Für einen sensiblen Hund kann ein kleiner Ruck, gerade im Alter von 5 Monaten, schon viel Vertrauensverlust zur Folge haben. Und warum sollte man nicht rein positiv trainieren?
Es ist ein Labbi, da braucht man für besondere Situationen vielleicht besondere Leckerli, aber man kann ihn auf jeden Fall super mit Lob (Befriedigung des ausgeprägten will to please) und Leckerli (Befriedigung des ausgeprägten Futterdrangs) erziehen.
Dazu müsste es schon reichen, wenn die TE im Haus mit bei Fuß gehen anfängt, und dann Leckerli im Sekundentakt gibt. Dabei vor die Tür treten, und lobend und Leckerli fütternd weiter gehen. Der Hund sollte dann eigentlich mit der Aufmerksamkeit bei ihr bleiben bzw. durch ein Aufmerksamkeitssignal schnell wieder bei ihr sein. Dann kommt er gar nicht erst in den Tunnel.
Doch, der Hund kann in einen Tunnel kommen und man holt den Hund dann mit keinem Leckerlie mehr da raus.
Bei diesem Hund ist es extrem. Das kann man nicht mit normalem Training vergleichen.
Wenn der Hund sich nur auf Leckerlies konzentriert und alles andere nicht mehr wahrnimmt, nützt das Training nichts.
Der Labrador meiner Bekannten hat exakt dieselben Auffälligkeiten gezeigt.
3 Hundetrainer verschlissen,
2,5 Jahr nur mit positiver Verstärkung geübt, keine Verbesserung. Jetzt ging er noch auf Rollerfahrer und Kinder los.
Innerhalb von 3 Wochen hat sie jetzt einen Hund, mit dem sie mit Abstand wenigstens an allem vorbeigehen kann. Der Hund kriegt immer noch seine Leckerchen, aber sie macht das jetzt nach der Methode von der Stephanie Salostowitz bei YouTube, die ich eben erwähnt habe.
Sie hat endlich mal Zugang zum Hund und sie hat mir berichtet, dass sich das Verhältnis zum Hund vertieft hat. Der Hund ist zwar immer noch gestresst, aber es hat sich deutlich verbessert und das in dieser kurzen Zeit. Wenn er noch ausrastet, dann nur noch einmal kurz und nicht mehr dieses nicht mehr aufhören in die Leine gehen und bellen und vollkommen am Rad drehen.
Dadurch geht es ihr natürlich auch viel besser.
Vorher war sie einfach nur froh, wenn sie so wenig Reizen wie möglich begegnet ist, weil es sie nervlich und körperlich einfach geschafft hat.
Jetzt freut sie sich auf Begegnungen, um üben zu können. Natürlich in angemessenem Abstand. Manchmal kommen halt Situationen, die man nicht beeinflussen kann.
Ich finde, das ist so eine tolle Entwicklung in der kurzen Zeit, einfach alles nur positiv.
Ist da ein Training mit kleinen Leinenrucken so schlimm, wenn sich so viel Positives draus entwickelt?
Das finde ich nicht.