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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 01:36
Interessant. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine TA einen Thread mit dieser Wortwahl eröffnen würde. Die in Großbuchstaben und Klammern gemachte Aussage "Gerettete Hunde sind von diesem Beitrag ausdrücklich ausgenommen" erschließt sich mir zudem nicht.
Das ist nicht "interessant", sondern schlicht erlogen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Feb. 02:33
1) ich möchte Allen, die sich hier auf persönlicher Ebene abfällig und diffamierend über mich äußern bzw Lügen verbreiten - allen voran Kathrin aus Hamburg, "S" aus Hunsrück und Stephanie aus NRW - dringend anraten, das zu unterlassen bzw zu berichtigen, ansonsten wende ich mich an die Admins.

Und gleichzeitig solltet ihr vielleicht mal einen kritischen Blick auf euch selbst werfen.

Ihr echauffiert euch lauthals über "Diskriminierung" und "Rassismus" gegenüber Hunden und "Respektlosigkeit" bei Hundebegegnungen, habt aber Null Problem damit, in Sozialen Medien auf reichlich niedrigem Niveau auf Menschen loszugehen?

Und glaubt auch noch, ihr wäret die "Respektvollen"..??

2) Aus vielen Beiträgen spricht auch hier wieder eine eklatante Unkenntnis darüber, wie entspannte Hundebegegnungen im Freilauf funktionieren.

Da wird ständig ein scheinbar unausweichlicher direkter Kontakt angenommen, von "bespassen" müssen, von "hinschicken" oder gar auf andere "loslassen" gesprochen oder davon, dass Hunde nicht "abweisend reagieren" dürften.

Nichts davon hat auch nur ansatzweise irgendwas mit normalen Begegnungen zu tun und ich kann mir diese absurd verzerrten Vorstellungen nur dadurch erklären, dass es vielen HH zu dem Thema offenbar wirklich schon vgrossflächig an praktischer Erfahrung mangelt...

3) worum es mir im Kern geht, steht im Eingangsbeitrag und mehreren Antworten im Threadverlauf.

Wer damit Verständnisschwierigkeiten hat oder sich davon so getriggert fühlt, dass er/sie übergriffig werden müsste, kann sich gerne aus dem Thread raushalten.
 
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Yvonne
4. Feb. 04:15
Würde die Kennzeichnung zu einer häufiger üblichen Angelegenheit, würde sie auch zunehmend wahrgenommen und verstanden. Und weil es mal wildernde Hofhunde gab, sollen jetzt alle gassigehenden Familienhunde prophylaktisch die Leine? Das sind doch wirklich zwei Paar Schuhe. Warum sollte es jedesmal eine "Absprache" brauchen, wenn man im Freilauf anderen Hunden begegnet? Das ist für normal tickende, halbwegs vernünftig sozialisierte und erzogene Hunde mit aufmerksamen aber entspannten Haltern etwas völlig Unproblematisches, das keiner besonderen Kontrolle oder Reglementierung bedarf. Selbst wenn da mal einer ohne förmliche Ankündigung zu einem Anderen hinläuft, ist das überhaupt kein Problem. Ich finde ehrlich, dass die Verkrampfung und Problematisierung von etwas ansich so Einfachem wie der Begegnung von HH wenig mit echter "Rücksichtnahme" zu tun hat und viel mehr ein Spiegel einer zunehmend unlockeren, ja sogar angstbehafteten Grundeinstellung zur Spezies Hund ist. Es wird nichtmehr davon ausgegangen, dass Hunde, wenn man sie nicht völlig vermurkst, überwiegendst nette, freundliche und an Konflikten wenig interessierte Begleiter sind, sondern sie werden erstmal als wahrscheinliche Bedrohung angenommen, der ohne besondere Vorsicht, Einzelbegutachtung und Überprüfung nicht getraut werden kann. Auf dieser Basis ist kein Lockerflockig mehr möglich.
Hm, also ein Hund, der einfach angeschossen kommt, ist schon ein Problem. Jedenfalls für meine Hunde, die das total uncool finden, wenn da irgendein Hund plötzlich in deren Individualdistanz eindringt.
Es gibt höfliche Annäherungen, die langsam, abtastend und mit Respekt verlaufen und es gibt die Bollerköpfe, die dem anderen gar nicht die Zeit lassen, sich drauf einzustellen.

Für mich ist es besonders dann blöd, wenn ich mit 5 oder 6 Hunden unterwegs bin, von denen 3 Hunde mir nicht gehören und ich die ohne irgendwelche Macken wieder zurückgeben möchte.

Meine Hündin dreht übergriffige Hunde, die respektlos und mit viel zu viel Energie in ihren Individualraum eindringen einfach mal auf Links. Sie maßregelt und zeigt, dass das so überhaupt nicht geht.
DAS ist dann aber plötzlich für den anderen HH ein Problem und dann ist MEIN Hund plötzlich aggressiv 😏
Und dann kann der andere HH normales hündisches Verhalten plötzlich nicht mehr aushalten und ertragen, wenn der eigene Hund für sein schlechtes Benehmen einen auf die Mütze kriegt.
Selbst Straßenhunde gehen sich lieber aus dem Weg, wenn sie nicht zu einer Gruppe gehören, als eine Konfrontation zu suchen.

Und meine Gruppe reagiert nochmal ganz anders, als wenn ich nur mit meinen Beiden unterwegs bin.

Ja, Hunde sind überwiegend nett, aber es kann auch übel werden, wenn nicht. Und da die Verletzungsgefahr einfach zu groß ist, sollte man Begegnungen doch lieber nur moderiert zulassen 😊
 
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Kirsten
4. Feb. 07:34
Eigentlich lese ich immer mal ganz gerne im Forum. Es gibt ein paar sehr kompetente Leute, da kann man immer bisschen was für sich mitnehmen. Dieser Thread ist aber wirklich kaum zu ertragen 😔 Mich macht das eigentlich nur traurig und es spiegelt genau das was ich draußen erlebe. Für mich ist es immer das wichtigste auf schwächere , Alte und kranke Rücksicht zu nehmen! Egal um welches Lebewesen es sich handelt. Alle meine Hunde waren total unterschiedlich. Am souveränsten war eine Zwergschnauzer Hündin, die lief immer frei und hat ,trotz schlechter Erfahrungen , alles entspannt selbst geregelt. Natürlich habe ich auch sie bei Begegnungen angeleint. Dann war da noch ein kleiner, früh kastrierter Pinscher Terrier Mix, der war angeleint und der coolste Hund den ich je kennengelernt habe. Das die so waren war mit Sicherheit nicht mein Verdienst. Sie konnten das einfach gut. Wie die Klischee s hier rauf und runter gerödelt werden ist echt bitter! Das Thema wurde ja auch die letzten Tage in einem anderen Thread schon ohne Ende von der TE diskutiert! Leider mit der immer gleichen Oberlehrer haften Art. Ich hoffe das die Besitzer kleiner Hunde, die hier mitlesen, genügend Selbstbewusstsein haben und sich diesen Mist hier nicht zu sehr zu Herzen nehmen!
Das kann ich nur komplett so unterschreiben.

Wo anderen hier „eklatante Unkenntnis“ unterstellt wird sehe ich gemachte Erfahrungen.
Ich erlebe auf unseren Spaziergängen regelmäßig ein „Ja, geh mal hin!😍“ und das irgendwo Spiel gesehen wird, wo meine Hündin eine noch ziemlich freundliche Warnung ausspricht.

Von entspannten Begegnungen in denen die Hunde entscheiden, ob sie in den Kontakt möchten oder nicht kann man hier häufig nicht reden.
Deswegen selektiere ich hier einfach großzügig aus und wenn ich mir nicht sicher bin, wer gescheit ist und wer nicht, dann frage ich einfach meine Hündin, denn die kann mindestens die Hunde, meist auch den Halter nochmal deutlich besser einschätzen ☺️

Natürlich auf die Gefahr hin, dass die ganz besonders entspannten Halter mir erzählen, was ich damit falsch mache, meinen Hund zu „isolieren“ 😆
 
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Elena
4. Feb. 07:35
Und das mag ich sowieso nicht:
„Der muss Hallo sagen damit er sozial ist“
„Du isolierst deinen Hund“

Diese mir fremden Leute wissen ja überhaupt nicht, wen ich mit meinem Hund treffe 😂 und das er ab und an in die Huta kommt und wir Hunde in der Familie und im Freundeskreis haben.

Aber eine Meinung haben sie dann schnell darüber, dass man keinen Kontakt möchte.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 07:37
Und schon wieder wird ein bisschen vom worst case scenario ausgegangen.

Selbst wenn einer mal etwas flotter daherläuft, kommt es bei normal "funktionierenden" unangeleinten Hunden und bei etwas Platzt doch nicht zu "Macken" und Verletzungen.
Die sind ja nicht an der Stelle festgenagelt und warten tatenlos, bis sie umgerannt werden, sondern weichen aus und kommunizieren ihren Unmut oder massregeln halt mal.

Mit Letzterem haben halbwegs kompetente Hunde und HH auch absolut kein Problem.

Ausserdem ist selst das doch schon die Ausnahme, aber doch völlig im Rahmen gewöhnlicher Kommunikation.

Moderiert sollte ja trotzdem werden, das geht aber auch völlig unaufgeregt und ohne Anleinen und Absprachen, zB indem man einfach weitergeht, Distanz vergrößert, auch mal abruft und anderweitig beschäftigt, einfach ganz unaufgeregt die Hunde über die eigene Bewegung und Aktion lenkt.

Und wenn es wie gesagt mal nicht wie aus dem Lehrbuch klappt, sind wir immer noch meilenweit von Angriffen oder ernsten Konfrontationen entfernt.
Dann war halt mal einer nicht so super höflich und einer etwas genervt.

So what...?
 
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Vincent
4. Feb. 07:39
Ich habe ja auch einen kleinen Hund der hat schlechte Erfahrungen mit großen Hunden gemacht und ist deswegen ein bisschen unsicher aber ist meistens ruhig. Selbst er wird von anderen kleinen Hunden angebellt und meiner guckt denn so als ob er sich denkt "was will der denn von mir ich mach doch gar nichts"
 
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P.
4. Feb. 07:45
Die Zwerglein sind nicht automatisch wehr -und schutzlos einem größeren Hund ,ausgeliefert‘ , sondern können sehr wohl eine ganze Hundewiese dominieren…Vielleicht trägt der Phänotyp, insbesondere das Kindchenschema und unsere Reaktion darauf, zu Fehleinschätzungen bei 🤔!
Hinter der vermeintlich niedlichen Fassade steckt zumindest bei einem von unseren Vieren auch ein Mr. Hide.
Ein emotionsfreier Blick von außen ist nur zu empfehlen. Hat Zwergi wirklich Angst oder gilt es hier ganz andere Verhaltensmuster zu managen?
Mein Mann sah immer den kleinen Hasebären aus dem Tierschutz, während ich das Gefühl hatte, dass ,Hasi‘ meinem Ehegespenst schon längst die Schuhe im Gehen besohlt hatte. Eine Stunde bei einer Verhaltenstherapeutin ( für Hunde 😉)bestätigte meine Vermutung : ‚Napoleon-Syndrom’ beim Hasi 😬. Neues Konzept, neues Training…Neue Verhaltensmuster und deutlich weniger Stress für Hasi und Co 💪
 
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Nina &
4. Feb. 07:47
Wir hatten grade vor ein paar Tagen die Situation, dass ein unangeleinter Labbi in meinen rannte. Der kann das so gar nicht leiden. Hatte noch versucht den anderen zu blocken, aber Bokar war schneller, drückte den anderen auf den Boden und hielt ihn da kurz. Dann zog er schnell ab. Total sinnlos, wirft mich im Training bzgl Hundebegegnungen um Längen zurück und das nur, weil wieder jemand seinen Hund laufenlassen musste, obwohl er nicht abrufbar ist oder vielleicht einfach keine anderen Rüden mag. Sowas macht mich schon wütend. Ich finde es selbstverständlich, meinen Hund anzuleinen, wenn ein angeleinter Hund entgegenkommt. Egal ob groß oder klein. Sich danach zu entschuldigen ist zwar nett, bringt mir aber nichts.
Ich wünschte einfach, die Leute würde mal ein bisschen weiter denken und vor allem nicht nur an sich selbst.
Ich habe meine Hunde immer angeleint und mache es auch zukünftig so, wenn mir Kinderwagen, kleine Hunde usw entgegenkommen, einfach aus Rücksichtnahme. Der eine hat Angst um sein Kind, der andere um seinen kleinen Hund und mir bricht es nichts ab, meinen Hund mal für 5 Meter anzuleinen.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 07:50
Das kann ich nur komplett so unterschreiben. Wo anderen hier „eklatante Unkenntnis“ unterstellt wird sehe ich gemachte Erfahrungen. Ich erlebe auf unseren Spaziergängen regelmäßig ein „Ja, geh mal hin!😍“ und das irgendwo Spiel gesehen wird, wo meine Hündin eine noch ziemlich freundliche Warnung ausspricht. Von entspannten Begegnungen in denen die Hunde entscheiden, ob sie in den Kontakt möchten oder nicht kann man hier häufig nicht reden. Deswegen selektiere ich hier einfach großzügig aus und wenn ich mir nicht sicher bin, wer gescheit ist und wer nicht, dann frage ich einfach meine Hündin, denn die kann mindestens die Hunde, meist auch den Halter nochmal deutlich besser einschätzen ☺️ Natürlich auf die Gefahr hin, dass die ganz besonders entspannten Halter mir erzählen, was ich damit falsch mache, meinen Hund zu „isolieren“ 😆
Ich verstehe nicht ganz, wie sich das bei euch gestaltet...

Ich geb meinen Hund auch erst die Erlaubnis zum "Hingehen", um eben auch den ohnehin seltenen Ausreissern nochmal gezielt entgegenzuwirken.

Aber deshalb stellt sich weder zwingend ein direkter Kontakt zwischen den Hunden her, noch belästigtigen sie sich deshalb gegenseitig.

Es heisst nur eine Freigabe, die Begegnung eigenständig zu händeln.

Und sollte sehr selten aber doch mal einer etwas lästig werden, löst man die Begegnung auf und fertig ist die Angelegenheit.