Ich nehme an, Cheery gehört zu den typischen, auf Leckerli fixierten Labbis. Das ist bei der Rasse häufig so. In dem Fall kannst Du kein Entspannungstraining mit Leckerli machen, sie wird immer in der Erwartungshaltung bleiben.
Wenn Deckentraining für Dich heißt, auf die Decke gehen und dort bleiben, kannst Du Leckerli zur Belohnung nutzen. Wenn Deckentraining das Ziel hat, entspannt auf der Decke zu schlafen, lässt Du die Leckerli weg und förderst Ruhe und Entspannung mit ruhigem, sanften Lob und viel ignorieren. Wenn sie noch nicht auf der Decke bleibt, würde ich es nacheinander trainieren.
Du kannst Dich auch mit ihr auf die Decke setzen, und ihr quasi vormachen, wie sie sich verhalten soll.
Unsere Hunde haben sich sehr schwer getan mit dem Entspannungstraining. In den ersten Monaten sind sie nicht liegen geblieben, wenn ich in der Zeit aufgestanden bin und meinen Kram gemacht habe. Ich habe die Entspannungszeit dann in meine Büroarbeitszeit gelegt, wo ich mich selbst ruhig und entspannt verhalte. Erst, als ich auch mal ohne Begleitung in die Küche oder aufs Klo gehen konnte, habe ich während des Entspannungstrainings auch mal ruhige Hausarbeit verrichtet. Shiba, Benny und Yoshi schlafen inzwischen dabei weiter, Nala (Labbi, 15 Monate) und Lucy (Kleinpudel, 7 Monate) schaffen das noch nicht.
Auch wenn Du das nicht hören willst, mit einem Labrador hast Du Dir einen Hund ausgesucht, wo es zwar ruhigere Vertreter gibt, aber selten. Viele Labbis sind in den ersten 3 Jahren eher hyperaktiv. Daher ist es gut, dass Du von Anfang an Ruhe und Entspannung trainierst, aber Du hast es schwerer als mit einem Vertreter einer gemütlichen Rasse. Wenn Dein Hund auf der Decke liegt und umher schaut, wäre ich in dem Alter damit zufrieden, das kann für ein Labbikind schon sehr entspannt sein.
Das A und O ist aber Deine eigene Ruhe und Entspannung.
Gerade in deinem letzten Absatz ist viel Wahres, auch wenn ich von der Hundeschule mit 2 anderen Labbis das Gefühl habe, dass unsere tatsächlich sehr weit außen auf der Unruheskala liegt ;)
Wir haben uns damit tatsächlich schon ganz gut angefreundet, wollen es aber eben gezielt üben, damit es eben irgendwann klappt.
Dieses Wochenende hatten wir den großen Erfolg, dass sie in einem unbekannten, aber sehr kleinem Raum eingeschlafen ist :)
Bei der restlichen Geburtstagsfeier (15-20:30) war sie im Garten oder in der Küche/Flur. Dort war sie doch unruhig, aber ich habe gefeiert, dass sie immerhin ab und zu den Kopf abgelegt hat :) (es war ein 90. Geburtstag, da konnten wir nicht absagen oder sie zu Hause lassen. Heute war dafür den kompletten Tag Ruhe angesagt bis auf eine halbe Stunde ruhiges Training und Spiel innen und nachher vielleicht noch ein bisschen Freilauf).
Wir gehen jetzt tatsächlich den Weg, dass wir gezieltes Deckentraining, Pausentraining und Entspannung trennen. Heißt wir versuchen ihre grüne Zone auf den Garten und zwei weitere Zimmer auszuweiten, wo wir uns (fast) jeden Tag mit ihr aufhalten und sie ohne Kommando zur Ruhe kommen soll. Das klappt manchmal mehr, manchmal weniger gut, aber es gibt schon ein bisschen Fortschritt.
Dann üben wir das Pausesignal, indem wir sie an Bänken oder Zäunen o.ä. anleinen oder auf die Leine treten während Spaziergang und sie eben das Signal "Pause" bekommt. Da ist sie mittlerweile schon sehr gut darin, sich direkt hinzulegen, weil sie weiß, dass es dann manchmal weiter geht. Jetzt üben wir noch das zeitlich auszudehnen.
Und als drittes eben das Schicken auf ihre Decke oder ihren Platz. Das versuche ich nicht mehr als Entspannungstraining zu sehen, sondern eher als "Management". Die Decke liegt außerhalb des Trainings trotzdem auf ihren Ruheplätzen, so dass wir langfristig hoffentlich die Verknüpfung hinbekommen.