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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:58
Mal von vorhin, ein HSH verbellt uns von hinter dem Zaun, die Jungs sind brav. So sieht das in der Regel auch aus, wenn der Hund etwas näher dran ist. Und beide Jungs waren anfangs schlimme Pöbler, als sie zu uns kamen. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum man an sowas (dem Pöbeln kleiner Hunde) nicht arbeitet.
Das ist aber offensichtlich ein WACHhund. Der soll auf dem Gelände sicher anschlagen.

Wir müssen nicht darüber diskutieren, wie wir das finden. Aber dafür wurde er sicher angeschafft.

Und ja, deine Hunde kläffen nicht zurück - das ist suuuuper 🤝

Aber Qualzuchtmerkmale haben sie dennoch für mich - tut mir leid. Aber ich halte da nicht gern hinterm Berg..
dennoch: Tolle Erziehungsleistung!
 
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Sonja
3. Feb. 12:58
Ja, viele beurteilen große Hunde häufig einfach direkt als ‘böse’, anstatt sich wirklich ein klares Bild darüber zu machen. Ich finde das extrem schade, weil es oft nichts mit der tatsächlichen Persönlichkeit oder dem Verhalten des Hundes zu tun hat, sondern nur mit Vorurteilen gegenüber der Größe oder Rasse. Ich persönlich lasse meine Hündin nicht an der Leine zu einem anderen Hund, aber ohne Leine eben nach Absprache schon. Das stärkt ja auch die Selbstwirksamkeit eines Hundes, wenn er erlebt, wie er Situationen selber managen kann und auch darf. Natürlich nur bis zu einem gewissen Grad, aber bis dahin ist es oft wertvoll. Als wir damals den Beagle-Welpen meiner Schwester mit meiner Hündin zusammengeführt haben, gab es einige Menschen – und ich meine nicht meine Familie, sondern völlig Außenstehende –, die uns gefragt haben, ob Bathilda als große Weimaranerin denn auch lieb zu dem kleinen Hund wäre. Und ich dachte mir nur: Das hat doch gar nichts mit ‘lieb’ oder ‘böse’ zu tun, sondern mit Kommunikation. Kann ein Hund sich auf den anderen einlassen? Versteht er Signale? Weiß er, wie er sich anpassen muss? Und ganz wichtig: versteht der Mensch was die Hunde da sagen?
Ja besonders wenn ihr Erscheinungsbild nicht "alltäglich" ist...😉. Rionnag hat Freunde/Kumpels in allen grössen. Einige kennt er schon seit er oder der andere Welpen waren, aber auch neue kommen dazu. Vor einigen Wochen sind wir einem HH mit Dackelwelpen (10 Wochen alt ) begegnet. Die Bestzerin hat mich angesprochen, und gefragt ob ihr kleiner zu meinen hin dürfe (Rionnag war an der Leine), denn sie hätte uns vor einigen Tagen gesehen wie er mit einem viel kleineren Hund spielte, und ihr kleiner solle lernen auch mit viel grössere Hunde "klarzukommen"... zugegeben ich war etwas verdutzt über ihr "anliegen" 🙃 😉... ich antwortete klar aber sie solle ihren doch von der Leine lassen falls sie es sich und ihm zutraue , ich hingehen halte meinen für den ersten Kontakt etwas zurück, da der manchmal einfach ein "tollpatsch" sei ..😉 Wir gingen also ein paar Meter weiter auf eine dafür geeignete Wiese. Es dauerte nicht lange und die beiden hatten ihren Spaß und flitzen wir die irren rum...😉 Da wurde wohl eine neue "Freundscaft fürs Leben" geknüpft ..😄 Seit dem sind wir gelegentlich zusammen unterwegs. Rionnag lässt sich von Welpen sowieso beinahe alles gefallen aber er "erzieht" sie auch . Wird es ihm zu bunt, gibt's einen Stubser in die Seite oder die Pfote auf die Nase.. die intensivität davon unterscheidet sich ja nach alter und grösse des anderen...bisher haben das alle Junghunde/Freude begriffen 😀
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:59
Ich verstehe, dass kleine Hunde oft dazu neigen, mehr zu bellen, weil es bei vielen Rassen tatsächlich genetisch mitgegeben ist. Aber ich frage mich, ob man ihnen das wirklich durchgehen lassen sollte. Mein Weimaraner wurde ursprünglich dafür gezüchtet, angeschossenes Wild zu töten – trotzdem würde ich es nicht akzeptieren, wenn sie einfach losziehen und Wild reißen würde. Ich habe sehr viel Zeit in das Training gesteckt, sodass meine Hündin heute völlig entspannt an Wild vorbeiläuft, ohne sich groß dafür zu interessieren. Ich bin mir nicht sicher, ob man dieselbe Arbeit in einen kleinen Hund stecken würde, wenn es um das Bellen geht – oder ob man es oft einfach hinnimmt, weil es als harmlos angesehen wird. Ich kenne dich persönlich nicht und möchte dich auch gar nicht kritisieren – das steht mir nicht zu. Ich frage mich, ob manche Verhaltensweisen nicht einfach gesellschaftlich unterschiedlich bewertet werden. ☺️
Jain. Jemand mit jagendem Weimaraner, der nicht trainieren möchte oder es vielleicht irgendwann aufgibt (frag mal, wie viele Galgos, Huskies oder Beagles NIE von der Leine können, trotz Training), kann seinen Hund einfach anleinen und fällt nicht auf. Das Problem ist unsichtbar und vor allem unhörbar.
Beim Bellen ist das halt einfach anders. Das kannst du eben nicht einfach mit einem Hilfsmittel (Leine gegen das Jagen) unterbinden.
 
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Katrin
3. Feb. 13:02
Früher so 2 mal die Woche. Jetzt war mal ein bisschen Ruhe da war es weniger und ab April wieder jede Woche. Aber Levi hat wie ich schon erwähnte Kontakt zu anderen Hunden nur nicht zu fremden, das möchte ich einfach nicht. 🤷🏽‍♀️
Okay, sagen wir der Hund zieht mit 10W ein. Du gehst 2× in der Woche für je eine Stunde in die Huschu und draußen findet dann kein Kontakt mit den Fremdhunden statt.

Mir persönlich wären das nicht genügend Kontakte um in der der Welpen/Junghundezeit den Hund ordentlich mit unterschiedlichen Rassen zu sozialisieren. Erst recht nicht wenn es dort starre Gruppen gibt die nach Hundegröße sortiert sind.

Viele gehen sogar nur einmal in der Woche in eine Hundeschule.

Deswegen finde ich gerade die ersten Monate mit Welpe so unglaublich intensiv weil man da echt Zeit und Arbeit reinstecken und aktiv nach Hunden zur Sozialisierung suchen muss.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:05
Jain. Jemand mit jagendem Weimaraner, der nicht trainieren möchte oder es vielleicht irgendwann aufgibt (frag mal, wie viele Galgos, Huskies oder Beagles NIE von der Leine können, trotz Training), kann seinen Hund einfach anleinen und fällt nicht auf. Das Problem ist unsichtbar und vor allem unhörbar. Beim Bellen ist das halt einfach anders. Das kannst du eben nicht einfach mit einem Hilfsmittel (Leine gegen das Jagen) unterbinden.
Du tust ja so, als wäre es bei einigen Hunden unmöglich das Bellen abzugewöhnen.

Man sieht schon ob jemand trainiert (Fokus, Blick abwenden lassen, Bogen laufen etc.) oder ob jemand einfach nur laufen lässt.

Ich nehme auf HH mit kleinen Hunden die trainieren riesige Rücksicht und auch Abstand, weil die Distanz alles ist beim Pöbeln. Aber wann fängt der Reizbereich an, etc.
 
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Carmen
3. Feb. 13:07
Das ist aber offensichtlich ein WACHhund. Der soll auf dem Gelände sicher anschlagen. Wir müssen nicht darüber diskutieren, wie wir das finden. Aber dafür wurde er sicher angeschafft. Und ja, deine Hunde kläffen nicht zurück - das ist suuuuper 🤝 Aber Qualzuchtmerkmale haben sie dennoch für mich - tut mir leid. Aber ich halte da nicht gern hinterm Berg.. dennoch: Tolle Erziehungsleistung!
😆 es ist ein greifbares Beispiel gewesen, natürlich soll ein Wachhund wachen, sonst wär's ja keiner!

Und was sollen meine Jungs jetzt damit anfangen, dass sie mehr oder weniger starke Qualzuchtmerkmale haben?
Sie sind jetzt da, ich hab sie nicht vom Züchter und nicht als Welpe gekauft.
Für Chihuahuas von heute haben sie ziemlich lange Schnauzen, sie sind fit und aktiv, haben keine Löcher im Schädel und von leichter PL bei Max und allgemein schlechten Zähnen abgesehen haben sie nix!
Geht's dir besser wenn du das nochmal betonen musstest?
Ich hätte es irgendwie verstanden, wenn ich Möpse oder Frenchies oder Bulldoggen ohne Schnauze hätte...aber so ist es schon bisschen konstruiert.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:07
Okay ich verstehe den Unmut und versuche das ganze mal an einem Beispiel zu erklären, wie ich es verstehe, was ein Hundehalter eines kleinen Hundes meint mit „Rücksichtnahme“ und was von Menschen mit großen Hunden dann evtl als „extrem“ angesehen wird. Wenn dein Guinness und mein Levi miteinander spielen weil wir beide uns getroffen haben und wir beide sagen das ist in Ordnung und Guinness rennt Levi um und der tut sich weh, dann kannst du nichts dafür und es liegt auch nicht in deiner Verantwortung. Wir haben beide gesagt wir wollen das sie spielen. Wenn wir uns aber aus der Ferne sehen und ich Leine Levi an und du machst nichts der gleichen, dann würde ich mich ärgern und um mehr Rücksichtnahme bitten. Das hat aber nichts damit zu tun das Guinness zu groß ist, sondern weil ich das ingesamt nicht angebracht fände. Trotzdem bleibt der Punkt bestehen, das sich die kleinen eher verletzen könnten, wenn ein großer mit ihnen spielt. Das ist einfach so und daran können wir alle nichts ändern, außer wie du schon erwähntest die Zuchtbedingungen so anpassen das Hunde alle gleich groß und schwer sind. Da wir aber in so einer Welt nicht leben, müssen wir uns einfach eingestehen dass es dann einfach nicht passt, wenn die 40kg OEB auf dem 2kg Chi trifft. Ich weiß aber auch, das es Menschen gibt die groß und klein halten und das klappt super, aber ich erwarte eben nicht von jedem Hundehalter eines großen Hundes, dass er das Spielen mit kleinen gelernt hat und treffe daher nur ausgewählte große Hunde bei denen ich es weiß.
Du verwechselst Begegnung mit "Spielen".

Es müssen keineswegs alle Hunde "gleich gross" sein, aber sie sollten alle in einem halbwegs soliden, gesunden, hundeadäquaten Grössen- und Erscheinungsspektrum angesiedelt sein und wie ernstzunehmende Hunde sozialisiert, behandelt und geführt werden.

Dann erkennen und verstehen sie einander und machen sich nicht mit dem kleinsten Tapser gegenseitig kaputt.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:08
Okay, sagen wir der Hund zieht mit 10W ein. Du gehst 2× in der Woche für je eine Stunde in die Huschu und draußen findet dann kein Kontakt mit den Fremdhunden statt. Mir persönlich wären das nicht genügend Kontakte um in der der Welpen/Junghundezeit den Hund ordentlich mit unterschiedlichen Rassen zu sozialisieren. Erst recht nicht wenn es dort starre Gruppen gibt die nach Hundegröße sortiert sind. Viele gehen sogar nur einmal in der Woche in eine Hundeschule. Deswegen finde ich gerade die ersten Monate mit Welpe so unglaublich intensiv weil man da echt Zeit und Arbeit reinstecken und aktiv nach Hunden zur Sozialisierung suchen muss.
Stimme zu!
Zumal eine gute Hundeschule eigentlich dieses „alle ballern auf einander zu“ gar nicht anbietet. Sondern dort werden Grundkommandos geübt.

Ich persönlich halte nichts von Hundeschulen. Wir hatten einen Trainer ab dem 6. Monat für unsere Themen und draußen habe ich passende Hundebegegnungen gesucht.

Meine Hündin hat noch nie einen anderen Hund angebellt oder verletzt und kann dennoch im Zweifel ihre Meinung zeigen.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:09
Mal von vorhin, ein HSH verbellt uns von hinter dem Zaun, die Jungs sind brav. So sieht das in der Regel auch aus, wenn der Hund etwas näher dran ist. Und beide Jungs waren anfangs schlimme Pöbler, als sie zu uns kamen. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum man an sowas (dem Pöbeln kleiner Hunde) nicht arbeitet.
Das sieht doch toll aus! Sowas wünscht man sich häufiger!
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 13:11
😆 es ist ein greifbares Beispiel gewesen, natürlich soll ein Wachhund wachen, sonst wär's ja keiner! Und was sollen meine Jungs jetzt damit anfangen, dass sie mehr oder weniger starke Qualzuchtmerkmale haben? Sie sind jetzt da, ich hab sie nicht vom Züchter und nicht als Welpe gekauft. Für Chihuahuas von heute haben sie ziemlich lange Schnauzen, sie sind fit und aktiv, haben keine Löcher im Schädel und von leichter PL bei Max und allgemein schlechten Zähnen abgesehen haben sie nix! Geht's dir besser wenn du das nochmal betonen musstest? Ich hätte es irgendwie verstanden, wenn ich Möpse oder Frenchies oder Bulldoggen ohne Schnauze hätte...aber so ist es schon bisschen konstruiert.
Hunde unter 3 Kilo gelten als Qualzucht und das nicht ohne Grund.

Ich bin fein, wenn du die aus dem Tierschutz oder wie auch immer übernommen hast. Aber ich würde mir wünschen, dass mehr Aufklärung stattfindet.

Und es gibt für mich eben einen Unterschied zwischen angeborenen Merkmalen und später im höheren Alter kommenden Merkmalen (Arthrosen).


Es freut mich, dass deine Hunde „nur“ schlechte Zähne haben - wirklich 🤝