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Andrea
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 35
zuletzt 25. Juni

Entspannung draußen

Hallo, ich suche Tipps wie ich meiner 4,5 Monate alten Labbi-Dame helfen kann, draußen zu entspannen. Jetziger Trainingsstand ist so, dass sie sich draußen manchmal hinlegt, aber der Kopf immer oben ist. Sie hat bisher nur ein einziges Mal gegen Ende der Welpenspielstunde den Kopf für ein paar Sekunden abgelegt. Wenn wir ihr etwas zu kauen geben, ist sie damit zufrieden, danach aber auf einem ähnlichen Level wie vorher. Ansonsten wird gerne gebellt (ignorieren wir), in die Leine gebissen (wird korrigiert), Gras ausgerupft (wird korrigiert), Löcher gegraben (müssen wir korrigieren, mein Vermieter will das nicht) oder alles mögliche andere angeknabbert was sie nicht anknabbern soll (wird teilweise korrigieren, je nachdem was es ist, Stöcker zB nicht, den Sonnenschirmständer oder Bänke schon). Wir loben kurz verbal, wenn sie sich ruhig verhält, und gehen dann wieder zu ignorieren über. Leider ist unangeleint einfach so lange laufen lassen bis sie sich von selbst hinlegt, nicht möglich. Der Garten gehört nicht uns und ist dementsprechend nicht komplett hundesicher. Vor dem Training wurde mit ihr natürlich sowohl körperlich gearbeitet, als auch mental. Heute habe ich zB etwas Slalom und Cavaletti gemacht (3-4min), sie 2x apportieren lassen und habe ein Futtersuchspiel mit ihr gemacht. Sie hat auch vorher essen bekommen und war auf Toilette und durfte eine ganze Zeit lang Zeitung lesen wie es ihr beliebt. Deckentraining machen wir, können es auch schon zuverlässig auf 6min ausdehnen, allerdings sind wir hier von Entspannung noch ganz weit entfernt, für sie ist das eindeutig eine Trainingssituation, in der sie uns fixiert und auf Lob/Leckerli wartet. Ich bin für alle Tipps dankbar, würde mir aber wünschen, dass keine Kommentare der Form "das ist ein Welpe, du forderst zu viel" kommen, da sie a) kein Welpe mehr ist, b) ich keine Perfektion oder sofortige Besserung will, sondern nur Hinweise für einen Trainingsweg und c) ich genug Welpen kenne (quasi alle außer ihr), die da schon viiiiiel weiter sind.
 
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Manuela
18. Juni 18:52
Vorm Training nicht füttern und beim Training mit Leckereien arbeiten
 
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Manuela
18. Juni 18:59
Der Hund entspannt wenn ihr selber auch draußen entspannt seid, den Hund nicht beachten, sondern links liegen lassen, hat bei meinem Angsthund auch funktioniert
 
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Damaris
18. Juni 20:59
Ist ja wie immer in der Hundewelt, frage 10 Leute und bekomme 20 Meinungen. Bei meiner Hündin war ignorieren nur teilweise sinnvoll. Sie war extrem aufgeregt als Welpe, vorallem in neuen Situationen. Da hat sie auch kein Futter genommen. Sie wusste überhaupt nicht was sie tun soll. Hat ganz viel Übersprungsverhalten gezeigt (Kratzen, gähnen, auf allem Kauen was sie findet). Seit wir ihr eine konkrete Aufgabe geben oder eine Hilfe zur Entspannung (zum Beispiel die Decke, ein Kong oder Kauartikel, uns zu ihr runter setzen) läuft es deutlich besser. Im Zweifel würde ich das immer einen Profi anschauen lassen, wenn ihr das Gefühl habt eure Hündin ist außergewöhnlich unruhig (so wie es bei mir der Fall war).
 
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Damaris
18. Juni 21:15
Und was man auch nicht unterschätzen darf : Retriever sind Jagdhunde, auch Showlinien. Sie haben die genetische Veranlagung ihre Umwelt sehr bewusst wahrzunehmen und sind oft recht reizempfänglich. Das ist also erst einmal völlig normal. Wenn man mal selber 10 Minuten einfach nur rumsteht und wirklich NICHTS tut, wird einem das erst bewusst wie schwer das eigentlich ist was wir erwarten von den Hunden. Vorallem von einer Rasse die so gezüchtet wurde, dass sie alles wahrnehmen soll....
 
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Sonja
18. Juni 22:34
Gerade in deinem letzten Absatz ist viel Wahres, auch wenn ich von der Hundeschule mit 2 anderen Labbis das Gefühl habe, dass unsere tatsächlich sehr weit außen auf der Unruheskala liegt ;) Wir haben uns damit tatsächlich schon ganz gut angefreundet, wollen es aber eben gezielt üben, damit es eben irgendwann klappt. Dieses Wochenende hatten wir den großen Erfolg, dass sie in einem unbekannten, aber sehr kleinem Raum eingeschlafen ist :) Bei der restlichen Geburtstagsfeier (15-20:30) war sie im Garten oder in der Küche/Flur. Dort war sie doch unruhig, aber ich habe gefeiert, dass sie immerhin ab und zu den Kopf abgelegt hat :) (es war ein 90. Geburtstag, da konnten wir nicht absagen oder sie zu Hause lassen. Heute war dafür den kompletten Tag Ruhe angesagt bis auf eine halbe Stunde ruhiges Training und Spiel innen und nachher vielleicht noch ein bisschen Freilauf). Wir gehen jetzt tatsächlich den Weg, dass wir gezieltes Deckentraining, Pausentraining und Entspannung trennen. Heißt wir versuchen ihre grüne Zone auf den Garten und zwei weitere Zimmer auszuweiten, wo wir uns (fast) jeden Tag mit ihr aufhalten und sie ohne Kommando zur Ruhe kommen soll. Das klappt manchmal mehr, manchmal weniger gut, aber es gibt schon ein bisschen Fortschritt. Dann üben wir das Pausesignal, indem wir sie an Bänken oder Zäunen o.ä. anleinen oder auf die Leine treten während Spaziergang und sie eben das Signal "Pause" bekommt. Da ist sie mittlerweile schon sehr gut darin, sich direkt hinzulegen, weil sie weiß, dass es dann manchmal weiter geht. Jetzt üben wir noch das zeitlich auszudehnen. Und als drittes eben das Schicken auf ihre Decke oder ihren Platz. Das versuche ich nicht mehr als Entspannungstraining zu sehen, sondern eher als "Management". Die Decke liegt außerhalb des Trainings trotzdem auf ihren Ruheplätzen, so dass wir langfristig hoffentlich die Verknüpfung hinbekommen.
Die Verknüpfung kommt fast von selbst, wenn Decke und Entspannen einzeln funktionieren. Bei uns war Decke zu Anfang reines auf der Decke bleiben, aber angespannt wie ein Flitzebogen (siehe Foto). Inzwischen nutzen wir die Decke beim Agility, wo wir mit Benny und Nala hingehen. Dort müssen sie warten, während wir auf- und abbauen, den Parcours verändern, und vor allem, während der jeweils andere Hund dran ist. Beide sind total heiß auf Agility, sehr ungeduldig. Aber Benny muss ich trotzdem nicht anbinden. Nala steht manchmal noch auf. Nach dem ersten Parcours legt sich Benny meist schon auf die Seite.
 
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Ramona
19. Juni 20:05
Unser Labrdormischlingsrüde war echt kein Kind von Traurigkeit, hatte auch die ganze Palette abgespielt. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll. Alle anderen kommen mir immer noch viel „weiter „ vor. Aber wenn man mal mit ihnen redet, sieht man das jeder so seine Baustellen hat. Man ist nur sehr auf den eigenen Hund fixiert, dass man das nicht so mitbekommt. Bei unserem war und ist immer Geduld und Konsequenz das A und O. Ich würde dir raten, absolt zufrieden zu sein, dass sie meistens sicher liegt. Die Ruhe kommt dann mit der Zeit von alleine. Du machst das echt gut 👍
 
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Petra
22. Juni 11:01
Hunde sollten zwischen 18 und 20 Std ruhen und schlafen. Ist dies nicht gegeben wird das Hormon Adrenalin und Cotisol ausgeschüttet und baut sich nur sehr sehr langsam wieder ab. Wie lange sind eure gassi runden? Baut auch beim gassi gehen öfter Ruhe Übungen ein. Setzt euch auf eine Bank, Leine so kurz das der Hund sitzen oder liegen kann. Hund NICHT beachten oder ansprechen, egal was er macht und schaut einfach in die Weite. Im Garten das selbe.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Juni 11:45
Ich nehme an, Cheery gehört zu den typischen, auf Leckerli fixierten Labbis. Das ist bei der Rasse häufig so. In dem Fall kannst Du kein Entspannungstraining mit Leckerli machen, sie wird immer in der Erwartungshaltung bleiben. Wenn Deckentraining für Dich heißt, auf die Decke gehen und dort bleiben, kannst Du Leckerli zur Belohnung nutzen. Wenn Deckentraining das Ziel hat, entspannt auf der Decke zu schlafen, lässt Du die Leckerli weg und förderst Ruhe und Entspannung mit ruhigem, sanften Lob und viel ignorieren. Wenn sie noch nicht auf der Decke bleibt, würde ich es nacheinander trainieren. Du kannst Dich auch mit ihr auf die Decke setzen, und ihr quasi vormachen, wie sie sich verhalten soll. Unsere Hunde haben sich sehr schwer getan mit dem Entspannungstraining. In den ersten Monaten sind sie nicht liegen geblieben, wenn ich in der Zeit aufgestanden bin und meinen Kram gemacht habe. Ich habe die Entspannungszeit dann in meine Büroarbeitszeit gelegt, wo ich mich selbst ruhig und entspannt verhalte. Erst, als ich auch mal ohne Begleitung in die Küche oder aufs Klo gehen konnte, habe ich während des Entspannungstrainings auch mal ruhige Hausarbeit verrichtet. Shiba, Benny und Yoshi schlafen inzwischen dabei weiter, Nala (Labbi, 15 Monate) und Lucy (Kleinpudel, 7 Monate) schaffen das noch nicht. Auch wenn Du das nicht hören willst, mit einem Labrador hast Du Dir einen Hund ausgesucht, wo es zwar ruhigere Vertreter gibt, aber selten. Viele Labbis sind in den ersten 3 Jahren eher hyperaktiv. Daher ist es gut, dass Du von Anfang an Ruhe und Entspannung trainierst, aber Du hast es schwerer als mit einem Vertreter einer gemütlichen Rasse. Wenn Dein Hund auf der Decke liegt und umher schaut, wäre ich in dem Alter damit zufrieden, das kann für ein Labbikind schon sehr entspannt sein. Das A und O ist aber Deine eigene Ruhe und Entspannung.
Danke dir für diese Sätze Sonja. Es kommt auch auf dich als Halter an wie entspannt bist du selbst. Der Labbi ist hier auf an weil er merkt das etwas erwartet wird aber noch nicht verstanden hat was. Wenn er Sie auf der Decke liegt fröhne einem Buch der Umgebung allem nur nicht deinem Hund. Alleine anschauen weckt schon Erwartung die dein Hund hat denn die Aufmerksamkeit die du ihm hier schenkst dieser muss auch etwas folgen. Dein Hund entspannt sich hier nicht denn normalerweise folgt beim anschauen von dir ein Signal. Du schreibst du korrigierst viel das ist auch gut aber dein Hund sollte auch verstehen was er richtig macht also das Lob und hier kein leckerlie sondern einfach ein ruhiges Lob an Ihn geben und weiter deine Dinge machen. Fährt er hoch sofortiges Stopp mit Lob. Korrektur und runter fahren lassen es dauert aber du wirst merken wie schnell er es verinnerlichen wird und runter fährt. Frustbellen würde ich nicht ignorieren sondern korrigieren Raum verkleinern und helfen beim Runter fahren durch Ruhegriff festhalten und nicht beachten des Hundes. So staut sich weniger Frust auf und er merkt Ihr helft ihm wenn er mal nicht weiter weiß und er muss nicht alles alleine schaffen. Außerdem ihr macht super viel mit eurem Schatz ruhetraining ist super anstrengend anstrengender für so einen hibbeligen Hund als jeder Kilometerlauf oder jede Knobelaufgabe manchmal ist weniger mehr. Achtet auch auf wie oft schenke ich meinem Hund Beachtung im Alltag. Wie oft gehe ich auf seine Forderungen zu spielen und Co ein. Lerne Grenzen setzten einen Bereich den du erwählst um Ihn körpersprachlich Hundefrei zu halten. Dann kommt er schneller zur Ruhe da er nicht auf die nicht vorhandene Aufgabe wartet.
 
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Frank
22. Juni 15:28
Danke dir für diese Sätze Sonja. Es kommt auch auf dich als Halter an wie entspannt bist du selbst. Der Labbi ist hier auf an weil er merkt das etwas erwartet wird aber noch nicht verstanden hat was. Wenn er Sie auf der Decke liegt fröhne einem Buch der Umgebung allem nur nicht deinem Hund. Alleine anschauen weckt schon Erwartung die dein Hund hat denn die Aufmerksamkeit die du ihm hier schenkst dieser muss auch etwas folgen. Dein Hund entspannt sich hier nicht denn normalerweise folgt beim anschauen von dir ein Signal. Du schreibst du korrigierst viel das ist auch gut aber dein Hund sollte auch verstehen was er richtig macht also das Lob und hier kein leckerlie sondern einfach ein ruhiges Lob an Ihn geben und weiter deine Dinge machen. Fährt er hoch sofortiges Stopp mit Lob. Korrektur und runter fahren lassen es dauert aber du wirst merken wie schnell er es verinnerlichen wird und runter fährt. Frustbellen würde ich nicht ignorieren sondern korrigieren Raum verkleinern und helfen beim Runter fahren durch Ruhegriff festhalten und nicht beachten des Hundes. So staut sich weniger Frust auf und er merkt Ihr helft ihm wenn er mal nicht weiter weiß und er muss nicht alles alleine schaffen. Außerdem ihr macht super viel mit eurem Schatz ruhetraining ist super anstrengend anstrengender für so einen hibbeligen Hund als jeder Kilometerlauf oder jede Knobelaufgabe manchmal ist weniger mehr. Achtet auch auf wie oft schenke ich meinem Hund Beachtung im Alltag. Wie oft gehe ich auf seine Forderungen zu spielen und Co ein. Lerne Grenzen setzten einen Bereich den du erwählst um Ihn körpersprachlich Hundefrei zu halten. Dann kommt er schneller zur Ruhe da er nicht auf die nicht vorhandene Aufgabe wartet.
Super toll beschrieben.
 
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Kati
22. Juni 16:58
Das willst du jetzt nicht hören, aber das braucht Zeit. Je nach Linie habt ihr da einen Arbeitshund, für den Ruhe anstrengend ist. Und 4,5 Monate ist vielleicht kein Welpe mehr, aber eben ein Junghund...bald ein Teenie. Das wird noch spannender😅 Bei uns war es auch so, dass Bero im ersten Jahr schlecht im Garten entspannen konnte. Ist doch auch klar: da ist der Garten, der wahrscheinlich auch zum Spielen genutzt wird --> Erwartungshaltung. Da sind Geräusche durch Vögel, Nachbarn oder den Postboten am Tor. Es gibt viele Gerüche. Alles Mögliche zum drauf rumkauen und am besten tüddelt der Mensch noch im Garten rum. Hier brachte es die Zeit. Klar kommt er in den ersten 15min mehrmals mit Spieli an und will Spaß, aber wenn ich das dann 2-3 mal ignoriere und meinen Kram mache bleibt er inzwischen auch liegen und beobachtet mich einfach nur vom Schatten aus. Sonja hat schon viel zum Training und unterschiedlichen Ansätzen geschrieben. Vielleicht ist es auch einfacher mit einer Box oder einem Auslauf als angeleint.