Meine Grosseltern haben mit 72 bzw. 73 noch einen Hund gekriegt. Wobei man dazu sagen muss, dass es nicht geplant war. Meine Schwester hat den Hund für 20 Franken auf dem Markt gekauft und ihnen quasi vorbeigebracht… Es gab dann einen kurzfristig einberufenen Familienrat, bei dem entschieden wurde, dass der Hund bleibt und zu uns kommt, wenn sie nicht mehr in der Lage sein sollten, sich zu kümmern. Als ich ausgezogen bin, war klar, dass sie zu mir gekommen wäre. Ich habe immer viel mit ihr gemacht und hatte sie z.B. auch drei Wochen als meine Oma nach ihrem Schlaganfall in der Reha war. Als meine Grosseltern ins Altersheim gezogen sind, haben wir bewusst nach einem gesucht, wo der Hund mitdarf. Da hat sie dann noch zwei Jahre gelebt bis sie mit fast 16 eingeschläfert werden musste.
Meine Grosseltern waren noch relativ lange körperlich fit und als sie es nicht mehr waren, war auch der Hund schon alt. Außerdem war die Hündin sehr unkompliziert. Mittelgroß, verträglich mit Kleintieren, Katzen und allen Hunden, kein Jagdtrieb, jederzeit abrufbar, freundlich zu Menschen und hat höchstens mal kurz gebellt, wenn jemand ins Zimmer kam. Und der Plan B stand die ganze Zeit. Ich würde also nicht sagen, dass es grundsätzlich immer funktioniert und eine gute Idee ist. Es kann aber funktionieren und die alten Leute noch aktiv halten. Mein Opa hätte sonst schon viel früher sowohl körperlich als auch geistig abgebaut. Wichtig finde ich, dass man sich vorher überlegt, was im Todesfall mit dem Hund passiert oder wenn es körperlich nicht mehr möglich ist sich um den Hund zu kümmern.