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Denise
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Anzahl der Antworten 33
zuletzt 26. Juli

Im Junghunde- Wahnsinn

Hallo zusammen, mein Boxermädchen Lou ist mittlerweile 7 Monate alt und ich merke, dass so langsam die Pubertät einsetzt.. was bedeutet langsam? Eigentlich kam sie über Nacht und auf einen Schlag wurde meine kleine Prinzessin eher so zum Teufelchen 😈 Wir haben einige Baustellen, die früher keine waren. Wir haben auch Baustellen, die mal deutlich besser wurden, aber jetzt wieder eine Vollkatastopfe sind.. um ehrlich zu sein, es gibt gerade nichts, was so wirklich sitzt und so langsam bin ich mit meinem Latein am Ende. Natürlich gehen wir nach wie vor (seit Lou mit 12 Wochen eingezogen ist) zur Hundeschule. Aber was dort 1a klappt, klappt im Alltag leider so überhaupt nicht. Vielleicht kann hier jemand aus der Community einen wertvollen Tipp weitergeben, den wir noch nicht probiert haben. Hier mal eine Schilderung unseres täglichen Wahnsinns: 1. Rückruf: Den Rückruf habe ich seit Lous Einzug ganz hoch priorisiert. Wir haben schon ganz früh geübt und bis auf den Rückruf aus Spielsituationen mit anderen Hunden, saß er auch wirklich gut. Mittlerweile habe ich manchmal das Gefühl, sie weiß nicht mal mehr, wie sie heißt 🫣 sie kommt dann zurück, wenn sie Bock dazu hat. Wenn nicht, kann ich mich auch auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln. Sie interessiert sich nicht die Bohne für mich. Ich arbeite täglich daran mich für sie interessant zu machen. Wir machen Suchspiele im Wald, ich beschäftigte sie mit viel Spiel und Spaß und versuche Langeweile zu vermeiden. Den Rückruf trainiere ich auch immer wieder, aber ich hab das Gefühl, er sitzt dann, wenn wir trainieren und wenn’s wirklich drauf ankommt, ist das ganze Training für den Allerwertesten 😶natürlich sichere ich sie mit einer Schleppleine ab. 2. Begegnungen in jeglicher Form Hundebegegnungen sind schon immer schwierig gewesen. Lou würde sich ein Bein ausreißen, um mit jedem Hund zu spielen, der uns entgegenkommt. Egal, ob auf der anderen Straßenseite oder in unmittelbarer Nähe. Sie fixiert den Hund, sobald sie ihn wahrgenommen hat und ist ab dann schon nicht mehr ansprechbar. Mit nichts. Keine Leckerchen, kein Spielzeug. Nichts ist spannender. Geht der andere Hund dann an uns vorbei, gehts ab. Egal, wie der andere sich verhält. Sie springt, wie bescheuert in die Leine, sucht sich irgendeinen Weg an mir vorbei und pöbelt, was das Zeug hält. Für mich zählt dann nur noch Leine festhalten.. was anderes, hab ich zumindest das Gefühl, kann ich in dem Moment nicht tun. Wenn der andere Hund an uns vorbei ist, kann ich sie wieder ansprechen. Sie fährt schnell wieder runter und wir können weitergehen. Ich probiere hier viel aus. Meidebogen, sitzen bleiben, bei Begegnung, begrenzen.. nichts hilft wirklich. Ähnlich sieht es mit Menschen und vor allem Kindern aus: gehen die an uns vorbei ist Lou ebenfalls Feuer und Flamme. Werden die anderen Menschen auch noch auf uns Aufmerksam oder sprechen uns gar an, verhält Lou sich, wie bei anderen Hunden. Sie will hin und spielen.. 3. Besuch: Der wohl schlimmste Punkt.. kommen wir bei jemandem zu Besuch bekommt Lou sich bei der Begrüßung kaum ein. Sie springt ungehalten, vor allem ins Gesicht und überschlägt sich fast vor Freude. Ich kann sie absitzen lassen, aber sobald der andere tolle Mensch sich ihr zuwendet, kann sie sich nicht mehr kontrollieren. Wir üben so viel Impulskontrolle.. aber in diesen Situationen ist davon nichts zu sehen. Lou bekommt meist ihre bekannte Decke und was zum Kauen, wenn wir irgendwo zu Besuch sind. Dort soll sie dann liegen bleiben. Hat sie super gemacht, bis die Pubertät kam. Jetzt wartet sie nur darauf, dass ich mich von ihr weg drehe, um den Besuch zu bestürmen. Sie kommt auch nicht zur Ruhe. Normalerweise schlief sie schnell und fest. Jetzt wird sie bei jeder Bewegung und jedem Geräusch wach und nimmt auch dies als Bestätigung auf, sich von der Decke zu entfernen. Genauso verhält es sich, wenn jemand bei uns zu Besuch kommt. Nur mit dem Zusatz, dass Lou den Besuch regelrecht maßregelt. Sie springt immer wieder auf die Couch und auf den Besucher. Besonders dann, wenn dieser mir zu nahe kommt. Sie beobachtet genau, was passiert, ist permanent am kontrollieren und ruht zu keiner Zeit. Dazu haben wir schon eine Box besorgt und positiv aufgebaut. Wenn sie da drin ist, während ich mit ihr allein bin, ist es für sie kein Problem darin zu pennen. Wenn allerdings Besuch da ist, lässt sie nichts unversucht, um die Box wieder verlassen zu können. Es ist grausam.. 4. Allein mit Frauchen: Insgesamt würde ich sagen: Lou ist entspannter, wenn ich mit ihr allein bin. Um ein Vielfaches. Sie hört besser, kommt zur Ruhe und lebt den Alltag friedlich mit mir.. wären da nicht, diese berühmte 5 Minuten.. 5 Minuten durchknallen (mindestens 3x die Stunde) vor allem dann, wenn sie gerade nicht meine Aufmerksamkeit genießt. Sprich: ich telefoniere, ich mache den Haushalt, etc. Auch hier wird sie richtig frech. Sie fängt mit Spielaufforderungen an. Hüpft um mich herum, knurrt, wufft, aber sie beißt mir eben auch in die Füße, rempelt mich an, springt mich an und versucht mich räumlich zu begrenzen. Alles, was ich jetzt tue, um sie zu maßregeln, versteht sie als Spiel. Sie dreht immer mehr auf. Ich kann sie ignorieren. Sie macht weiter. Ich kann sie wegschieben, sie macht weiter. Ich kann laut werden, sie macht weiter. Wenn ich den Raum kurz wechsele und sie stehen lassen, wird’s besser. Aber eben auch nur für den Moment. Ich sehe keine Besserung auf Dauer. Wenn ich sie in ihre Box schicke, wo sie ja zur Ruhe kommen soll, veräppelt sie mich komplett. Alles ein Spiel für sie und ich habe keine Ahnung wie ich ihr körpersprachlich signalisieren kann, dass dies gerade kein Witz ist, sondern knallhart ernst gemeint. Selbst wenn ich das schaffe und sie sogar beginnt zu beschwichtigen, tut sie trotzdem nicht das, wozu ich sie aufgefordert habe. Ich kann auf die Box zeigen und ihr das entsprechende Kommando geben. Sie springt aufs Sofa, beschwichtigt und legt sich dort hin. Ich habe das Gefühl, sie nimmt mich einfach nicht ernst und vielleicht ist das auch das Problem, was sich insgesamt durch die Problematik zieht, wie ein roter Faden.. aber ich hab keine Idee, was ich verändern muss. Ich bin wirklich bereit dazu. Ich lese wahnsinnig viel, ich erkundige mich, ich probiere sämtliches aus.. ich gebe mir wirklich Mühe.. und das macht es noch frustrierender. Ich bin wirklich, um jede Hilfe dankbar.. und wenn’s nur ein gut gemeintes „Halte durch.. das mussten wir alle“ ist 🤭 Vielen Dank schonmal im Voraus!
 
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Maik
6. Mai 20:05
Das ist vollkommen normal. Wir haben das auch gerade. Wichtig ist das man selber entspannt bleibt. Weil sich sonst der Stress von dir auch auf den Hund überträgt und das verdoppelt alles. Wir sind zur Zeit in der Hand Fütterung und sie muss sich ihr Essen verdienen. Wir haben damit positive Erfahrung gemacht. Vielleicht hilft dir das ja auch? Lg Kyra&Maik
 
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Selina
30. Okt. 09:32
Hallo Denise, kannst du uns vllt mal ein Update geben? Meiner ist derzeit auch in der Pubertät und besonders Punkt 4 bringt mich langsam zur Weißglut 😅 Habt Ihr das vielleicht mittlerweile hinbekommen und wenn ja, wie?
 
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Anna
26. Juli 09:44
Ich freue mich grad so über den Post, auch wenn er schon älter ist. Ich fühl mich beim lesen bei vielen Punkten weniger allein haha. Und auch mich würde es interessieren ob es besser geworden ist, nach fast einem Jahr :)