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Kerstin
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Anzahl der Antworten 19
zuletzt 6. Mai

Junghund wird beim Kontakt mit anderen Hunden geschnappt.

Mein Lebensgefährte ist der Hundehalter. Der Hund ist eine Art Zwergpinscher. Etwa 9 Monate alt, Rüde. Freundlich, kommunikativ, unerzogen, aber recht gut sozialisiert. Bisher habe ich während gemeinsamer Spaziergänge darauf geachtet, wie sich andere Hunde im sozialen Kontakt verhalten, um rechtzeitig regulierend eingreifen zu können. Nun ist mein Lebensgefährte der Auffassung, dass die Hunde ihr Miteinander untereinander selbst ausmachen müssten und dass sein Hund lernen müsste, dass er auch mal gebissen wird, wenn er (der Hund) die Anzeichen des anderen nicht rechtzeitig versteht. Ich habe tatsächlich bereits einen zuschnappenden Hund (Blue Heeler) von dem Kleinen getrennt. Danach hat mich mein Lebensgefährte als Helikoptermami bezeichnet. Bei der nächsten Gelegenheit habe ich nicht eingegriffen und der Kleine wurde in die Flanke gezwickt und auf den Rücken geworfen. Was ist denn nun das korrekte Verhalten eines Hundehalters?
 
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Cari
Beliebteste Antwort
3. Mai 21:07
Dein Lebensgefährte denkt wohl, dass nur souveräne Hunde rumlaufen. Das ist grundfalsch. Es gibt leider jede Menge Hunde, die ohne große Vorwarnung zubeißen, weil sie einfach keine Lust auf euren Kleinen haben. Da ist völlig egal, wie er sich verhält. Solange er existiert und nah genug dran ist, wird gebissen. Es ist wirklich unfair, einem Hund in solchen Situationen nicht zu helfen. Ihr seid seine Familie. Er sucht Schutz und Anleitung bei euch. Es ist absolut eure Verantwortung, ihn nach bestem Gewissen nur mit Hunden zusammen zu lassen, die souverän kommunizieren und auch Lust haben, sich freundlich mit einem Junghund zu befassen. Die hündische Kommunikation ist subtil und sanft. Ja, Hunde korrigieren sich auch mal. Oft, indem sie den anderen Hund blockieren - aber wenn einer beißt, dann ist schon viel schief gelaufen, die Interaktion war für beide Hunde blöd, und der Lerneffekt ist Angst. Du hast hier vollkommen richtig gehandelt. Die Einschätzung deines Lebensgefährten ist sehr altmodisch und wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu Problemen führen. Entweder, der Kleine bekommt so große Angst, dass er aufgibt und gar keine Hundekontakte mehr genießen kann. Oder er geht dann doch nach vorne und ist bald einer der vielen kleinen Leinenpöbler. In einer ernsthaften Beißerei wird er allerdings den Kürzeren ziehen und gegebenenfalls schwere Verletzungen davontragen oder sogar sterben.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Mai 20:38
Also Hunde "spielen" auch mit zwicken. Wenn allerdings einer beißt, ist das weit übers Ziel hinaus und definitiv machen "Hunde es nicht!!! untereinander aus". Auch muss der Hund auf gar keinen Fall damit klarkommen lernen gebissen zu werden. Besser einmal zu früh eingreifen, als zu spät. Am besten sobald ein Hund verwarnt und der andere nicht darauf entsprechend reagiert, also zurückweicht, eingreifen.
 
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Kerstin
3. Mai 20:46
Also Hunde "spielen" auch mit zwicken. Wenn allerdings einer beißt, ist das weit übers Ziel hinaus und definitiv machen "Hunde es nicht!!! untereinander aus". Auch muss der Hund auf gar keinen Fall damit klarkommen lernen gebissen zu werden. Besser einmal zu früh eingreifen, als zu spät. Am besten sobald ein Hund verwarnt und der andere nicht darauf entsprechend reagiert, also zurückweicht, eingreifen.
Prima, Danke für die Einschätzung 🤗
 
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Cari
3. Mai 21:07
Dein Lebensgefährte denkt wohl, dass nur souveräne Hunde rumlaufen. Das ist grundfalsch. Es gibt leider jede Menge Hunde, die ohne große Vorwarnung zubeißen, weil sie einfach keine Lust auf euren Kleinen haben. Da ist völlig egal, wie er sich verhält. Solange er existiert und nah genug dran ist, wird gebissen. Es ist wirklich unfair, einem Hund in solchen Situationen nicht zu helfen. Ihr seid seine Familie. Er sucht Schutz und Anleitung bei euch. Es ist absolut eure Verantwortung, ihn nach bestem Gewissen nur mit Hunden zusammen zu lassen, die souverän kommunizieren und auch Lust haben, sich freundlich mit einem Junghund zu befassen. Die hündische Kommunikation ist subtil und sanft. Ja, Hunde korrigieren sich auch mal. Oft, indem sie den anderen Hund blockieren - aber wenn einer beißt, dann ist schon viel schief gelaufen, die Interaktion war für beide Hunde blöd, und der Lerneffekt ist Angst. Du hast hier vollkommen richtig gehandelt. Die Einschätzung deines Lebensgefährten ist sehr altmodisch und wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu Problemen führen. Entweder, der Kleine bekommt so große Angst, dass er aufgibt und gar keine Hundekontakte mehr genießen kann. Oder er geht dann doch nach vorne und ist bald einer der vielen kleinen Leinenpöbler. In einer ernsthaften Beißerei wird er allerdings den Kürzeren ziehen und gegebenenfalls schwere Verletzungen davontragen oder sogar sterben.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Mai 21:10
Denkt er das denn auch noch wenn er z.b. Schäferhund so einen kleinen hund beißt? Denn dann war es das erste und das letzte mal das die was ,,untereinander ausgemacht " haben. Tut mir leid aber dein Partner sollte da dringend seine Einstellung ändern, sonst endet das für den kleinen früher oder später nicht gut. Der Hund muss ja schon völlig verstört sein wenn er sich schon öfter in solchen Situationen befunden haben muss.
 
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Corina
3. Mai 21:29
Es gibt so viele Situationen wo man als Freund und Besitzer dazwischen gehen muss. Die von dir beschriebene Situation gehört auf jeden Fall dazu. Ein weiteres Beispiel: Hunde spielen ausgelassen auf dem Hundeplatz . Was eben noch Spiel war, wird plötzlich zu einer Hetzjagd. Alle gegen einen. Und Dein Hund? Einmal Opfer, immer Opfer? Oder immer Täter? Greifst man jetzt nicht ein, kann das Konsequenzen für das ganze Leben mit deinem Partner auf vier Pfoten haben. Diesbezüglich gibt es bei Martin Rütter auch einige Videos. Die kann dein zwei einiger Partner /Hundehalter sich Mal anschauen. LG Corina
 
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Kerstin
3. Mai 21:53
Dein Lebensgefährte denkt wohl, dass nur souveräne Hunde rumlaufen. Das ist grundfalsch. Es gibt leider jede Menge Hunde, die ohne große Vorwarnung zubeißen, weil sie einfach keine Lust auf euren Kleinen haben. Da ist völlig egal, wie er sich verhält. Solange er existiert und nah genug dran ist, wird gebissen. Es ist wirklich unfair, einem Hund in solchen Situationen nicht zu helfen. Ihr seid seine Familie. Er sucht Schutz und Anleitung bei euch. Es ist absolut eure Verantwortung, ihn nach bestem Gewissen nur mit Hunden zusammen zu lassen, die souverän kommunizieren und auch Lust haben, sich freundlich mit einem Junghund zu befassen. Die hündische Kommunikation ist subtil und sanft. Ja, Hunde korrigieren sich auch mal. Oft, indem sie den anderen Hund blockieren - aber wenn einer beißt, dann ist schon viel schief gelaufen, die Interaktion war für beide Hunde blöd, und der Lerneffekt ist Angst. Du hast hier vollkommen richtig gehandelt. Die Einschätzung deines Lebensgefährten ist sehr altmodisch und wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu Problemen führen. Entweder, der Kleine bekommt so große Angst, dass er aufgibt und gar keine Hundekontakte mehr genießen kann. Oder er geht dann doch nach vorne und ist bald einer der vielen kleinen Leinenpöbler. In einer ernsthaften Beißerei wird er allerdings den Kürzeren ziehen und gegebenenfalls schwere Verletzungen davontragen oder sogar sterben.
Vielen Dank für die dezidierte Antwort. Ich freue mich, nun die passenden Argumente zu haben 🤗
 
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Kerstin
3. Mai 21:54
Denkt er das denn auch noch wenn er z.b. Schäferhund so einen kleinen hund beißt? Denn dann war es das erste und das letzte mal das die was ,,untereinander ausgemacht " haben. Tut mir leid aber dein Partner sollte da dringend seine Einstellung ändern, sonst endet das für den kleinen früher oder später nicht gut. Der Hund muss ja schon völlig verstört sein wenn er sich schon öfter in solchen Situationen befunden haben muss.
Vielen lieben Dank für die Antwort 🤗
 
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Kerstin
3. Mai 21:55
Es gibt so viele Situationen wo man als Freund und Besitzer dazwischen gehen muss. Die von dir beschriebene Situation gehört auf jeden Fall dazu. Ein weiteres Beispiel: Hunde spielen ausgelassen auf dem Hundeplatz . Was eben noch Spiel war, wird plötzlich zu einer Hetzjagd. Alle gegen einen. Und Dein Hund? Einmal Opfer, immer Opfer? Oder immer Täter? Greifst man jetzt nicht ein, kann das Konsequenzen für das ganze Leben mit deinem Partner auf vier Pfoten haben. Diesbezüglich gibt es bei Martin Rütter auch einige Videos. Die kann dein zwei einiger Partner /Hundehalter sich Mal anschauen. LG Corina
Vielen Dank für die Antwort. Jetzt freue ich mich schon auf die Diskussion mit meinem Lebensgefährten ☺
 
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Stefanie
3. Mai 22:04
Hey Kerstin, ich habe ein sehr großen und schweren Hund. Als Momo im Junghund Alter war, war das Training besonders darauf gelegt, ich bestimme, ich regle. Ich halte es für schwierig gerade bei kleinen Hunden, das diese es selbst regeln sollen. Liebe Grüße Stefanie
 
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Susanne
3. Mai 22:16
Das einzige, was ein Hund lernt, wenn er gebissen wird ( und ja, es soll Hunde geben, die beißen) ist: die Welt is scheiße und deshalb ist die Folge dann entweder Angst oder Aggression in unverhältnismäßigem Maße in Zukunft. Beides keine tollen Gefühle für den Hund. Zweitens: ich kenne einen Hund, der gebissen wurde und zwei Wochen später viel zu früh an den Folgen verstorben ist. Trotz Behandlung beim Tierarzt, die in jedem Fall unbedingt sein muss, hat er sich durch den Biss (Bakterien) eine solche Infektion zugezogen, die dann ins Rückenmark ging und da gabs keine Rettung mehr. Ich finde, das wären doch Argumente. Selbst kleinste Hundebisse können bei Menschen zu ner Operation führen wegen der Infektionsgefahr. Hab mal bei jemandem gesehen, wie schnell das gefährlich wird. Bei Katzen ist es noch schlimmer: eine bekannte wurde von ihrer Katze gebissen und war danach zwei Tage im Krankenhaus. Jetzt hast ein Informationen, er soll sich doch einfach nur mal im Internet seriös informieren, ob das stimmt, was ich da schreibe.