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zuletzt 25. Dez.

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
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Sonja
18. Dez. 16:32
Du wirst die Variante finden, die zu euch als Team am besten passt, da bin ich mir ganz sicher 😊 Wie auch immer das bei euch aussehen mag, ob so wie zuvor als Anzeigeverhalten oder in anderer Form. Vielleicht hältst du uns ja sogar auf dem Laufenden? Zum Verhalten des Hundes, bzw. was in den einzelnen Jagdsequenzen passiert, hast du aktuell auch wieder bei mir etwas losgetreten. Bezüglich Buddeln = Hetzen. Für mich passt das gefühlsmäßig nicht 100%. Ich will nicht sagen, gar nicht, aber richtig treffend finde ich es nicht. Ich brüte jetzt schon eine Weile drüber. Ich weiß, dass ich auch schon mal nach Lektüre geschaut hatte, oder ob sich da generell jemand mehr als nur oberflächlich mit beschäftigt hat. Die ausführlichsten Gedanken zum Thema gab’s bisher nur bei der Ulli. Ansonsten eben nur, dass es bei den Jagdsequenzen dem Hetzen gleichgesetzt wird, wie du selber auch geschrieben hast. Mich interessiert das Thema selbst sehr. Schade, dass sich da so wenig auftreiben lässt. Im Moment hab ich nur lose Gedanken, ich glaube ich muss noch ein Weilchen drüber nachdenken und beobachten. Vielleicht hat ja auch jemand von euch anderen sich drüber Gedanken gemacht und kann mir einen Schubs in die richtige Richtung geben?
Wie ist denn Deine Frage dazu? Willst Du das nur einordnen, oder gibt es noch andere Fragen drum herum?
 
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Kirsten
18. Dez. 16:51
Wie ist denn Deine Frage dazu? Willst Du das nur einordnen, oder gibt es noch andere Fragen drum herum?
Ja, gute Frage. Sonja, du weißt ja eh, dass ich unerträglich neugierig bin, zu allen Hundethemen.
Ich hätte gerne mehr Input in jeglicher Form, von Leuten die sich wirklich mal intensiv damit befasst haben und bin vermutlich ein wenig frustriert, dass sich außer der Ulli da niemand intensiver mit beschäftigt oder Gedanken macht bzw. mal etwas niedergeschrieben hat.

Also über die Frage hinaus, wie man damit als Mensch umgehen sollte. Dazu gibt es natürlich unendlich viele Meinungen, von Normalverhalten bis unerwünscht 😅 Sicher auch ein ganz beliebtes Trainerthema, wie man das abgewöhnt 😬 Aber um den Punkt geht es mir am wenigsten.

Bei mir ists gerade selber noch zu sehr Gedankenwirrwarr. Ich brüte noch ein bisschen drüber, dann kriege ich vielleicht auch ein bisschen gescheiter formuliert, worum es mir geht 😊
 
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SandrA
19. Dez. 06:29
Ja, gute Frage. Sonja, du weißt ja eh, dass ich unerträglich neugierig bin, zu allen Hundethemen. Ich hätte gerne mehr Input in jeglicher Form, von Leuten die sich wirklich mal intensiv damit befasst haben und bin vermutlich ein wenig frustriert, dass sich außer der Ulli da niemand intensiver mit beschäftigt oder Gedanken macht bzw. mal etwas niedergeschrieben hat. Also über die Frage hinaus, wie man damit als Mensch umgehen sollte. Dazu gibt es natürlich unendlich viele Meinungen, von Normalverhalten bis unerwünscht 😅 Sicher auch ein ganz beliebtes Trainerthema, wie man das abgewöhnt 😬 Aber um den Punkt geht es mir am wenigsten. Bei mir ists gerade selber noch zu sehr Gedankenwirrwarr. Ich brüte noch ein bisschen drüber, dann kriege ich vielleicht auch ein bisschen gescheiter formuliert, worum es mir geht 😊
Ich weiß nicht ob du es schon kennst, aber um das Buddeln einordnen zu können, lohnt sich „Dog Sense“ von J. Bradshaw. Er beschreibt es zwar nicht explizit als isolierte Jagdsequenz, aber als Teil olfaktorisch getriebenen Suchverhaltens, das für Hunde intrinsisch hochbelohnend ist.
Buddeln, wird meine ich bei den geruchsbasierten, repetitiven Aktivitäten eingeordnet, die stark Aufmerksamkeit und Erregung binden, unabhängig von tatsächlichem Erfolg.
Ich erinnere nicht, dass Buddeln mit Hetzen gleichgesetzt wird, wohl aber dass es jagdlich wirksam sein kann, weil es selbstbelohnend ist und das Nervensystem stark bindet.
 
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Caro
19. Dez. 08:19
Spur! Vogel! Rehe!
Ich glaub ihr einfach mal, ich seh gar nix 😅😶‍🌫️
 
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Das
20. Dez. 09:34
Echt? Mich wundert die tiefe Rute, bei Pepe ist sie beim Anzeigen säbelförmig.
Auch wie anzeigen? Er scannt die Umgebung nachdem ich ihm die interessante Stelle vor ihm am Boden zeigte.🤗
Dort hat wohl ein Reh "geplätzt".
 
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Babs
20. Dez. 11:53
Ich weiß nicht ob du es schon kennst, aber um das Buddeln einordnen zu können, lohnt sich „Dog Sense“ von J. Bradshaw. Er beschreibt es zwar nicht explizit als isolierte Jagdsequenz, aber als Teil olfaktorisch getriebenen Suchverhaltens, das für Hunde intrinsisch hochbelohnend ist. Buddeln, wird meine ich bei den geruchsbasierten, repetitiven Aktivitäten eingeordnet, die stark Aufmerksamkeit und Erregung binden, unabhängig von tatsächlichem Erfolg. Ich erinnere nicht, dass Buddeln mit Hetzen gleichgesetzt wird, wohl aber dass es jagdlich wirksam sein kann, weil es selbstbelohnend ist und das Nervensystem stark bindet.
Dem kann ich gut folgen. Ich denke, dass Jagen zwar aus den verschiedenen Jagdsequenzen besteht, aber es innerhalb dieser oberbegrifflichen Sequenzen noch mal Feinheiten gibt. Wie z. B. "Buddeln". Einerseits buddeln m. E. Hunde, um einer Spur zu folgen (Fährte aufnehmen) und Gerüche zu differenzieren (alte Spur, frische Spur, Maus, Maulwurf, Käfer ...), und zum Anderen, um an ein Tier ranzukommen.

Wenn ich mir das Filmchen von Kirsten anschaue, in dem die Mira von einem Loch zum anderen geht, wirkt das auf mich wie eine Fährtensuche und/oder eine Fährte zu untersuchen (Gerüche differenzieren).
 
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SandrA
21. Dez. 07:00
Dem kann ich gut folgen. Ich denke, dass Jagen zwar aus den verschiedenen Jagdsequenzen besteht, aber es innerhalb dieser oberbegrifflichen Sequenzen noch mal Feinheiten gibt. Wie z. B. "Buddeln". Einerseits buddeln m. E. Hunde, um einer Spur zu folgen (Fährte aufnehmen) und Gerüche zu differenzieren (alte Spur, frische Spur, Maus, Maulwurf, Käfer ...), und zum Anderen, um an ein Tier ranzukommen. Wenn ich mir das Filmchen von Kirsten anschaue, in dem die Mira von einem Loch zum anderen geht, wirkt das auf mich wie eine Fährtensuche und/oder eine Fährte zu untersuchen (Gerüche differenzieren).
Das passt für mich sehr gut zusammen. Ich habe auch nochmal etwas nachgelesen, Bradshaw beschreibt genau diese funktionale Mehrdeutigkeit gleicher Verhaltensformen. Buddeln wird zudem nicht ausschließlich und pauschal einer Jagdsequenz zugeordnet, sondern je nach Kontext als geruchsbasierte Exploration, Geruchsdifferenzierung oder zielgerichtetes und insgesamt als selbstbelohnendes Verhalten verstanden.
Insofern finde ich deine Unterscheidung unterschiedlicher Motive sehr stimmig.
 
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Kirsten
21. Dez. 10:40
Vielen Dank für eure Beiträge. Das passt für mich besser. Suchverhalten. Oder auch wie Babs sagt, um beispielsweise einer Spur zu folgen.

In den letzten Tagen hab ich mit der Mira ein wenig rumgekaspert. Sie hatte sich eine Stelle zum Buddeln ausgeguckt, an der noch viele alte Wurzeln waren. Normalerweise werden Wurzeln nach meinem Eindruck dann entfernt, wenn sie das Graben behindern oder einfach ziemlich lästig sind. Also eher pragmatisch. Ich hab die Mira ermuntert, sich doch mal „vernünftig“, drum zu kümmern, sie hat kurz innegehalten, verstanden und sich mit Feuereifer direkt um alle anderen sichtbaren Wurzelenden gekümmert. Habe ich natürlich auch entsprechend gehuldigt (:
Auch das Wegschaufeln der losen Erde sowohl mit Vorder- als auch Hinterpfoten habe ich stimmlich begleitet. Fand sie richtig klasse und hat noch deutlicher gezeigt wie gut sie das kann.
Ergebnis: Eine Mira, die in ihren Bewegungen ausladender, übertriebener aber nicht hektischer wurde, im Gegenteil.
Sie hat am Mauseloch gegraben, reingepustet, aber sonderlich effizient war unser gemeinsames Graben nicht, im Hinblick drauf eine Maus fangen zu können. (Das möchte ich ja auch nicht.) Sie hat sich dann einfach viel mehr auf die Wurzeln und das Wegschaufeln konzentriert. Das Buddeln blieb sehr oberflächlich und sie hat eher eine breite Mulde gegraben, statt den Mäusegang zu vergrößern.


Wenn sie allerdings eine Maus ortet und über Geruch und Geräusche ungefähr räumlich einordnen kann, wo sich diese befindet, und den Eindruck hat, sie kommt sehr leicht dran, dann gräbt sie natürlich ganz anders und sehr zielstrebig. Da bräuchte ich ihr auch nicht mit oben genannten Aktionen kommen.
Alles was im „Gleich hab ich dich!“-Modus stattfindet, egal ob am Mauseloch oder bei echtem Wild ist allerdings nicht das, wo ich hinmöchte.
Da hinterher zu sein und dranzubleiben scheint für sie aber eine immens hohe Wichtigkeit zu haben und an der Stelle ist es vielleicht auch ein wenig vergleichbar mit dem Hetzen (?) und definitiv stark selbstbelohnend.

Erfahrungswerte spielen vermutlich auch eine große Rolle, oder was meint ihr?
Als ich mich angefangen habe, mich mit Mira und dem Buddeln zu befassen, war sie vor jedem Loch unheimlich aufgeregt. An der pendelnden Rute konnte man sehen, dass es hier ganz besonders heiß war. An jedem einzelnen Loch. Es gab quasi gar keine langweiligen Mauselöcher.
Es hat meist keine 1-3 Sekunden gedauert, bis sie mittels Mäuselsprung ins Loch gegangen ist.
Nicht weil dort eine Maus rausgeschaut hat, sie ist eingesprungen, als die Erregung zu hoch wurde und sie es nicht mehr aushalten konnte und es hat sich dann direkt ins Buddeln entladen. Wenn sie merkt, dass ich das Buddeln abrupt beenden möchte, führt das manchmal immer noch zu einem zügigen Mäuselsprung.

Wenn ich heute sehe, dass die Rute pendelt, dann bin ich mir sehr sicher, dass die Maus nahe sein muss. Für mich ein wichtiges Zeichen, weil ich keine Maus gefährden möchte.
Ähnlich wie früher gefühlt jede Wildtierspur aufregend war und ich aber heute drauf vertrauen kann, dass das Wild seeeeehr zeitnah dagewesen sein muss, und vielleicht noch in der Nähe ist, wenn die Mira so richtig in Wallung kommt.

Im Vergleich zu früher ist es viel leichter geworden, in jeglichen Jagdangelegenheiten gemeinsame Sache zu machen. Was natürlich nicht heißt, dass das hier perfekt und immer funktioniert. Ich lerne dazu. Immer mehr.
 
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Das
21. Dez. 16:18
Heute haben wir wieder eine Klasse Geschichte zu berichten.

Beim Spaziergang durch unser Revier, Nähe das Rotwildeinsstandes hörte ich schon die Raben und dachte mir schon was los ist.
Als wir vom Weg ab hinein in den Wald gingen, fand Kiki, als alter Hase im Geschäft schon einen Knochen, ich sah ihn mir an, er war noch Recht Frisch und in Kombination mit den Raben erst Recht, zeitgleich stieg Dracu schon der Geruch in die Nase.
Ich leinte Dracula zur Sicherheit an und folgte seiner Nase.
Ca 9 Minuten lang führte er mich, blieb immer wieder stehen um hochkonzentriert den Geruch zu lokalisieren.
Als ich von weiten den Riss sah und Dracu fahrt aufnahm feuerte ich ihn nochmal richtig an!

Ich war ganz stolz auf meinen FindeFix.🥰
 
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Caro
23. Dez. 11:05
Weiß jemand vielleicht, was das für ein Vogel ist? 🤓