Würde die Kennzeichnung zu einer häufiger üblichen Angelegenheit, würde sie auch zunehmend wahrgenommen und verstanden.
Und weil es mal wildernde Hofhunde gab, sollen jetzt alle gassigehenden Familienhunde prophylaktisch die Leine? Das sind doch wirklich zwei Paar Schuhe.
Warum sollte es jedesmal eine "Absprache" brauchen, wenn man im Freilauf anderen Hunden begegnet?
Das ist für normal tickende, halbwegs vernünftig sozialisierte und erzogene Hunde mit aufmerksamen aber entspannten Haltern etwas völlig Unproblematisches, das keiner besonderen Kontrolle oder Reglementierung bedarf. Selbst wenn da mal einer ohne förmliche Ankündigung zu einem Anderen hinläuft, ist das überhaupt kein Problem.
Ich finde ehrlich, dass die Verkrampfung und Problematisierung von etwas ansich so Einfachem wie der Begegnung von HH wenig mit echter "Rücksichtnahme" zu tun hat und viel mehr ein Spiegel einer zunehmend unlockeren, ja sogar angstbehafteten Grundeinstellung zur Spezies Hund ist.
Es wird nichtmehr davon ausgegangen, dass Hunde, wenn man sie nicht völlig vermurkst, überwiegendst nette, freundliche und an Konflikten wenig interessierte Begleiter sind, sondern sie werden erstmal als wahrscheinliche Bedrohung angenommen, der ohne besondere Vorsicht, Einzelbegutachtung und Überprüfung nicht getraut werden kann.
Auf dieser Basis ist kein Lockerflockig mehr möglich.
Hm, also ein Hund, der einfach angeschossen kommt, ist schon ein Problem. Jedenfalls für meine Hunde, die das total uncool finden, wenn da irgendein Hund plötzlich in deren Individualdistanz eindringt.
Es gibt höfliche Annäherungen, die langsam, abtastend und mit Respekt verlaufen und es gibt die Bollerköpfe, die dem anderen gar nicht die Zeit lassen, sich drauf einzustellen.
Für mich ist es besonders dann blöd, wenn ich mit 5 oder 6 Hunden unterwegs bin, von denen 3 Hunde mir nicht gehören und ich die ohne irgendwelche Macken wieder zurückgeben möchte.
Meine Hündin dreht übergriffige Hunde, die respektlos und mit viel zu viel Energie in ihren Individualraum eindringen einfach mal auf Links. Sie maßregelt und zeigt, dass das so überhaupt nicht geht.
DAS ist dann aber plötzlich für den anderen HH ein Problem und dann ist MEIN Hund plötzlich aggressiv 😏
Und dann kann der andere HH normales hündisches Verhalten plötzlich nicht mehr aushalten und ertragen, wenn der eigene Hund für sein schlechtes Benehmen einen auf die Mütze kriegt.
Selbst Straßenhunde gehen sich lieber aus dem Weg, wenn sie nicht zu einer Gruppe gehören, als eine Konfrontation zu suchen.
Und meine Gruppe reagiert nochmal ganz anders, als wenn ich nur mit meinen Beiden unterwegs bin.
Ja, Hunde sind überwiegend nett, aber es kann auch übel werden, wenn nicht. Und da die Verletzungsgefahr einfach zu groß ist, sollte man Begegnungen doch lieber nur moderiert zulassen 😊