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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 1. Mai

Panik an befahrener Straße

Hallo ihr Lieben. Unser junger Rüde (fast 7 Monate) hat extreme Panik vor befahrenen Straßen. Wir leben in der Stadt, also ist das denkbar ungünstig. Als er noch kleiner war haben wir versucht ihn vorsichtig an den Straßenverkehr zu gewöhnen, aber er hatte von Anfang an riesige Angst davor. Wir dachten es legt sich mit der Zeit. Wir hatten auch schon eine Trainerin dazugeholt, als es eher schlimmer, als besser wurde. Sie hat uns das Pendeltraining gezeigt (mit Hundi gemeinsam zur Straße hin, Leckerli fürs mitlaufen und schnellen Schrittes wieder zurück). So haben wir uns ein paar Meter erarbeitet, aber es wird und wird nicht besser, und über eine Hauptstraße rüberlaufen ist utopisch. Für alle Beteiligten eine absolute Qual. Wenn es mal wirklich sein musste haben wir ihn auf den Arm genommen, aber auch da wird er spätestens mitten auf der Straße panisch. (Wir wissen, dass man das nicht unbedingt tun soll, aber in der Not kam das eben vor). Wir werden demnächst noch einmal eine andere Trainerin dazu holen, aber kennt jemand dieses Problem und hat es gelöst bekommen? Wir kommen uns in der Siatuation vor wie die schlechtesten Hundebesitzer und wir möchten ihm gern ermöglichen gelassener zu sein.
 
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Peter
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26. Apr. 20:48
Hi. Mein Neo kam mit 16 Wochen zu mir und lebte vorher auf dem Dorf und kannte wenig bis gar nichts. Frisch in der Stadt habe ich mit ihm langsam aber stetig die neue Welt erkundet. Autos, LKW, Straßenbahn, Baustellen, Bahnhof. Jeden Tag in die Gassirunde eingebaut. Der normale Verkehr war gruselig, aber nach einigen Wiederholungen ging es. Man muß selbst souverän und ruhig durch die Situation gehen und langsam steigern, bis es normal ist. Herausforderung – wie bei euch die normale Straße – war bei uns der Hauptbahnhof. Viele Menschen, Gerüche, Lärm, grosse unheimliche Züge... Über viele Tage haben wir uns dem Bahnhof immer mal angenähert bis zu der Stelle, wo man seine Komfortzone verlassen hat, der Hund also unruhig wurde. Dann paar Meter zurück und dort ein schönes Spiel gestartet. Ball oder apportieren... Während des Spiels dann wieder weiter zum bösen Bahnhof gegangen, langsam herangetastet. Dann Feierabend, loben, nach Hause. Das nächste mal das selbe Spiel, nur vielleicht schon dichter dran. Dann einfach mal 10 oder 20 Minuten an die Stelle setzen und entspannt den Hund die Szenerie beobachten lassen. Zwischen den Beinen parken – das gibt Schutz – und sanft die Brust kraulen. Das entspannt. Ruhige Momente belohnen. Mit Geduld und Ruhe und ohne Druck sollte das machbar sein, sich da ranzutasten. Neo ist heute völlig entspannt bei Straßen, Lärm und Zügen und fährt super in der Straßenbahn mit. Eine gute Bindungsarbeit hilft auch, damit der Hund euch vertraut. Trainiert auch viel Selbstbewusstsein mit dem Hund. Lasst ihn über Dinge klettern, Balancieren, unterschiedliche Untergründe erlaufen, Aufgaben meistern, Probleme lösen, sportlich und körperlich fit sein. Das alles macht einen Hund selbstbewusster und schweisst das Mensch-Hund-Team zusammen.
 
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Anna
26. Apr. 20:29
Hi Lisa-Marie, also so eine Panik wie du es beschreibst hatte unsere nicht, aber generell waren Straßen mit vielen Autos und Menschen gruselig. Wir haben klein angefangen, mit Straßen wo nur ein Auto kommt etc und uns langsam gesteigert, sodass es sie nicht überfordert. Sind dann an der Straße immer sitzen geblieben, haben gelobt, bis sie ganz ruhig war. Inzwischen hilft es auch viel, wenn ich sie in solchen überfordernden Situationen ins Fuß nehme und sie sich an mir orientieren kann.
 
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Peter
26. Apr. 20:48
Hi. Mein Neo kam mit 16 Wochen zu mir und lebte vorher auf dem Dorf und kannte wenig bis gar nichts. Frisch in der Stadt habe ich mit ihm langsam aber stetig die neue Welt erkundet. Autos, LKW, Straßenbahn, Baustellen, Bahnhof. Jeden Tag in die Gassirunde eingebaut. Der normale Verkehr war gruselig, aber nach einigen Wiederholungen ging es. Man muß selbst souverän und ruhig durch die Situation gehen und langsam steigern, bis es normal ist. Herausforderung – wie bei euch die normale Straße – war bei uns der Hauptbahnhof. Viele Menschen, Gerüche, Lärm, grosse unheimliche Züge... Über viele Tage haben wir uns dem Bahnhof immer mal angenähert bis zu der Stelle, wo man seine Komfortzone verlassen hat, der Hund also unruhig wurde. Dann paar Meter zurück und dort ein schönes Spiel gestartet. Ball oder apportieren... Während des Spiels dann wieder weiter zum bösen Bahnhof gegangen, langsam herangetastet. Dann Feierabend, loben, nach Hause. Das nächste mal das selbe Spiel, nur vielleicht schon dichter dran. Dann einfach mal 10 oder 20 Minuten an die Stelle setzen und entspannt den Hund die Szenerie beobachten lassen. Zwischen den Beinen parken – das gibt Schutz – und sanft die Brust kraulen. Das entspannt. Ruhige Momente belohnen. Mit Geduld und Ruhe und ohne Druck sollte das machbar sein, sich da ranzutasten. Neo ist heute völlig entspannt bei Straßen, Lärm und Zügen und fährt super in der Straßenbahn mit. Eine gute Bindungsarbeit hilft auch, damit der Hund euch vertraut. Trainiert auch viel Selbstbewusstsein mit dem Hund. Lasst ihn über Dinge klettern, Balancieren, unterschiedliche Untergründe erlaufen, Aufgaben meistern, Probleme lösen, sportlich und körperlich fit sein. Das alles macht einen Hund selbstbewusster und schweisst das Mensch-Hund-Team zusammen.
 
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Ralf
27. Apr. 21:29
Das von euch geschilderte Problem ist nicht ungewöhnlich und tritt häufig bei Welpen auf die beim Züchter nichts von der Außenwelt mitbekommen haben. Deshalb müsst ihr euch nicht als schlechte Hundebesitzer fühlen. Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Training ist, das ihr immer, egal wie de Hund sich verhält, ruhig und gelassen bleibt. Vermutlich wird die beteiligte Trainerin sich ähnlich geäußert haben. Auch der von ihr vorgeschlagene Lösungsansatz ist nicht der verkehrteste wenn die dafür notwendigen Trainungsgrundlagen bei eurem Hund bereits vorhanden sind. Allerdings wäre es besser gewesen das Problem nicht vor sich her zu schieben sondern direkt anzugehen. Trotzdem gehört sowas zum Tagesgeschaft einer Hundtranerin und das Problem wird sich vermutlich in einer überschaubaren Zeit in Luft auflösen.
 
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Marcela
30. Apr. 21:44
Peter & neo haben sehr gut beschrieben wie man trenieren kann. Wenn du offen zur alternativ Medizin bist, würde ich das Training mit spezielle auf deinen Hund abgestimmte Bachblüten- Mischung unterstützen. Viel Erfolg!
 
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Dogorama-Mitglied
1. Mai 19:17
Danke für eure Tipps. Also normalen Verkehr, auch 30er Zonen sind absolut kein Problem. Auch ne 50er Straße wäre wohl okay. Wir haben aber an beiden Seiten unseres Wohngebietes Hauptstraße mit je 2 Spuren pro Seite und mittig Straßenbahnlinien mit sehr regem und Lasterverkehr. Das ist der absolute Endboss. Also es geht dabei schon um sehr stark reizvolle Straßen. Sonst läuft er gut, nur eben dort ist er sehr ängstlich bis panisch.