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Kirsten
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zuletzt 3. Okt.

Junghund jagt Autos,Fahrräder und Menschen

Hallo an die Gruppe mein 5 Monate junger Labrador macht mir an der Leine sehr zu schaffen! Er springt in die Leine und bellt wie verrückt wenn ein Auto Fahrrad oder Artgenosse an uns vorbeizieht!!! Er ist dann durch nichts(Leckerli!!) zu beruhigen und auch nicht ansprechbar!!! Sehr belastend und wenn ich meine Wasserpistole mithabe kann ich ihn kurz mit dem Wasserstrahl ablenken!!
 
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Dogorama-Mitglied
29. Sept. 21:13
Ich übertrage das mal vom Reiten. Ein Leinenimpuls wird aus dem Handgelenk gegeben, durch kurzes Eindrehen desselben. Ein Leinenruck erfolgt aus der Schulter durch eine Bewegung des ganzen Arms. Jeder, der meint, das das dasselbe ist, sollte mal jemanden bitten, das an ihm auszuprobieren. Es macht einen riesigen Unterschied, und verdient daher zur Konkretisierung eine eigene Bezeichnung. Die Unterscheidung hat aber nichts damit zu tun, ob man beides ablehnt, oder nur den Leinenruck.
Ich mache es mit der Leine sogar eher so, wie ich auch mein Pferd am Zügel führe: die Leine liegt/wird gehalten von Zeige-, mittel- und Ringfinger. Das Zuppeln und die Impulse gebe ich mit den drei Fingern. Die bewegen sich nur wenige Zentimeter. Genauso wie ich das Pferdemaul nicht verletzen will, so will ich den Hundehals nicht verletzen. Im besten Falle ist beides eine ganz leichte Verbindung.
 
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Sonja
29. Sept. 21:20
Mir ist die Theorie der Hundeerziehung vollkommen lattenhagen egal. Aber sowas von. Positive Strafe, negative Strafe, aversive Trainingsmethode, positive Trainingsmethode, Management, kleinschrittig. Hier in über 1 Jahr bei Dogorama habe ich von Dingen und Theorien gehört (die mich gar nicht interessieren) und habe mein eigenes Handeln hier mittlerweile einigermaßen einsortiert. Bei mir gibt es eine Schnittmenge, aus der ich mich bewusst und auch intuitiv bediene. Immer wenn ich hier was beschreibe, dann ist das keine Theorie, sondern das, was ich mache oder gemacht habe, um ein Problem zu lösen. Ich bin hier immer ehrlich. Gelernt habe ich hier auch, dass ich wohl auch aversive Methoden anwende und auch Fehler mache. Kritisiert werde ich deshalb zumeist von Mitgliedern, die meine Probleme überhaupt nicht haben. Oder vielleicht auch unfähig sind, bestimmte Dinge zu erreichen. Der Hit war mal, dass mir vorgeworfen wurde, meine Hunde dürften rein gar nix selbst bestimmt tun. Weil meine Hunde auf Kommando pinkeln KÖNNEN. Dass sie es KÖNNEN heißt nicht im Umkehrschluss, dass sie es auch MÜSSEN. Wenn also schon so etwas dazu führt, dass du ein Brutalo bist, der seine Hunde psychisch und damit sicherlich auch physisch brutal führst - also bitte 🤣. Ich hab so ein dickes Fell, das glaubt ihr gar nicht. Ich klopfe mir eher vor Lachen auf die Schenkel, wenn ich sowas lese und verorte solche Mitglieder zusehends in die Ecke, in die sie gehören. Zarter besaitete Menschen neigen dann aber vielleicht eher dazu, sich vorsichtshalber in Wortwahlen zu ergehen, die die Dinge mehr und mehr umschreiben, bis sie kaum noch zu erkennen sind. Was dann wieder zu Fehlinterpretationen bei der Leserschaft führt - und dann haben wir hier noch mehr den Salat. Ich bin auch dafür, die Dinge zu nennen wie sie sind: - Ein Ruck ist ein Ruck. Tut oft weh. - Zuppeln ist Zuppeln. Erregt Aufmerksamkeit, ist ein „huhu!“ - Strafe ist Strafe ist Strafe. -Korrektur ist Korrektur. Ist eine Hilfe. Ein „Mach es bitte so!“ Wer einen Ruck Zuppeln nennt und eine Strafe eine Korrektur der bezeichnet die Farbe Türkis auch als grün und die Farbe himbeerrot als lila. Mag aus Sicht der Person subjektiv das gleiche sein, ist objektiv aber vollkommen falsch. Warum reden wir eigentlich hier darüber? Weil ein Zuppeln ein Leinenruck genannt wurde. Was zeigt, dass Leute etwas mit ihren Worten erklären, es beim Empfänger aber falsch ankommen kann. Nicht muss. Es gibt Menschen, die sich gut zurücknehmen können und sehr gut zwischen den Zeilen lesen können und gut erfassen, was gemeint ist. Sprich, die kommen mit YouTube Videos gut klar und können hier auch gut Antworten rausfiltern, die richtig gut sind und das als Handlungsalternative umsetzen. Andere sollten aber wirklich einfach einen Trainer vor Ort zurate ziehen und sich ihm anvertrauen. Denn sonst wird aus dem angeratenen „Zuppeln“ der nicht gemeinte Leinenruck und aus der gemeinten Korrektur eine Strafe.
Ich habe hier dieselbe Erfahrung gemacht. Bin wegen falscher Wortwahl und Ehrlichkeit angefeindet und als Tierquälerin beschimpft worden.
Andererseits habe ich hier wahnsinnig viel gelernt. Vor allem über positive Erziehungsmethoden. Ich habe mich gefragt, ob und wie diese Gutmenschen, die sogar Körpersprache für aversiv halten, es durchhalten, ihre Hunde nach diesen rein positiven Grundsätzen zu erziehen. Habe viel darüber diskutiert, in Frage gestellt, aber von den Guten auch immer wieder Antworten bekommen.
Ich kann nur sagen, meine Erziehungsmethodik ist dadurch besser geworden. Und in bestimmten Punkten durch umschwenken auf rein positive Methoden auch erfolgreicher. Ich werde diesen Weg weiter gehen, und kann aus dieser Erfahrung heraus nur jedem raten, offen zu bleiben für Alternativen.
 
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Katrin
29. Sept. 21:23
Ich mache es mit der Leine sogar eher so, wie ich auch mein Pferd am Zügel führe: die Leine liegt/wird gehalten von Zeige-, mittel- und Ringfinger. Das Zuppeln und die Impulse gebe ich mit den drei Fingern. Die bewegen sich nur wenige Zentimeter. Genauso wie ich das Pferdemaul nicht verletzen will, so will ich den Hundehals nicht verletzen. Im besten Falle ist beides eine ganz leichte Verbindung.
Das ist witzig. So liegt meine Leine auch in der Hand😅
 
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Dogorama-Mitglied
30. Sept. 04:27
Ich habe hier dieselbe Erfahrung gemacht. Bin wegen falscher Wortwahl und Ehrlichkeit angefeindet und als Tierquälerin beschimpft worden. Andererseits habe ich hier wahnsinnig viel gelernt. Vor allem über positive Erziehungsmethoden. Ich habe mich gefragt, ob und wie diese Gutmenschen, die sogar Körpersprache für aversiv halten, es durchhalten, ihre Hunde nach diesen rein positiven Grundsätzen zu erziehen. Habe viel darüber diskutiert, in Frage gestellt, aber von den Guten auch immer wieder Antworten bekommen. Ich kann nur sagen, meine Erziehungsmethodik ist dadurch besser geworden. Und in bestimmten Punkten durch umschwenken auf rein positive Methoden auch erfolgreicher. Ich werde diesen Weg weiter gehen, und kann aus dieser Erfahrung heraus nur jedem raten, offen zu bleiben für Alternativen.
Ohne wenn und aber! Positives Training ist der Schlüssel.
Mich bringt hier bei Dogorama einfach das teilhaben an solchen Threads schon weiter. Dadurch, dass man etwas beitragen möchte, musst du niederschreiben, was du meinst. Vorher musst du dich hinterfragen, was du eigentlich tust. Dir die Dinge bewusst machen. Dies dann mit dem, wie andere es ähnlich, aber doch anders machen abgleichen. Dann kommt das Hinterfragen des eigenen Tuns: ist es wirklich richtig, wie du es machst, oder wäre es besser, es so wie xy beschrieben hat? Genau das ist es, was mich ständig weiter bringt.
Ich empfinde dein „outing“ übrigens als äußerst sympathisch. Du hattest und hast bereits zig Hunde, seit zig Jahren. Und du sagst letztlich: ständiges lernen bringt mich immer wieder weiter. Selbst wenn man es eigentlich drauf hat, besser kann man es sicherlich immer machen.
Auch dass man selbst nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und sich von anderen etwas annehmen kann ist sicherlich kein Fehler, um gut oder besser durchs Leben zu kommen 😊
 
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Jochen
30. Sept. 06:22
Zur Leinendiskussion:
Das Ziel sollte immer sein, dass die Leine nur eine Notabsicherung ist.
Alle, die eine Leine noch zum Steuern, Lenken oder Stoppen brauchen, sind für mich noch nicht fertig mit dem Training.

Manchmal sind es ja auch nur kleine Verhaltensänderungen, die viel bewirken zB.:
Ich gehe mit Pepe im Wohngebiet immer auf der Straße. Jetzt kommt ein Auto. Ich könnte ihn nun mit der Leine einfach zu mir auf den Bürgersteig ziehen, Auto vorbei und fertig. Dem Hund geht es dabei nicht schlecht und dem Halter auch nicht. Also eigentlich alles gut.

Ich könnte aber auch auf den Bürgersteig wechseln und Pepe verbal (das kann ein einfaches Zwitschern sein) dazu einladen, es mir gleich zu tun, ohne die Leine zu benutzen. Das hat zwei Effekte a) der Hund bleibt zukünftig immer mit mir in Verbindung und achtet auf mich b) er wird in Zukunft eigenwirksam auch allein auf den Bürgersteig wechseln, wenn ein Auto kommt, also selbständig mitdenken.

Kirsten, zum hochriskanten Schreckreiz bei so einem jungen formbaren Hund muss ich nichts mehr kritisieren.

Wie schon einige geschrieben haben, versuche ihn immer nur soweit dem Reiz auszusetzen, wie er ansprechbar bleib, ansonsten umkehren oder anderweitig entfernen.

Übe in reizarmer Umgebung Wohnung/Garten, Leinenführigkeit, Fußlaufen, Abrufen, bis es perfekt sitzt und verlagere es langsam schrittweise nach „draußen“.

Habe viel Spaß mit deinem Hund, dass er merkt, whow, du bist ja gar keine Spaßbremse, die alles verbietet, nur immer „nein nein nein“ schreit, sondern mit der man auch Spaß haben kann, bei der es sich lohnt zu sein mit ihr zu kooperieren. Da schaue was ihm besonders gefällt, zB. Labbi natürlich höchstwahrscheinlich Dummytraining, mach dich schlau, wie man das richtig aufbaut.

Zum Fahrrad, das ist doch sehr einfach, hole deins aus dem Schuppen und nehme das einfach mal schiebend mit Partner mit auf den Spaziergang, dann fährt auch mal einer ein Stück usw. und du wirst sehen, dass sich die Aufregung deines Hundes schnell legen wird, auch bei anderen Fahrrädern. Aber trotzdem auch danach immer auf der Hut bleiben, dass er sich nicht erschrickt vor einem Fahrrad.

Der Hund ist noch so jung, wäre ja gelacht, wenn du das nicht hinbekämst.
 
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Christiane
30. Sept. 06:41
Viele Wege führen nach Rom.Jeder Hund ist anders.Was für den einen gut ist ,muss für den anderen nicht gut sein.Ich finde es schlimm,wie schnell man verurteilt wird und beschimpft,wenn man anderer Meinung ist.Bitte geht doch einfach höflicher mit einander um.Es geht hier doch um ein Forum,wo man sich gegenseitig unterstützen sollte.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Sept. 07:56
Ich habe hier dieselbe Erfahrung gemacht. Bin wegen falscher Wortwahl und Ehrlichkeit angefeindet und als Tierquälerin beschimpft worden. Andererseits habe ich hier wahnsinnig viel gelernt. Vor allem über positive Erziehungsmethoden. Ich habe mich gefragt, ob und wie diese Gutmenschen, die sogar Körpersprache für aversiv halten, es durchhalten, ihre Hunde nach diesen rein positiven Grundsätzen zu erziehen. Habe viel darüber diskutiert, in Frage gestellt, aber von den Guten auch immer wieder Antworten bekommen. Ich kann nur sagen, meine Erziehungsmethodik ist dadurch besser geworden. Und in bestimmten Punkten durch umschwenken auf rein positive Methoden auch erfolgreicher. Ich werde diesen Weg weiter gehen, und kann aus dieser Erfahrung heraus nur jedem raten, offen zu bleiben für Alternativen.
So macht jeder seine eigene Erfahrung.
Ich habe bisher nicht viel aus den Diskussionen im Forum mitnehmen können, außer großer anfänglicher Verwirrung und Verunsicherung.
Denn ich habe den Mist, der geschrieben wird geglaubt und war verzweifelt, wieso es ausgerechnet bei mir und meinem Wauzi nicht klappt.
Nun kann ich dir gar nicht aufzählen, wie oft Leute, die öffentlich im Forum auf rein positives Training pochen und es höchst aggressiv verteidigen mir später per PN geschrieben haben, dass bei ihnen auch schon Rütteldosen und Wurfscheiben geflogen sind, aber das man das öffentlich nicht schreiben kann.
Das einzige was ich hier nachhaltig gelernt habe ist, dass man nichts glauben sollte, was man nicht selber gesehen hat.
Antworten habe ich bei langwierigen Diskussionen nie bekommen, die über den eigenen Hund hinaus gehen.
Auf Fragen wie "was würdest du tun, wenn dein Hund sich bei Besuch hinlegen soll und es aber nicht macht, egal wie hochwertig die Futterbelohnung oder das Spieli ist?" kam immer nur so etwas wie "weiß nicht, meiner bleibt liegen wenn ich es sage" oder "mein Hund muss sich nicht hinlegen, der ist freundlich zu Besuch" oder der Klassiker "so einen Hund würde ich mir nicht holen!". Lösungen und Antworten sehen für mich anders aus.

Gleiche Erfahrung bei Trainern, HuSchus und Verein. Man wirbt mit positivem Training und keinen aversiven Methoden und in der Praxis heißt es aber ganz schnell "dem muss man schon deutlich Grenzen setzen". Im Verein war es am offensten und ehrlichsten, da gibt es die Positiv-Gruppen für die netten, freundlichen und folgsamen Hunde, da wird tatsächlich fast ausschließlich positiv gearbeitet und dann gibt es die Gruppen für die "anderen" Hunde. Da macht man auch keinen Hehl draus, dass es auch mal unangenehm wird für den Hund. In die Positiv-Gruppe kommt man aber nur, wenn der Hund bereits folgt und fliegt raus, wenn er es nicht tut. Und nein, es ist kein böser, veralteter Schäferhundverein. Trotzdem bleiben wir vermutlich vorerst im Verein, da gibt es bisher die größten Fortschritte und den meisten Spaß bei der Sache, was ja auch sehr wichtig ist, um Durchzuhalten.

OK, meine Wortkotze für die Woche ist hiermit auch erledigt. Aber erklärt vielleicht, wieso ich leicht allergisch auf die ganze Positivätsnummer reagiere. Obwohl ich überzeugt bin, dass Erziehung und Training über Spiel und Belohnung einen wesentlichen bzw den größten Teil ausmachen. Aber je nach Hund halt nicht alles.
 
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Li
30. Sept. 08:32
Hallo.
Ich möchte auf das Video von Stephanie Salostowitz hinweisen, das ich gemeint habe.
Wer Interesse hat, soll es sich bitte von Anfang bis Ende anschauen.
Ich finde es richtig toll.
Der Teil mit dem leichten Ruck, was ein Eindrehen des Handgelenkes ist, kommt am Schluss, aber man sollte sich das ganze Video anschauen.
Darin ist alles gesagt und gezeigt und ist mega.
Das Video findet man bei Youtube unter:
Stephanie Salostowitz
"Leinenführigkeit-5 Gründe warum es nicht klappt mit Lösung"
Wen es interessiert, viel Spaß beim anschauen und nachmachen.
 
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Tatiana
30. Sept. 10:29
So macht jeder seine eigene Erfahrung. Ich habe bisher nicht viel aus den Diskussionen im Forum mitnehmen können, außer großer anfänglicher Verwirrung und Verunsicherung. Denn ich habe den Mist, der geschrieben wird geglaubt und war verzweifelt, wieso es ausgerechnet bei mir und meinem Wauzi nicht klappt. Nun kann ich dir gar nicht aufzählen, wie oft Leute, die öffentlich im Forum auf rein positives Training pochen und es höchst aggressiv verteidigen mir später per PN geschrieben haben, dass bei ihnen auch schon Rütteldosen und Wurfscheiben geflogen sind, aber das man das öffentlich nicht schreiben kann. Das einzige was ich hier nachhaltig gelernt habe ist, dass man nichts glauben sollte, was man nicht selber gesehen hat. Antworten habe ich bei langwierigen Diskussionen nie bekommen, die über den eigenen Hund hinaus gehen. Auf Fragen wie "was würdest du tun, wenn dein Hund sich bei Besuch hinlegen soll und es aber nicht macht, egal wie hochwertig die Futterbelohnung oder das Spieli ist?" kam immer nur so etwas wie "weiß nicht, meiner bleibt liegen wenn ich es sage" oder "mein Hund muss sich nicht hinlegen, der ist freundlich zu Besuch" oder der Klassiker "so einen Hund würde ich mir nicht holen!". Lösungen und Antworten sehen für mich anders aus. Gleiche Erfahrung bei Trainern, HuSchus und Verein. Man wirbt mit positivem Training und keinen aversiven Methoden und in der Praxis heißt es aber ganz schnell "dem muss man schon deutlich Grenzen setzen". Im Verein war es am offensten und ehrlichsten, da gibt es die Positiv-Gruppen für die netten, freundlichen und folgsamen Hunde, da wird tatsächlich fast ausschließlich positiv gearbeitet und dann gibt es die Gruppen für die "anderen" Hunde. Da macht man auch keinen Hehl draus, dass es auch mal unangenehm wird für den Hund. In die Positiv-Gruppe kommt man aber nur, wenn der Hund bereits folgt und fliegt raus, wenn er es nicht tut. Und nein, es ist kein böser, veralteter Schäferhundverein. Trotzdem bleiben wir vermutlich vorerst im Verein, da gibt es bisher die größten Fortschritte und den meisten Spaß bei der Sache, was ja auch sehr wichtig ist, um Durchzuhalten. OK, meine Wortkotze für die Woche ist hiermit auch erledigt. Aber erklärt vielleicht, wieso ich leicht allergisch auf die ganze Positivätsnummer reagiere. Obwohl ich überzeugt bin, dass Erziehung und Training über Spiel und Belohnung einen wesentlichen bzw den größten Teil ausmachen. Aber je nach Hund halt nicht alles.
Meine zwei Pfennig dazu.
Positives Hundetraining heißt nicht straffreies Hundetraining.
Jede nicht erfüllte Erwartung oder Begrenzung ist streng genommen eine Strafe.
Der Unterschied im Training liegt für mich in der Absicht die ich dabei habe. Ich will keine Angst und
Beschwichtigungssignale sehen und ich will an den Ursachen arbeiten. Wenn mein Hund zum Beispiel Stress hat ,will ich nicht dass er ruhig ist sondern das er zur Ruhe kommt und den Stress bewältigen kann.
Also bemühe ich mich gute Situationen zu schaffen in denen wir das üben können.
Trotzdem darf er nicht den Döner im Gebüsch fressen und bekommt dann auch mal eine unfreundliche Ansage.
Was ich aber mitnehme ist, ich muss das besser trainieren. Manchmal bringt es die Zeit manchmal ein Wechsel der Methode. Mir gelingt nicht alles auf Anhieb und ich habe nicht für jedes Problem eine Lösung. Manchmal trainiere ich auch "Müllverkettungen".
Das liegt nicht am Hund oder der Methode sondern an mir. Mich nervt dieses "positiv bashing" Ich trage keinen Rucksack voll Kekse mit mir rum und der Hund kommt trotzdem mit.
Ich ignoriere auch kein blödes Verhalten weil ich das zutiefst unfair finde.
Ich glaube in vielen Bereichen liegen die meisten Hundehalter näher beieinander als sie denken.
Aus meiner Sicht lohnt es immer,es positiv zu probieren. Ob es für alles die Lösung ist,weiß ich nicht. Ich habe keinen Hund der mich an meine Grenzen bringt.
Woran ich aber oft zweifle ist die
situationsangemessen-
heit für die Methode!
Ich würde jemanden der seinen Hund anders erzieht niemals Tierquälerei unterstellen. Ich unterstelle ja auch anderen Eltern nicht,dass sie ihre Kinder misshandeln weil sie andere Werte vertreten.
Ich lese gerne mit und kann einiges mitnehmen und es hilft mir, meine
eigenen Überzeugungen zu überprüfen.
Seinen Weg finden muss man dann alleine.
 
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Mary-Lou
30. Sept. 10:43
Hallo. Ich möchte auf das Video von Stephanie Salostowitz hinweisen, das ich gemeint habe. Wer Interesse hat, soll es sich bitte von Anfang bis Ende anschauen. Ich finde es richtig toll. Der Teil mit dem leichten Ruck, was ein Eindrehen des Handgelenkes ist, kommt am Schluss, aber man sollte sich das ganze Video anschauen. Darin ist alles gesagt und gezeigt und ist mega. Das Video findet man bei Youtube unter: Stephanie Salostowitz "Leinenführigkeit-5 Gründe warum es nicht klappt mit Lösung" Wen es interessiert, viel Spaß beim anschauen und nachmachen.
Aus einem ihrer Videos ab Minute 8. Das ist definitiv reißen und nicht leichtes Eindrehen des Handgelenks 🤔
https://youtu.be/niQnDwXi0bY?si=FDz7JpLVak35inW0