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Kirsten
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zuletzt 3. Okt.

Junghund jagt Autos,Fahrräder und Menschen

Hallo an die Gruppe mein 5 Monate junger Labrador macht mir an der Leine sehr zu schaffen! Er springt in die Leine und bellt wie verrückt wenn ein Auto Fahrrad oder Artgenosse an uns vorbeizieht!!! Er ist dann durch nichts(Leckerli!!) zu beruhigen und auch nicht ansprechbar!!! Sehr belastend und wenn ich meine Wasserpistole mithabe kann ich ihn kurz mit dem Wasserstrahl ablenken!!
 
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Li
29. Sept. 07:06
Wenn der Hund nicht reagieren kann, dann muss man so arbeiten, dass er es kann, anstatt unfair zu werden. Wenn er es nicht leisten kann, und man dann mit Leinenruck kommt, ist das einfach absolut unsouverän und unfair. Leinenruck allgemein gehört nicht ins Training. Das Training sollte so sein, dass Mensch UND Hund es leisten können. Nur dann kann Lernen stattfinden (für beide Seiten).
Klar muss man trainieren. Der Hund hat nur Stress, was ganz schlimm für ihn ist. Das Training wird lange dauern. Solange steht der Hund immer noch unter Stress.
Man kann mit dem Hund auch auf ein Zeichen trainieren, auf das ein kleiner Ruck folgt und man sich danach direkt in dir entgegengesetzte Richtung wegbewegt.
Das sollte man natürlich dem Hund in ruhiger Umgebung beibringen.
Der Hund geht auch bei Autos in die Leine.
Das ist sehr gefährlich.
Bevor beide angefahren werden, denke ich, dass ein kleiner Leinenruck mit vorhergegangenem geübten Signal dem Hund nicht schaden wird.
Man muss dem Hund helfen, schnell Stress und Angst zu verlieren.
Er reagiert nicht auf Leckerlies.
Je länger und öfter der Hund das Fehlverhalten zeigt, umso schwieriger wird es doch, das wieder rauszukriegen.
Das Verhalten ist lebensgefährlich.
Sie braucht nur mal auszurutschen bei einem Ausraster und dann liegen beide unterm Auto.
Ich bin gegen Gewalt im Training, aber wenn der Hund sich ständig volle Kanne in die Leine wirft, dann nimmt er dadurch mehr Schaden, als durch einen vorgewarnten kleinen Leinenruck.
Darüber sollte man auch mal nachdenken.
Der Bindung schadet das überhaupt nicht.
.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Sept. 08:41
Klar muss man trainieren. Der Hund hat nur Stress, was ganz schlimm für ihn ist. Das Training wird lange dauern. Solange steht der Hund immer noch unter Stress. Man kann mit dem Hund auch auf ein Zeichen trainieren, auf das ein kleiner Ruck folgt und man sich danach direkt in dir entgegengesetzte Richtung wegbewegt. Das sollte man natürlich dem Hund in ruhiger Umgebung beibringen. Der Hund geht auch bei Autos in die Leine. Das ist sehr gefährlich. Bevor beide angefahren werden, denke ich, dass ein kleiner Leinenruck mit vorhergegangenem geübten Signal dem Hund nicht schaden wird. Man muss dem Hund helfen, schnell Stress und Angst zu verlieren. Er reagiert nicht auf Leckerlies. Je länger und öfter der Hund das Fehlverhalten zeigt, umso schwieriger wird es doch, das wieder rauszukriegen. Das Verhalten ist lebensgefährlich. Sie braucht nur mal auszurutschen bei einem Ausraster und dann liegen beide unterm Auto. Ich bin gegen Gewalt im Training, aber wenn der Hund sich ständig volle Kanne in die Leine wirft, dann nimmt er dadurch mehr Schaden, als durch einen vorgewarnten kleinen Leinenruck. Darüber sollte man auch mal nachdenken. Der Bindung schadet das überhaupt nicht. .
Aber warum nicht das antrainierte Signal verwenden (ist bei uns ein Aufmerksamkeitssignal ein Schnalzen) und dann der Richtungswechsel ohne den Ruck. Der Ruck ist meines Erachtens dann gar nicht mehr nötig. Will sagen es geht auch ohne....
 
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Sonja
29. Sept. 08:43
Such dir eine gute Hundeschule die ohne Aversive Methoden wie Wasserpistole, Leinenruck , Anschreien, etc arbeitet. Besuche einen Junghundekurs und lernt die Alltagstauglichkeit zusammen , nicht nur der Hund muss seinen Beitrag dazu leisten sondern auch du und Fair bleiben. Guck mal auf www.ibh-hundeschulen.org Die arbeiten nach dem Prinzip "Trainieren statt Dominieren" also ohne jegliche Aversive Methoden sondern mit positiver Verstärkung. Dort Auf der Seite gibt eine Postleitzahl -Liste.
 
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Nadine
29. Sept. 08:50
Meine war mit 5M ne Katastrophe auf vier Beinen. Die hieß nicht umsonst Terrorzwerg und hat sogar den Trainer in den Ärmel gebissen. Richtige Auslöser gab es nicht wirklich. Mit 5M passiert ganz viel im Hundehirn.
Okay dankeschön...
Ich kann das nicht beurteilen da ich bisher immer ältere Hunde ab 5 + aus dem tierschutz hatte...somit noch nie Erfahrung mit Welpen/ junghunden hatte.. Danke für die Korrektur!!
 
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Katrin
29. Sept. 08:57
Okay dankeschön... Ich kann das nicht beurteilen da ich bisher immer ältere Hunde ab 5 + aus dem tierschutz hatte...somit noch nie Erfahrung mit Welpen/ junghunden hatte.. Danke für die Korrektur!!
Welpen und Junghunde ticken halt öfter mal etwas schräg und können schnell drüber sein. Ist bei Kindern und Teenies ja auch nicht anders.

Uns hat das free shaping gut weitergeholfen und natürlich Übungen zur Impulskontrolle. Ich arbeite viel ohne gesprochene Kommandos da die Stimme oft eine zusätzlich aufpuschende Wirkung hat.
 
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Li
29. Sept. 10:01
Aber warum nicht das antrainierte Signal verwenden (ist bei uns ein Aufmerksamkeitssignal ein Schnalzen) und dann der Richtungswechsel ohne den Ruck. Der Ruck ist meines Erachtens dann gar nicht mehr nötig. Will sagen es geht auch ohne....
Weil das alleine bei Hunden, die so überdimensional gestresst sind, einfach nicht nur mit nur positiv bestärken, einfach nicht funktioniert.
Was macht denn die Hundemama?
Sie läuft nicht ständig mit Hühnerherzen durch die Gegend und belohnt für richtiges Verhalten.
Da gibt's eine Ansage.
Komischerweise funktioniert das bei allen Tierarten.
Wenn das nicht so wäre, wäre das Überleben nicht gesichert.
Es dreht sich um einen kleinen Ruck, der nicht wehtut, nicht um Misshandlungen.
Man darf seinem Hund auch mal sagen, dass es so nicht geht. Wie gesagt, im Tierreich wird das von der Mutter schon sehr ruppig gemacht.
 
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D
29. Sept. 10:14
Weil das alleine bei Hunden, die so überdimensional gestresst sind, einfach nicht nur mit nur positiv bestärken, einfach nicht funktioniert. Was macht denn die Hundemama? Sie läuft nicht ständig mit Hühnerherzen durch die Gegend und belohnt für richtiges Verhalten. Da gibt's eine Ansage. Komischerweise funktioniert das bei allen Tierarten. Wenn das nicht so wäre, wäre das Überleben nicht gesichert. Es dreht sich um einen kleinen Ruck, der nicht wehtut, nicht um Misshandlungen. Man darf seinem Hund auch mal sagen, dass es so nicht geht. Wie gesagt, im Tierreich wird das von der Mutter schon sehr ruppig gemacht.
Der Vergleich hinkt allerdings gewaltig. Wir sind keine Hunde und das wissen die Hunde auch. Wir wollen nicht dass unsere Hunde so hündisch mit uns kommunizieren (sonst wären Schnapper, Rempeleien o.ä. an der Tagesordnung), also lernen beide Seite GEMEINSAM auf eine dritte Art zu kommunizieren die weder rein hündisch noch rein menschlich ist aber von beiden verstanden wird. Eine Hundemama würde ihre Welpen auch nicht mit Halsband und Leine durch die Gegend führen 😉
 
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Dogorama-Mitglied
29. Sept. 10:17
Aber warum nicht das antrainierte Signal verwenden (ist bei uns ein Aufmerksamkeitssignal ein Schnalzen) und dann der Richtungswechsel ohne den Ruck. Der Ruck ist meines Erachtens dann gar nicht mehr nötig. Will sagen es geht auch ohne....
Also ohne jetzt explizit einen Ruck o.ä. zu rechtfertigen oder zu verteufeln, Hunde können angeblich wortwörtlich unter hohem Stress und Erregung nicht hören. Bei starkem Adrenalin wird der Gehörgang verschlossen. Der Hund ist im "Tunnel".
Daher reagieren Hunde auf akustische Signale nicht mehr.
Anstupsen, sich vor dem Hund stellen, etwas vor den Hund (nicht auf den Hund) werfen, damit er einen visuell wahrnehmen kann usw. ist in solchen Situationen die einzige Möglichkeit den Hund zu erreichen.
Sowas wurde zum Beispiel auch bei Explosionen beobachtet, die eigentlich das Trommelfell hätten beschädigen müssen. Aber durch den Verschluss des Gehörgangs eben keine Verletzung vorlagen.
Angaben ohne Gewähr, hab das selber nur durch hören-sagen erfahren.
Fand das jetzt in dem Kontext nur eine interessante Info ☺️.

Idealerweise meidet man natürlich Situationen, in denen der Hund so im Stress ist und trainiert in einem Rahmen, in dem der Hund ansprechbar bleibt.
 
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Sonja
29. Sept. 10:33
Weil das alleine bei Hunden, die so überdimensional gestresst sind, einfach nicht nur mit nur positiv bestärken, einfach nicht funktioniert. Was macht denn die Hundemama? Sie läuft nicht ständig mit Hühnerherzen durch die Gegend und belohnt für richtiges Verhalten. Da gibt's eine Ansage. Komischerweise funktioniert das bei allen Tierarten. Wenn das nicht so wäre, wäre das Überleben nicht gesichert. Es dreht sich um einen kleinen Ruck, der nicht wehtut, nicht um Misshandlungen. Man darf seinem Hund auch mal sagen, dass es so nicht geht. Wie gesagt, im Tierreich wird das von der Mutter schon sehr ruppig gemacht.
Für einen sensiblen Hund kann ein kleiner Ruck, gerade im Alter von 5 Monaten, schon viel Vertrauensverlust zur Folge haben. Und warum sollte man nicht rein positiv trainieren?

Es ist ein Labbi, da braucht man für besondere Situationen vielleicht besondere Leckerli, aber man kann ihn auf jeden Fall super mit Lob (Befriedigung des ausgeprägten will to please) und Leckerli (Befriedigung des ausgeprägten Futterdrangs) erziehen.

Dazu müsste es schon reichen, wenn die TE im Haus mit bei Fuß gehen anfängt, und dann Leckerli im Sekundentakt gibt. Dabei vor die Tür treten, und lobend und Leckerli fütternd weiter gehen. Der Hund sollte dann eigentlich mit der Aufmerksamkeit bei ihr bleiben bzw. durch ein Aufmerksamkeitssignal schnell wieder bei ihr sein. Dann kommt er gar nicht erst in den Tunnel.
 
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Sigi
29. Sept. 10:41
Ich hab nicht alle Beiträge gelesen. Gib die Wasserpistole den Kindern und setz Dich abseits von viel Bewegung hin (wo er sich noch ruhig verhält)lies ein Buch und lass ihn beobachten.
Oder mach es mit einem guten Trainer. Auch Social Walk würde ich in Erwägung ziehen.