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Stefan
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Anzahl der Antworten 20
zuletzt 15. Apr.

Getackerter Daumen, der Welpe hat gewonnen.

Hallo liebes Team, da ins vor einem Monat unser zweiter Hund über fahren würde, haben wir vor 4 Wochen, meine Frau und ich einen weiblichen Welpen in alter von 12 Wochen bei uns zu Hause aufgenommen. Marie ist ihr Name und rea esgiert ziemlich ängstlich auf mich. Unsere Luna hat Marie gut angenommen und verträgt sich mit ihr. So bin ich in der ersten Woche ein paar mal in der Mittagspause mit Marie Gassie gegangen. Da sie aber sehr ängstlich ist, kommt sie nur sehr zögerlich aus ihrem großen Hunde-Transportbox 80cm x 130cm. An jenem Mittag wollte sie gar nicht aus ihrer Box und ich wurde langsam ungeduldig und wollte sie vorsichtig am Genick herausziehen, aber dazu ist es nicht mehr gekommen. Mein linker Daumen hat den Angriff nicht ganz schadlos überstanden, da sie sich richtig fest in ihn verbissen hatte. Mein Nagelbett hing zur Hälfte herunter und der Nagel war auch durch gelocht. Das war vor 14Tagen, heute bekomme ich nur erstmal ein knurren und bellen zur Begrüßung. Wie er zu erwarten war, klebt Maria am Absatz meiner Frau. Da das Zusammenleben etwas Stressfreien werden sollte, könnten wir doch ein paar Tips gebrauchen. Lieben Gruß Stefan Zeiger
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 12:52
Das war ironisch gemeint 😅
Oh ach so 😂😅
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 12:53
Naja ein Hundepsychologe finde ich jetzt sehr übertrieben (zumal ein Trainer genauso gut ist) Jeder kann mal Fehler machen, wichtig ist, diese zu erkennen und daran zu arbeiten. Fühlt man sich nicht in der Lage dazu, weil es unbekanntes Terrain ist, ist ein Hundetrainer sinnvoll um daran zu arbeiten. Ich denke die Besitzer hatten diese Art Hund noch nicht. Und auch wenn man schon 10 Hunde hatte, dann kann immer wieder ein Hund kommen auf den man sich neu einstellen muss. Hundeerfahrung hin oder her
Jeder Hund hat seinen Charakter. Man lernt nie aus und manchmal nützt einem die ganze Erfahrung gar nichts. Da fängt man von ganz vorn an.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 13:04
Als Ergänzung zu Annabell, die das in meinen Augen gut erklärt hat: Damit der Welpe dich besser kennenlernt und dir mehr vertraut, musst du Zeit mit ihm verbringen. Das lässt sich auch gut mit Regeln und Führung verbinden. Regeln und Grenzen find ich auch deshalb wichtig, weil der Hund ja schon SEHR deutlich gewehrt hat. Das war weder Abschnappen noch Zwicken, wenn der Nagel es nicht überlebt hat. Ja, von oben nach ihm greifen, das finden Hunde uncool, aber Hunde können da in verschiedenen Stufen reagieren und auch wenn du knurrend begrüßt wirst, ist das alles andere als respektvoll. An Stelle deiner Frau, die der Hund ja scheinbar akzeptiert, würd ich da auch dem Hund klarmachen, dass das nicht geht. Auf der anderen Seite natürlich Vertrauen zu dir aufbauen: Du kannst zusammen mit deiner Frau in der Wohnung zB Rückruftraining machen. Ihr lockt sie abwechselnd und belohnt sie, wenn sie kommt. Da sie dich besonders gruselig zu finden scheint, nimmst du dann am besten die höherwertigen Leckerchen, dass es sich für sie besonders lohnt, sich bei dir zu überwinden. Loben, wenn sie sich auch von dir anfassen lässt. Du kannst auch die Fütterung übernehmen. Hier dann ruhig drauf achten, dass sie erst ans Futter geht, wenn du es freigibst. Davor wird brav gewartet. Zur Box könnt ihr auch weiter üben, sowohl das Reingehen als auch das Rauskommen. Du könntest es auch mit dem Einstieg von Fährtenarbeit kombinieren. Den Hund reinschicken, draußen vom Ausgang aus eine Futter-Fährte aufbauen und dann schicken. Dann heißt Rauskommen nicht sofort angefasst und angeleint werden (wobei auch das ja irgendwann funktionieren soll), sondern Futtern und gelobt werden. Je mehr Interaktion mit dem Hund, die klar geregelt ist, desto mehr lernt auch der Hund, dich einzuschätzen, dich zu lesen und somit auch dir zu vertrauen. Und andersrum genauso. Und alles geht immer mit klaren Regeln einher, an denen sich der Hund orientieren kann, aber auch dran halten muss.
Genau. Das passt perfekt dazu :) Wenn wir beim Ergänzen sind, um das Bild rund zu machen: Es ist ein Welpe, trotzdem zeigt die Unsicherheit, auch draußen sollten einzig Kontrollierter Austausch stattfinden. Den Welpen führt man immer weg von Hunden, Menschen Rädern usw. Das ist mit einem Welpen noch mal mehr herausforderung, aber enorm wichtig. Dadurch lernt er direkt, auf dich ist verlass und wird sich auch leichter an dir orientieren. Auch brenzlige Situationen lässt er über eine längere Zeit, von dir Regeln, was mit zwei Hunden noch mal deutlich entspannter ist. Ich würde, wenn ihr das nicht schon macht, auch einzelrunden machen. Sogar mehr, als mit dem zweiten Hund zusammen. So kann der Fokus viel besser auf einen Hund gelenkt werden :)
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 14:59
Mit allen Vorwürfe solltest du verstehen warum das passiert ist. Du/ihr habt euch einen Welpe geholt mit misserablen Sozialisation. Der Hund "versteckt" sich in der Box. Der Mensch kommt, kniet vor der Box, der Hund sieht die komplette Körperbreite vor sich, Blick direkt auf den Hund gerichtet, du hast wahrscheinlich geredet, Tonfall ist da zunächst egal, wenn der Hund Angst hat, hast dann ins Nackenfell gegriffen, was für den Welpe eine Situation um Leben und Tod war. Denn greift eine fremde Hündin in den Nacken eines fremden Welpen, dann ist der Welpe in höchster Gefahr. Das Verhalten daraus ist, dass er dich gebissen hat, es war Notwehr! Jetzt bist du in einer ganz blöden Situation, denn der Vertrauensbruch, durch dich verursacht, sitzt ganz tief. Du kannst jetzt nur über Stimme, die RICHTIGE Körpersprache und Leckerchen, evtl. spielen, Vertrauen aufbauen. Laufen würde ich dir vorerst gar nicht mehr empfehlen, da ein Angsthund draußen unbedingt vertrauen benötigt, was er ja nicht mehr hat. Lass das deine Frau machen und lass dich von ihr Zuhause anleiten. Wie es geht, sie macht es wohl richtig. 🙈🙈🙈🙈🙈
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 17:51
Hallo Stefan, einen unsicheren Hund muss man mit ganz viel Feingefühl, mit sehr differenzierter Körpersprache behandeln. Jedes nein im.falschen Moment, jedes blockieren von dir,direktes anschauen von dir dreht die Schraube in die "falsche Richtung". Vertrauen und Bindung kann man nicht erzwingen Manchmal passen Hund und Mensch auch nicht zusammen. Nun scheint es ja zwischen der älteren Hündin und deiner Frau gut zu funktionieren. Ich habe bereits mehrere Angsthund ins Leben begleitet und habe ganz andere Ansätze. Die Umwelt lernt sie im Schutz des Rudels kennen. Du bist nur Begleiter. So lernt sie, du gehörst dazu. Grenzen, wenn sie dich anknurrt muss deine Frau durch setzen. Du bist sozusagen vorerst der passive Part. Du ignorierst. Setz dich abends auf den Boden schmus die ältere Hündin, werf Futter in den Raum, Spiel mit der älteren Hündin. Möglichst ohne Worte. Die junge Hündin wird kommen. Sie muss den ersten Schritt tun, nicht du. Auch deine Frau kann sich dazu setzen, das erleichtert es der jungen Hündin. Das ist richtig viel arbeit und du musst dich mit allem zurück nehmen. Dann klappt es. Dass sie an deiner Frau so hängt ist Unsicherheit und sie sucht dort Schutz vor dir. Entweder sie kennt gar keine Männer oder hat bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Nun ist deine Frau der Schlüssel für dich. Die vorgeschlagene Leine ist richtig. Ich hab immer so ganz dünne Schleppleine ohne Schlaufe, abgeschnitten auf 2 Meter, die bleiben nicht an den Türen hängen. Ich würde die Hündin so lange im Haus an der Leine lassen bis die Fluchttendenz nicht mehr da ist.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 17:59
Also , sorry aber in den Nacken packen um aus der "Box"zu ziehen ???Und sich dann wundern das der Hund protestiert und voller Angst ist ?UNFASSBAR 👎
Ja. Das hab ich auch gedacht und noch einiges mehr, was ich lieber nicht laut sage.🙄 So baut man jedenfalls keine Vertrauensbasis auf.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 18:05
Hallo Stefan, einen unsicheren Hund muss man mit ganz viel Feingefühl, mit sehr differenzierter Körpersprache behandeln. Jedes nein im.falschen Moment, jedes blockieren von dir,direktes anschauen von dir dreht die Schraube in die "falsche Richtung". Vertrauen und Bindung kann man nicht erzwingen Manchmal passen Hund und Mensch auch nicht zusammen. Nun scheint es ja zwischen der älteren Hündin und deiner Frau gut zu funktionieren. Ich habe bereits mehrere Angsthund ins Leben begleitet und habe ganz andere Ansätze. Die Umwelt lernt sie im Schutz des Rudels kennen. Du bist nur Begleiter. So lernt sie, du gehörst dazu. Grenzen, wenn sie dich anknurrt muss deine Frau durch setzen. Du bist sozusagen vorerst der passive Part. Du ignorierst. Setz dich abends auf den Boden schmus die ältere Hündin, werf Futter in den Raum, Spiel mit der älteren Hündin. Möglichst ohne Worte. Die junge Hündin wird kommen. Sie muss den ersten Schritt tun, nicht du. Auch deine Frau kann sich dazu setzen, das erleichtert es der jungen Hündin. Das ist richtig viel arbeit und du musst dich mit allem zurück nehmen. Dann klappt es. Dass sie an deiner Frau so hängt ist Unsicherheit und sie sucht dort Schutz vor dir. Entweder sie kennt gar keine Männer oder hat bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Nun ist deine Frau der Schlüssel für dich. Die vorgeschlagene Leine ist richtig. Ich hab immer so ganz dünne Schleppleine ohne Schlaufe, abgeschnitten auf 2 Meter, die bleiben nicht an den Türen hängen. Ich würde die Hündin so lange im Haus an der Leine lassen bis die Fluchttendenz nicht mehr da ist.
Ja das hätte ich schöner umschreiben können. Keibe richtige Leine 😅
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 18:11
Nein, auf keinen Fall jeden Tag üben. Der Alltag ist Übung genug. Solche Hunde müssen erst verarbeiten. Und unter Angst und Stress lernt kein Hund. Wenn z.b. die ältere Hündin an der Straße gut läuft und die kleine da aber Angst hat. Dann sind 10 Minuten laufen für so einen Hund extreme Anspannung. Dann noch sitz, hier und dann noch der Mann was ihr Probleme bereitet, alles Blödsinn. Alltag, kleine Spaziergänge ohne in Watte packen, normales Leben vorleben. Das reicht die nächsten 4 Wochen
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 18:24
Nein, auf keinen Fall jeden Tag üben. Der Alltag ist Übung genug. Solche Hunde müssen erst verarbeiten. Und unter Angst und Stress lernt kein Hund. Wenn z.b. die ältere Hündin an der Straße gut läuft und die kleine da aber Angst hat. Dann sind 10 Minuten laufen für so einen Hund extreme Anspannung. Dann noch sitz, hier und dann noch der Mann was ihr Probleme bereitet, alles Blödsinn. Alltag, kleine Spaziergänge ohne in Watte packen, normales Leben vorleben. Das reicht die nächsten 4 Wochen
Kann dir nur zu 100 Prozebt zustimmen. Ich würde sogar noch weiter gehen ind sagen, mehr als Fuss, Huer (bis der Hund dann wirklich auf das Kommando aus der Box jommt, und dann die neue Situation draußen verarbeiten. Sitz, Platz, Bleib wären gür mich absolut zweitrangig ohne Grundvertrauen, wie du schon schreibst, mit Stress lernt es sich eh schlecht und das wird sich nur legen, wenn Vertrauen da ist
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 18:42
Kann dir nur zu 100 Prozebt zustimmen. Ich würde sogar noch weiter gehen ind sagen, mehr als Fuss, Huer (bis der Hund dann wirklich auf das Kommando aus der Box jommt, und dann die neue Situation draußen verarbeiten. Sitz, Platz, Bleib wären gür mich absolut zweitrangig ohne Grundvertrauen, wie du schon schreibst, mit Stress lernt es sich eh schlecht und das wird sich nur legen, wenn Vertrauen da ist
Meine Ina war ein Angsthund. Schlechte Prägung bei der Züchterin, falsche Welpenkäufer, wieder zurück und das Drama hatte für den Hund kein Ende. Blöde Verknüpfungen in der Welpengruppe, aus dem Halsband gerutscht und abgehauen. Üben auf großem Parkplatz wieder panische Verknüpfung wieder entwischt, eingefangen worden. Die Maus war nur am pieseln vor Angst. Straße eine Katastrophe, Parkplätze 🙈. Sie ist jetzt 6 Monate bei mir. Ich habe sie mit dem Rudel "begleitet" ich habe sie "gefördert". Ich habe sie über mantrailen ganz viel selbst erarbeiten lassen. Ich hab erleben dürfen wie ein Hund über sich selbst hinaus wachsen kann. Ich habe zum wiederholten Male erleben dürfen, was Stimme und unsere Körpersprache negativ wie positiv bewirken kann. Sie läuft heute in jeder Situation immer an mir orientiert. Sie läuft bis auf wenige Ausnahmen immer frei. Angsthunde sind mit das Schwierigste, sie sind eine Herausforderung und eigentlich nicht für jeden Mensch geeignet. Ich habe mit dieser Hündin wieder ganz viel gelernt und auch Freude und Stolz ist ansteckend zwischen Mensch und Hund. Aber wie vieles lässt sich das bei Probleme hier nicht wirklich beschreiben, erklären. Es ist immer nur zu hoffen, dass die Fragenden etwas für sich herausziehen und umsetzen können. Sofern sie ernsthaft wollen ....