Letzte Angstphase oder schlecht geträumt?
Hallo liebe Community,
Nachdem ich das vergangene Jahr schon gefühlt 1000mal jeweils einen anderen Hund vor mir hatte, hatte ich geglaubt, alles beruhigt sich langsam.
Vieles wurde in den vergangenen Monaten neu ausgelotet, manches auch ganz neu entdeckt. So z.B. das Schnüffeln, was er erst mit 12-13 Monaten begonnen hat.
Vorher hat ihn evtl. sein ständiges Sodbrennen davon abgehalten - das ist jetzt aber erst im Nachhinein für mich ersichtlich gewesen. Jedenfalls knallte die „Welt der Gerüche“ 4-6 Wochen ganz schön rein bis zur vollkommenen Überforderung und einem nicht ansprechbar sein. Das kam „über Nacht“ und hatte ich vorher den kontaktwilligsten Hund der Welt, war dieser plötzlich draußen gegen einen Ignoranten ausgetauscht, der zu Hause genau in dieser Phase aber verzweifelt mehr Nähe suchte, nachts wieder in unser Bett schlich (er darf gern ins Bett, hatte er zwischendurch aber gar nicht mehr gewollt) und insgesamt drinnen wieder „näher dran“ war.
Positiver Nebeneffekt des plötzlichen Schnüffelns war, dass optische und akustische Reize nur noch eine untergeordnete Rolle spielten.
Ich glaubte nicht, dass ich das in den Griff bekomme, aber es hat es sich irgendwie von selbst erledigt - seit ca. 3 Wochen sind wir wieder „normal“ auf Kurs, inkl. „normaler“ Pubertät und Stressanfälligkeit, die wir aber bewältigen können.
Aber zum heutigen:
Heute war eigentlich ein ausgewogener Tag, am Abend gab es dann etwas Seltsames: ich bin etwas früher als üblich ins Bett gegangen und habe die letzte Runde ca. 30Minuten früher gemacht. Beides kommt bei uns öfter mal vor, also nicht sooo weltbewegend besonders.
Um 23:45 stand mein Hund in der Schlafzimmertür und bellte mich an. Immer nur ein einzelnes „Wuff“ und eine lange Pause. Ich bin aufgestanden, als er weder kam noch aufhörte und hab mich in die Küche gesetzt. Ich dachte, vielleicht sind draußen irgendwelche Geräusche, aber er bellte weiter so alle 30 Sekunden in meine Richtung. Also dachte ich „vielleicht muss er nochmal raus“ - er hat das rausmüssen noch nie aktiv angezeigt.
Draußen hatte er für mich unerwartet vor allem Möglichen Angst - zwei Menschen, die weit hinter uns liefen und an denen ich bis auf dass sie Englisch sprachen nichts bemerkenswert fand. Eine Frau in einiger Entfernung, die überraschend ihre Richtung änderte, eine zuschlagende Autotür, ein Blinken vom Abschließen des Autos. All diese Dinge kennt mein Hund auch bei Dunkelheit, heute haben die ihn in Hochspannung versetzt.
Wieder zu Hause hat er sich erst nach 20 Minuten hingelegt - meine Nachbarin kam dann nach hause und er hat wieder wie verrückt angeschlagen. Das hat sich sowieso in den letzten Wochen verstärkt, dass er nachts bellt.
Ich bin super glücklich mit diesem Hund, aber ernsthaft tiefen Schlaf zu finden fällt ihm schwer. Er kann Ruhetraining „durchhalten“, aber nur bedingt annehmen, er kann inzwischen auf einer Decke bleiben, solange man es fordert und sich zu Hause auch hinlegen und selbstständig Ruhezonen aufsuchen. Ich habe aber noch nie erlebt, dass er geträumt hat - so tief scheint er einfach nie zu schlafen. Also kein Rennen oder auch mal fiepen im Schlaf, wie ich es von allen anderen Hunden kenne.
Kann das jetzt eine späte Angstphase sein, die so plötzlich kommt? Wenn ja, worauf sollte ich jetzt achten?
Oder hat er vielleicht einfach „schlecht geträumt“, war danach aufgewühlt und man merkt ihm seine Traumphasen einfach generell nicht an?
Edit:
Nachts um 4 dann nochmal genau dasselbe mit dem anbellen - warten - anbellen -warten. Bin dann wieder raus, es war zu der Zeit kein Mensch unterwegs und er hat sich vor nichts erschrocken. Zu Hause zurück war dann alles wieder ok und er hat bis heute früh geschlafen.