Home / Forum / Welpen & Junghunde / Aggressivität ?

Verfasser-Bild
J
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 111
zuletzt 2. Sept.

Aggressivität ?

Ich hatte gerade folgende Situation. Mein Hund ist 18 Wochen alt und war auf dem Schoß. Ich habe ihm sein Geschirr angezogen , dass mit leckerli unterstützt weil er sich da schwer tut, als mein Vater die Leine hinmachen wollte, hat er geknurrt und sogar nach ihm geschnappt. Als ich dann die Leine genommen habe, hat er meine hand geleckt und es machen lassen. Als wir es nochmal mit meinem Vater gemacht haben, hat er wieder geschnappt. Als er dann mit meinem Vater raus gassi gehen wollte, ist er an mir neben hin und hat gewinselt und wollte nicht gehen. Woran liegt das? Ist es Kontrollzwang von ihm ggü mir oder ist es unangenehm mit meinem Vater gassi zu gehen? Wenn er erst mal draußen ist, läuft er eigentlich normal laut der Aussage
 
Beitrag-Verfasser-Bild
J
29. Aug. 04:58
Da find ich das Timing ungünstig. Er soll ja imho eher nicht die Momente bevor du weg gehst mit Leckerlies verbinden, sondern dein Weggehen. Bei uns gibt es die Freigabe für Leckerlies holen in der Sekunde, wo ich die Türe von außen zumache.
Naja, wie soll ich das machen, da hört er mich ja kaum, ich geb ihn leckerli und gehe. Machen dich viele wo oder bin ich da falsch?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
J
29. Aug. 04:59
Warum wäre es kontraproduktiv, darauf zu achten, ob er drin Weggehen bemerkt?
Naja, ich will ihn ja nicht zeigen „hey, ich verschwinde schau mich endlich an“ wenn er abgelenkt ist , ist es doch nicht schlimm?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
29. Aug. 06:54
Naja, wie soll ich das machen, da hört er mich ja kaum, ich geb ihn leckerli und gehe. Machen dich viele wo oder bin ich da falsch?
Wenn er Dein Weggehen positiv verknüpfen soll (mit den Leckerli), MUSS er mitkriegen, dass Du gehst. Das bedeutet, Du machst alle Vorbereitungen als immer gleiches Ritual, und als allerletztes, wenn Du gehst, gibt es die Leckerli. Die sollen ihn nicht ablenken, sondern dafür sorgen, dass er sich über / auf Dein Weggehen freut.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
J
29. Aug. 08:57
Wenn er Dein Weggehen positiv verknüpfen soll (mit den Leckerli), MUSS er mitkriegen, dass Du gehst. Das bedeutet, Du machst alle Vorbereitungen als immer gleiches Ritual, und als allerletztes, wenn Du gehst, gibt es die Leckerli. Die sollen ihn nicht ablenken, sondern dafür sorgen, dass er sich über / auf Dein Weggehen freut.
Also momentan ist es so. Ich lege alles bereit und wenn ich gehe , gebe ich das okay und sag tschüss und gehe. Ist das jetzt verkehrt oder hab ich das falsch verstanden? 🤔
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
29. Aug. 09:31
Also momentan ist es so. Ich lege alles bereit und wenn ich gehe , gebe ich das okay und sag tschüss und gehe. Ist das jetzt verkehrt oder hab ich das falsch verstanden? 🤔
Genau so habe ich das auch gemacht.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
29. Aug. 14:30
Naja, ich will ihn ja nicht zeigen „hey, ich verschwinde schau mich endlich an“ wenn er abgelenkt ist , ist es doch nicht schlimm?
Das Problem ist, dass er danach, wenn er es merkt, nicht zuordnen kann, warum du plötzlich weg ist.

Gibt sicher Hunde, denen es völlig egal ist, wenn ihre Menschen plötzlich spurlos verschwinden, viele irritiert und verunsichert das aber sehr.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
29. Aug. 14:34
Also momentan ist es so. Ich lege alles bereit und wenn ich gehe , gebe ich das okay und sag tschüss und gehe. Ist das jetzt verkehrt oder hab ich das falsch verstanden? 🤔
Du hast doch vorhin gemeint, er bekommt nicht mit wenn du gehst, weil er da schon am Leckerlies Suchen ist....?

"Ich sag immer noch tschüss, er wird es merken. Beachtet es nur beim erschnüffeln der leckerli nie 😅"

Wenn er bereits am Schnüffeln ist, bevor du Tschüss sagst und gehst, wäre das Timing nicht optimal.
Die Freigabe zum Suchen sollte erfolgen, wenn du bereits aus der Türe bist, direkt bevor du sie hinter dir schließt.
Damit ist für den Hund völlig klar was passiert, er weiss dass du weg sein wirst und freut sich darauf (Ausnahmen könnten Hunde sein, wo bereits gröbere Trennungsprobleme manifestiert sind, kann aber auch bei denen klappen)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
30. Aug. 10:52
Ich würde den Hund beim Anziehen des Geschirrs nicht auf dem Schoß halten. Lass ihn auf dem Boden, hock dich hin und locke ihn zu dir. Lass ihn mit Leckerchen selber in das Geschirr einsteigen und belohne das ( wie du es ja schon machst und es hier empfohlen wurde). Dann kommt die Leine dran. Beugt euch weder beim Anziehen noch beim Anleinen über den Hund, denn das empfinden viele Hunde (zumindest anfangs, wenn noch keine feste Bindung besteht und später auch bei eher Fremden) als Bedrohung und reagieren entsprechend unsicher. Bei dir scheint das ja schon gut zu funktionieren. Achte aber unbedingt bei deinem Vater darauf, dass er sich nicht über den Hund beugt und von oben Geschirr und Leine anlegt, schon gar nicht, wenn der Hund gerade bei dir auf dem Schoß sitzt. Ich denke, das wird bestimmt helfen. Viel Erfolg!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
30. Aug. 11:11
Naja, der Vater ist ja auch jeden Tag da und sieht ihn
Dass er ihn jeden Tag sieht bedeutet nicht zwingend, dass er deshalb schon eine Bindung aufgebaut hat. Die Hauptbezugsperson für den Hund wird man durch gemeinsame Aktivitäten. Dazu gehört Spiel, Training, Kuscheln, gemeinsame Erlebnisse und natürlich auch das Füttern. Durch all diese Dinge kann der Hund Vertrauen aufbauen. Mit nur immer mal Gassi gehen ist es nicht unbedingt getan. Dazu kommt, dass viele Hunde tatsächlich eine Hauptbezugsperson haben. Wenn die da ist, steht der Vater dann halt nicht mehr an erster Stelle. Mein Mailo wird in November bereits 15 Jahre und trotzdem ist das noch so. Er liebt auch meinen Mann und meine Kinder (die inzwischen ausgezogen sind), verhält sich aber trotzdem bei ihnen z.B. draußen anders, als mit mir. Bin ich anwesend, hört er auf mich und geht z.B. auch ohne Leine automatisch mit mir mit, sollten wir unterwegs in verschiedene Richtungen gehen. Auch in Hundebegegnungen geht er mit mir gechillt, was bei meinem Mann nicht unbedingt immer so ist. Ich will damit nur sagen, dass ein Verhalten in diese Richtung in gewissem Maße normal ist. Trotzdem muss dein Vater unbedingt lernen, mit dem Hund so umzugehen, dass er ihn durch sein Verhalten und seine (unbewusste) Körpersprache nicht verunsichert und ängstigt, denn das wird auf Dauer der Bindung zwischen den beiden nicht zuträglich sein. Im schlimmsten Fall schnappt der Hund irgendwann doch mal zu, wenn er sich nicht mehr anders zu helfen weiß, weil niemand auf ihn eingeht und versteht, dass er das gruselig findet.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
J
31. Aug. 04:59
Du hast doch vorhin gemeint, er bekommt nicht mit wenn du gehst, weil er da schon am Leckerlies Suchen ist....? "Ich sag immer noch tschüss, er wird es merken. Beachtet es nur beim erschnüffeln der leckerli nie 😅" Wenn er bereits am Schnüffeln ist, bevor du Tschüss sagst und gehst, wäre das Timing nicht optimal. Die Freigabe zum Suchen sollte erfolgen, wenn du bereits aus der Türe bist, direkt bevor du sie hinter dir schließt. Damit ist für den Hund völlig klar was passiert, er weiss dass du weg sein wirst und freut sich darauf (Ausnahmen könnten Hunde sein, wo bereits gröbere Trennungsprobleme manifestiert sind, kann aber auch bei denen klappen)
Dann werde ich mehr darauf achten es genau in dem Moment zu machen