Danke, dass dir das aufgefallen ist! Das mit den Belohnungen. Das fehlte mir in den anderen Kommentaren leider, so gut sie sonst vllt waren.
Dazu haben wir wohl die falsche Rasse, auch wenn -eben da ein Belohnungssystem nicht funktioniert in solchen Momenten & wir haben wirklich ALLES ausprobiert.
Er ist absolut stur, ein Paradebeispiel seiner Rasse.
Er reagiert auf nichts, wir lassen ihn ja wenn möglich auch absitzen statt vorbei zu gehen, aber das ist oft auch nicht möglich, aus verschiedenen Gründen (zB weil der Entgegenkommende das gleiche Problem hat etc).
Seine Ohren richten sich dann nicht ansatzweise zu uns aus, sein Kopf schon gar nicht.
Ach, es ist zum Mäuse melken.
Egal, wie toll er sich ansonsten trotz der Pubertät macht... mich nervt dieses Verhalten einfach, weil es eben auch gefährlich werden kann, im Sinne von Sturzgefahr und ich will vermeiden, dass es sich weiter festigt...
Er hat halt noch nie eine schlechte Erfahrung mit Hunden (oder Menschen) gemacht und denkt, es sind alles seine Freunde und das man eben immer hin muss, egal wie..
Das kann ich dir nachempfinden. Kenne mich mit Lapphunden nicht aus, aber Bulldoggen sagt man ja auch zurecht einen Dickschädel nach und da hat Easy auch ganz laut hier geschrien. Bei uns waren es in der Pubertät nicht explizit Hunde, aber halt Leinenführigkeit allgemein, die plötzlich so gar nicht mehr ging. Ich fand das total anstrengend, weil ich jetzt auch nicht die Allergeduldigste bin, und fand das ehrlich gesagt auch megapeinlich in der Öffentlichkeit. Ich hab mich furchtbar geschämt. Mein Stress hat es dann auch nochmal schlimmer gemacht. Wir haben uns damals richtig gegenseitig hochgeschaukelt. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem die Strecke vom Parkplatz bis zum Trainingsplatz mich so fertig gemacht hat, dass ich meiner Trainerin heulend die Leine in die Hand gedrückt habe mit den Worten:"Bitte nimm ihn mit, ich hab Angst, dass ich ihn schlage." Sie hat ihn natürlich nicht genommen und ich hab ihn natürlich auch nicht geschlagen, also blieb mir nichts als weiter aussitzen bzw. dumm in der Gegend rumstehen, damit er mit seiner Zieherei wenigstens keinen Erfolg hat. Und eines schönen Tages, als ich schon resigniert und mich damit abgefunden hatte, dass wir noch in 10 Jahren mit 500m pro Stunde unterwegs sein würden, zuckte dieses eine Ohr - und dann ging es plötzlich ganz schnell. Also einfach nicht aufgeben. Wenn so ein Hund erst einmal einige Zeit mit seinem Sturkopf durchgekommen ist, dauert es halt mitunter irre lange, bis der auf die Idee kommt, dass es schlau(er) sein könnte, zu kooperieren. Und immer, wenn man einmal schwach geworden ist, fängt man von vorne an. Aber irgendwann wird's dann doch. Ich weiß, das ist leicht gesagt, wenn man das Pubertier nicht selbst an der Leine hat, aber es lohnt sich irgendwann, auch wenn man noch so viel Nerven lässt.
Und ich glaube nicht, dass dein Hund für Belohnungen ungeeignet ist - da wäre er der einzige auf der Welt. Belohnung heißt ja erstmal nur, ich er erfahre eine angenehme Konsequenz für ein Verhalten. Wenn er die üblichen Verdächtigen nicht lohnenswert findet, muss man halt weitersuchen. Und meine Idee war halt: er will ja auf jeden Fall zu dem Hund hin. Wenn du also anhältst, wenn er zieht und er keinen Schritt weiter kommt, wird er entweder irgendwann was anderes versuchen ODER ihm geht früher oder später die Puste aus. Es reicht ja, wenn er nur mal Luft holt. Den Moment nutzen, loben und sofort einen Schritt weiter und gleiches Spiel von vorn. Irgendwann muss ihm dann das Licht aufgehen, dass er NUR dann weiterkommt, wenn er sich zusammenreißt. Das kann halt gefühlte Ewigkeiten dauern. Aber wenn der Groschen gefallen ist, wird er die Weiterbewegung, also das Näherkommen zu seinem Ziel, als belohnend empfinden. Ich würde auch gar nichts explizites wie Sitz verlangen, sondern einfach nur verhindern, dass er Erfolg hat,mir also einen festen Stand suchen, vielleicht die Leine um die Hüfte legen, damit ich mehr entgegenzusetzen habe und ihn einfach vorn in der Leine hängen lassen, bis es ihm zu blöd wird. Je mehr er da vorne zappelt, umso schneller wird er müde. 😉