Viele Jäger schießen gleich, da sie dem Hund unterstellen, dass er jagt. Bei uns passierte das schon öfter.
Hallo Gitti,
Ich bin selbst Jäger und kenne keinen Jäger, der das tatsächlich praktiziert. Viele Jäger sind auch Hundehalter und wissen, dass die Probleme beim Halter liegen. Du glaubst gar nicht, wie oft man da beschwichtigend in den Dialog geht und so manchem Halter mehrfach seinen Hund zurück bringt. Selbst wenn dieser bereits Beute gemacht hat. Da wird dann mit dem Halter gesprochen, er bezahlt dem Jäger das Wild und gelobt Besserung. Ohne Polizei oder jegliche rechtliche Schritte. Erst recht ohne Einsatz der Waffe.
Wenn der Halter aber absolut resistent ist und sich gar nichts ändert, wird eine Meldung an die Polizei und das Veterinäramt getätigt.
Natürlich wird dann entsprechend dokumentiert, Zeugen vernommen und dem Halter wird der Hund dann entzogen.
Gerade in der aktuellen Entwicklung bezüglich der Habituation des Wolfes, kann ein vermeintlich wildernder Hund auch ein Wolf sein.
Dieser ist, bisher je nach Bundesland, auch eine deutlich größerer Gefahr für wildernde Hunde, als ein Jäger.
Wie bei allen Menschen, gibt es solche und solche. Man kann natürlich nicht ausschließen, dass tatsächlich mal ein Jäger in solch einer Situation einen Hund erlegt. Selbst wenn er es macht, übt er nur geltendes Recht aus.
Es ist immer wieder ein Graus, wie wildernde Hunde verharmlost werden.
Bei uns im Hegering sterben etwa 50 Rehe jährlich durch wildernde Hunde.
Weitere 75 durch Verkehrsunfälle.
Dafür haben wir dieses Jahr immerhin 300 Kitze mittels Wärmebilddrohne vor dem Mähwerk retten können.
Das Vorurteil des bösen Jäger, bestätigt sich bei mir und in unserem Umkreis bislang nicht.