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Melissa
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Anzahl der Antworten 456
zuletzt 2. Mai

Die dunkle Seite einen Hund zu haben

Hallo ihr Lieben, heute wollte ich über die "dunkle Seite einen Hund zu haben" sprechen. Es ist ein Thema, über das nie gesprochen wird, ein bisschen wie wenn Mütter von ihren Kleinen erschöpft sind, sich aber nicht trauen, über Depressionen zu sprechen oder zu sagen, wie schwierig es ist, weil „man muss doch glücklich sein“. Ich habe jedes Buch und jeden Beitrag in diesem Forum gelesen, noch bevor Pici zu mir kam. Ich sagte mir "Ich werde alles so machen, wie sie hier schreiben und Pici wird gehorsam, wie alle hier schreiben". Aber es läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Manchmal weine ich vor Verzweiflung, weil er nicht zuhört, er hört nicht auf zu bellen, er zieht, er kann sich nicht entspannen, er knurrt mich an, wenn ich ihn begrenze (kenne schon alles: runterkommen, Körbchentraining, anleinen, Impulskontrolle, Leinenführigkeit, Schlafmangel usw. Ich habe so viel gelesen, dass ich ein Buch schreiben könnte). Und ich denke "War es wirklich die richtige Entscheidung, ihn zu adoptieren? Ich schaffe es nicht". Nun, das ist die Frage, die wir uns vielleicht alle von Zeit zu Zeit gestellt haben, die wir uns aber nicht leisten können, laut zu sagen, denn "aber es ist doch so schön, einen Welpen zu haben!". Ich mache alles so, wie ihr hier schreibt. Aber manchmal ist es schwierig. Aber dann sage ich mir: Pici ist seit einem Monat bei mir und 15 Wochen alt. In den Beiträgen wird fast nie geschrieben, wie lange es dauert, diese Ziele wie das Sitzen, Körbchen, Begrenzen, Rückruf, Apportieren usw zu erreichen, also tröste ich mich damit, mir zu sagen, dass es vielleicht ein paar Monate/Jahre dauert und Pici daher alles so normal macht wie jeder andere Welpe. Dass jeder diese schicksalhafte Frage gestellt hat und dass nicht ich es bin, der keine gute Dackelmama ist.
 
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Katrin
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24. Feb. 20:34
Hallo Melissa, einmal tief durchatmen. Für mich klingt das nach Welpenblues, da mussten wir alle schonmal durch. Fahr runter, nehm den Druck raus und folge deinem Bauchgefühl. Das wird schon. Genieße einfach die so tolle und kurze Welpenzeit, sie ist viel zu kurz (ich weiß, du siehst das gerade bestimmt anders😅) und kommt leider nie wieder zurück. Lernt euch kennen, habt Spaß.
 
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Katrin
24. Feb. 20:34
Hallo Melissa, einmal tief durchatmen. Für mich klingt das nach Welpenblues, da mussten wir alle schonmal durch. Fahr runter, nehm den Druck raus und folge deinem Bauchgefühl. Das wird schon. Genieße einfach die so tolle und kurze Welpenzeit, sie ist viel zu kurz (ich weiß, du siehst das gerade bestimmt anders😅) und kommt leider nie wieder zurück. Lernt euch kennen, habt Spaß.
 
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Merit
24. Feb. 20:43
Oh, das klingt nach Puppyblues. Kenne ich auch. Das geht vorüber, auch wenn man sich das erstmal nicht vorstellen kann. Kann dir nur als Tipp geben neben dem Training, der Mühe die du dir machst, dir bewusst schöne Momente zu schaffen. Mit dem Hund auf freiem Feld spazieren gehen, einfach die Natur genießen. Lass dir ne Badewanne einlaufen o.Ä... achte auch dich. Das ist halt auch ne Umstellung im Leben und manchmal kommt der Kopf nicht so hinterher und trauert bisschen der „guten alten Zeit“ ohne Welpen hinterher.
 
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Bettina
24. Feb. 20:48
Es dauert so lange bis dein süsser knopp kein baby mehr ist😂😂😂
 
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Simone
24. Feb. 20:57
In der Ruhe liegt die Kraft. Genieße einfach die Zeit Bindung und Vertrauen sind im Moment das Wichtigste ich habe 5 Hunde 4dsh und ein kleiner Mischling. Alle als Welpen bekommen nur die letzte war schon 1 Jahr ich würde dein dackelchen auch noch groß ziehen das ist alles Einstellungunssache
 
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Sandra
24. Feb. 20:58
Ja - ich denke jeder hat das diesen Welpen Blues. Denn Welpen und Junghunde sind keine (erwachsene) Hunde. Wie Kinder keine kleinen Erwachsene sind. Atme durch - ggf. Schau ob jemand dir den Kleinen mal abnimmt für ein paar Stunden und du etwas für dich tun kannst. Wir wachsen irgendwann da rein und man denkt nicht mehr so oft an die Tage an denen man sich überfordert gefühlt hat. Für manches Problem findet man einfach eine Management Lösung (wo kein Teppich ist kann keiner draufpinkeln - wo kein Tisch ist kann keiner draufklettern 🤷‍♀️). Für manch anderes hilft wiederholen - für wieder anderes Handlungen antrainieren die das unerwünschte Verhalten nicht möglich machen usw. Aber auch hier muss man erst darauf kommen oder der Leidensdruck groß genug sein, damit man auf den rettenden Einfall kommt. Und jeder Hund ist hier eben anders und im Entwicklungsprozess von welpe zu Junghund zum Hund vergehen Jahre. Meine sind Teenies und manchmal ist das Kissen eben explodiert 🤷‍♀️ Das wird auch noch ein paar mal passieren, denn sie haben das verlangen zu erkunden und Dinge zu verstehen (in dem sie diese zerstören 🤦‍♀️), aber ja… da bei mir noch nie ein Strafzettel geholfen hat das ich nächstes mal langsamer fahre habe ich nie daran gedacht meine hunde deshalb zu tadeln. Wenn etwas kaputt ging das zu wertvoll war, weil ich es liegen gelassen habe, bin ich schuld und nicht der Junghund/Welpe. Erwachse Hunde sind nochmals anders - aber ein Junghund ist eben noch nicht erwachsen. Genieße die Zeit - sie ist so schnell vorbei
 
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Ingrid
24. Feb. 21:00
Erwartest Du zu viel ,zu schnell und willst 💯%?Versuche Druck von Dir und dem Baby zu nehmen 😍☺️
 
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Sina
24. Feb. 21:01
Mach dich von dem Gedanken frei, alles perfekt machen zu müssen. Selbst, wenn man sämtliche Anleitung zur Hundeerziehung verinnerlicht hat, ist in der Praxis meist alles anders, da eben jeder Hund seine ganz individuelle Persönlichkeit hat. Dein Hund ist noch so klein, ihr habt doch Zeit? Es muss nicht alles sofort klappen. Dein Druck, den du dir selbst machst, sollte dir nicht im Wege stehen. Atme durch und genieße die Zeit mit ihm und gönne ihm seine "Fehler"
 
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Nadine
24. Feb. 21:04
Ich hatte ja nie einen Welpen, kann die Gefühle aber voll nachvollziehen. Selbst jetzt nach fast einem Jahr hab ich noch Momente, wo ich echt fertig bin. Aber ich bereue es nicht. Am Anfang erinnere ich mich an einen Abend, der besonders schlimm war - und trotzdem wurde ich von der Pflegestelle zum Pflegestellenversager und habe ihn übernommen. Egal wie kompliziert und aussichtslos es manchmal scheint, mit Geduld, Liebe und Konsequenz wird man ein tolles Team und die schönen Momente zählen so viel mehr! Von deiner Beschreibung habe ich das Gefühl, du machst dir selbst viel Druck - und überforderst damit evtl auch deinen Welpen. Versuche, mehr schöne Momente zu genießen und euch nicht mit anderen zu vergleichen. Ihr müsst nicht in den ersten Monaten schon alles können! Wenn der Rückruf nicht klappt, macht gemeinsame Spiele an der Leine. Hauptsache ihr habt Spaß zusammen und reibt euch nicht aneinander.
 
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Kristina
24. Feb. 21:07
Hallo Melissa, ich verstehe dich absolut. Mein Freund und ich waren in Bodis Welpenzeit auch oft fertig, unsicher oder auch richtig verzweifelt. Unser Leben drehte sich nur um sie und ihre Bedürfnisse. Sie wollte ständige Aufmerksamkeit, hat dauernd in Füße und Waden gebissen und die Hundeschule war anfangs auch eine Katastrophe. Welpen sind süß, aber wir erinnern uns heute überhaupt nicht positiv an diese Zeit. Wir wollen auch nie wieder einen Welpen haben! Aber! Alles wurde besser! Sie ist jetzt 13 Monate alt, natürlich nicht perfekt und muss noch viel lernen, aber das Leben mit ihr ist jetzt richtig schön und macht Spaß. Da kommst du auch hin! Wie schon gesagt wurde, finde Zeit für dich! Kopf hoch und alles Gute!
 
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Nadine
24. Feb. 21:37
Hallo . Ich habe zwar nie einen Welpen gehabt sondern einen erwachsenen Hund adoptiert aber ich kann deine Verzweiflung ( so würde ich es jetzt mal benennen) absolut nachvollziehen. Elli ist jetzt seit 2 Jahren bei uns und alles andere als der Hund den wir uns gewünscht hätten. Ich kann Dir nur den Rat geben dir einen Trainer zu nehmen. Denn bei vielen Dingen sind es Kleinigkeiten warum etwas nicht funktioniert. Oftmals das Timing oder eine falsche nicht objektive Einschätzung von Situationen. Da kann der Profi mit Tips bzw kleinen Veränderungen wirklich unfassbar viel helfen.