Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Warum immer Abends???

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 254
zuletzt 10. Sept.

Warum immer Abends???

Guinness treibt mich gerade in eine solide Ratlosigkeit (und in den Wahnsinn) - er war für eine lange Weile schon wirklich recht entspannt, sowohl draußen als auch zu Hause. Es gab da garkein Thema, Abends hat er sich hingelegt und gedöst und geschlafen. Seit etlichen Monaten ist er aber wieder generell etwas unruhiger (Spätpubertät?) und nervöser, seit ein paar Wochen Abends nach dem Futter unruhig und lästig und fordernd zum Rausgehen (Läufigkeiten?). Und jetzt seit ein paar Tagen rennt er immer mal wieder rund um den Küchentresen wie ein Käfigtier und winselt tw rum. Das macht mich irre, ich versuch es natürlich auch zu stoppen und ihn zur Ruhe zu bringen, aber er kommt trotzdem nicht runter. Bis zum Futter ist er entspannt, danach spinnt er. Unter Tags bekommt er das gleiche Futter, da spinnt er nicht. Unter Tags spinnt er zu Hause überhaupt nicht, da schläft er nach dem Spaziergang und ist gechillt als wär nix. Es hat sich ein wenig unser Tagesablauf geändert, diese Unruhe war aber schon vorher vorhanden. Ich lass ihm Ruhe, hock selber faul rum, mach alles weitgehend wie immer und wie es schon längst super geklappt hat. Was zum Geier ist los mit diesen ABENDLICHEN Unruhen??? Warum Abends, wenn unter Tags nichts dergleichen bzw in dem Ausmaß zu sehen ist??
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
5. Sept. 12:13
Also ich kann dir sagen, dass Nero auch nicht mehr jede Beschäftigung akzeptiert. Früher war es ihm egal was man macht, Hauptsache man macht etwas. Mit 4 hat sich das geändert. Er will "sinnvolle" Dinge machen (für ihn sinnvoll). Er ist auch ernster geworden im Territorialverhalten. Man kann immer noch blöden und spielen, aber ich merke einfach, dass ich keinen Junghund mehr habe. Vielleicht war G. früher die Art der Beschäftigung auch egal. Jetzt kommt vielleicht doch der Hüteinstinkt zum Vorschein. Möglicherweise musst du nicht "mehr" machen, sondern die Art der Beschäftigung anpassen. Nero braucht deutlich weniger, aber er muss es als wertvoll und sinnvoll erachten. Dann ist er auch extrem "zufrieden" (wichtiger Einschub, es muss auch herausfordernd bleiben. Wenn ihm das Training nach einiger Zeit zu leicht fällt, findet er es blöd. Also er will gefordert werden und immer größere Challenges schaffen, ich muss also die Schwierigkeit steigern. Dafür ist die Dauer aber deutlich kürzer). Ich würde daran rumspielen. Mit dem Essen sehe ich konkret keinen festen Zusammenhang. Aber bei uns ist es auch so, dass sich abends "entlädt", was sich über den Tag angestaut hat. Das kann zu viel, nach ein paar Tagen aber auch zu wenig sinnvolle Beschäftigung gewesen sein. Meist akkumuliert das schleichend und dann wird es unausstehlich. Ich bin zwar der Meinung, dass ein paar Tage auch nix passieren muss und das klappt auch, aber wenn einfach über längere Zeit etwas nicht passt, dann endet es in größeren "Faxen". Nero hat zum Beispiel auch nicht mehr groß Lust auf hyperaktive Artgenossen und fremde Menschen können ihm auch gestohlen bleiben, dabei hat er sich früher bei jedem Zweibeiner eingeschleimt.
Guter Input, danke dir.
Werd ich definitiv überdenken.

Wir waren ja bis zum Sommer in einer Kleingruppe Hoopers, das macht ihm auch Spaß, er wird nur immer sehr aufgeregt und jammert rum und es ist für den zuständigen Menschen sehr anstrengend, ihn in den Trainingspausen halbwegs zu beruhigen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
5. Sept. 12:14
Ich glaube, ich hab auch einfach einige Einzelteile unterschätzt, dir zusammengenommen mehr Wirkung haben als gedacht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
5. Sept. 12:19
Variationen rund um die Abendfütterung werd ich testen. Der lange Spaziergang wird es abends sicher nicht, aber andere Modelle werde ich testen. Was die Beschäftigungen betrifft, das ist thematisch zu umfangreich im es hier im Detail reinzutippen. Können wir ev mal über Voicemail bequatschen wenn du magst. In erster Instanz geht es mir jetzt mal um Gedanken und Management rund um das Abend- Phänomen. Es ist nicht nur in Bezug auf Hündinnen sondern auch auf Auslastung etc seltsam, dass sich das nur zu der Zeit derart manifestiert
Management ist ok finde ich, wenn man trotzdem offen für das 'warum' bleibt und Verhalten, Aufforderungen, Angebote des Hundes wertfrei beobachtet und aufnimmt. Also nicht 'nervt', 'anstrengend', 'bekloppt', sondern er ist anders als sonst.
Ich finde bei solchen Dingen eine Art Tagebuch ganz gut. Über eine Zeit in Stichworten jeden Tag Relevantes notieren und wie der Abend war. Dabei merkt man auch, ob sich ggf. Routinen zu sehr eingeschlichen haben und was vielleicht nicht mehr so zum Hund passt, weil es zB langweilig oder aber auch stressig für ihn geworden ist.
Fürs Management zu Hause fällt mir noch ein, dass man auch mit ruhigen Aktivitäten Ruhe reinbringen kann. Wenn Lumi abends noch Interaktion fordert, gibt es zB ein kleines Medical-Training oder ausgiebiges Bürsten.
Außerdem habe ich festgestellt, dass ihr auch wirkliche Ruhe im Sinne von leise in aufgeregten Phasen gut tut. Statt Fernseher laufen lassen, telefonieren, rumwurschteln den Abend ruhig und entspannt gestalten..Mit Buch aufs Sofa zB.Geht natürlich nicht immer, aber ab und zu tut es auch dem Mensch ganz gut.
 
Beitrag-Verfasser
CAROL
5. Sept. 13:24
Guter Input, danke dir. Werd ich definitiv überdenken. Wir waren ja bis zum Sommer in einer Kleingruppe Hoopers, das macht ihm auch Spaß, er wird nur immer sehr aufgeregt und jammert rum und es ist für den zuständigen Menschen sehr anstrengend, ihn in den Trainingspausen halbwegs zu beruhigen.
Also spontan gesagt - wenn er in den Pausen so aufgedreht ist, ist es vielleicht doch nicht das Richtige. Ich kenne es von einer HH aus unserer früheren Dummy-Gruppe: ihre Hündin hat total Spaß am Dummytraining, aber nicht in der Gruppe. Das kriegt sie nicht hin, der Hund ist immer total außer Rand und Band gewesen dabei und danach. Allein… prima, sagt sie. 🤷‍♀️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Martina
5. Sept. 13:48
Hört sich nach Stressabbau eventuell an.Übrigens haben auch Hunde " Phasen " Nichts ist wie immer und ewig.Gibt es das Fressen direkt nach dem Gassigang? Steht der Futternapf wo anderes ? Ferndiagnose ist schwierig mit so wenigen Infos? Hast du es mit einem kleinen ruhigen Gassigang versucht ?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
5. Sept. 14:34
Guter Ansatz, man sieht ja oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Welche Threads gehören für dich zu dem Themenkreis? Kürzlich war es ja nur der über Lösen und dieser hier...?
Diesen hatte ich noch im Hinterkopf
https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Notfall_-Reaktion_bei_Leinenreaktivitaet-DriFlVVUOAqpuOJfqbSb/
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
5. Sept. 20:29
Diesen hatte ich noch im Hinterkopf https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Notfall_-Reaktion_bei_Leinenreaktivitaet-DriFlVVUOAqpuOJfqbSb/
War da nicht was mit einem Fernseher?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
5. Sept. 22:44
War da nicht was mit einem Fernseher?
???
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
6. Sept. 06:29
???
Verzeihung Sonja 😅

Ein Thread, dass Guiness auf den Fernseher reagiert. Ich habe nicht richtig mitgelesen, meine aber, dass da was war.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
6. Sept. 07:05
Also spontan gesagt - wenn er in den Pausen so aufgedreht ist, ist es vielleicht doch nicht das Richtige. Ich kenne es von einer HH aus unserer früheren Dummy-Gruppe: ihre Hündin hat total Spaß am Dummytraining, aber nicht in der Gruppe. Das kriegt sie nicht hin, der Hund ist immer total außer Rand und Band gewesen dabei und danach. Allein… prima, sagt sie. 🤷‍♀️
Das hab ich auch schon überlegt, aber dauerhaft wöchentlich um die 100€ für Bespassung des Hundes ist bei aller Liebe nicht drin.

Wir gucken jetzt, ob wir einen Weg finden, dass er die Gruppe wieder besser packt (ev ohne seine Freundin, das hat es verschlimmert), oder wir lassen es in der Form einstweilen.