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Anja
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 41
zuletzt 27. Feb.

Wenn ein Hund aufblüht 🐾

Vor nunmehr fast 9 Monaten nahm ich Haley zu mir. Und dieser Hund widersprach Allem, was ich bisher von Hunden kannte. Sie war nicht nur gesundheitlich stark mitgenommen, musste operiert werden. Hatte diverse Probleme, die es zu behandeln galt. Nein... Das Schlimmste war... diesen Hund zu sehen, der sich bereits aufgegeben zu haben schien. Monatelang verließ sie ihr Körbchen nicht, das Zimmer nicht und die Wohnung erst Recht nicht. Sie lag nur da. Draußen war ein einziger Kampf. Angst und Panik. Vor absolut Allem. Davor, das ihr jeden Moment der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Menschen! Kinder! Hunde! Schilder! Fahrräder!Blätter! Wind! Die Liste wäre endlos 🙄 Im Bekanntenkreis murmelte man bereits: "Warum wir uns keinen RICHTIGEN Hund angeschafft hätten", "Die macht ja gar nix, die liegt nur". Es gab Tage, an denen war ich verzweifelt und fragte mich welchen Knopf ich drücken müsse, damit dieser Hund aufwacht. Ich war in Sorge. Ob sie nun wirklich gesund und schmerzfrei wäre. Ob es ihr gut geht. Denn sie zeigte NICHTS. 4x am Tag trug ich 23 Kilo, gegen ihren Willen nach draussen. Um dann, wie auf der Flucht und mit den Nerven am Ende wieder zurück zu kehren. Doch Eines wusste ich vom ersten Moment an. In diesem Hund steckt MEHR... als sie zeigt. Und nun... nach fast 9 Monaten ist es soweit. Und diese Bilder mit dem Wissen dieses Hintergrunds zu sehen erschien mir wie der beste Tag meines Lebens. Das wollte ich einfach teilen. Und nochmal Allen danken, die mir bei so Manchem verzweifelten Post vor Monaten... Mut gemacht haben
 
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Anja
20. Feb. 22:22
Auf JEDEN FALL 😁
Wer die kleine Dicke die letzten 9 Monate gesehen hat, hätte wohl nicht mehr damit gerechnet. Es half am Ende nur Zeit und jede Menge Geduld. Da war einfach Nichts. Keine Regung, keine Emotion. Oder eben panische Angst. Dazwischen gab es nichts. Zuhause bewegungslos, draußen panisch.
Sie ist immer noch nicht so ganz von meiner Idee überzeugt, nach 3 Jahren in einem Zwinger, nun mehrfach täglich nach draußen zu gehen. Aber sie hat große Fortschritte gemacht. Und diese neu entdeckte Lebensfreude wiegt am Ende doch alles auf.
 
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Dagmar
20. Feb. 23:55
Zum Vergleich... Das war der Tag der Abholung
Wie schön, wenn sich ein Hund dank der Fürsorge so gut entwickelt und wieder Freude am Hundeleben hat!!💖
 
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Bine
21. Feb. 21:51
Herzlichen Glückwunsch. Da sieht man wieder was Liebe alles vermag. Toll, dass Du sie nicht aufgegeben hast. Ganz großer Respekt vor Eurer Leistung 🏆
 
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Verena
21. Feb. 21:54
Toll. Das freut mich sehr für euch 🥰🌹🍀
 
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Anja
22. Feb. 07:41
Ich habe eure Geschichte ebenfalls verfolgt. Und verstehe, daß es bei Aggression und seinem stolzen Gewicht deutlich schneller gehen musste).
Es war immer mein oberstes Ziel das Haley gar nicht erst die Erfahrung macht, das man sich die Welt auch mit Aggression vom Hals halten kann. Da sie, aufgrund ihrer Rasse ohnehin vielen Vorurteilen begegnet ist, wäre das wohl der Supergau gewesen. Am Besten wäre diese Hündin irgendwo im Nirgendwo aufgehoben gewesen. Ganz ländlich. Nur war das leider nicht drin. Also musste sie Tag für Tag mit mir durch all diese Dinge durch, die ihr Angst machten. Und das war so ziemlich alles. Manchmal waren es Kleinigkeiten, mit denen ich es ihr leichter machen konnte. Manchmal stand ich ewig doof mit ihr irgendwo rum. Weil es einfach nicht mehr weiterging. Mittlerweile weiß ich, was geht... Was evtl. geht und was keinesfalls. Da braucht sie dann eben eine Alternativroute. Eine Hundeschule sagte mir direkt, daß das mit diesem Hund niemals etwas wird. Und das wir selbst daran Schuld seien... Weil wir es unterstützen... Indem wir sie aufgenommen haben. Da kam sogar das Wort "Einschläfern". Solch ein "Deprivationsschaden" etc.
Da war mir klar "Wir sind auf uns gestellt". Aber es hat funktioniert.
Jetzt ist es draußen viel besser, und drinnen lässt sie sich zumindest überzeugen mit nach draußen zu kommen. Nicht immer, manchmal muss ich sie immer noch anheben und kurzerhand im Flur absetzen. Freudig wird Haley wahrscheinlich nie an der Tür erscheinen.
Sie kommt Kuscheln, sie blödelt mit uns rum.
Ihr kleines Rudel aus Hunden und ihren Menschen hat draussen wahnsinnig geholfen. Die begrüßt sie mittlerweile freudestrahlend, Hüpfend und tanzend. Und das ist so schön zu sehen😁 aber es hat viele Wochen bzw. Monate gedauert. Es durfte sie keiner auch nur ansehen, oder ansprechen, Leckerchen hat sie draußen oder von Anderen schon gar nicht genommen. Das konnte direkt vor ihr liegen. Nix. Null Interesse an anderen Hunden. Nur Angst. Und dafür ist sie doch jetzt schon ziemlich weit. Sie hat noch nie gebellt, sie lebt nach dem Motto "Bloß nicht auffallen". Und Kinder /Jugendliche machen ihr nach wie vor noch Angst. Aber das ist auch das Einzige,das geblieben ist. Alles in Allem bin ich stolz auf sie.
Sie hat einfach ein tolles Wesen. Niemals hätte ich die Hündin aufgegeben, nur weil sie nicht meine Erwartungen erfüllt.
Oder mein Konto erstmal komplett leer geräumt hat, mit Tierärzten und Operationen. Ich hab meinen Teil beigetragen. Alles Weitere kann nur die Zeit heilen.
 
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Anja
25. Feb. 23:21
🐾
 
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Desiree
25. Feb. 23:55
Ich freu mich für euch 👍.Ich hab auch einen extrem ängstlichen Hund aber wir trainieren fleißig.Manchmal bin ich den Tränen nahe aber jeder kleine Schritt voran ist ein guter Schritt.Ich glaube Liebe und Geduld plus Bauchgefühl ist das beste was hilft.Wünsche euch ein schönes Wochenende 🐾🐾
 
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Ute
26. Feb. 06:12
Wie schön. Da sieht man mal wieder. Mit ganz viel Geduld und Liebe kann man es schaffen, einem Tier ein schönes zu Hause zu geben. Und vor allem gut, dass du dich nicht von anderen hast beirren und verunsichern lassen. Richtig schöne Bilder/ Videos. Alles Gute weiterhin. Aber leider - das kenne ich aus eigener Erfahrung: man muss immer dran bleiben und manche Unsicherheiten und Ängste bleiben tief verankert
 
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Ute
26. Feb. 06:13
Auch ein Wahnsinns Unterschied... Da steht man doch dann da auf der Wiese und könnte eigentlich heulen vor Freude. Für Alle ist es ja nur ein tobender Hund... Aber man selbst weiß wie lang der Weg war
Einfach nur schön
 
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Annett
27. Feb. 00:25
🥰🥰🥰 Sooo schön zu sehen! Das ist ein glücklicher Hund. Zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die solchen Hunden eine zweite Chance geben.