Mein Bodo kam mit 10 Wochen zu mir und war von Anfang an sehr ängstlich und unsicher, obwohl er aus einer guten Verpaarung kommt und auch schon früh viel kennen lernen konnte.
Er lebt hier mit seinem älteren Bruder und einem weiteren älteren, größeren Rüden zusammen. Das war auch relativ schnell fein für ihn. Aber alle anderen Hundekontakte hat er schlichtweg abgelehnt. Ich habe echt viel versucht, ihm viele unterschiedliche Rassen, Größen, Alter, Charaktere angeboten, er hat es nicht angenommen. Seine Reaktion war immer nur Flucht und verbellen, so dass ich es schließlich erstmal aufgegeben habe, weil ich auch das Gefühl hatte, es macht mehr kaputt als es hilft. Also keine fremden Hunde mehr für Bodo, sondern nur der Sozialverbund hier Zuhause.
Vor ein paar Monaten habe ich dann wieder gestartet mit dem Vergesellschaften, nachdem ich viel am Selbstbewusstsein und seiner allgemeinen Unsicherheit gearbeitet habe. Mittlerweile zeigt er tatsächlich auch Interesse an fremden Hunden und lässt Kontakte zu. Aber er steht echt oft blöd und unbeholfen da, weil er halt einfach keine Ahnung hat wie so ne Kontaktaufnahme eigentlich funktioniert. Ist das Eis gebrochen wird er gern mal frech und distanzlos und kriegt auf den Deckel... 🫠
Gott sei Dank ist er an sich ein unkomplizierter, fröhlicher Hund, der weder streitet noch aggressiv ist, das macht es einfacher. Aber im "Hündischen" fehlt ihm echt die Etikette. Die beiden Jungs hier Zuhause haben ihm auch immer verdammt viel durchgehen lassen und wenig in die Schranken gewiesen. Deshalb geht er derzeit durch eine harte Schule, um das nachzuholen was er in den ersten 1,5 Jahren verpasst hat.
Ich erlebe also gerade wie unerlässlich Sozialkontakte sind, wenn man sich keinen völlig isolierten, sozialinkompetenten Hund heranziehen will.