Der Mensch reagiert dann streng und ernst, wenn es sich um eine Gefahrensituation handelt, und da bin ich die Letzte, die sagt, das geht nicht, bitte dann lieber freundlich. Es geht hier aber nicht um das Management einer Gefahrensituation, sondern um Erziehung, um das Knabbern auf die richtigen Objekte zu lenken.
Auch das "Wegsperren" ist reines Management, das man gut mit Entspannungstraining verbinden und so rein positiv gestalten kann. Wenn einem das widerstrebt, muss man es ja nicht machen.
Hunde untereinander? Wollen sie einen anderen Hund von etwas fernhalten, splitten sie in der Regel, ganz friedlich. (Ich hätte da so einige Beispielvideos aus unserem Alltag, auch mit Gefahrensituationen.) Zähne zeigen und Schnappen wird dafür überhaupt nicht eingesetzt.
Für Dich mag es authentisch und in sich stimmig sein, wenn Du in manchen Situationen aversiv mit Deinem Hund umgehst, aber das als Tipp weiterzugeben ist etwas anderes.
Ist es für Dich authentisch, Deinen Ärger zu zeigen, solltest Du Dich fragen, warum Du Dich ärgerst. Der Hund sollte gestoppt werden, bevor er wo rein beißt, also bevor etwas passiert, also worüber ärgert Du Dich? Fändest Du es nicht schöner, Deinem Hund freundlich die Grenzen erklären zu können und ihn positiv zu motivieren, sie einzuhalten? Es gibt noch so viel mehr als ein strenges, bestimmtes und ein müdes, halbherziges Nein. Es gibt auch das freundliche Nein (die einzige Form von Nein, die meinen Labbi Nala vom 💩 fressen abhält). Wir müssen den Hund nicht blocken, wir können ihn auch einladen oder freundlich schicken. Das ist genauso klare Kommunikation, aber eine, die im Hund Freude erzeugt, als Motivation mitzumachen.
Du verwendest das Wort Teambuilding und propagierst hierarchische Methoden. Wie soll das gehen?
Ich verstehe die Halter nicht, die ihre aversiven Methoden verteidigen und an ihnen festhalten, wenn ihnen positive Wege aufgezeigt werden.
Und ja, ich missioniere in dieser Hinsicht. Zum Wohle der Hunde. Ich wünsche mir eine Welt, in der der Hund nicht nur Partner genannt, sondern auch so behandelt wird.
Es steht aber jedem frei, meine Kommentare zu ignorieren, oder sich selbst schlau zu machen über die Nachteile aversiven Handelns.
Guter Punkt. Alles andere ist auch richtig und wichtig. Da ich mich auf den Punkt "NoGos" fixiert habe und wie diese stoppen, war ich nun auch rein darauf fokussiert. Dies heißt doch lange nicht, dass ich in unserer Erziehung keine Palette positiver Methoden verwende und unsere Beziehung rein aversiv geprägt ist. Zudem ich auch erwähnt habe, dass es auch andere Ansätze gibt, die ich auch akzeptiere -> und meine Position nicht die einzige Möglichkeit darstellt, sondern nur meine Sicht der Dinge ist. Welche Tipps auf eigene Erfahrung basierend hier in der App weiter getragen werden, ist nunmal sehr individuell und subjektiv, weshalb ich das iwie gar nicht cool finde dafür in gewisser Weise verurteilt zu werden. Ich habe meine Statements offen und nett geschrieben und nicht als Maß aller Dinge. Warum rechtfertige ich mich eigentlich? Es gibt keinen Grund dazu.