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Vanessa
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zuletzt 25. Feb.

Kleiner, flauschiger Dickkopf braucht Hilfe ... wir brauchen Hilfe!

Wir bzw unser kleiner Dickkopf Nala (9 Monate alte Shih Tzu-Mix Hündin) brauchen dringend Tipps um das Zusammenleben zu "vereinfachen". Zur Verständnis der Problematiken sollten man wissen, dass wir Nala im Alter von 5 Monaten bekommen haben, sie bei der Geburt was gestorben wäre und sie bei ihrer Vorbesitzerin immer ohne Leine gelaufen ist und sie bei Gassirunden dahin gelaufen ist wohin sie will und tun und lassen durfte was sie wollte. Nala entwickelt sich bei uns stetig und gut. Aber wir kommen nicht durch beim Training. Unser Hauptproblem ist die Leinenführigkeit und allgemein der Abruf von Nala. Zu Hause funktionieren viele Kommandos. Sobald sie die Leine an hat sind ihre Ohren auf Durchzug und sie reagiert kaum auf uns. Sie hört besser und schaut auch mal wenn sie ohne Leine läuft, aber sobald sie etwas in der Nase hat oder etwas anderes hört ist alles vorbei und sie zischt ab. Damit sie eventuell auf uns reagiert müssen wir mehrfach ihren Namen rufen, schnalzen oder Geräusche machen. Wir wissen solangsam nicht mehr weiter. Wir wollen ihr mehr Freiraum geben, aber wollen natürlich auch das sie auf uns reagiert. Wir haben keine Möglichkeit einer reizarmen Umgebung, weil alles für sie draußen reizvoll ist. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps die wir anwenden können.
 
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Judith
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25. Feb. 15:07
Zunächst mal muss man sich bewusst werden, dass die Synapsen im Gehirn sich in der Pubertät teilweise wieder abbauen. Ein erwachsenes Tier braucht andere Fähigkeiten als ein Welpe. Während dieser Übergangszeit prüft die Physiologie, was noch gebraucht wird. Orientierung am Menschen gehört aus Hundesicht leider nicht dazu. Grundsätzlich sagt man, dass der Junghund diese Zeit besser übersteht, je mehr Erziehung und Regeln er im Welpenalter kennen gelernt hat. Man kann sich das wie bei einem Fischernetz vorstellen. Je engmaschiger es anfangs ist, desto besser hält es kleinere Fische. Hat man von Anfang an weniger Streben, sind viel schneller große Löcher im ganzen Netzgitter. Das heißt nicht, dass man nicht trainieren kann. Es wird aber exponentiell mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Arbeit habt ihr jetzt. Ich würde sie, so gemein das klingt, mehrere Wochen ausschließlich an der Leine lassen, damit ihr den Kreislauf einmal durchbrechen könnt, dass die schönen Dinge ohne Leine und ohne euch passieren. Erst muss eine ganze Portion Bindungsaufbau nachgeholt werden, bevor man über Privilegien nachdenken kann.
 
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Judith
25. Feb. 15:07
Zunächst mal muss man sich bewusst werden, dass die Synapsen im Gehirn sich in der Pubertät teilweise wieder abbauen. Ein erwachsenes Tier braucht andere Fähigkeiten als ein Welpe. Während dieser Übergangszeit prüft die Physiologie, was noch gebraucht wird. Orientierung am Menschen gehört aus Hundesicht leider nicht dazu. Grundsätzlich sagt man, dass der Junghund diese Zeit besser übersteht, je mehr Erziehung und Regeln er im Welpenalter kennen gelernt hat. Man kann sich das wie bei einem Fischernetz vorstellen. Je engmaschiger es anfangs ist, desto besser hält es kleinere Fische. Hat man von Anfang an weniger Streben, sind viel schneller große Löcher im ganzen Netzgitter. Das heißt nicht, dass man nicht trainieren kann. Es wird aber exponentiell mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Arbeit habt ihr jetzt. Ich würde sie, so gemein das klingt, mehrere Wochen ausschließlich an der Leine lassen, damit ihr den Kreislauf einmal durchbrechen könnt, dass die schönen Dinge ohne Leine und ohne euch passieren. Erst muss eine ganze Portion Bindungsaufbau nachgeholt werden, bevor man über Privilegien nachdenken kann.
 
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Ma
25. Feb. 15:52
Schliesse mich Judith an. Die Pubertät steht an und der Hund schaltet auf Durchzug. Unserer hört auch nicht immer auf seine Rückruf, daher muss er an die Leine bis es 120 % klappt! Zum Schutz des Hundes aber auch aller anderen. Freilauf ist schön solange nichts passiert. Leinenführigkeit ist ein schwieriges Thema aber da müssen wir alle durch. Das braucht seine Zeit und viiiel Geduld. Seid ihr in einer Hundeschule ? Wir sind im Junghundekurs (Teil 3 bald) und dort lernen wir genau wie wir damit umgehen sollen. Ich kanns nur empfehlen! Bei uns hat das häusliche Programm geholfen. Wir haben die Routine rausgenommen und den Hund 7 Tage überrascht. Er liebt Spielzeuge und wir haben es ihm 5 Tage verwehrt. Dann wurde 7 Tage nicht trainiert und gelobt. Man war der Hund verwirrt, aber du hast direkt gemerkt, wie aufmerksamer er wurde. Das ist sicherlich nicht für jedermann und ohne Anleitung würde ich das nicht machen.
 
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Vanessa
25. Feb. 16:38
Zunächst mal muss man sich bewusst werden, dass die Synapsen im Gehirn sich in der Pubertät teilweise wieder abbauen. Ein erwachsenes Tier braucht andere Fähigkeiten als ein Welpe. Während dieser Übergangszeit prüft die Physiologie, was noch gebraucht wird. Orientierung am Menschen gehört aus Hundesicht leider nicht dazu. Grundsätzlich sagt man, dass der Junghund diese Zeit besser übersteht, je mehr Erziehung und Regeln er im Welpenalter kennen gelernt hat. Man kann sich das wie bei einem Fischernetz vorstellen. Je engmaschiger es anfangs ist, desto besser hält es kleinere Fische. Hat man von Anfang an weniger Streben, sind viel schneller große Löcher im ganzen Netzgitter. Das heißt nicht, dass man nicht trainieren kann. Es wird aber exponentiell mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Arbeit habt ihr jetzt. Ich würde sie, so gemein das klingt, mehrere Wochen ausschließlich an der Leine lassen, damit ihr den Kreislauf einmal durchbrechen könnt, dass die schönen Dinge ohne Leine und ohne euch passieren. Erst muss eine ganze Portion Bindungsaufbau nachgeholt werden, bevor man über Privilegien nachdenken kann.
Meinst du mehrere Wochen beim Gassi gehen an der Leine oder allgemein immer? Sie hat Bindung zu uns, nur draußen "kennt sie uns nicht".
 
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Vanessa
25. Feb. 16:43
Schliesse mich Judith an. Die Pubertät steht an und der Hund schaltet auf Durchzug. Unserer hört auch nicht immer auf seine Rückruf, daher muss er an die Leine bis es 120 % klappt! Zum Schutz des Hundes aber auch aller anderen. Freilauf ist schön solange nichts passiert. Leinenführigkeit ist ein schwieriges Thema aber da müssen wir alle durch. Das braucht seine Zeit und viiiel Geduld. Seid ihr in einer Hundeschule ? Wir sind im Junghundekurs (Teil 3 bald) und dort lernen wir genau wie wir damit umgehen sollen. Ich kanns nur empfehlen! Bei uns hat das häusliche Programm geholfen. Wir haben die Routine rausgenommen und den Hund 7 Tage überrascht. Er liebt Spielzeuge und wir haben es ihm 5 Tage verwehrt. Dann wurde 7 Tage nicht trainiert und gelobt. Man war der Hund verwirrt, aber du hast direkt gemerkt, wie aufmerksamer er wurde. Das ist sicherlich nicht für jedermann und ohne Anleitung würde ich das nicht machen.
Wir waren bis jetzt leider nur einmal in der Hundeschule. Wollen jetzt aber regelmäßig wieder hin. 1-2 Mal die Woche. Das eine mal war natürlich alles neu und ungewohnt. Aber auch die Gruppe war sehr groß und musste sogar geteilt werden. In der Stunde gab es keine Zeit bzw Möglichkeit das die Trainer sich auch mal kurz um uns kümmern und unsere Kommandoprobleme. Wir gehen jetzt am Wochenende wieder hin und schauen dann wies läuft. Wir haben auch überlegt ob wir für Einzelstunden einen Hundetrainer buchen. Damit wir eine Kompination aus Hundeschule und Einzeltraining haben.
 
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Vanessa
25. Feb. 20:35
Was habt ihr denn eigentlich alle für Leckerlis? Wir haben gedörtes Hähnchenfleisch. Aber vielleicht können wir ja auch neue Leckerlis fürs Training probieren um ihr noch mehr zu zeigen das es bei uns am geilsten ist.
 
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Judith
25. Feb. 20:52
Meinst du mehrere Wochen beim Gassi gehen an der Leine oder allgemein immer? Sie hat Bindung zu uns, nur draußen "kennt sie uns nicht".
Zu Hause würde ich sie nur anleinen, wenn es Probleme gibt, Aggression, häufiges Pinkeln oder Abhauen. Davon hast du nichts beschrieben. Draußen würde ich sie nicht von der Leine lassen, keinen Hundekontakt zulassen und wirklich mal Langeweile aufkommen lassen. Sie bekommt quasi die Wahl, mit euch was Schönes zu erleben oder gar nichts zu erleben. Ich weiß nicht, wie viel Bindung sie zu euch hat. Das kann man aus solchen Textausschnitten nicht herauslesen. Das muss man vor Ort sehen. Aber Tatsache ist, dass sie schon dabei ist, sich zu verselbstständigen. Wenn du das nicht früh unterbrichst, kriegst du später echte Probleme. Dann geht sie jagen, rennt zu allen Hunden, sucht sich was zu essen, und und und... Solange du nur hilflos dastehst und nur rufen kannst, gibst du ihr nur das Signal, dass die Bedienung auf klein Monarchin 4 Pfoten aufpasst und den Anschluss hält. Einen Welpen kannst du mit seiner Unselbstständigkeit ausspielen und Weggehen. Der Zeitpunkt ist hier wahrscheinlich längst verstrichen. Daher weiß ich keine andere Methode als sie mittelfristig körperlich zu begrenzen und sie erleben zu lassen "Menschen sind spannend.", "Unterwegs sein mit Menschen ist abwechslungsreich." und "Die Welt ohne Menschen ist langweilig." Momentan zeigt sie ja null Motivation draußen bei euch zu sein. Man braucht sich keine Hoffnungen zu machen, dass man durch Diskussionen mit der Umwelt bei einem pubertierenden Hund erfolgreich konkurrieren könnte. Bei einer soliden Welpenerziehung geht das in geringem Maße. Da ihr dazu nicht die Möglichkeit hattet, wird das jetzt ne richtige Arbeit sein und viel Geduld erfordern.
 
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Judith
25. Feb. 20:54
Was habt ihr denn eigentlich alle für Leckerlis? Wir haben gedörtes Hähnchenfleisch. Aber vielleicht können wir ja auch neue Leckerlis fürs Training probieren um ihr noch mehr zu zeigen das es bei uns am geilsten ist.
Probier rum, was sie interessant findet. Meine hört am besten, wenn es Trockenpansen gibt. Aber auch ein Spiel kann mal eine Belohnung sein.
 
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Annett
25. Feb. 21:39
Ja probiere die Schleppleine. Da hat sie auch etwas Bewegungsfreiheit und du kannst mit ihr gut trainieren, da du ja noch die Kontrolle hast. Mach eure Spaziergänge interessant für sie. Probiere aus, was ihr Spaß macht ( Ball, Suchspiele, Futterbeutel). All das stärkt eure Bindung und dann wird sie auch auf dich reagieren. Hab Geduld, denn die Pubertät schlägt jetzt zu! Das bekommst du schon hin, wenn du konsequent bist, auch wenn du sie als kleinen Welpen noch nicht hattest. Mailo hatte ich auch erst mit 1 Jahr und 5 Monaten ( also auch keine Welpenzeit) und es klappt alles prima. Er hat sogar eine noch bessere Bindung zu mir, wie mein erster Hund damals und den hatte ich schon von klein auf.