Vielen Dank für eure Beiträge. Das passt für mich besser. Suchverhalten. Oder auch wie Babs sagt, um beispielsweise einer Spur zu folgen.
In den letzten Tagen hab ich mit der Mira ein wenig rumgekaspert. Sie hatte sich eine Stelle zum Buddeln ausgeguckt, an der noch viele alte Wurzeln waren. Normalerweise werden Wurzeln nach meinem Eindruck dann entfernt, wenn sie das Graben behindern oder einfach ziemlich lästig sind. Also eher pragmatisch. Ich hab die Mira ermuntert, sich doch mal „vernünftig“, drum zu kümmern, sie hat kurz innegehalten, verstanden und sich mit Feuereifer direkt um alle anderen sichtbaren Wurzelenden gekümmert. Habe ich natürlich auch entsprechend gehuldigt (:
Auch das Wegschaufeln der losen Erde sowohl mit Vorder- als auch Hinterpfoten habe ich stimmlich begleitet. Fand sie richtig klasse und hat noch deutlicher gezeigt wie gut sie das kann.
Ergebnis: Eine Mira, die in ihren Bewegungen ausladender, übertriebener aber nicht hektischer wurde, im Gegenteil.
Sie hat am Mauseloch gegraben, reingepustet, aber sonderlich effizient war unser gemeinsames Graben nicht, im Hinblick drauf eine Maus fangen zu können. (Das möchte ich ja auch nicht.) Sie hat sich dann einfach viel mehr auf die Wurzeln und das Wegschaufeln konzentriert. Das Buddeln blieb sehr oberflächlich und sie hat eher eine breite Mulde gegraben, statt den Mäusegang zu vergrößern.
Wenn sie allerdings eine Maus ortet und über Geruch und Geräusche ungefähr räumlich einordnen kann, wo sich diese befindet, und den Eindruck hat, sie kommt sehr leicht dran, dann gräbt sie natürlich ganz anders und sehr zielstrebig. Da bräuchte ich ihr auch nicht mit oben genannten Aktionen kommen.
Alles was im „Gleich hab ich dich!“-Modus stattfindet, egal ob am Mauseloch oder bei echtem Wild ist allerdings nicht das, wo ich hinmöchte.
Da hinterher zu sein und dranzubleiben scheint für sie aber eine immens hohe Wichtigkeit zu haben und an der Stelle ist es vielleicht auch ein wenig vergleichbar mit dem Hetzen (?) und definitiv stark selbstbelohnend.
Erfahrungswerte spielen vermutlich auch eine große Rolle, oder was meint ihr?
Als ich mich angefangen habe, mich mit Mira und dem Buddeln zu befassen, war sie vor jedem Loch unheimlich aufgeregt. An der pendelnden Rute konnte man sehen, dass es hier ganz besonders heiß war. An jedem einzelnen Loch. Es gab quasi gar keine langweiligen Mauselöcher.
Es hat meist keine 1-3 Sekunden gedauert, bis sie mittels Mäuselsprung ins Loch gegangen ist.
Nicht weil dort eine Maus rausgeschaut hat, sie ist eingesprungen, als die Erregung zu hoch wurde und sie es nicht mehr aushalten konnte und es hat sich dann direkt ins Buddeln entladen. Wenn sie merkt, dass ich das Buddeln abrupt beenden möchte, führt das manchmal immer noch zu einem zügigen Mäuselsprung.
Wenn ich heute sehe, dass die Rute pendelt, dann bin ich mir sehr sicher, dass die Maus nahe sein muss. Für mich ein wichtiges Zeichen, weil ich keine Maus gefährden möchte.
Ähnlich wie früher gefühlt jede Wildtierspur aufregend war und ich aber heute drauf vertrauen kann, dass das Wild seeeeehr zeitnah dagewesen sein muss, und vielleicht noch in der Nähe ist, wenn die Mira so richtig in Wallung kommt.
Im Vergleich zu früher ist es viel leichter geworden, in jeglichen Jagdangelegenheiten gemeinsame Sache zu machen. Was natürlich nicht heißt, dass das hier perfekt und immer funktioniert. Ich lerne dazu. Immer mehr.