführung hat bei uns nicht mal 30min gedauert. Mittlerweile sitzen die beiden auf der Couch und kuscheln, meist kommt sogar der Kater extra zu meiner Hündin aufs Kissen. Das Katzenfutter steht ebenfalls dauerhaft auf dem Boden, meine Hündin weiß dass sie da nicht dran darf. Du musst deinen Hund lesen! Unterbrechen auf Stufe 1! Nicht warten bis er sich steigert. Ich würde dir eine Hausleine empfehlen. Einfach damit der Hund nicht hinterher kann. Je genervter deine Katze ist vom Hund desto eher riskierst du dass sie irgendwann mal doch angreift (Katzen gehen auf die Augen) oder dass die Katze nicht mehr nach Hause möchte. Bilde ein Safe Space für die Katze. Zeig ihr dass du den Hund unter Kontrolle hast und sie nichts riskiert.
 
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Steffi
7. Nov. 11:41
Hey Julia, ich verstehe deine Sorgen total! Die Katze meiner Eltern kam anfangs tagelang nicht heim, weil meine Hündin ihr zu stürmisch und somit zu unberechenbar war. Ich habe dann ganz intensiv darauf geachtet, dass die Katze sich nicht erneut überrollt und unwohl fühlen musste. Ich habe meine Hündin erst einmal an der Leine gelassen und mit ihr in Ruhe Garten und Haus inspiziert. Ich habe jedes ruhige und freundliche Verhalten gelobt und darauf geachtet, dass die Katze sich weiterhin sicher fühlte. Fütterung und Pflege fand für beide Tiere immer im geschützten und sicheren Rahmen statt. Wollte meine Hündin mal zur Katze, habe ich sie ein wenig umgelenkt und somit beiden geholfen sich freundlich zu verhalten und nicht bedroht zu fühlen. Oft ist es hilfreich, sich dem aufgeregteren Tier zu widmen, um Ruhe in die Situation zu bringen und dem anderen Tier zu signalisieren, dass man aufpasst und keine Gefahr besteht. Auch wenn es jetzt gut läuft, würde ich die beiden noch nicht unbeaufsichtigt lassen. Trenngitter, Rückzugsorte, Hausleine und höhergelegene Plätze für die Katze sind von großem Vorteil. Meine Empfehlung für deine Situation wäre, die zwei zunächst nicht alleine zu lassen und viel zu managen. Umso öfter dein Hund dem Kater hinterherrennt, umso mehr festigt sich dieses Verhalten auch. Nun ist es wichtig, zu lernen, dass man auch ruhig bleiben kann und der Kater eigentlich gar nicht so aufregend ist. Dass dein Kater sich freundlich wehrt ist lieb von ihm. Ich würde da aber aufpassen, dass er selbst das nicht tun muss, sondern er eben bessere Auswege aus der Situation findet bzw. die Situation gar nicht erst zustande kommt. Ich denke, du wirst noch eine Weile auf der Hut sein müssen, aber es wird ganz sicher immer angenehmer. Die zwei müssen sich ja erst besser kennen- und einschätzen lernen ;-) Wenn dein Kater sich ausgeschlossen fühlt, dann schau, dass er bei euch sein kann, ohne dass es für den Welpen zu aufregend und für den Kater zu nah wird. Da könnte ein weiteres Trenngitter o.ä. von Vorteil sein. Beim Training kannst du ja beide einbinden (abwechselnd zum Beispiel) :) Mein wichtigster Tipp wäre, stets ruhig zu bleiben und selbst keinen Stress in solche Situationen zu bringen. Klar, hat man mal Angst um das Wohlergehen seiner Schützlinge, aber von dieser sollte man sich nicht zu sehr einnehmen lassen. Am Ende wünscht man sich ja ein harmonisches Miteinander :)