Häufig gibt es einen guten Punkt den Hund aus dem Loch zu holen, ich glaube, das schneidet die Ulli auch im Scout an.
Auch hier ziehe ich aus Gründen der Nachvollziehbarkeit andere Bespiele heran, die sicher nicht 100% gleich sind, aber ich hoffe, man versteht es so besser (:
Ein Hund der gerade richtig aktiv mittendrin ist, mag seine aktuelle Aktion nur ungern beenden.
Denkt mal an Spiel unter Junghunden. Abruf aus dem Spiel, wenn beide Vollgas am pesen sind? Schwierig! Spielpause? Geht schon eher.
Zwei Hunde im Gespräch, beide angespannt einander zugewandt, können sich nicht aus den Augen lassen, die Luft knistert. Ansprache? Schwierig. Nimmt einer von sich aus den Blick raus, geht es meist schon leichter.
Gibt der Hund gerade richtig doll Vollgas am Loch, kriegt man möglicherweise am ärgsten das Bedürfnis ihn da rauszuholen, weil man das Gefühl hat, der kriegt nichts mehr mit und ist voll im Tunnel. Deutlich einfacher ist es allerdings in einer Phase, wo der Hund die Buddelaktion wechselt oder womöglich gerade sogar aus dem Loch herausschaut.
Wer so eine Phase nicht bekommt, der wird auch mal gezwungen sein, den Hund dran zu hindern weiterzumachen, um eine Maus zu schützen, oder ihm vorm langsam eintretenden Wahnsinn zu bewahren. Aber leichter macht es das nicht.
Ich würde mich aber bemühen, es für alle Seiten so einfach und freundlich wie möglich zu halten und mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, wann man den Hund noch ein wenig buddeln lassen kann und wann man ihn lieber rausholt.
Bei der Mira war es anfangs leider so, dass sie quasi gar keine unterschiedlichen Buddelphasen gezeigt hat. Also kein Innehalten und horchen, einordnen, ins Loch pusten (schon, aber eher selten), überschüssige Erde aus dem Loch entfernen, Abhub hinten wegschaufeln, Budellage im Loch verändern, Wurzeln entfernen, kein Einschätzen der Umwelt bei Geräuschen von außen. Die hat einfach nur im höchsten Tempo komplett fixiert auf der Stelle gegraben ohne den Hauch einer Pause zu zeigen. Das meine ich mit manisch.
Hier mag ich mal einwerfen, dass wenn man Dinge ständig komplett verhindert, es dazu führen kann, dass der Hund dafür eine Dringlichkeit weit über ein normales Maß entwickelt. Nicht muss, aber kann. „Alles was man ohnehin regelmäßig und ausreichend tun darf, verliert irgendwann den letzten Reiz, der ein Verhalten zur Manie werden lässt.“
Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Bedeutet nicht, dass es der Hund gar nicht mehr mögen wird, aber diesen total abgehetzten, gestressten, unguten Ausdruck, den hat das Buddeln bei Mira verloren.
Wenn der Hund nun ein Loch gefunden hat, sich aber noch nicht richtig festgebuddelt hat, kann man ihm andere Löcher zeigen und sich so von Loch zu Loch hangeln, (darf auch gerne Spaß machen!). Ist eine tolle Möglichkeit den Hund aus dem ganz spannenden Gebiet rauszuholen, ohne über große Frustration dafür zu sorgen, dass er sich zu sehr festsaugt, oder wegen eines Verbotes beim nächsten Mal umso dringender seine Buddellust ausleben möchte. Gerade sehr selbstständige Typen springen oft auf tolle Entdeckungen viel besser an, als wenn sie spüren, dass ihr Begleiter die Jagd beenden möchte.
Was mir noch einfällt:
Du hast geschrieben, du hast mit ihm gebuddelt.
Also so richtig mit den Händen im Dreck! Falls ja, Hut ab, coole Aktion, ich finde, dass zeigt, dass du dich echt bemüht hast!
Nun sagst du, als du angefangen hast zu buddeln, ist Newton weggegangen. Vielleicht ist es einfach nicht so seins, vielleicht war es aber auch einfach noch zu früh dafür 😊
Ich zitiere mal aus einem anderen Kontext „Sicherheitshalber muss ich dazu sagen, dass nicht alle Hunde zu große Nähe bei ihrer Geruchsentdeckung schätzen. Besonders jene, deren Schnüffeleien bislang unbeachtet und unkommentiert geblieben sind, gehen dann oft vorzeitig weg, wenn man ihnen zu sehr auf den Pelz rückt. Andere brauchen prinzipiell mehr Abstand und einige haben körperliche Nähe sehr gern.“ Ich finde, dass es sich sehr ähnlich bei Graben verhält. Besonders wenn man (un)bewusst noch stark drüber drüber nachdenkt, dass man den Spaß gleich beendet, strahlt man das aus, und dann tut anfangs eher gut mit mehr Abstand zum Hund zu starten. Also gerade dann, wenn es der Hund (noch?) nicht so annehmen kann.
Wenn zu nah ist, kann man das unter anderem daran erkennen, dass der Hund kurz innehält, und aus den Augenwinkeln zu einem linst, dass er hektischer und schneller wird, oder eben ganz abbricht.
Was ich ganz, ganz sicher nicht mit dem Text ausdrücken möchte, ist das ich finde, du hättest viel falsch gemacht. Du hast dir Mühe gegeben, etwas Neues ausprobiert und das finde ich richtig toll! 😊
Ich glaube, ihr würdet auch beim Buddeln noch ein gutes Miteinander entwickeln können, denn für deinen Newton scheinst du ja ohnehin schon ein suuuper Gefühl zu haben.
Du hast aber nun auch geschrieben, warum du das eher nicht möchtest, und das kann ich auch durchaus verstehen und nachvollziehen ☺️