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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:13
Du tust ja so, als wäre es bei einigen Hunden unmöglich das Bellen abzugewöhnen. Man sieht schon ob jemand trainiert (Fokus, Blick abwenden lassen, Bogen laufen etc.) oder ob jemand einfach nur laufen lässt. Ich nehme auf HH mit kleinen Hunden die trainieren riesige Rücksicht und auch Abstand, weil die Distanz alles ist beim Pöbeln. Aber wann fängt der Reizbereich an, etc.
Es geht nicht ums Leinenpöbeln. Es geht um die "Bellfreudigkeit" im Allgemeinen. Da gibt es nun mal rassetypische Unterschiede, als Extrem der Chow-chow oder der Basenji. Die bellen von Haus auf nie. Meine Pinscher dagegen quatschen den ganzen Tag. Von Piepen, grummeln, gähnen, schnauben, mit geblähten Backen von lautlos bis dumpf bellen bis zu richtigem Bellen und hysterischem Kläffen (auch bei Freude) geben die eigentlich den ganzen Tag über Töne von sich.
Natürlich kann man daran arbeiten.
 
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Carmen
3. Feb. 13:16
Hunde unter 3 Kilo gelten als Qualzucht und das nicht ohne Grund. Ich bin fein, wenn du die aus dem Tierschutz oder wie auch immer übernommen hast. Aber ich würde mir wünschen, dass mehr Aufklärung stattfindet. Und es gibt für mich eben einen Unterschied zwischen angeborenen Merkmalen und später im höheren Alter kommenden Merkmalen (Arthrosen). Es freut mich, dass deine Hunde „nur“ schlechte Zähne haben - wirklich 🤝
Max hat 2,5kg, Dexter 3,6kg.
Ich wünsche mir schon lange, dass Chihuahuas über 3, besser um die 4kg, haben sollten.
Auf mich hört aber keiner - ich kann es nicht ändern.
Wenn jemand überlegt, einen Chi zu kaufen, dann empfehle ich grundsätzlich Secondhandhunde.
Weil die Zucht momentan in die falsche Richtung geht. Immer kleinere, plattere Schnauzen, Kugelköpfe, längere Rücken und kürzere Beine - alles nicht gut.

Und ja, Aufklärung ist verdammt wichtig!
Wenn man hier auf dieser Plattform sieht, wieviele Frenchies und Möpse frisch vom Züchter kommen, wird mir ehrlich schlecht.
Und wehe, da sagt man was!
 
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Sonja
3. Feb. 13:17
Mal von vorhin, ein HSH verbellt uns von hinter dem Zaun, die Jungs sind brav. So sieht das in der Regel auch aus, wenn der Hund etwas näher dran ist. Und beide Jungs waren anfangs schlimme Pöbler, als sie zu uns kamen. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum man an sowas (dem Pöbeln kleiner Hunde) nicht arbeitet.
Wachhunde sind Dazu da etwas zu bewachen und anzuschlschagen, es ist seine Aufgabe das zu tun. Viele Hunde verstehen das auch und gehen nicht darauf ein. So soll es ja auch sein. Beispiel: ich mache ja Mantrail mit Rionnag, und bei der Suche kann es schon vorkommen das man an Grundstücke oder auch IndustrieGelände vorbei kommt wo Wachhunde ihren Job erledigen, und eben halt den "andern dort draussen" stellen/verbellen. Rionnag lässt sich davon auch nicht ablenken oder reagiert darauf er macht einfach seinen Job weiter und der/die Wachhunde den ihren. Ist die Entfernung dann wieder grösser herrscht auch Ruhe... Wenn man einem Grundstück mit Wachhund vorbeigeht /gehen muss sollte man (falls möglich) einfach mehr Abstand zum Zaum halten und/oder zügig weitergehen...Auch das ist ein Teil von gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun und ist nichts woran der Wachhunde Halter arbeiten muss/sollte weil es schlicht und einfach kein " Erziehungsfehler" ist..
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:17
Es geht nicht ums Leinenpöbeln. Es geht um die "Bellfreudigkeit" im Allgemeinen. Da gibt es nun mal rassetypische Unterschiede, als Extrem der Chow-chow oder der Basenji. Die bellen von Haus auf nie. Meine Pinscher dagegen quatschen den ganzen Tag. Von Piepen, grummeln, gähnen, schnauben, mit geblähten Backen von lautlos bis dumpf bellen bis zu richtigem Bellen und hysterischem Kläffen (auch bei Freude) geben die eigentlich den ganzen Tag über Töne von sich. Natürlich kann man daran arbeiten.
Nein, stopp!
Es gibt neue Studien, die zeigen, dass Hunde so gut wie keiner ihrer zugesprochnen Eigenschaften nachkommen. Nicht mehr und nicht weniger als Mischlinge.

Beispiele waren:
- Bellverhalten
- Liebe fürs Wasser
- Wachverhalten
Etc.

Hier die Studie
https://www.science.org/doi/10.1126/science.abk0639

Ganz schwach, wer Hundeverhalten auf die Rasse münzt. Das ist überholt. Ob Martin Rütter das anders propagiert, interessiert nicht.
Die Studienlage war eindeutig. Versteh mich nicht falsch, für mich war das auch neu. Aber es scheint keinen Zusammenhang zu geben.

Meine Labradorhündin liebt Wasser. Sonst ist sie laut Beschreibung keine Labradorhündin 😉
 
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Katrin
3. Feb. 13:18
Stimme zu! Zumal eine gute Hundeschule eigentlich dieses „alle ballern auf einander zu“ gar nicht anbietet. Sondern dort werden Grundkommandos geübt. Ich persönlich halte nichts von Hundeschulen. Wir hatten einen Trainer ab dem 6. Monat für unsere Themen und draußen habe ich passende Hundebegegnungen gesucht. Meine Hündin hat noch nie einen anderen Hund angebellt oder verletzt und kann dennoch im Zweifel ihre Meinung zeigen.
Mit meiner musste ich das bellen echt üben da Teil ihres Jobs hier bei uns eben auch das melden ist wenn jemand das Grundstück betritt. Auch draußen soll sie durchaus bellen um zB stimmlich anderen Hunden eine Ansage machen zu können. Bellen ist wie knurren schließlich Kommunikation und diese sollten und müssen Hunde ebenfalls lernen richtig einzusetzen.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:18
Max hat 2,5kg, Dexter 3,6kg. Ich wünsche mir schon lange, dass Chihuahuas über 3, besser um die 4kg, haben sollten. Auf mich hört aber keiner - ich kann es nicht ändern. Wenn jemand überlegt, einen Chi zu kaufen, dann empfehle ich grundsätzlich Secondhandhunde. Weil die Zucht momentan in die falsche Richtung geht. Immer kleinere, plattere Schnauzen, Kugelköpfe, längere Rücken und kürzere Beine - alles nicht gut. Und ja, Aufklärung ist verdammt wichtig! Wenn man hier auf dieser Plattform sieht, wieviele Frenchies und Möpse frisch vom Züchter kommen, wird mir ehrlich schlecht. Und wehe, da sagt man was!
Finde deine Einstellung dazu sehr gut - Chapeu 🎩
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:20
Mit meiner musste ich das bellen echt üben da Teil ihres Jobs hier bei uns eben auch das melden ist wenn jemand das Grundstück betritt. Auch draußen soll sie durchaus bellen um zB stimmlich anderen Hunden eine Ansage machen zu können. Bellen ist wie knurren schließlich Kommunikation und diese sollten und müssen Hunde ebenfalls lernen richtig einzusetzen.
Absolut korrekt und fein für mich.

Zeigt wieder:
Rasse spielt für so etwas keine Rolle. Sondern Charakter und Erziehung 🙏
 
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Katharina
3. Feb. 13:21
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen das Kleinsthunde erziehen nicht das einfachste ist. Zum einen sehe ich die größte Mühe darin ihnen die Angst vor der Giganten Welt zu nehmen und sie zu selbstbewussten Hunden zu machen und zum anderen schaut man eben über viele Dinge hinweg weil sie bei der Größe nicht stören was die Sache auf Dauer natürlich nicht einfacher macht. Anderseits muss man auch wirklich aufpassen das ihnen nichts passiert in der Giganten Welt. Also ich sehe die Erziehung von Kleinsthunden als sehr herausfordernd. Und ich denke es gibt eben nicht viele Menschen die da den richtigen Blick für haben. Da viele sich ja auch so kleine Hunde holen um eben nicht viel mit ihnen machen zu müssen… da fehlt eben wirklich Aufklärung. Dazu gibt es auch wenig Angebote in Hundeschulen die sich auf Kleinsthunde spezialisieren. Leider ist es natürlich auch gesetzlich so das der Hund der Schaden anrichtet der Schuldige ist. Und bei einem negativen Zusammentreffen schädigt eben meist der große den kleinen. Ich selber hatte mal einen größeren Rüden der im Laufe der Zeit ein richtigen Hass auf kleine Hunde entwickelte weil ich ihm immer den Kopf weghalten musste wenn die kleinen ihm an die Beine gegangen sind. Er durfte sich nie verteidigen denn sonst wäre der Ärger groß gewesen auf meiner Seite. Denn der große ist der böse! Aber ich finde an diesem Beispiel sieht man wieder das eben nur die Besitzer die ihrem kleinen Hund sowas durchgehen lassen die doofen sind und nicht die Hunde
 
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Steffi
3. Feb. 13:21
Liegen meine Nerven blank (warum auch immer) findet bei mir kein Training statt und auch keine Begegnungen. Einfach weil ich sich auch sowas auf Situationen negativ auswirken kann. Ich bin in diesem Moment dann kein souveräner Hundeführer. Weder draußen, noch in der Hundeschule.
Mir tut die Kombination gut. Unsere Trainerin ist auf Hütis spezialisiert und kann auch sehr gut mit Menschen. Ich stehe aber auch nicht am Anfang, so dass ich die Chance habe gleich alles richtig zu machen, sondern wieder am Anfang. Aber wie gesagt, nur Hundeschule oder Trainer reicht auch meiner Meinung nach nicht.
 
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Carmen
3. Feb. 13:22
Wachhunde sind Dazu da etwas zu bewachen und anzuschlschagen, es ist seine Aufgabe das zu tun. Viele Hunde verstehen das auch und gehen nicht darauf ein. So soll es ja auch sein. Beispiel: ich mache ja Mantrail mit Rionnag, und bei der Suche kann es schon vorkommen das man an Grundstücke oder auch IndustrieGelände vorbei kommt wo Wachhunde ihren Job erledigen, und eben halt den "andern dort draussen" stellen/verbellen. Rionnag lässt sich davon auch nicht ablenken oder reagiert darauf er macht einfach seinen Job weiter und der/die Wachhunde den ihren. Ist die Entfernung dann wieder grösser herrscht auch Ruhe... Wenn man einem Grundstück mit Wachhund vorbeigeht /gehen muss sollte man (falls möglich) einfach mehr Abstand zum Zaum halten und/oder zügig weitergehen...Auch das ist ein Teil von gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun und ist nichts woran der Wachhunde Halter arbeiten muss/sollte weil es schlicht und einfach kein " Erziehungsfehler" ist..
Mir scheint, ich wurde irgendwie falsch verstanden. Ich habe keinerlei Kritik am Bellen des Wachhundes geübt!
Und es ging nur darum, ein Beispiel zu haben.
Wir haben hier nicht ständig bellende Hunde bei Begegnungen.
Zum Glück!