Hey ihr :)
Hier sind ja schon einige gute Anmerkungen gekommen. Ich würde gerne noch ein paar andere Denkanstöße dazugeben.
Zum einen lese ich in deinem Ausgangstext bereits Worte wie "aufmüpfig", "große Klappe" oder "bändigen". Das klingt, als hättet ihr bereits eine negative innere Einstellung ihr (bzw. ihrem Verhalten) gegenüber. Solche Wertungen würde ich möglichst weglassen, um den neutralen Blick für ihr Verhalten nicht zu verlieren. Kennst du "Sprich Hund"? Da gibt es eine ganz tolle Facebookgruppe zu, in welcher gezeigt wird, wie man sich von Voreingenommenheit befreit und den eigenen Blick für die tatsächlich wichtigen Dinge schult. Ich denke, da könnte euch schon gut geholfen werden. Kürzlich kam auch ein tolles Buch mit gleichnamigen Titel von ihr raus.
Dieses "Verwalten von Raum" sehe ich persönlich als sehr kritisch. Eben, weil es, wie bereits erwähnt, sehr häufig mit Druck, Drohungen und Unannehmlichkeiten verbunden ist. Wenn man aber von diesem Konzept überzeugt ist, dann möchte ich dazu sagen, dass das auch freundlich und angenehm möglich ist ;-) Management und Alternativverhalten sind da sehr gute Hilfen.
Allein, dass euer täglicher Begleiter Frust ist, ist sicher für niemanden schön. Und obendrein werden Fortschritte (gerade hinsichtlich Bindung und Wohlgefühl) dadurch weniger greifbar.
Schaut doch mal, an welchen Stellen sich Frust mit möglichst wenig Aufwand vermeiden lässt ;-)
Ein Hund, der seinen Menschen nachläuft, der hat oft Sorgen. Das können z.B. Verlassensängste seien oder fehlendes Vertrauen. Manche Hunde sind aber auch einfach neugierig und wollen erst einmal schauen, was ihre Menschen so treiben, eh sie irgendwann wissen was passiert und entspannt liegen bleiben.
Unsichere Hunde nicht folgen zu lassen hilft ihnen eher nicht und schafft im schlechtesten Fall an anderer Stelle neue Probleme...
Das Ärgern von Katzen und Rumrennen klingt ein wenig nach Übersprunghandlungen. Haben die Katzen ausreichend sichere Rückzugsmöglichkeiten?
Beim Thema 'Auf die Decke schicken' frage ich mich, wie wohlwollend dies geschieht? Denn anschließendes Bellen und Knurren klingt, als würde sie sich bedroht oder überfordert fühlen. Eine Decke soll doch ein schöner Rückzugsort sein. Wird ein Hund dort dann verpflichtet zu bleiben, so verliert dieser Ort jegliches Gefühl von Sicherheit und Entspannung.
In die Luft schnappen ist schon recht hoch auf der Eskalationsleiter :/ Reflektiert doch mal ganz ehrlich (für euch) euren Umgang mit ihr (Tonlage, Körpersprache, Gedanken, Gefühle) und schaut, ob das wirklich das ist, wie ihr mit ihr leben wollt.
Im Großen und Ganzen liest es sich, als wäre sie sensibel und schnell verunsichert. Mit einer solchen Seele sollte entsprechend feinfühlig und liebevoll umgegangen werden.
Ignoranz wird weder ihr, noch euch helfen. Zeigt ihr freundlich und fair, was ihr euch wünscht, nehmt Rücksicht auf ihre Bedürfnisse (die sie durch ihre Verhaltensweisen äußert) und macht es euch nicht schwerer, als es sein muss.
Vor dem Napf zu warten fordert unheimlich viel Impulskontrolle und Frustrationstoleranz von einem Hund. Das zu verlangen, verbraucht diese wertvollen Ressourcen unnötig. Viele solcher Kleinigkeiten können das Leben unnötig schwer machen und sind so leicht zu ändern.
Mein Tipp ist daher wirklich, dass du mal in dich gehst und herausfindest, welche Beziehung du dir zu ihr wünschst. Was dir wirklich wichtig im Umgang mit ihr ist und was vielleicht nur durch gesellschaftliche Vorstellungen kommt und gar nicht deiner Art entspricht. Ich glaube, du machst dir zu viel Druck und ihr könntet ein viel schöneres, unbeschwertes Leben miteinander führen ;-)