Ich finde das allein sein für so einen jungen Hund über mehrere Stunden schwierig, schon allein zwecks Stubenreinheit. Könnt ihr ihn in der Zeit nicht zu Verwandten oder Bekannten geben und nebenbei in Ruhe das Allein sein aufbauen.
Die kurze Zeit, die ihr Euch gesetzt habt bringt nur Stress ins Training. Denn das ist ein Trainingsthema, was teils über Wochen und Monate hinzieht, wenn man möchte dass es für keinen eine stressige Situation wird.
Wenn, ihr doch keine Möglichkeit habt, würde ich euch raten ein Welpengehege zu holen, denn teils haben Welpen mit zuviel Raum Schwierigkeiten und so kann in der Zeit wenig angestellt werden, z.b. gefährliche Kabel zerlegen.
Dann würde ich sobald dass Gehege da ist anfangen dies als Ruheort aufzubauen. Ihn dann reinsetzen, wenn ihr im gleichen Zimmer seit, dann mal in ein anderes gehen ohne ihn,Türe kurz schließen dann gleich wieder auf machen. Dann die Zeiten verlängern, z.b. ihr geht allein auf die Toilette.
Klappt das schon entspannt, ich habe dann angefangen mit Kamera zu Training. Habe angefangen die Wohnung zuverlassen, solange der Welpe noch im Ruhezustand, also noch keine Stress hatte wieder rein und dann nach Trainingszustand es erweitert. Bei uns läuft auch immer das Radio und ich schließe alles Fenster, sollte z.b. eins zufallen und der Hund erschrickt, kannst du teilweise von vorne beginnen.
Lg
Super erklärt, Yvonne! So hab ich es mit Neo auch geübt.
Was ich ergänzen möchte:
Hunde sind nicht zum alleine sein gemacht! Punkt. Es sind hochsoziale Tiere, die Gesellschaft brauchen. Insbesondere ein Welpe (12 Wochen!) ist schlichtweg unfähig, alleine zu sein. Er hat – zu Recht – existenzielle Angst, weil er alleine nicht in der Lage ist, zu überleben! Das weiß er instinktiv. Er wird darunter leiden, 100%ig.
Ich habe mit Neo das alleine bleiben erst ab seiner 18. Woche in mini kleinen Schritten geübt. 5 Sekunden den Raum verlassen, dann 10 Sekunden. Immer noch innerhalb der Wohnung. Dann mal ne Minute. Nach 3 oder 4 Wochen hab ich kurz die Wohnung verlassen, auch nur ne Minute. Dann waren es mal 2 oder 5 (Variationen sind wichtig). Ich lies dann immer auf nem Handy die Sprachnachrichten an (also diese Voice Memo Funktion), um überprüfen zu können, ob er oder ab wann er Streß bekommen hat. Wenn er fiepst oder bellt oder unruhig wurde, war es zu lang und man musste den Zeitraum verkürzen. Nach 2 Monaten waren wir bei 10 bis 15 Minuten. Heute kann er – mit 17 Monaten – auch mal 3 oder 4 Stunden. Wahrscheinlich auch etwas länger, hab ich aber nie probiert. Solange muss er nur extrem selten allein bleiben.
Was noch sehr wichtig ist: es ist gar nicht um die Dauer! Es geht eher um Vertrauen und Erfahrung, nämlich dass ihr IMMER wieder kommt. Deswegen ist es viel wichtiger, dass extrem oft zu üben! Also locker 100x am Tag. Die Anzahl der Wiederholungen macht es aus. Der Hund merkt: okay, die gehen zwar oft, aber kommen auch immer wieder.
Das ist richtig viel Arbeit und das jeden Tag. Und das dauert Monate!
Einem Welpen in dem Alter würde ich das unter keinen Umständen zumuten. Da würde ich eher den Job kündigen. Ernsthaft.
So oder so ist noch ein Trick: einen ungefährlichen Kaugegenstand hinterlassen (also kein Knochen und kein Holz), den er total super findet, aber AUSSCHLIEßLICH NUR bekommt, wenn ihr weg seid. Zum Beispiel ein gefüllter Kong. Der Hund könnte dann irgendwann denken: Hoffentlich hauen die bald ab, damit ich meinen geliebten Kong bekomme...