Vielen lieben Dank für deine ausführlichen Schilderungen und die Zeit, die du dir genommen hast!
Ich finde, du schreibst so vieles, was so wichtig ist.
Oftmals ploppt das „Uli-Hunde-Buch“ in Threads auf, wo ich mich echt frage, ob der oder diejenige, der/die dazu rät, erstens das Buch überhaupt gelesen hat, den Aufwand und auch das nötige Wissen/Verständnis für den Hund hat und bei den geschilderten Problemen oft genug reichlich über das Ziel hinausschießt mit diesem Ratschlag. Und zweitens entsteht oft der Eindruck, als müsste man nur den Uli-Hunde-Weg gehen und Zack! ist alles gut.
Und - am fatalsten - finde ich, wenn dann echte Jagdleidenschaft beim Hund unterschätzt wird und andere blauäugig in dieses Abenteuer geschickt werden.
Da finde ich deine Hinweise aus echter Erfahrung wahrlich Gold wert 👍🏻.
Dass es kein schneller Weg ist.
Dass du dich SEHR um deinen Hund bemühen musst.
Dass du SEHR ehrlich mit deinem Hund umgehen musst.
Dass du schon eine gute Basis an Wissen über Hunde brauchst oder echt ein „Hundemensch“ sein solltest für diesen Weg.
Und dass man auf diesem Weg auch scheitern kann.
Was ich an den „Wegen zur Freundschaft“ echt nach wie vor super finde: Du liest das Buch, und du denkst von Seite zu Seite: „ja, genau das möchte ich! GENAU DAS!!!“
Und das ist etwas, das bleibt, zumindest bei uns. Das Verständnis für deinen jagenden Hund. Dass du nicht GEGEN den Jagdtrieb arbeiten solltest, sondern mit ihm - weil es nunmal das Hobby des Hundes ist.
Unser Weg des Trainings war es dann nicht, aber das Ergebnis möchte ich nach wie vor.
Wir haben nun unseren anderen Weg gefunden, der (besser) zu uns passt.
Ja, kann ich gut nachvollziehen.
Als ich „Wege der Freundschaft“ das erste Mal gelesen habe, habe ich mich an einigen Aussagen aufgehangen und gerieben und eine laute Stimme im Kopf gehabt die ständig ganz laut „Ja, ABER…!“ gerufen hat 😄.
Obwohl meine Hündin der Meinung ist, dass die Ulli Recht hat mit dem was sie schreibt 🤭
Der Ullihundeweg (also auch die anderen Bücher, neben dem ersten) setzt ganz stark darauf zu ergründen, wer die Hunde sind, welche Wünsche sie haben, was sie brauchen. Es geht nicht darum irgendwann einmal Perfektion in einem bestimmten Tun erreicht zu haben, sondern immer gemeinsam eine gute Lösung füreinander zu finden.
Ich glaube durchaus das alle Hunde das früher oder später anerkennen und sich danach richten. Gleichzeitig fühlt es sich für einen sehr ambitionierten Menschen vielleicht gerade anfangs nicht so gut an, wie wenn man durch Training auf ein ganz bestimmtes Ziel hinarbeitet und schnell Erfolge sieht.
Es ist ein Weg der sehr viel Kommunikation in beide Richtungen bedarf und das funktioniert nicht, wenn man die Körpersprache so gar nicht versteht und es an Bereitschaft oder Zeit mangelt dem Hund zuzuhören. Und zwar wirklich intensiv.
Da haperts da vielleicht schon bei so manch einer Empfehlung in den Threads, denn voraussetzen kann man das nicht wirklich und sehr viele Methoden arbeiten genau gegenteilig zur Ullihundephilosophie, was sehr viel Potential zur Verunsicherung bietet.
Gleichzeitig glaub ich nicht, dass man all das schon vorher können muss. Ein Weg ist ein Prozess und man kann sich vieles aneignen, während man dabei ist. Wenn man dafür offen ist.
Ich glaube es ist durchaus Teil des Weges, sich Fragen zu stellen und zu reflektieren, ob das was man so tut sinnvoll und zielführend ist, um neue Lösungen zu entwickeln. Ich merke enorm, wieviel ich noch zu lernen habe.
Scheitern kannst man eigentlich nur, wenn man aufhört es damit zu versuchen.
Ich finde auch nicht, dass sich Dummysuche pauschal mit dem Ullihundeweg ausschließt, wenn es denn ein Talent des Hundes ist, er von sich aus Freude dran zeigt, ohne sich dafür verbiegen zu müssen und das nicht nur tut, um seinen Menschen gerecht zum werden.
Das Wichtigste ist doch, dass man einen Weg im Sinne des Hundes findet, an dem er Spaß hat und der ihn erfüllt. Einen Weg bei dem man nicht permanent dabei ist, dem Hund zu erklären, das die Art und Weise, wie er ist und sich verhält völlig falsch ist.
Und so wie du schreibst, fahrt ihr wohl mit dem aktuellem Vorgehen ganz gut oder?