Wühltischwelpen

Ich muss tatsächlich sagen, das ist ein echt schwieriges Thema für mich als eingetragener Züchter, der sein ganzes Herzblut in die bestmöglichen Aufzuchtbedingungen seiner Welpen steckt. Aber auch ich war nicht immer ein Züchter und hatte das Wissen dass ich einfach heute habe. Auch wir haben als junge Menschen eben nicht genau genug hingeschaut obwohl wir mit Hunden ausgewachsen sind. Haben wir einen Hund aus dem Bekanntenkreis geholt. Als wir ihn übernommen haben war er gerade 8 Wochen alt, aber zuvor war er bereits mindestens 2 Wochen bei einer Bekannten wo er aber überwiegend im Bad untergebracht war und die wiederum hatte ihn von ihrer Nachbarin die ihn ,vermehrt‘ hat. Der Hund war körperlich nicht krank, aber und jetzt kommt das große aber: ihm fehlten einfach sämtliche soziale Kompetenzen. Er braucht zum Teil bis heute weder unbedingt andere Hunde und noch weniger brauchte er Menschen. Es war eine harte Trainingszeit, der Hund trug beinahe 2 Jahre lang eine Hausleine, weil direktes Greifen nach ihm nicht möglich war, ergo war natürlich auch anleinen äußerst schwierig, und der Weg überhaupt eine Bindung in irgendeiner Form aufzubauen war wirklich beschwerlich. Wir hatten Glück und eine Trainerin an unserer Seite die uns wirklich viel geholfen hat und auch mental eine extreme Stütze war. Aber waren wir an unseren Grenzen? Ja an denen waren wir oft und es hat noch mehr Schweiß und Tränen und Mentales über diese Grenzen schubsen gebraucht. Um es zumindest für alle Beteiligten in was händelbares zu verwandeln. Deshalb kann ich das nur immer und immer wieder betonen: macht die Augen auf! Kauft/Adoptiert mit Verstand und nicht mit dem Herz. Lasst euch immer die Aufzuchtbedingungen in real zeigen, schaut euch die Welpen in ihrer Gesamtheit an und wie sie reagieren, ist der Ort sauber? Riecht es nach Kot und Urin? Stellt Fragen und zwar viele. Lasst euch den Charakter von Mama/Papa beschreiben. Und prüft soviel nach wie ihr nur könnt! Ja ihr könnt sagen, aber diesen einen den habe ich gerettet. Ja richtig, aber ihr nehmt in Kauf, dass die arme Mutter weiterhin unter unwürdigsten Bedingungen weiterhin Welpen produzieren muss, die ihr dann auch noch viel zu früh weggenommen werden.

Mein Hundekauf war wohl auch riskant 😅 Er war auch Teil eines Unfall-wurfs und vergleichsweise günstig. Aber ich durfte die Elternteile kennenlernen und der Besitzer war offen wegen medizinischen Problemen (meiner hat einen Überbiss der aber nicht stört).

Ein Kumpel von mir hat sich vor Jahren über eBay einen Hund (Mops) für sich und seine Freundin gekauft (als Überraschung...) Die kleine wurde als ein Welpe bezeichnet. Sie holten den Hund aus Bayern und es kam raus, dass sie kein Welpe mehr war und schon mehrmals Trächtig gewesen sein musste. Außerdem hatte sie etwas mit der Gebärmutter. Mein Kumpel hat eine Menge Geld reingesteckt um dem Tier ein gesundes Leben zu bieten und zum Glück hat das auch geklappt. Der Mops hatte auch große Verlustängste, vermutlich weil die Welpen immer so früh weggenommen wurden. Irgendwann wurde die Freundin von meinem Kumpel schwanger und entwickelte eine Abneigung gegen den kleinen Mops weil dieser ihr immer hinterhergelaufen ist. Sie wollte den Hund nicht mehr und mein Kumpel war verzweifelt weil es ihm nach der ganzen Vergangenheit vom Herzen leid tat. Eine meiner besten Freundinnen hat sich dann ein Herz gefasst und den Mops bei sich aufgenommen. Das beste was dem Mops passieren konnte. Seitdem lebt der Mops bereits 4 Jahre bei meiner Freundin und hat kaum noch Verlustängste. Der Mops hat sich die Jahre bei meiner Freundin so erholt. Sie ist ein ganz anderer Hund geworden. Es ist traurig das es noch sowas gibt und ich fürchte das wird noch lange ein Problem bleiben, schön ist es wenn sich die Hunde aus solchen Umständen noch erholen können.. aber oft ist das nicht der Fall.. 🥺