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Daniela
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Anzahl der Antworten 65
zuletzt 22. Apr.

Box/Kennel gegen Aufdrehn beim Welpen ?

Hallo, unsere Laika ist jetzt etwa 6 Monate alt, seit 3 Wochen bei uns, und dreht am Abend komplett durch. Wir wissen, dass das halbwegs normal ist, Welpe halt, und es gibt ja auch genügend Threads zu dem Thema hier und im Internet 😅 Nun lese ich bei den Antworten aber immer wieder raus "der Hund ist eventuell überfordert" und "uns hat ein Kennel/ eine Box geholfen". Woran sehe ich ob ein Hund unter- oder überfordert ist? Ist ein Kennel wirklich so ein Wundermittel? Hat euch das bei eurem Welpen geholfen? Ein paar Runduminfos: 5-6 Spaziergänge zu je 10-25 Minuten pro Tag. 1-2 Mal die Woche andere Hunde oder aufs Feld zum austoben. Kurzes Training mehrmals am Tag. Wir spielen mit ihr und versuchen dabei Beißhemmung zu üben. Es ist egal ob es ein Auatob-Tag oder ein langweiliger Tag ist, am Abend dreht sie durch, bellt uns an, beißt in alles was steht oder sich bewegt, Beißhemmung ist dann vergessen. Dauert dann 1-2 Stunden bis sie wieder unten ist. Unsere Trainerin hat einen Ansatz wo viel mit Körpersprache gearbeitet wird, finden wir zwar super, das funktioniert sonst auch, aber in dem Moment reagiert sie darauf wenn überhaupt indem sie in unsere Füße zwickt 🙈 Habt ihr Tipps ob hier ein Kennel/Box helfen kann? Was muss man da besonders beachten? Wie verwende ich den Kennel richtig, am Besten so das es gar nicht zum Aufdrehen kommt?
 
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Claudia
23. März 00:32
Ihr wollt Euren Hund in eine Box sperren? Euer Hund schickt sich an, das Ruder zu übernehmen und das schafft er und fordert Aufmerksamkeit ein. Nein, lass das! Egal, was Ihr macht. Der Hund bekommt seine Aufmerksamkeit. Ignorieren hilft. Der Hund wird ruhiger, wenn er nicht immer im Mittelpunkt stehen muss und liegt dann ruhig in seinem Körbchen. Einen Rückzugsort braucht er. Das muss aber keine Box sein.
 
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Claudia
23. März 00:58
Mit Körpersprache meint Eure Trainerin bestimmt Präsenz :) Das ist der Raum, den Ihr für Euch beansprucht. Mein Sofa, mein Butterbrot, mein Ball, meine Füsse! Schiebt den Hund etwas von Euch weg und auf Abstand. Dann kann er von da aus mit den Augen klimpern. Euch interessiert das wenig. Ihr seid völlig unbeeindruckt und die Ruhe selbst. Zischlaute helfen, ihm zu zeigen, dass Euch etwas nicht gefällt. Und wenn er sich brav in sein Körbchen legt, gibts ein dickes Lob und ihr freut Euch. Da der Hund garantiert wieder aufsteht, übt Ihr das 50 Mal. In einer Box lernt der Hund nix. Und wenn Ihr Euch freut, seht Ihr das Euer Hund sich auch freut. Euer Hund ist Euch in vielen Dingen überlegen. Ihr seid aber seine wichtigste Resource, also wird er Euch folgen. Ihr müsst Ihm zeigen, wo es lang geht. Denkt Euch, Ihr habt drei aufgedrehte Hunde. Das macht Nerven aus Stahlseil :)
 
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Emma
23. März 01:05
Mit Körpersprache meint Eure Trainerin bestimmt Präsenz :) Das ist der Raum, den Ihr für Euch beansprucht. Mein Sofa, mein Butterbrot, mein Ball, meine Füsse! Schiebt den Hund etwas von Euch weg und auf Abstand. Dann kann er von da aus mit den Augen klimpern. Euch interessiert das wenig. Ihr seid völlig unbeeindruckt und die Ruhe selbst. Zischlaute helfen, ihm zu zeigen, dass Euch etwas nicht gefällt. Und wenn er sich brav in sein Körbchen legt, gibts ein dickes Lob und ihr freut Euch. Da der Hund garantiert wieder aufsteht, übt Ihr das 50 Mal. In einer Box lernt der Hund nix. Und wenn Ihr Euch freut, seht Ihr das Euer Hund sich auch freut. Euer Hund ist Euch in vielen Dingen überlegen. Ihr seid aber seine wichtigste Resource, also wird er Euch folgen. Ihr müsst Ihm zeigen, wo es lang geht. Denkt Euch, Ihr habt drei aufgedrehte Hunde. Das macht Nerven aus Stahlseil :)
Warum bitte lernt ein Hund in einer Box nichts? Auch wenn du der Meinung bist, dass man die Box nicht braucht, bringt es nichts irgendwelche Halbwahrheiten hier zu verbreiten. Boxen sind ein tolles Hilfsmittel, klar geht es auch ohne, aber das Prinzip ist das gleiche, egal ob Box oder Decke.
 
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Annett
23. März 01:50
Ich denke, ihr überfordert den Hund in guter Absicht. Er ist erst 3 Wochen bei euch und muss erstmal richtig ankommen. Das kann bei Hunden schonmal 2 - 3 Monate dauern. Und er ist noch ein Welpe und die brauchen noch viel Ruhe, genau wie kleine Kinder auch ( bei denen kommt auch nach müde blöde 🤪). Das er besonders abends aufdreht, bestätigt das. 5 - 6 Spaziergänge sind zu viel. 1 - 2 Stück reichen völlig aus. Dazwischen könnt ihr natürlich zum Entleeren mal kurz raus und dann auch wieder rein. Ihr müsst den Hund nicht den ganzen Tag bespaßen. Ignoriert ihn auch mal, er muss nicht die ganze Zeit im Mittelpunkt stehen. Das Üben von Grundkommandos kann man auch in den Alltag einbauen und natürlich könnt ihr auch mal mit ihm spielen, aber anschließend braucht er dringend wieder Ruhephasen. Hier kann die Box oder eben ein anderer Rückzugsort helfen, dass der Hund lernt, sich zu entspannen. Macht ihm die Box "schmackhaft" ( z.B. mit Leckerchen oder Kaustangen) und schickt ihn bewusst mit einem Kommando ( Bett, Box, Körbchen oder Ähnliches) dort hin. Kommt er zurück, dann von vorne. Wenn es gar nicht klappt, muss man ihn auch mal zu seinem Glück zwingen, bis er es begriffen hat. Das bedeutet, entweder mal eine Zeit die Leine dran oder die Tür der Box mal schließen. Benutzt sie aber nicht als Strafe. Sie soll ein sicherer Rückzugsort für den Hund werden, wo er dann auch bei offener Tür entspannen kann. Ihr werdet sehen, irgendwann geht er da von alleine rein zum Schlafen. Später kann eine solche Box auch zum Beispiel im Urlaub sehr hilfreich sein. Egal was ihr nehmt, ob Box, Decke, oder Körbchen, das Prinzip ist das Gleiche. Viel Erfolg!
 
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Kerstin
23. März 05:33
Zusätzlich zum Boxentraining hab ich noch ein Ruhetraining an der Leine gemacht. Im Prinzip: Leine auf dem Boden = Hund soll ruhig sein. Bin dafür anfangs relativ nah am Hund auf die Leine gestanden und hab ihn ignoriert (also auch keine Belohnung wenn er dann endlich ruhig war). Das immer weiter gesteigert und inzwischen reicht es die Leine auf den Boden zu legen ohne draufzustehen. Hat den Vorteil, dass ich keine Decke/Box als Ruheort brauch, wenn ich z. B. im Restaurant bin oder er auf Gassigängen seine 5 Minuten hatte. Hat bei meinem zusätzlich zur Box Wunder gewirkt, da ich ihn damit anfangs schneller runterfahren konnte und die Gewöhnung an die Box als Ruheort schneller ging als bei anderen Welpenbesitzern in meinem Bekanntenkreis.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 07:12
Mein Gefühl sagt mir ihr macht zu viel mit ihr. Woher habt ihr sie? Auslandshund? Welche Rasse? Ich persönlich finde eine Box super, hatte mich erst dagegen gewehrt, weil ich das Gefühl hatte sie einzusperren, aber sie liebt die Box und kommt da -vor allem Nachts- richtig zur Ruhe ... und ich auch 😉
 
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Laura
23. März 07:33
Guten Morgen, in der Ruhe liegt die Kraft. Grade junge Hunde brauchen sehr viel Schlaf (bis zu 20h am Tag). Dazu kommt noch, dass eure Kleine ein neues zu Hause und eine neue Familie hat und sich erstmal daran gewöhnen muss. Daher ist weniger manchmal mehr (außer von Leckerlies und Knuddeleinheiten würde meiner Vierbeiner jetzt sagen). Gewinnt erstmal nur ihr Vertrauen und schraubt sonst alles ein bisschen runter. Hört sich starkt nach Ubrrforderung an, was mein Kleiner am Anfang auch hatte. Mit 7 Monaten an stressigen Tagen übrigens auch noch. Wie ein kleines übermüdetes Kind, dass unbedingt wach bleiben will. Kommt einfach nichts gutes bei raus. Ein Kennel haben wir uns dann auch angeschafft, allerdings mochte er ihn überhaupt nicht. Wir haben ihn teilweise auch zwischen die Beine geparkt, so dass er uns nicht zwicken konnte und haben ihn dadurch wieder runter gebracht.
 
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Claudia
23. März 08:25
Ja, genau. Ich finde ein Hundebett schöner als eine Box. Und eine Decke ist praktischer zum Mitnehmen. 20 Minuten mit dem Hund kuscheln am Tag soll auch helfen, den Hund zu beruhigen - wie jede Routine. Es gibt so aufgedrehte Hunde, denen muss man jedes Mal aus dieser Situation helfen. Das sind die, die den Kopf als erstes aus der Wurfkiste gesteckt haben. Und jeder hat gerufen: Ist der süss. Und so geht das dann weiter: Hoppla, jetzt komme ich. Vermeidungsstrategien sind dann ganz falsch und führen zu nichts. Um einen Hund einzugrenzen braucht es keine Box. Eine Hausleine ist gut, damit der Hund sich nicht entziehen kann. Und wirklich nur festhalten, nicht ziehen. Eine Strategie sollte jeder haben, seinen Hund aus unbekannten Situationen zu führen und zu beruhigen. Erst dann geht es einen Schritt weiter. Und Spielzeug wird weggeräumt. Sonst fängt der Hund an, sich selbst zu bedienen und macht auch vor der Wohnungseinrichtung nicht halt. Und Zeichensprache ist für Hunde leichter verständlich als Wortsignale. Meine verstehen auch Spanisch. Aber das ist ein anderes Thema.
 
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Barbara
23. März 09:16
Hast du das Gefühl dass das so viel ist was wir machen? Hatte er das gegenteilige Gefühl. Wir gehen nur spazieren wenn sie muss, oft auch nur direkt vor die Türe zur nächsten Grünfläche, dann halt so lang bis sie sich gelöst hat, manchmal dauerts etwas weil dann doch wieder was anderes zu spannend ist. Und zumindest einmal die Woche den Hund frei Laufen lassen ist schon gut, oder nicht? Trainieren machen wir 4-5 mal am Tag aber immer nur paar Minuten lang, Grundkommandos beibringen. Und Spielen ist doch auch nicht verkehrt? Machen wir auch nicht übermäßig, halt auch 2-3 Mal für 5 Minuten. Insgesamt beschäftigen wir den Hund damit ja nichtmal 3 Stunden am Tag. Ist das noch immer zu viel?
Ich fände es besser, ihr würdet einmal am Tag einen kleineren Spaziergang von ca 45 Minuten einplanen und ihn dann auch Freilauf ermöglichen. Vielleicht ist er frustriert, dass er nur zum Lösen raus kommt??? Er wird auch schnell begreifen, dass man länger draußen sein kann, wenn man sich mit dem Geschäft zurück hält!!! Gewohnheiten und fester Rhythmus sind das A und O!!! Morgens 15- 20 Min. Mittag oder Nachnittags 45-60 Min. mit Freilauf und Spiel Abends nochmal 10-15 Min. Zwischendrin natürlich nach Bedarf dann aber nur zum Pipi. So mache ich es mit meinem Welpen. Käfig habe ich auch, muss ich kaum nutzen, ist aber wirklich empfehlenswert!!! Hoffe, ich konnte dir helfen 🙏 LG Barbara
 
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Nicole
23. März 09:17
Die ist natürlich mit 6 Monaten jetzt schon auf dem Weg in die Pubertät. Und nach 2-3 Wochen denke ich sind die akuten Reize die auf sie einprasseln auch einfach noch zu viel. Ihr solltet relativ strukturiert vor gehen was vor allem Außenreize angeht. Ich kenne jetzt natürlich eure Voraussetzungen nicht, aber ich mache in den ersten 2 Wochen tatsächlich fast nix mit denen. Außer mich ruhig irgendwo hinzusetzen mit denen bis die komplett entspannt sind. Vor allem draußen außer Geschäft verrichten, setzen wir uns da viel hin und beobachten einfach unsere Umwelt. ausser nein, den eigenen Namen lernen und die Tagesabläufe, Struktur im Rudel lernen die in diesen ersten 2 Wochen nichts bei mir. Und bisher sind wir da gut damit gefahren. Bei mir gilt immer Versuch macht klug, stellt mal das Training für 1-3 Tage ein und macht total wenig. Fahrt die Aussenreize runter auf ein Minimum und schaut was passiert. Fokussiert euch auf jede Art an ruhiger Beschäftigung im Haus, viele Kauartikel, kauen entspannt und kauen macht müde. Aktuell lernt ihr euch eigentlich noch gegenseitig kennen ihr den Hund und der Hund euch als Familie. Versucht mal rauszufinden ob ihr den Punkt erwischt bevor sie so aufdreht und gebt ihr da was zu kauen. Timing ist am Anfang wichtig. Aber das müsst ihr erstmal herausfinden ist ein Lernprozess für beide Seiten.