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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Kristina
4. Feb. 07:53
Wir hatten grade vor ein paar Tagen die Situation, dass ein unangeleinter Labbi in meinen rannte. Der kann das so gar nicht leiden. Hatte noch versucht den anderen zu blocken, aber Bokar war schneller, drückte den anderen auf den Boden und hielt ihn da kurz. Dann zog er schnell ab. Total sinnlos, wirft mich im Training bzgl Hundebegegnungen um Längen zurück und das nur, weil wieder jemand seinen Hund laufenlassen musste, obwohl er nicht abrufbar ist oder vielleicht einfach keine anderen Rüden mag. Sowas macht mich schon wütend. Ich finde es selbstverständlich, meinen Hund anzuleinen, wenn ein angeleinter Hund entgegenkommt. Egal ob groß oder klein. Sich danach zu entschuldigen ist zwar nett, bringt mir aber nichts. Ich wünschte einfach, die Leute würde mal ein bisschen weiter denken und vor allem nicht nur an sich selbst. Ich habe meine Hunde immer angeleint und mache es auch zukünftig so, wenn mir Kinderwagen, kleine Hunde usw entgegenkommen, einfach aus Rücksichtnahme. Der eine hat Angst um sein Kind, der andere um seinen kleinen Hund und mir bricht es nichts ab, meinen Hund mal für 5 Meter anzuleinen.
Ncht falsch verstehen bitte: was wirft dich jetzt zurück im Training? Dein Hund hat das deiner Beschreibung nach sauber geregelt.

Ich habe bei meiner gelernt (schnell im Erziehungsmodus und recht ruppig dabei) das gerade auch (moderierte) Konfrontationen ihr echt weiter geholfen haben.

Mittlerweile ist sie schon um einiges ruhiger und gelassener.

...und ja unangeleint auf angeleint ist doof.
 
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Nina &
4. Feb. 07:58
Ncht falsch verstehen bitte: was wirft dich jetzt zurück im Training? Dein Hund hat das deiner Beschreibung nach sauber geregelt. Ich habe bei meiner gelernt (schnell im Erziehungsmodus und recht ruppig dabei) das gerade auch (moderierte) Konfrontationen ihr echt weiter geholfen haben. Mittlerweile ist sie schon um einiges ruhiger und gelassener. ...und ja unangeleint auf angeleint ist doof.
Es wirft mich zurück, weil meiner wieder gelernt hat, dass erstens fremde Hunde Ärger bedeuten und zweitens, dass er sie mit so einem Verhalten auf Abstand hält bzw sie dann wieder gehen.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 07:59
Die Zwerglein sind nicht automatisch wehr -und schutzlos einem größeren Hund ,ausgeliefert‘ , sondern können sehr wohl eine ganze Hundewiese dominieren…Vielleicht trägt der Phänotyp, insbesondere das Kindchenschema und unsere Reaktion darauf, zu Fehleinschätzungen bei 🤔! Hinter der vermeintlich niedlichen Fassade steckt zumindest bei einem von unseren Vieren auch ein Mr. Hide. Ein emotionsfreier Blick von außen ist nur zu empfehlen. Hat Zwergi wirklich Angst oder gilt es hier ganz andere Verhaltensmuster zu managen? Mein Mann sah immer den kleinen Hasebären aus dem Tierschutz, während ich das Gefühl hatte, dass ,Hasi‘ meinem Ehegespenst schon längst die Schuhe im Gehen besohlt hatte. Eine Stunde bei einer Verhaltenstherapeutin ( für Hunde 😉)bestätigte meine Vermutung : ‚Napoleon-Syndrom’ beim Hasi 😬. Neues Konzept, neues Training…Neue Verhaltensmuster und deutlich weniger Stress für Hasi und Co 💪
Das ist ein schöner Beitrag mit klarem Blick, danke dafür.

Ich bin wirklich verblüfft über all die hilflosen Kleinen, weil ich sie eben auch häufig sehr offensiv bzw in kompetenenten Händen nicht selten als sehr selbstsicher erlebe.

Eine Bekannte hat 3 grosse Hunde, tw nicht einfach, und eine winzige Mischlingshündin mit vielleicht 3 kg, die unhinterfragte Chefin der Partie ist und vor der auch Guinness einen Heidenrespekt hat.
 
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Kristina
4. Feb. 08:05
Es wirft mich zurück, weil meiner wieder gelernt hat, dass erstens fremde Hunde Ärger bedeuten und zweitens, dass er sie mit so einem Verhalten auf Abstand hält bzw sie dann wieder gehen.
Ok danke.
Wie gesagt bei meiner hat es geholfen.
Vllt fehlte meiner auch nur mehr Selbstvertrauen und deiner hat das schon 😉
 
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Nina &
4. Feb. 08:12
Ok danke. Wie gesagt bei meiner hat es geholfen. Vllt fehlte meiner auch nur mehr Selbstvertrauen und deiner hat das schon 😉
Ich fürchte, meiner hat leider zu viel davon 🤪 da er ja Erfolg hat damit. Grundsätzlich mein Problem, es wäre aber eben leichter, wenn sowas nicht ständig passieren würde.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 08:12
Es wirft mich zurück, weil meiner wieder gelernt hat, dass erstens fremde Hunde Ärger bedeuten und zweitens, dass er sie mit so einem Verhalten auf Abstand hält bzw sie dann wieder gehen.
Tut mir wirklich Leid, dass ihr immer Ärger mit fremden Hunden habt.

Ich bin darüber tatsächlich immer ehrlich erstaunt, weil es sich so garnicht mit meinen Freilauf-Erfahrungen deckt.

Da ist Ärger wirklich die weit abgeschlagene Ausnahme.

Ich frage mich, warum das derart unterschiedlich ist, es sind ja auch hier nicht nur Profis oder engelsgleiche Hunde unterwegs, aber trotzdem klappt es überwiegend sehr gut...

Vielleicht definiere ich auch Ärger, Probleme oder Gefahr generell anders...? 🤔🤔🤔

Edit: hab grad deine zweite Antwort gelesen, das ist natürlich rine etwas andere Ausgangslage, wenn deiner zum Ruppigsein tendiert und du das raus haben willst.

Vielleicht wär es trotzdem hilfreich, den Vorfall positiv zu interpretieren, et hatte ja tatsächlich in dem Fall einen guten Grund, ungehalten zu reagieren und hat das einigermaßen kontrolliert geschafft.

Ev nimmt es etwas Druck aus euch beiden, wenn du versuchst, mehr Augenmerk auf die kompetenten Aspekte seines Verhaltens zu legen...?
 
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Yvonne
4. Feb. 08:13
Und schon wieder wird ein bisschen vom worst case scenario ausgegangen. Selbst wenn einer mal etwas flotter daherläuft, kommt es bei normal "funktionierenden" unangeleinten Hunden und bei etwas Platzt doch nicht zu "Macken" und Verletzungen. Die sind ja nicht an der Stelle festgenagelt und warten tatenlos, bis sie umgerannt werden, sondern weichen aus und kommunizieren ihren Unmut oder massregeln halt mal. Mit Letzterem haben halbwegs kompetente Hunde und HH auch absolut kein Problem. Ausserdem ist selst das doch schon die Ausnahme, aber doch völlig im Rahmen gewöhnlicher Kommunikation. Moderiert sollte ja trotzdem werden, das geht aber auch völlig unaufgeregt und ohne Anleinen und Absprachen, zB indem man einfach weitergeht, Distanz vergrößert, auch mal abruft und anderweitig beschäftigt, einfach ganz unaufgeregt die Hunde über die eigene Bewegung und Aktion lenkt. Und wenn es wie gesagt mal nicht wie aus dem Lehrbuch klappt, sind wir immer noch meilenweit von Angriffen oder ernsten Konfrontationen entfernt. Dann war halt mal einer nicht so super höflich und einer etwas genervt. So what...?
Vielleicht funktioniert es so schön im realen Leben nicht immer.
Und wir leben deswegen so sicher, weil die worst case Szenarien uns allen einen hohen Sicherheitsstandard ermöglichen.

Wie gesagt, wenn die sich beißen und sei es nur, weil der Zahn dann doch beim Abschnappen mal nicht daneben ging, sondern getroffen hat, DANN ist das Geschrei groß und es wird sich um Tieraztkosten gestritten.
Ich habe vielleicht auch schon zu viele Situationen miterlebt, wo es Verletzungen gab und sich die Halter dann gestritten haben. Manche sind auch schon völlig fertig, wenn da mal ein Kratzer am Ohr ist.
Videlle hatte auch schon ein Loch im Rückenfell, womit andere sicher zum TA gerannt wären, ich das aber selbst desinfiziert habe und es unter meiner Beobachtung abheilen konnte.

Wenn alle Halter so toll wären, Ahnung hätten und ihre und andere Hunde lesen könnten, dann wäre ich da voll bei Dir.

Aber was ist denn so schlimm daran, wenn man sich kurz abspricht und sicher stellt, dass sich alle wahrgenommen und wohl fühlen?
Finde das besser, als einfach alles geschehen zu lassen 🤷🏻‍♀️
 
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𝓜𝓲𝓷𝓪
4. Feb. 08:21
Um auch mal tolle Beispiele zu nennen, der Kumpel von meinen Beidem ist auch klein, beide Besitzer legen Wert darauf ,dass er etliche Kontakte zu klein und groß hat. Der Kleine hat ein sonniges Gemüt und zeigt keinerlei "Ängste" gegenüber meinen Hunden beim toben. Cool, lieb und souverän.
Oder der Dackelbesitzer der nicht sofort Reißaus genommen hat als er uns sah . Der Kleine(8Monate alt) war zwar beeindruckt davon von 2 Größeren beschnuppert zu werden aber der Mann ruhte völlig in sich. Die Ruhe hätte ich gerne mal.😆 So erlebe ich auch mal Größere die auf einmal hinter uns stehen und nicht auf den Besitzer reagieren. Angeleinte Hunde und Freilaufende.. doofe Kombi für den,der die Leine/n in der Hand hat. Das ärgert mich immer etwas,egal ob klein oder groß .
Generell kann ich die Vorsicht auch etwas verstehen bei einem kleinen Hund,5kg gegen 30kg kann böse enden. Da muss man schon einen guten Blick für Hunde haben.
 
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S
4. Feb. 08:26
Was faselst du denn da??? Ich habe mich noch nie als Tierarzt ausgegeben und mich auch nie derartig über Entwurmung geäußert! Berichtige diese Aussage oder ich werde sie löschen lassen!
Hier die Berichtigung. Und noch besser lest es euch durch. Das erklärt alles🤣🤣
 
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S
4. Feb. 08:27
Was faselst du denn da??? Ich habe mich noch nie als Tierarzt ausgegeben und mich auch nie derartig über Entwurmung geäußert! Berichtige diese Aussage oder ich werde sie löschen lassen!
Ergänzung