Home / Forum / Welpen & Junghunde / Gassi des Grauens

Verfasser-Bild
Melanie
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 15
zuletzt 9. Jan.

Gassi des Grauens

Was macht ihr wenn euer Hund absolut nicht raus will? Sie lässt sich nicht locken und wenn ich näher komm, wirft sie sich auf den Rücken, bis hin zum Schnappen. (aber nicht fest. Macht aber deutlich das sie wirklich keinen Bock hat) Morgens geht's manchmal, abends wenns dunkel wird ist es besonders schlimm. Gründe: Sie hat draußen vor vielem Angst und es ist kalt. Im Dunklen verschlimmert sich alles. Extrapunkte für Wind. Sie ist geschätzt 1,5 Jahre, noch nicht stubenrein und jetzt seit 2,5 Wochen aus Portugal hier in Bayern. Man sieht ihr überhaupt nicht an wann sie muss, weil sie nicht sucht oder sonstige Anzeichen zeigt. Spielen macht sie auch eher nicht. Sie ist recht ängstlich und unterwürfig. Im Haus aber freundlich, läuft mir überall hin nach und auch ausgelassen seit dieser Woche. Sie gewöhnt sich also gut ein. Ich weiß das auch das mir der Zeit gibt, aber sie muss auch jetzt schon raus nicht erst wenn sie sich an alles gewöhnt hat 😅
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
Beliebteste Antwort
28. Dez. 13:34
Haltet die Gassirunde erst mal kürzer. Geht an ruhigeren Orten Anfangs spazieren. Notfalls irgendwo hinfahren wo es ruhiger ist. Gebt ihr die Zeit lasst sie viel schauen. Nicht locken nur ermutigen aber bestätigt jeden Schritt von alleine positiv indem ihr sie mit hoher Stimme freudig lobt. Lasst sie viel schnüffeln alles kennenlernen. Füttert sie beim Gassi gehen. Legt eine Fährte was ihr auch immer Spaß macht. Versucht erst mal weniger im dunklen zu gehen baut das langsam positiv auf. Wenn ihr kalt ist dann natürlich eine Jacke an. Versucht mal ob ihr sie mit einer Leberwursttube belohnen könnt denn schlecken beruhigt. Bei unserer Hündin war die Leberwursttube anfangs unser ständiger Begleiter. Sie war auch so eine Angstmaus. Kam allerdings vo einem Züchter bei ihr ist das einfach ihr Charakter. Wir haben ihr Selbstbewusstsein in der Hundeschule mit Agility stärken können. Jetzt ist sie eine selbstbewusste junge Dame geworden. Ab und zu findet sie nochmal was gruselig aber dann ermutigen ich sie und wenn wir es gemeinsam geschafft haben freuen wir uns zusammen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
28. Dez. 13:34
Haltet die Gassirunde erst mal kürzer. Geht an ruhigeren Orten Anfangs spazieren. Notfalls irgendwo hinfahren wo es ruhiger ist. Gebt ihr die Zeit lasst sie viel schauen. Nicht locken nur ermutigen aber bestätigt jeden Schritt von alleine positiv indem ihr sie mit hoher Stimme freudig lobt. Lasst sie viel schnüffeln alles kennenlernen. Füttert sie beim Gassi gehen. Legt eine Fährte was ihr auch immer Spaß macht. Versucht erst mal weniger im dunklen zu gehen baut das langsam positiv auf. Wenn ihr kalt ist dann natürlich eine Jacke an. Versucht mal ob ihr sie mit einer Leberwursttube belohnen könnt denn schlecken beruhigt. Bei unserer Hündin war die Leberwursttube anfangs unser ständiger Begleiter. Sie war auch so eine Angstmaus. Kam allerdings vo einem Züchter bei ihr ist das einfach ihr Charakter. Wir haben ihr Selbstbewusstsein in der Hundeschule mit Agility stärken können. Jetzt ist sie eine selbstbewusste junge Dame geworden. Ab und zu findet sie nochmal was gruselig aber dann ermutigen ich sie und wenn wir es gemeinsam geschafft haben freuen wir uns zusammen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
28. Dez. 13:57
Hausleine dran,damit du sie einfacher zu dir holen kannst. Nur eine kleine, möglichst unaufgeregte Runde, die jeden Tag gleich ist, wählen. Wir wäre ein Thundershirt? Damit hätte sie auch direkt ein wenig Schutz gegen Wind und Kälte.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
28. Dez. 14:07
Ich würde es wie bei einem Welpen machen. Gar keine Runde gehen, sondern nur raus zu einer bekannten Grünfläche möglichst nah am Haus oder wenn vorhanden in den Garten. Wenn das klappt, langsam steigern und noch paar Meter dran hängen. Gerne gleicher Hin-und Rückweg statt Runden. Im Dunkeln sind viele Hunde unsicherer, da würde ich schauen, dass ihr möglichst zu Zeiten geht wo es hell ist. Klar, im Winter nicht immer möglich, aber vielleicht kurz vor der Dämmerung nochmal kurz raus. Manchen Hunden hilft auch ein bekannter souveräner anderer Hund, an dem sie sich orientieren können. Falls sie noch keinen kennt muss man aber auch hier das Kennenlernen vorsichtig gestalten. Wie schon gesagt hilft gegen Wind und Kälte ein Mantel, aber bitte vorsichtig (drinnen) dran gewöhnen, wenn sie so unsicher ist. Wind findet meiner übrigens auch komisch, weil dann alles raschelt. Seit ich das weiß gehe ich, wenn er einen schlechten Tag hat und schreckhafter ist, Bögen um potentiell raschelnde/knallende Sachen. Ich würde auch nicht locken, wenn du das machen solltest. Vor allem nicht mit leckerli. Damit gibst du der Situation etwas besonderes und wenn du Pech hast, ist sie irgendwann zwar nicht mehr ängstlich, aber läuft nicht weil es keine leckerli gibt 😉 dann lieber paar Meter tragen und dort absetzen. An Silvester würde ich mit so einem ängstlichen Hund auf Nummer sicher gehen und lieber in die Wohnung machen lassen. Wenn sie jetzt noch zusätzlich die Erfahrung macht, dass es draußen böse knallt, kann es noch deutlich schlimmer werden.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
28. Dez. 14:43
Sehr hilfreich ist ein souveräner hundekumpel! Und immer die gleiche Strecke gehen! Das gibt Sicherheit! Erst wenn der Hund sichtbar mutig diese Strecke läuft, einen neuen Weg dazu nehmen. Auf gar keinen Fall täglich neues input! Es wird besser, kann aber Monate dauern. Wir benutzen auch immer die gleichen Rituale, z.b. verbal Pippi machen, Leine, u.ä.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
9. Jan. 17:57
Haltet die Gassirunde erst mal kürzer. Geht an ruhigeren Orten Anfangs spazieren. Notfalls irgendwo hinfahren wo es ruhiger ist. Gebt ihr die Zeit lasst sie viel schauen. Nicht locken nur ermutigen aber bestätigt jeden Schritt von alleine positiv indem ihr sie mit hoher Stimme freudig lobt. Lasst sie viel schnüffeln alles kennenlernen. Füttert sie beim Gassi gehen. Legt eine Fährte was ihr auch immer Spaß macht. Versucht erst mal weniger im dunklen zu gehen baut das langsam positiv auf. Wenn ihr kalt ist dann natürlich eine Jacke an. Versucht mal ob ihr sie mit einer Leberwursttube belohnen könnt denn schlecken beruhigt. Bei unserer Hündin war die Leberwursttube anfangs unser ständiger Begleiter. Sie war auch so eine Angstmaus. Kam allerdings vo einem Züchter bei ihr ist das einfach ihr Charakter. Wir haben ihr Selbstbewusstsein in der Hundeschule mit Agility stärken können. Jetzt ist sie eine selbstbewusste junge Dame geworden. Ab und zu findet sie nochmal was gruselig aber dann ermutigen ich sie und wenn wir es gemeinsam geschafft haben freuen wir uns zusammen.
Das klingt ganz toll mit deiner Hündin! Leberwurst ist der neue Allesretter. Damit lässt sie sich freiwillig das Halsband dran machen. Im Dunkeln muss sie leider durch, da sie sonst gezielt auf die Couch oder in ihr Körbchen macht. Das schauen lassen und nicht locken hat mir sehr geholfen. Teilweise klickt es bei ihr und sie verfällt wegen minimal kleinen Sachen in Panik. Dann ist sie nicht mehr ansprechbar. Aber es wird besser. Langsam, aber stetig
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
9. Jan. 18:02
Hausleine dran,damit du sie einfacher zu dir holen kannst. Nur eine kleine, möglichst unaufgeregte Runde, die jeden Tag gleich ist, wählen. Wir wäre ein Thundershirt? Damit hätte sie auch direkt ein wenig Schutz gegen Wind und Kälte.
Sie mag überhaupt nichts tragen. Halsband ist das höchste der Gefühle. Geschirr, Mantel, Umhang und Loopschal wurden schon zerbissen oder sich irgendwie rausgewunden. Sie lässt sich sehr schnell von allem ablenken. Egal ob es ein Mensch, Hund, eine zuknallende Autotür ist. Das mit der gleichen Route machen wir, aber jede Kleinigkeit ist aufs Neue aufregend/überfordernd. Heute war sie zb dadurch so sehr abgelenkt das sie sich gar nicht lösen wollte.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
9. Jan. 18:24
Also sie ist erst 2 1/2 Wochen da. Das ist gar nichts . Die Eingewöhnung dauert mindestens 6-8 Wochen, mitunter bei Auslandshunden, die vielleicht noch nie im Haus waren bis zu einem halben Jahr. Sie muss erst einmal in Ruhe ankommen . Sie ist bestimmt noch nicht stubenrein und deshalb sucht sie auch nicht. Es kann auch sein, dass sie sich draußen anfangs sowieso nicht lösen kann, wenn sie sehr ängstlich ist. Es gibt auch Hunde, die das nie anzeigen, obwohl sie stubenrein sind. Wenn ein Hund ängstlich und unsicher ist, spielt er auch nicht. Das ist ganz normal. Manchmal spielen diese Hunde auch gar nicht, oder müssen es erst lernen. Auf der Straße z.B. wird nicht gespielt, da muss man ums Überleben kämpfen. Und klar, hier ist es viel kälter. Das ist sie nicht gewohnt. Zieh ihr einen Mantel an und zwinge sie erst einmal nicht zum Rausgehen, wenn sie nicht will. Dann geht halt mal eine Pfütze in die Wohnung. Habt ihr einen Garten? Dann würde ich es am Anfang erst einmal dort probieren. Da fühlt sie sich vielleicht sicherer. Lass sie in Ruhe ankommen und verlagere Aktivitäten, wie Hundeschule, Hundewiesen, wo viel los ist und Ähnliches erst einmal ganz weit nach hinten. Geh nur kleine immer gleiche Runden, oder zur Not nur vors Haus. Kennst du vielleicht einen ruhigen ausgeglichenen Hund? Vielleicht kannst du dich mit dessen Halter mal draußen verabreden und gemeinsam eine Runde gehen. Da kann sie sich von ihm anschauen, dass alles gar nicht so schlimm ist. Das hilft solchen Hunden oft, denn sie kennen oft das Zusammenleben mit Menschen nicht, oder anders, wie bei uns. Das mit Hunden aber meist schon. Stell dir vor, du kämst in ein fremdes Land, kennst niemanden, alles ist anders, hast vielleicht bisher auf der Straße gelebt und wurdest ständig von Menschen vertrieben! Klar hat sie erst einmal Angst. Hab Geduld und bedränge sie nicht. Sie zeigt dir ja, dass sie das noch nicht aushalten kann. Lass sie einfach beobachten, setz dich zu ihr ins Zimmer und sei einfach bei ihr, ignoriere sie aber und bedränge sie nicht. Eine kurze Hausleine ist da auch sehr hilfreich. Du musst sie nicht immer anfassen, kannst sie aber von a nach b bringen. Du wirst sehen, es wird immer besser und sie fasst langsam Vertrauen und kommt von ganz alleine. Das kann, je nach Hund dauern.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
9. Jan. 18:29
Sie mag überhaupt nichts tragen. Halsband ist das höchste der Gefühle. Geschirr, Mantel, Umhang und Loopschal wurden schon zerbissen oder sich irgendwie rausgewunden. Sie lässt sich sehr schnell von allem ablenken. Egal ob es ein Mensch, Hund, eine zuknallende Autotür ist. Das mit der gleichen Route machen wir, aber jede Kleinigkeit ist aufs Neue aufregend/überfordernd. Heute war sie zb dadurch so sehr abgelenkt das sie sich gar nicht lösen wollte.
An Halsband, Geschirr und Leine muss sie sich auch erst gewöhnen. Wenn sie so ängstlich ist, brauchst du beides, Halsband und Sicherheitsgeschirr. Wenn sie sich draußen zu sehr aufregt, oder Angst hat, dann bleib mit ihr einfach stehen und lass sie beobachten. Es ist dann halt kein Spaziergang, aber ihr seid draußen und sie merkt immer wieder, dass nichts passiert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
9. Jan. 18:34
Danke für die vielen Tipps! Sie ist jetzt 4 Wochen da. Ich wusste gar nicht das manche nicht anzeigen. Mir wurde immer nur das Gegenteil gesagt. Im Haus selbst ist sie ausgelassen, hat jetzt auch angefangen zu spielen, ohne sich sofort zu unterwerfen, obwohl sie das initiiert. Grundsätzlich hängt sie sehr an mir und im Gegensatz zu draußen wo der Schweif meist fast durchgehend eingeklemmt ist, wedelt sie oft wenn ich on den Raum komm, oder weicht mir nicht von der Seite. Einen souveränen Hund kenne ich leider nicht. Einen Garten hab ich zwar, aber da mag sie nur schnüffeln und nichts machen. Im nahegelegenen Grünstreifen klappt es dafür sehr oft.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kerstin
9. Jan. 19:45
Hi, Melanie, eigentlich wurde hier schon alles gesagt was ich dir auch als Tipp gegeben hätte. Aber ich kann dir trotzdem noch etwas Mut machen. Ich habe auch einen Hund aus dem Ausland. Er war auch Anfangs super ängstlich und misstrauisch allem und jedem gegenüber. Er war sehr schreckhaft und hat sich von niemand anderem anfassen lassen. Im Haus war er verschmust und komplett entspannt,aber wenn ich mit ihm raus wollte hat er genauso reagiert wie deine Nala. Wollte sich das Geschirr nicht anziehen lassen,hat sich auf den Rücken gedreht und mich ganz leicht in die Finger gekniffen. Manchmal hat er auch versucht sich zu verstecken sobald ich mit der Leine auf ihn zu bin. Jetzt ist er schon sieben Monate bei mir,und seine Ängstlichkeit hat sich schon fast ganz gelegt. Er hat übrigens auch erst nach ein paar Wochen angefangen zu spielen. Ich glaube einfach, das es die Zeit dann mit sich bringt. Leo hat es auch sehr geholfen wenn er mit anderen Hunden zusammen war. Ab da hat er wirklich stetig Fortschritte gemacht. Ich hab hier bei Dogo Leute mit Hunden in meiner Nähe kennen gelernt mit denen ich dann Gassi gehen konnte. Hat sehr geholfen. Vielleicht findest du hier ja auch einen Hundekumpel für Nala. Seit Anfang Dezember hab ich nun auch noch einen zweiten Hund vom selben Tierschutz Verein. Ruby ist wesentlich aufgeschlossener als Leo,und jetzt geht es sowieso in riesen Schritten voran. 😊 Er überrascht mich jetzt immer wieder was er sich plötzlich alles traut, jedesmal ein kleines bisschen mehr...Es gab zwar auch immer wieder mal einen kleinen Rückschritt, dafür hat es nächste Mal dann wieder ein bisschen besser geklappt. Auch wenn man es erst gar nicht glauben mag, irgendwann macht es dann plötzlich Klick und sie wissen dass sie vertrauen können,dann gibt es immer wieder kleine Fortschritte und Erfolge.