Vorab: ich hab gar keine Erfahrung mit Welpen - nur mit erwachsenen Hunden, wo sich das Verhalten schon verfestigt hat.
Zunächst kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine Drohung gab. Eine Drohung ist ja nicht nur knurren, sondern auch ein sich versteifen, fixieren etc.
Wenn ich Hunde mit Futteraggression hatte, hab ich nicht trainiert, ihnen etwas weg zu nehmen. (Das trainiere ich generell nicht, weil es für mich keinen Sinn ergibt) Stattdessen haben sie gelernt, dass sie keine Befürchtungen haben müssen, wenn ich in der Nähe bin. Es gab also immer was Tolles dazu und der Hund hat nur bekommen, was er behalten durfte. Heißt natürlich auch, dass ich extrem aufgepasst habe, dass er sonst nirgends dran kommt.
Parallel wird das ausspucken trainiert. Und auch das generelle am Maul anfassen (das mögen ja viele Hunde auch nicht).
Natürlich muss man dem Hund trotzdem mal was wegnehmen können (weil gefährlich), aber wenn das Vertrauen da ist, geht das dann langfristig auch.
Würde ich Waynes Knochen einfach greifen, würde ich mich garantiert übrigens auch anknurren und eventuell abschnappen (aber ziemlich sicher nicht beißen). Weil das einfach total übergriffig von mir ist - ich habs ihm ja gegeben und jetzt komme ich in seine intimdistanz und greife einfach danach? Fände ich auch doof, wenns jemand bei mir macht. Stattdessen lass ichs mir bringen und er bekommt es meist wieder. Und wenn er darauf nicht reagiert, dann kann ich auch hingehen und es mir nehmen - weil er dann immerhin weiß, was kommt.
Wenn ich sein Maul wirklich mal öffnen muss, mache ich das aus einer Position seitlich von ihm (in der Hocke). Damit ist meine Körperhaltung nicht so bedrohlich. Dann lässt er es über sich ergehen. Aber das mache ich nicht zum üben oder aus Spaß, auch nicht wenn er mal n Brot gefunden hat und es nicht ausspuckt. Nur wenn es wirklich gefährlich ist.