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Katharina
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zuletzt 26. Jan.

Menschenbegegnungen

Hallo zusammen , Wir pfeilen weiter am Thema Menschenbegnungen , dort wo wir wohnen ist wenig los ..sobald Johnny jemand näher kommt bzw an uns vor bei geht springt er in die Leine ..da er Besuch auch anspringen würde sind wir da konsequent mit Deckentraining dran .Wir stellen uns auch mal da hin wo Menschen sind um da Ruhe zu traunieren ... mich würde interessieren ob es hier welche gibt wo es als Junghund genau das Thema gab und wie es jetzt im Erwachsenenalter ist ? Lg
 
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Sonja
25. Jan. 17:50
Ich kenne das Problem mit Begegnungen (Mensch, Tier, egal) auch. Ich hab meinen Hund nicht als Welpe bekommen, bin mir aber sicher, das wird auch bei einem Welpen von alleine nicht besser - eher schlimmer. Bei uns war die Ursache auch Unsicherheit (gepaart mit schlechten Erfahrungen) und die Zauberworte waren Orientierung und Vertrauen. Ich fahre in Begegnungssituationen eine ähnliche Taktik wie Karin, nur dass ich Wayne ins Fuß nehme statt ihn hinter mich zu schicken. Auf die reizabgewandte Seite. In besonders schweren Begegnungen bleiben wir auch gern am Rand stehen und ich schirme ihn ein wenig ab. Manchmal streue ich auch Kekse auf den Boden, das ist aber eigentlich nie mehr nötig. Wayne hilft stehen bleiben, weil er somit mehr Zeit bekommt das gegenüber einzuschätzen. Außerdem nimmt es ein wenig Dynamik aus der Situation, womit er sowieso Probleme hat. Und ich muss mich auch nicht aufs Laufen konzentrieren und bin voll da 😉 Der letzte Punkt ist auch bei Glätte relevant. Hier bin ich unsicherer unterwegs (rein motorisch), also reagiert Wayne früher. Das muss ich kompensieren und warte darum in so Momenten öfter am Rand. Außerdem laufe ich wenn möglich kleine Bögen, natürlich mit Wayne neben mir. Das nimmt auch etwas Spannung, da in der Hundewelt frontal Annäherung unhöflich und bedrohlich ist, und ich es so ein wenig entschärfen kann. Die eigene Einstellung spielt natürlich auch eine Rolle. Wenn ich denke oh gott, gleich passierts wieder, mich anspanne und die Leine hektisch eng nehme wirds ziemlich sicher schief gehen, weil ich ja schon kommuniziere, dass die Situation blöd und ich überfordert bin. Soviel zu was wir heute machen. Aber das geht nicht von heute auf morgen 😉 Also wenn du das genau so nachmachst, wird es vermutlich nicht viel bringen. Vertrauen muss man sich verdienen, Orientierung muss aufgebaut werden. Versuche die Körpersprache lesen zu lernen, damit du merkst, wann es deinem Hund unangenehm wird. Und dann agierst du und reagierst nicht einfach. Früh genug, dass der Hund noch ansprechbar ist und sich wohl fühlt. Gehe riesige Bogen, weiche aus, bring euch zwei nicht in unangenehme Situationen. Triff sinnvolle Entscheidungen. Je öfter ihr die Begegnungen meistert - und sei es mit riesigem Abstand, desto mehr vertraut ihr euch und dein Hund lernt, du führst ihn nicht in Konflikte. Er lernt eine neue Strategie. Wenn das super klappt ist es an der Zeit, den Abstand zu verringern. Mit Fingerspitzengefühl, Blick auf die Körpersprache und immer so, dass es nicht überfordert. Und wenn es doch mal zu viel wird, überlege dir Managementmaßnahmen. Das kann ein gut aufgebauter U Turn sein, Kekse streuen etc. Je mehr Optionen du hast, desto eher kannst du sinnvoll reagieren. Besuch war bei uns auch ein Problem, wenn jemand direkt zu uns rein kommt ist es immer noch anstrengend. Wir begrüßen den meisten Besuch jetzt draußen und gehen gemeinsam eine kurze Runde. Dann klappt es danach auch drinnen gut. Nur wirklich gut bekannter Besuch kommt direkt in die Wohnung, ohne dass wir ihn draußen abholen. Das haben wir aber auch sehr langsam aufgebaut und sind noch dran. (Google mal Sitzdose von der trainieren statt dominieren Webseite, vielleicht ist das was für euch, je nach Charakter) Auch hier war es wichtig, dass mein Hund mir vertraut, dass ich den Job mache und mich um den Besuch kümmere. Dann muss er nicht. Das komplette erste Jahr hat sich kein Besucher in der Wohnung bewegt, ohne dass ich mit gelaufen bin - bzw ihn dirigiert habe. Ich war verantwortlich, mein Hund konnte entspannen. Mittlerweile geht das auch ohne dass ich mitlaufe, aber wenn der Besuch sich in seinen Augen "komisch" bewegt fragt er immer noch bei mir ab und ich muss dann reagieren, weil er es sonst tut.
Super beschrieben. Ergänzend noch, weil Du es nur nebenbei erwähnst: Wenn der Hund sich zuständig fühlt, muss man ihm mit deutlicher bis übertriebener Körpersprache zeigen, dass man die anderen Menschen dominiert. Bei Besuch "kommandiert" und flankiert man den Menschen zu seinem Platz. Der Mensch darf nichts selbst initiieren. Muss er auf die Toilette, steht man selbst zuerst auf und schickt den Besuch da hin. Bei Begegnungen kann man körpersprachlich die Menschen blocken, während man ihnen - wenn nötig - in dazu passenden Tonfall erklärt, warum man sich so komisch aufführt. Klar macht man sich dabei zum Affen, aber wenn's hilft ... 🥴
 
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Claudia
25. Jan. 18:16
Ich weiß es hört sich doof an, aber ich würde mir einen Gast bestellen, ihn rein lassen, den Hund zum Platz bringen. Mich auf nen Stuhl in die Nähe setzen, Hund total ignorieren und der hört bestimmt irgendwann auf zu bellen und sofort keks hin werfen. Wenn du das nicht möchtest könntest du auch den Hund an der Leine bei dir halten . Aber das funktioniert sicher, es nervt nur weil er gelernt hat das wenn er bellt du darauf reagierst und deshalb dauert es nun lange bis er ruhig ist.
Alles schon gemacht, klappte zwischendurch auch Mal ganz gut. Dann kamen die Handwerker... es wurde Herbst.... Sowas wirft immer extrem zurück. Meine Tochter könnte sogar Geburtstag feiern! Wir bleiben dran! 💪🏼 Aber schön zu hören, dass auch viele andere damit "belastet" sind. Wir haben ja trotzdem tolle Hunde!!
 
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Katharina
26. Jan. 20:04
Danke euch allen für eure Beiträge 🤗