Home / Forum / Welpen & Junghunde / Leinenführigkeit in Gesellschaft

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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 15. Feb.

Leinenführigkeit in Gesellschaft

Hallo, Mein Hund ist jetzt 17 Wochen alt. Die Leinenführigkeit läuft sehr gut, sowohl am Halsband als auch am Geschirr. Mit mir und auch, wenn mein Mann oder andere Personen mich begleiten. Ablenkungen durch gezogene Koffer, Radfahrer oder Jogger bemerkt mein Hund, ist dann aber fix wieder mit der Konzentration bei mir. Nur wenn ich mit meiner besten Freundin und deren alter Hündin (sehr ruhiger Charakter) an der Leine unterwegs bin, ist alles wie weggepustet. Beide Hunde kennen sich, sind aber nicht (hoffentlich: noch nicht) die dicksten Freunde. Da es ja meistens an einem selbst liegt, habe ich mich die letzten 2 Wochen wirklich beobachtet. Wir haben, weil wir das alles ruhig aufbauen wollten, von Anfang an nicht gequatscht, jeder hat nur mit seinem eigenen Hund kommuniziert. Das laufen mit Abstand, wenn ich auf gleicher Höhe oder voraus gehe, klappt jetzt die meiste Zeit über alles einigermaßen, ich muss meinen Welpen gelegentlich mal sanft an die Leine „erinnern“, aber er ist auch da leicht aufgeregt. Laufen wir hinter den beiden, steigert sich diese Aufregung enorm, sodass wir diese „übungs-Spaziergänge“ dann oft abbrechen. Egal wo ich bin: Sobald meine Freundin ihre Hündin aber anspricht (und sie tut das mit zuliebe betont ruhig und beiläufig), will mein Hund unbedingt „dazwischengrätschen“ und die aufmerksamkeit von beiden. Das lässt sich ein-zwei mal wieder in die richtige Bahn leiten, dann ist aber seine Aufmerksamkeit erschöpft und ich muss wieder den Spaziergang abbrechen. Es macht keinen Unterschied, ob wir 4 erst beim Spaziergang aufeinandertreffen, zusammen starten oder auch schon vor dem Spaziergang mehrere Stunden zusammen verbringen. Es macht keinen Unterschied, ob ich meinem Hund während des Laufens „spannende Alternativen“ und „Aufgaben“ gebe und mich auf ihn konzentriere oder ob ich normal „nur“ auf Leinenführigkeit achte. Diese Spaziergänge sind aktuell (aufgrund der Reaktion und Alter meines Hundes) ca. 10-15 Minuten lang, bis wir abbrechen müssen. Im Freilauf haben wir diese Probleme in gleicher Konstellation absolut nicht. Wir arbeiten beide überschneidend und sehen uns täglich, wir planen Urlaube gemeinsam - die beiden sind ein Stück Familie für mich. Den Kontakt auch zeitweilig zu beschränken möchte ich nach Möglichkeit nicht. Ich möchte gern so entspannt mit beiden unterwegs sein, wie ich es mit meinem Mann und Hund bin. Langfristig möchte ich auch, dass meine Freundin für meinen Hund unterwegs ein zusätzlicher „Ansprechpartner“ sein kann, wie wir es mit Ihrer Hündin und auch meinem vorherigen Hund gehandhabt haben, da es beim Arbeiten sehr sinnvoll ist. Wie sehr ihr das? Wie kann ich das aufbauen? Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende - der Rat meines Trainers insgesamt war, dass alle Spaziergänge mit meinem Hund ohnehin 6-7 Monate nur mit mir stattfinden sollten und ich keine Begleitung haben sollte. Für mein Leben ist das nicht sonderlich praktikabel, ich bin auch eigentlich davon überzeugt, dass ein Welpe in das Leben „so wie es ist“ integriert werden muss, damit er auch diese Situationen (die ja üblicherweise bei uns täglich stattfinden) normal findet. Alle Beteiligten sind bereit, in dieses Zusammensein Zeit, Geduld und Energie zu stecken, doch wir sehen im Moment absolut keinen Fortschritt und fragen uns, was wir falsch machen. Wir möchten das unbedingt hinkriegen.
 
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Sonja
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10. Feb. 11:26
Zunächst: ich habe keine ultimative Lösung, nur Gedanken, die mir beim Lesen gekommen sind. Schau, was davon auf Eure Situation passen könnte. Dein Hund ist noch sehr jung. Er muss zwar in Euer Leben integriert werden, aber - erst, wenn er bei Euch angekommen ist - erst, wenn er Vertrauen zu Euch hat - Es wird immer wieder Situationen geben, wo er langsam dran gewöhnt werden muss Wahrscheinlich zielt der Rat des Trainers in diese Richtung, wobei ich 6-7 Monate zu lang finde. Das Alter ist auch der Grund für die nachlassende Aufmerksamkeit. Gut, dass Du die Spaziergänge dann abbricht, denn Dein Hund wäre mit einer Fortsetzung überfordert. In der relativ kurzen Zeit Eurer gemeinsamen Gänge passiert so viel, dass er das erst mal verarbeiten muss. Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass Du dem Hund vielleicht zu viel Aufmerksamkeit schenkst. Schaust Du ihn ständig an, während Ihr geht, sprichst Du mit ihm? Oder hat er auch schon gelernt, einfach mitzulaufen, wenn Du Deinen Weg gehst? Also Du gehst los, den Hund locker an der Leine, schaust wo Du hinläufst und nicht auf den Hund. Und nun die gegenteilige Überlegung: wenn Deine Freundin ihren Hund anspricht, ist das für Deinen Hund interessanter als Du. Vielleicht ist es auch zu wenig, was Du mit ihm machst. Du merkst, wie schwierig die Beurteilung der Situation ist, obwohl Du schon viele Informationen gegeben hast. Wenn Dein Hund voraus oder neben Euch läuft, scheint er zufrieden zu sein. Läuft er hinten, will er nach vorne, entweder voraus laufen oder zur Gruppe aufschließen (?). Das kenne ich von unseren Labbis auch. Beide können sich kaum noch auf Leinenführigkeit konzentrieren, wenn mein Mann mit den anderen 2 Hunden voraus läuft. Benny möchte immer ganz vorne laufen. Es gibt Hunde, die sich gerne an die Spitze setzen, und welche, die lieber hinterher trotten. Zusammen Spazierengehen heißt für die meisten Hunde, in einer geschlossenen Gruppe gehen, je jünger, desto näher bei den anderen. Ihr wollt so eine Gruppe werden, lebt es aber nicht vor. Als Gruppe / Gemeinschaft müsste jeder mit jedem kommunizieren, so wie es sich aus der Situation heraus ergibt. Aktuell haltet Ihr Frauen künstlich Abstand. Es ist richtig, dass Ihr Euch auf die Hunde konzentriert und sie nicht über das Quatschen vergesst. Aber die Hunde sollten eher aus den Augenwinkeln beobachtet werden, während Ihr quatscht. Das würden die Hunde besser verstehen. Wenn Dein Hund die Aufmerksamkeit Deiner Freundin sucht, lass ihn ruhig. Sie muss dann entscheiden, ob sie ihn ignoriert, blockt, oder beachtet und auf ihn ein geht, wieder situationsbedingt. Insgesamt: sei geduldiger mit Deinem Kleinen. Was Du beschreibst ist ein sehr junger Hund, der schon viel gelernt hat. Es ist OK, wenn manche Sachen Zeit brauchen. Gib ihm die Zeit, die er braucht, entschleunige das Training, lass den Hund Hundekind sein und Spaß haben, dann kriegt Ihr das bestimmt hin.
 
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Sonja
10. Feb. 11:26
Zunächst: ich habe keine ultimative Lösung, nur Gedanken, die mir beim Lesen gekommen sind. Schau, was davon auf Eure Situation passen könnte. Dein Hund ist noch sehr jung. Er muss zwar in Euer Leben integriert werden, aber - erst, wenn er bei Euch angekommen ist - erst, wenn er Vertrauen zu Euch hat - Es wird immer wieder Situationen geben, wo er langsam dran gewöhnt werden muss Wahrscheinlich zielt der Rat des Trainers in diese Richtung, wobei ich 6-7 Monate zu lang finde. Das Alter ist auch der Grund für die nachlassende Aufmerksamkeit. Gut, dass Du die Spaziergänge dann abbricht, denn Dein Hund wäre mit einer Fortsetzung überfordert. In der relativ kurzen Zeit Eurer gemeinsamen Gänge passiert so viel, dass er das erst mal verarbeiten muss. Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass Du dem Hund vielleicht zu viel Aufmerksamkeit schenkst. Schaust Du ihn ständig an, während Ihr geht, sprichst Du mit ihm? Oder hat er auch schon gelernt, einfach mitzulaufen, wenn Du Deinen Weg gehst? Also Du gehst los, den Hund locker an der Leine, schaust wo Du hinläufst und nicht auf den Hund. Und nun die gegenteilige Überlegung: wenn Deine Freundin ihren Hund anspricht, ist das für Deinen Hund interessanter als Du. Vielleicht ist es auch zu wenig, was Du mit ihm machst. Du merkst, wie schwierig die Beurteilung der Situation ist, obwohl Du schon viele Informationen gegeben hast. Wenn Dein Hund voraus oder neben Euch läuft, scheint er zufrieden zu sein. Läuft er hinten, will er nach vorne, entweder voraus laufen oder zur Gruppe aufschließen (?). Das kenne ich von unseren Labbis auch. Beide können sich kaum noch auf Leinenführigkeit konzentrieren, wenn mein Mann mit den anderen 2 Hunden voraus läuft. Benny möchte immer ganz vorne laufen. Es gibt Hunde, die sich gerne an die Spitze setzen, und welche, die lieber hinterher trotten. Zusammen Spazierengehen heißt für die meisten Hunde, in einer geschlossenen Gruppe gehen, je jünger, desto näher bei den anderen. Ihr wollt so eine Gruppe werden, lebt es aber nicht vor. Als Gruppe / Gemeinschaft müsste jeder mit jedem kommunizieren, so wie es sich aus der Situation heraus ergibt. Aktuell haltet Ihr Frauen künstlich Abstand. Es ist richtig, dass Ihr Euch auf die Hunde konzentriert und sie nicht über das Quatschen vergesst. Aber die Hunde sollten eher aus den Augenwinkeln beobachtet werden, während Ihr quatscht. Das würden die Hunde besser verstehen. Wenn Dein Hund die Aufmerksamkeit Deiner Freundin sucht, lass ihn ruhig. Sie muss dann entscheiden, ob sie ihn ignoriert, blockt, oder beachtet und auf ihn ein geht, wieder situationsbedingt. Insgesamt: sei geduldiger mit Deinem Kleinen. Was Du beschreibst ist ein sehr junger Hund, der schon viel gelernt hat. Es ist OK, wenn manche Sachen Zeit brauchen. Gib ihm die Zeit, die er braucht, entschleunige das Training, lass den Hund Hundekind sein und Spaß haben, dann kriegt Ihr das bestimmt hin.
 
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Karin
10. Feb. 12:14
Zunächst: ich habe keine ultimative Lösung, nur Gedanken, die mir beim Lesen gekommen sind. Schau, was davon auf Eure Situation passen könnte. Dein Hund ist noch sehr jung. Er muss zwar in Euer Leben integriert werden, aber - erst, wenn er bei Euch angekommen ist - erst, wenn er Vertrauen zu Euch hat - Es wird immer wieder Situationen geben, wo er langsam dran gewöhnt werden muss Wahrscheinlich zielt der Rat des Trainers in diese Richtung, wobei ich 6-7 Monate zu lang finde. Das Alter ist auch der Grund für die nachlassende Aufmerksamkeit. Gut, dass Du die Spaziergänge dann abbricht, denn Dein Hund wäre mit einer Fortsetzung überfordert. In der relativ kurzen Zeit Eurer gemeinsamen Gänge passiert so viel, dass er das erst mal verarbeiten muss. Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass Du dem Hund vielleicht zu viel Aufmerksamkeit schenkst. Schaust Du ihn ständig an, während Ihr geht, sprichst Du mit ihm? Oder hat er auch schon gelernt, einfach mitzulaufen, wenn Du Deinen Weg gehst? Also Du gehst los, den Hund locker an der Leine, schaust wo Du hinläufst und nicht auf den Hund. Und nun die gegenteilige Überlegung: wenn Deine Freundin ihren Hund anspricht, ist das für Deinen Hund interessanter als Du. Vielleicht ist es auch zu wenig, was Du mit ihm machst. Du merkst, wie schwierig die Beurteilung der Situation ist, obwohl Du schon viele Informationen gegeben hast. Wenn Dein Hund voraus oder neben Euch läuft, scheint er zufrieden zu sein. Läuft er hinten, will er nach vorne, entweder voraus laufen oder zur Gruppe aufschließen (?). Das kenne ich von unseren Labbis auch. Beide können sich kaum noch auf Leinenführigkeit konzentrieren, wenn mein Mann mit den anderen 2 Hunden voraus läuft. Benny möchte immer ganz vorne laufen. Es gibt Hunde, die sich gerne an die Spitze setzen, und welche, die lieber hinterher trotten. Zusammen Spazierengehen heißt für die meisten Hunde, in einer geschlossenen Gruppe gehen, je jünger, desto näher bei den anderen. Ihr wollt so eine Gruppe werden, lebt es aber nicht vor. Als Gruppe / Gemeinschaft müsste jeder mit jedem kommunizieren, so wie es sich aus der Situation heraus ergibt. Aktuell haltet Ihr Frauen künstlich Abstand. Es ist richtig, dass Ihr Euch auf die Hunde konzentriert und sie nicht über das Quatschen vergesst. Aber die Hunde sollten eher aus den Augenwinkeln beobachtet werden, während Ihr quatscht. Das würden die Hunde besser verstehen. Wenn Dein Hund die Aufmerksamkeit Deiner Freundin sucht, lass ihn ruhig. Sie muss dann entscheiden, ob sie ihn ignoriert, blockt, oder beachtet und auf ihn ein geht, wieder situationsbedingt. Insgesamt: sei geduldiger mit Deinem Kleinen. Was Du beschreibst ist ein sehr junger Hund, der schon viel gelernt hat. Es ist OK, wenn manche Sachen Zeit brauchen. Gib ihm die Zeit, die er braucht, entschleunige das Training, lass den Hund Hundekind sein und Spaß haben, dann kriegt Ihr das bestimmt hin.
Sehr gut geschrieben 👍
 
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Dogorama-Mitglied
10. Feb. 14:20
Zunächst: ich habe keine ultimative Lösung, nur Gedanken, die mir beim Lesen gekommen sind. Schau, was davon auf Eure Situation passen könnte. Dein Hund ist noch sehr jung. Er muss zwar in Euer Leben integriert werden, aber - erst, wenn er bei Euch angekommen ist - erst, wenn er Vertrauen zu Euch hat - Es wird immer wieder Situationen geben, wo er langsam dran gewöhnt werden muss Wahrscheinlich zielt der Rat des Trainers in diese Richtung, wobei ich 6-7 Monate zu lang finde. Das Alter ist auch der Grund für die nachlassende Aufmerksamkeit. Gut, dass Du die Spaziergänge dann abbricht, denn Dein Hund wäre mit einer Fortsetzung überfordert. In der relativ kurzen Zeit Eurer gemeinsamen Gänge passiert so viel, dass er das erst mal verarbeiten muss. Mein erster Gedanke beim Lesen war, dass Du dem Hund vielleicht zu viel Aufmerksamkeit schenkst. Schaust Du ihn ständig an, während Ihr geht, sprichst Du mit ihm? Oder hat er auch schon gelernt, einfach mitzulaufen, wenn Du Deinen Weg gehst? Also Du gehst los, den Hund locker an der Leine, schaust wo Du hinläufst und nicht auf den Hund. Und nun die gegenteilige Überlegung: wenn Deine Freundin ihren Hund anspricht, ist das für Deinen Hund interessanter als Du. Vielleicht ist es auch zu wenig, was Du mit ihm machst. Du merkst, wie schwierig die Beurteilung der Situation ist, obwohl Du schon viele Informationen gegeben hast. Wenn Dein Hund voraus oder neben Euch läuft, scheint er zufrieden zu sein. Läuft er hinten, will er nach vorne, entweder voraus laufen oder zur Gruppe aufschließen (?). Das kenne ich von unseren Labbis auch. Beide können sich kaum noch auf Leinenführigkeit konzentrieren, wenn mein Mann mit den anderen 2 Hunden voraus läuft. Benny möchte immer ganz vorne laufen. Es gibt Hunde, die sich gerne an die Spitze setzen, und welche, die lieber hinterher trotten. Zusammen Spazierengehen heißt für die meisten Hunde, in einer geschlossenen Gruppe gehen, je jünger, desto näher bei den anderen. Ihr wollt so eine Gruppe werden, lebt es aber nicht vor. Als Gruppe / Gemeinschaft müsste jeder mit jedem kommunizieren, so wie es sich aus der Situation heraus ergibt. Aktuell haltet Ihr Frauen künstlich Abstand. Es ist richtig, dass Ihr Euch auf die Hunde konzentriert und sie nicht über das Quatschen vergesst. Aber die Hunde sollten eher aus den Augenwinkeln beobachtet werden, während Ihr quatscht. Das würden die Hunde besser verstehen. Wenn Dein Hund die Aufmerksamkeit Deiner Freundin sucht, lass ihn ruhig. Sie muss dann entscheiden, ob sie ihn ignoriert, blockt, oder beachtet und auf ihn ein geht, wieder situationsbedingt. Insgesamt: sei geduldiger mit Deinem Kleinen. Was Du beschreibst ist ein sehr junger Hund, der schon viel gelernt hat. Es ist OK, wenn manche Sachen Zeit brauchen. Gib ihm die Zeit, die er braucht, entschleunige das Training, lass den Hund Hundekind sein und Spaß haben, dann kriegt Ihr das bestimmt hin.
Hallo Sonja, Danke, dass du dir so viel Zeit für eine ausführliche Antwort genommen hast und auch so viele „Richtungen“ erwähnt hast. Ich würde sagen, er ist gut angekommen und vertraut uns im Moment eher zu viel als zu wenig. Er ist nicht der „probierwelpe“, sondern gehört eher zur Kategorie Beobachter. Der Trainer ist in vielen Bereichen gut und feinfühlig, gehört aber zu den Vertretern von „nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassen“ von allen, die seiner Meinung nach nicht die Hauptbezugsperson sind. Ich möchte den Trainer nicht wechseln, bin aber in diesem Bereich anderer Auffassung - besonders wenn man den Hund mit zur Arbeit nehmen kann, sollte er nicht verwirrt reagieren, wenn er von fremden angesehen, angesprochen oder angefasst wird, denn man hat nicht immer die Augen beim Hund. Beim Aufbau der Leinenführigkeit habe ich tatsächlich viel nach ihm geschaut. Inzwischen sind wir aber so weit, dass ich nur noch mit Worten lobe und auch nur noch gelegentlich, wenn er direkt neben mir ist und mit Blick „fragt“, ob er vorbeikann bzw. vor mir langsamer wird, bis ich wieder auf seiner Höhe bin (was ich beides im leinenradius meine). Wo ich das selber so schreibe, kann es auch sein, dass ich irgendwie unbewusst das vorn/neben laufen belohnt habe und er es vielleicht nicht direkt auf mich bezieht sondern dann auch auf die Gruppe bzw. Ich gar nicht erkannt habe, dass er uns schon als „Gruppe“ wahrnimmt. Ich bin draußen schon sehr auf ihn konzentriert, das stimmt. Insgesamt spielt er bei uns eine wichtige Rolle, ist aber im Alltsg auch bereit (außer eben beim spazieren mit der Freundin und Ihrem Hund), kurz geduldig zu sein bzw. auch etwas nicht zu dürfen. Ich werde das mal versuchen, etwas weniger „aufgebaut“ zu testen, also mit normalem Abstand zueinander, vermutlich hast du recht, dass es ihm durch unser etwas seltsames Verhalten schwer fallen muss, zu verstehen, was jetzt überhaupt „richtig“ wäre und ihn die Situation dann ggf. überfordert. Da es im Freilauf perfekt funktioniert und diese Probleme da gar nicht auftauchen, kann ich dort vielleicht auch versuchen, ihn immer mal kurz anzuleinen und so diese Momente „einzufangen“. Ich danke dir ganz herzlich für die Denkanstöße.
 
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Sonja
10. Feb. 14:46
In den nächsten 2 Monaten sollte Dein Hund so viele Dinge wie möglich positiv kennenlernen. In diesem Alter werden dadurch Muster angelegt, auf die dann später zurückgegriffen wird, statt jede Situation neu beurteilen zu müssen. Es werden aber auch negative Erfahrungen gespeichert, was es natürlich zu vermeiden gilt. Wenn nun ein fremder Mensch auf Deinen Hund zu geht und ihn anfasst, obwohl er Angst hat, kann das möglicherweise als negative Erfahrung gespeichert werden. Um das zu verhindern, ist die Regel nicht anschauen, ansprechen, anfassen sinnvoll Wenn Du fremde Menschen positiv verknüpfen willst, musst Du dafür sorgen, dass in den nächsten Wochen alle Begegnungen positiv verlaufen. Beobachte Deinen Hund und mute ihm nicht zu viel zu. Ermahne die fremden Menschen zu behutsamer Vorgehensweise. Wenn das Eis gebrochen ist, können sie ihn ja so richtig knuddeln, aber eben erst dann. Fern halten, wie Dein Trainer es vorschlägt, wäre der richtige Weg, wenn Dein Hund fremde Menschen ignorieren soll. Aber Dein Ziel ist ja ein anderes. Ich habe mit Yoshi einen Hund, bei dem diese Muster fehlen, weil er 6 Monate lang außer seiner Hundefamilie nichts kennengelernt hat. Er ist insgesamt sehr ängstlich und unsicher, und er wird wahrscheinlich nie zulassen, dass Fremde ihn aktiv anfassen. Bei jeder Bewegung auf ihn zu weicht er aus. Wir arbeiten zwar daran, aber er wird wahrscheinlich immer darauf bestehen, dass er auf andere zu gehen darf, aber nicht umgekehrt. An Yoshi sehe ich täglich, wie wichtig diese Phase bei Junghunden ist.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Feb. 14:49
Hallo Sonja, Danke, dass du dir so viel Zeit für eine ausführliche Antwort genommen hast und auch so viele „Richtungen“ erwähnt hast. Ich würde sagen, er ist gut angekommen und vertraut uns im Moment eher zu viel als zu wenig. Er ist nicht der „probierwelpe“, sondern gehört eher zur Kategorie Beobachter. Der Trainer ist in vielen Bereichen gut und feinfühlig, gehört aber zu den Vertretern von „nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassen“ von allen, die seiner Meinung nach nicht die Hauptbezugsperson sind. Ich möchte den Trainer nicht wechseln, bin aber in diesem Bereich anderer Auffassung - besonders wenn man den Hund mit zur Arbeit nehmen kann, sollte er nicht verwirrt reagieren, wenn er von fremden angesehen, angesprochen oder angefasst wird, denn man hat nicht immer die Augen beim Hund. Beim Aufbau der Leinenführigkeit habe ich tatsächlich viel nach ihm geschaut. Inzwischen sind wir aber so weit, dass ich nur noch mit Worten lobe und auch nur noch gelegentlich, wenn er direkt neben mir ist und mit Blick „fragt“, ob er vorbeikann bzw. vor mir langsamer wird, bis ich wieder auf seiner Höhe bin (was ich beides im leinenradius meine). Wo ich das selber so schreibe, kann es auch sein, dass ich irgendwie unbewusst das vorn/neben laufen belohnt habe und er es vielleicht nicht direkt auf mich bezieht sondern dann auch auf die Gruppe bzw. Ich gar nicht erkannt habe, dass er uns schon als „Gruppe“ wahrnimmt. Ich bin draußen schon sehr auf ihn konzentriert, das stimmt. Insgesamt spielt er bei uns eine wichtige Rolle, ist aber im Alltsg auch bereit (außer eben beim spazieren mit der Freundin und Ihrem Hund), kurz geduldig zu sein bzw. auch etwas nicht zu dürfen. Ich werde das mal versuchen, etwas weniger „aufgebaut“ zu testen, also mit normalem Abstand zueinander, vermutlich hast du recht, dass es ihm durch unser etwas seltsames Verhalten schwer fallen muss, zu verstehen, was jetzt überhaupt „richtig“ wäre und ihn die Situation dann ggf. überfordert. Da es im Freilauf perfekt funktioniert und diese Probleme da gar nicht auftauchen, kann ich dort vielleicht auch versuchen, ihn immer mal kurz anzuleinen und so diese Momente „einzufangen“. Ich danke dir ganz herzlich für die Denkanstöße.
Ich stimme Sonja auch komplett zu. Würde noch etwas ergänzen. Ich würde den Spaziergang mit deiner Freundin mal weniger als Leinenführung Spaziergang nehmen. Sondern eher als Sozialisierung mit dem anderen Hund, deiner Freundin und einfach mal mit deiner Freundin entspannt spazieren gehen. Nimm da mal den Druck raus. Wir haben von unserem Trainer ans Herz gelegt bekommen unbedingt einmal die Woche einen Tag zu haben wo nix trainiert wird, sondern einfach nur Spiel und Spaß angesagt ist. Damit sie auch mal Pause machen können und alles gelernte verarbeiten können. Dann würde ich genau diesen Tag hierfür nehmen. Schleppleine dran und ganz locker spazieren gehen und auch mal locker quatschen. Natürlich schaust du auch das er keinen Blödsinn macht aber eben ganz entspannt ohne Druck. Leinenführung kannst du nach und nach mal ganz kurz später mit unterbringen, wenn er nicht mehr ganz so aufgeregt ist. Außerdem teile ich die Meinung deines Trainers für den Anfang. Lass dir nochmal von ihm erklären warum das erst mal so wichtig ist. Wenn du ihn immer wieder in die Bedrängniss bringst insbesondere sich von anderen Menschen anfassen lassen zu müssen. Kann es dir passieren das er sich da nicht von euch geschützt fühlt und anfängt nach und nach Menschen zu verbellen. Weil er denkt nur so kann er sie sich vom Hals halten. Da seid ihr gefragt das im Blick zu behalten und ihn da wirklich behutsam ran zuführen und zu schützen. Wenn er euch da vertrauen kann wird er irgendwann selbst Kontakt zu den Menschen suchen und so soll es auch sein. Fremde haben meinen Hund nicht anzufassen ohne das du oder der Hund es will.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 07:57
In den nächsten 2 Monaten sollte Dein Hund so viele Dinge wie möglich positiv kennenlernen. In diesem Alter werden dadurch Muster angelegt, auf die dann später zurückgegriffen wird, statt jede Situation neu beurteilen zu müssen. Es werden aber auch negative Erfahrungen gespeichert, was es natürlich zu vermeiden gilt. Wenn nun ein fremder Mensch auf Deinen Hund zu geht und ihn anfasst, obwohl er Angst hat, kann das möglicherweise als negative Erfahrung gespeichert werden. Um das zu verhindern, ist die Regel nicht anschauen, ansprechen, anfassen sinnvoll Wenn Du fremde Menschen positiv verknüpfen willst, musst Du dafür sorgen, dass in den nächsten Wochen alle Begegnungen positiv verlaufen. Beobachte Deinen Hund und mute ihm nicht zu viel zu. Ermahne die fremden Menschen zu behutsamer Vorgehensweise. Wenn das Eis gebrochen ist, können sie ihn ja so richtig knuddeln, aber eben erst dann. Fern halten, wie Dein Trainer es vorschlägt, wäre der richtige Weg, wenn Dein Hund fremde Menschen ignorieren soll. Aber Dein Ziel ist ja ein anderes. Ich habe mit Yoshi einen Hund, bei dem diese Muster fehlen, weil er 6 Monate lang außer seiner Hundefamilie nichts kennengelernt hat. Er ist insgesamt sehr ängstlich und unsicher, und er wird wahrscheinlich nie zulassen, dass Fremde ihn aktiv anfassen. Bei jeder Bewegung auf ihn zu weicht er aus. Wir arbeiten zwar daran, aber er wird wahrscheinlich immer darauf bestehen, dass er auf andere zu gehen darf, aber nicht umgekehrt. An Yoshi sehe ich täglich, wie wichtig diese Phase bei Junghunden ist.
Wir haben es gestern Nachmittag mal probiert, in einem sehr ruhigen Gebiet, was beide Hunde noch nicht kannten und wo wir ableinen konnten. Wir sind nah beieinander geblieben, haben die Hunde immer mal wieder kurz angeleint. Das hat wirklich gut funktioniert. Was wir aber beobachtet haben und sich mit deinen Ideen deckt (jetzt werden wir mal darauf achten, ob das eine einmalige Sache war oder öfter auftritt) - bleibt die Hündin zurück oder läuft vor, auch nur wenige Meter, versucht der Welpe sie „einzucashen“ und wieder näher zu uns zu bringen - das war mir bislang so nicht aufgefallen. Das passiert alles einigermaßen respektvoll der Hündin gegenüber, so dass ich das Verhalten gar nicht sooo bemerkt hatte. Mal reagiert die Hündin, mal ignoriert sie das. Ich habe das jetzt erstmal so wahrgenommen - wertungsfrei. Wie baust du das Thema fremde Menschen mit Yoshi auf und wie garantierst du, dass während eures Trainings die Erfahrungen ausschließlich positiv verlaufen? Auch wenn ich damit aktuell noch kein Problem hatte und alle Erfahrungen positiv verlaufen sind, wäre es schön, genauer zu wissen, auf was genau es da ankommt.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 08:59
Ich stimme Sonja auch komplett zu. Würde noch etwas ergänzen. Ich würde den Spaziergang mit deiner Freundin mal weniger als Leinenführung Spaziergang nehmen. Sondern eher als Sozialisierung mit dem anderen Hund, deiner Freundin und einfach mal mit deiner Freundin entspannt spazieren gehen. Nimm da mal den Druck raus. Wir haben von unserem Trainer ans Herz gelegt bekommen unbedingt einmal die Woche einen Tag zu haben wo nix trainiert wird, sondern einfach nur Spiel und Spaß angesagt ist. Damit sie auch mal Pause machen können und alles gelernte verarbeiten können. Dann würde ich genau diesen Tag hierfür nehmen. Schleppleine dran und ganz locker spazieren gehen und auch mal locker quatschen. Natürlich schaust du auch das er keinen Blödsinn macht aber eben ganz entspannt ohne Druck. Leinenführung kannst du nach und nach mal ganz kurz später mit unterbringen, wenn er nicht mehr ganz so aufgeregt ist. Außerdem teile ich die Meinung deines Trainers für den Anfang. Lass dir nochmal von ihm erklären warum das erst mal so wichtig ist. Wenn du ihn immer wieder in die Bedrängniss bringst insbesondere sich von anderen Menschen anfassen lassen zu müssen. Kann es dir passieren das er sich da nicht von euch geschützt fühlt und anfängt nach und nach Menschen zu verbellen. Weil er denkt nur so kann er sie sich vom Hals halten. Da seid ihr gefragt das im Blick zu behalten und ihn da wirklich behutsam ran zuführen und zu schützen. Wenn er euch da vertrauen kann wird er irgendwann selbst Kontakt zu den Menschen suchen und so soll es auch sein. Fremde haben meinen Hund nicht anzufassen ohne das du oder der Hund es will.
Hallo Heiner, Wir haben das Glück, selbstständig zu sein und unseren Tag sehr routiniert und dabei aber ohne Zeitdruck angehen zu können. Ich habe bei Verhalten, welches ich immer möchte, die „Strategie“, dass Rudi möglichst wenig Fehler machen soll - sprich: gehen wir angeleint spazieren, werde ich IMMER auf Leinenführigkeit achten oder den Spaziergang abbrechen. Natürlich soll er das als entspannt empfinden, aber Anspannung kommt bei ihm auch durch unklare Regeln zustande - also bleiben diese Regeln einfach immer gleich. Insgesamt machen wir wenig bis gar kein „aktives Training“ - außer wöchentlich 45min mit dem Trainer, wo ich eigentlich eher „mich“ trainieren lasse, wenn ich manchmal unsicher bin, wie ich mich hier oder da verhalten soll. Im Moment findet fast alles nebenbei und mehr situationsbezogen im Alltag statt. Also ist bei jedem Spaziergang das lockere Laufen an der Leine Pflicht, es ist auch jedesmal das „Aus“ Pflicht, wenn unterwegs ein taschentuch oder dönerrest gefunden wird. Halt an der Straße muss auch immer drin sein und wenn vor uns 20 Raben auf der Wiese sitzen, werde ich auch immer versuchen, die impulskontrolle zu fördern. Das „Training“ wird also irgendwie durch unsere Umgebung bestimmt. Manchmal merke ich, dass ihn ein „lahmer Tag“ langweilt, da machen wir dann auch kurze Einheiten „rechts/links“ an der Leine oder eine kurze Strecke im Fuß, mal unter einem Hindernis durch oder sowas - einfach, weil ihm das an manchen Tagen Spaß macht. Auf diese „Extras“ verzichte ich schon, wenn wir mit meiner Freundin unterwegs sind. Wir spielen insgesamt recht viel, da ich auch einfach super gerne mit meinem Hund spiele. Ein richtiges Training gibt es bei uns (noch) nicht. Bezüglich fremder Menschen verstehe ich ja den Rat des Trainers, aber mein Bauchgefühl dazu passt nicht. Wenn ich mir unser Leben ohne „Welpenschutz“ vorstelle, wird es einfach immer täglich mehrere Situationen geben, wo Rudi selbst eine Entscheidung treffen muss, wie er damit umgeht und ich ihn nicht immer abschirmen kann. Das ist irgendwie der Preis dafür, dass er immer mitdarf. Ich würde ihm gerne jetzt die Werkzeuge in die Pfote geben, damit er das dann auch kann. Ich versuche wirklich, alle fremden Menschen, mit denen Kontakt zustande kommt, positiv zu verknüpfen und bislang ist mir das auch geglückt, er wurde auch nicht bedrängt oder so. Natürlich bin ich mir auch nicht sicher, ob das langfristig zu dem von mir gewünschten Erfolg führt, aber irgendwie halte ich eine „Isolation“ vom Bauchgefühl her für falsch. Mein Trainer glaubt, dass er langfristig gesehen dadurch mehr auf mich konzentriert bleibt und andere Menschen ignoriert. Allerdings hat er Schwierigkeiten sich unseren Arbeitsalltag vorzustellen und die Tatsache, dass ein Hund dort (Baustelle) gar nicht in der Lage ist, alles und jeden zu ignorieren. Zum Thema Training haben wir wie gesagt aktuell mehr den Stand „Alltagsbewältigung“. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie lange diese Phase dauern wird, gerne würde ich meinem Hund auch „mehr bieten“ - einfach, weil es auch mir Spaß macht - habe aber den Eindruck, dass es dafür noch zu früh ist. Was genau macht ihr denn in eurem Training? Deine Hunde sind ja auch noch recht jung, wann hattest Du das Gefühl, zu echten Trainingsmomenten übergehen zu können/müssen?
 
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Sonja
11. Feb. 11:38
Wir haben es gestern Nachmittag mal probiert, in einem sehr ruhigen Gebiet, was beide Hunde noch nicht kannten und wo wir ableinen konnten. Wir sind nah beieinander geblieben, haben die Hunde immer mal wieder kurz angeleint. Das hat wirklich gut funktioniert. Was wir aber beobachtet haben und sich mit deinen Ideen deckt (jetzt werden wir mal darauf achten, ob das eine einmalige Sache war oder öfter auftritt) - bleibt die Hündin zurück oder läuft vor, auch nur wenige Meter, versucht der Welpe sie „einzucashen“ und wieder näher zu uns zu bringen - das war mir bislang so nicht aufgefallen. Das passiert alles einigermaßen respektvoll der Hündin gegenüber, so dass ich das Verhalten gar nicht sooo bemerkt hatte. Mal reagiert die Hündin, mal ignoriert sie das. Ich habe das jetzt erstmal so wahrgenommen - wertungsfrei. Wie baust du das Thema fremde Menschen mit Yoshi auf und wie garantierst du, dass während eures Trainings die Erfahrungen ausschließlich positiv verlaufen? Auch wenn ich damit aktuell noch kein Problem hatte und alle Erfahrungen positiv verlaufen sind, wäre es schön, genauer zu wissen, auf was genau es da ankommt.
Das Wichtigste ist, dass Du Deinen Hund beobachtet, liest, verstehst und das bei allem mit berücksichtigst. Dass Du den Rat Deines Trainers in Frage stellst, zeigt, dass Du das auch schon tust. Hör immer auf Dein Bauchgefühl, niemand kennt Deinen Hund besser als Du, und er hat niemand anderes als Dich. Genau das wenden wir bei Yoshi an. Wir suchen den Kontakt zu Menschen, wenn sich die Gelegenheit bietet, und auch gezielt zum Trainieren. Dann schauen wir, wie weit wir gehen können. Loben jeden Kontakt, alles, was ihm schwer fällt, und oft bekommt er von den fremden Menschen auch ein Leckerli angeboten. Wichtig ist, die Situationen, die später im Alltag auftreten werden, zu suchen. Mit Menschen, von denen ich weiß, dass sie ihn nicht verschrecken. Wir haben gerade zu Anfang nicht vermeiden können, dass er auch negative Erfahrungen macht, denn wir kannten ja seine Grenzen nicht. Es kommt aber darauf an, dass die positiven Erfahrungen überwiegen. Und dass er lernt, die negativen Begegnungen, die ihn stressen, auszuhalten - innerhalb seiner individuellen Belastungsgrenze. So gehe ich mit Yoshi auch in die Innenstadt, mitten durch die Leute. Wie viel Abstand ich einhalten muss, ob ich ihn abschirmen muss, wechselt während dessen ständig. Wird es ihm zu viel, gehen wir an den Rand in eine ruhigere Ecke und beobachten nur noch. Ist er wieder sicherer, geht es weiter. Dauer, Verlauf, alles richtet sich danach, wie er reagiert und was ich ihm zumuten kann. Ich muss dabei völlig auf ihn fokussiert sein, muss jede Veränderung in seiner Haltung mitbekommen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 11:46
Wir waren bis unsere beiden 2 wurden mit ihnen in der Hundeschule erst Welpengruppe und dann Junghunde Gruppe. Bei uns findet Training auch immer eher Alltags bezogen und Situations bezogen statt. Je nachdem was grad mal wieder ansteht. Sei es das Alleinsein trainieren oder Aufregung bei Besuch oder Leinenführung oder Angst im Dunkeln. Sowas trainiere ich dann gezielt wenn irgendwas auftaucht was ihnen Stress bereitet. Und wie gesagt achte ich auf einen Trainingspausetag, bei uns ist es Sonntags, das ich die Schleppleine raushole und sie gechillt spazieren gehen dürfen. Ich muss sagen das sie das genauso wenig an der Leine ziehen, weil sie es ja bereits können. Aber ich lass sie einfach mal mehr schnüffeln schauen usw. Natürlich bleibt ein Aus Pflicht das ist klar. Auch wenn 20 Raben auf der Wiese sitzen rufe ich bereits erlerntes ab. Aber ich gehe nicht bewusst hin und trainiere das, sondern rufe es nur ab. Sonst fand bei uns als sie 1 Jahr wurden langsam aufgebaut Agility statt hauptsächlich für unsere Hündin weil sie sehr aktiv ist und das liebt. Sowas trainiere ich seitdem immer mal wieder in der Woche und abgespeckt auch mit unserem Rüden. Ebenfalls braucht er meiner Meinung nach auch die Menschen auf der Baustelle nicht ignorieren aber er sollte lernen sich da an dir zu orientieren in einem geschützten Rahmen. Das heißt wenn Menschen kommen, dann kontrollierst du was dann passiert. Notfalls dem Mensch sagen was für deinen Hund OK ist. Ich sage immer bitte nicht drüber beugen und nicht über den Kopf streicheln, das mögen meine beiden nicht. Dann hocken sich die Menschen eigentlich immer hin und ich lass meine Hunde entscheiden ob sie hingehen wollen oder nicht. Wenn ja bekommt der Mensch ein Leckerli und dann ist eigentlich immer alles gut. Und wir können entspannt weiter quatschen. Wenn sie es nicht wollen dann wird es so akzeptiert und dann ist das auch ok. So wissen meine beiden das ich sie schütze wenn sie es brauchen.
 
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Sonja
11. Feb. 11:49
Hallo Heiner, Wir haben das Glück, selbstständig zu sein und unseren Tag sehr routiniert und dabei aber ohne Zeitdruck angehen zu können. Ich habe bei Verhalten, welches ich immer möchte, die „Strategie“, dass Rudi möglichst wenig Fehler machen soll - sprich: gehen wir angeleint spazieren, werde ich IMMER auf Leinenführigkeit achten oder den Spaziergang abbrechen. Natürlich soll er das als entspannt empfinden, aber Anspannung kommt bei ihm auch durch unklare Regeln zustande - also bleiben diese Regeln einfach immer gleich. Insgesamt machen wir wenig bis gar kein „aktives Training“ - außer wöchentlich 45min mit dem Trainer, wo ich eigentlich eher „mich“ trainieren lasse, wenn ich manchmal unsicher bin, wie ich mich hier oder da verhalten soll. Im Moment findet fast alles nebenbei und mehr situationsbezogen im Alltag statt. Also ist bei jedem Spaziergang das lockere Laufen an der Leine Pflicht, es ist auch jedesmal das „Aus“ Pflicht, wenn unterwegs ein taschentuch oder dönerrest gefunden wird. Halt an der Straße muss auch immer drin sein und wenn vor uns 20 Raben auf der Wiese sitzen, werde ich auch immer versuchen, die impulskontrolle zu fördern. Das „Training“ wird also irgendwie durch unsere Umgebung bestimmt. Manchmal merke ich, dass ihn ein „lahmer Tag“ langweilt, da machen wir dann auch kurze Einheiten „rechts/links“ an der Leine oder eine kurze Strecke im Fuß, mal unter einem Hindernis durch oder sowas - einfach, weil ihm das an manchen Tagen Spaß macht. Auf diese „Extras“ verzichte ich schon, wenn wir mit meiner Freundin unterwegs sind. Wir spielen insgesamt recht viel, da ich auch einfach super gerne mit meinem Hund spiele. Ein richtiges Training gibt es bei uns (noch) nicht. Bezüglich fremder Menschen verstehe ich ja den Rat des Trainers, aber mein Bauchgefühl dazu passt nicht. Wenn ich mir unser Leben ohne „Welpenschutz“ vorstelle, wird es einfach immer täglich mehrere Situationen geben, wo Rudi selbst eine Entscheidung treffen muss, wie er damit umgeht und ich ihn nicht immer abschirmen kann. Das ist irgendwie der Preis dafür, dass er immer mitdarf. Ich würde ihm gerne jetzt die Werkzeuge in die Pfote geben, damit er das dann auch kann. Ich versuche wirklich, alle fremden Menschen, mit denen Kontakt zustande kommt, positiv zu verknüpfen und bislang ist mir das auch geglückt, er wurde auch nicht bedrängt oder so. Natürlich bin ich mir auch nicht sicher, ob das langfristig zu dem von mir gewünschten Erfolg führt, aber irgendwie halte ich eine „Isolation“ vom Bauchgefühl her für falsch. Mein Trainer glaubt, dass er langfristig gesehen dadurch mehr auf mich konzentriert bleibt und andere Menschen ignoriert. Allerdings hat er Schwierigkeiten sich unseren Arbeitsalltag vorzustellen und die Tatsache, dass ein Hund dort (Baustelle) gar nicht in der Lage ist, alles und jeden zu ignorieren. Zum Thema Training haben wir wie gesagt aktuell mehr den Stand „Alltagsbewältigung“. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie lange diese Phase dauern wird, gerne würde ich meinem Hund auch „mehr bieten“ - einfach, weil es auch mir Spaß macht - habe aber den Eindruck, dass es dafür noch zu früh ist. Was genau macht ihr denn in eurem Training? Deine Hunde sind ja auch noch recht jung, wann hattest Du das Gefühl, zu echten Trainingsmomenten übergehen zu können/müssen?
Ich finde Deinen Weg richtig, von Anfang an bestimmte Regeln durchzusetzen. Wann immer es geht sollte das aber mit positiver Bestärkung passieren. Also Leinenführigkeit durchsetzen, indem der Blickkontakt, das neben einem gehen, das richtige Tempo gelobt wird, statt mit einem Leinenruck zurückzuhalten. Den Spaziergang abbrechen würde ich nur, wenn es zu viel Nerven kostet. Du kannst alles, was er lernen soll, jetzt schon rein spielerisch trainieren, das macht es später einfacher. Dazu kann ich den "Welpentrainer" empfehlen, der genau das macht, und auch die Dinge trainiert, die später wichtig sind. https://youtube.com/playlist?list=PLK16CE-KxFzG8wRhc0t-12ZC1ep-IFs2o Kleine Trainingseinheiten, viel Spaß zwischendurch, und ganz viel Ruhe in dem Alter, dann kannst Du für vieles jetzt schon die Basis schaffen.