Wo habe ich denn behauptet, dass die Studie nicht so gemacht wurde, wie ich es erwarte.
Die Studie befasst sich objektiv einfach Null mit der Thematik Auslastung und sollte daher nicht als Argument dienen, denn die meisten werden ja vermutlich nicht nachlesen was drin steht, sondern einfach glauben, dass es wissenschaftliche Evidenz für diese haltlose Behauptung gibt.
Es wurden keine arbeitsrelevanten, rassetypischen Eigenschaften untersucht, also kannst du keine Behauptung über das Auftreten oder den Sinn rassespezifischer Auslastung treffen.
Wer genau macht seine Hunde kaputt? In welcher Sport Hochburg lebt ihr denn, in denen Hunde mit 7 kaputte Knochen und Zähne haben? Und ist das representativ für die Mehrheit von Hunden und Menschen, die Hundesport betreiben?
Die allermeisten Gebrauchshunde leben heutzutage als Sofahunde und bekommen nicht mal ein Programm, dass für einen Gesellschafts/Schoßhund angebracht wäre, weil sie wegen Optik angeschafft werden und weil "Hunde sind Hunde".
Was mich triggert ist unfundierte und undifferenzierte Propaganda, die auf Ideologie und Meinung basiert und die Dogorama Meute füttert, die sie dankbar annimmt.
Genauo kann ich fragen, wieso löst das Thema Auslastung immer so eine Massenpanik aus und es wird alles übertrieben, überspitzt, ins Lächerliche gezogen und in einer radikalen Version falsch wiedergegeben und falsch dargestellt.
Wenn jeder der Meinung ist sein Hund sei ausreichend ausgelastet (was nicht das selbe ist wie überfordert, überreizt oder übermüdet), wieso triggert so viele nur die Anmerkung, dass man die Auslastung überdenken sollte?
Hat hier denn irgendjemand behauptet, G soll jetzt täglich Agility machen und Hoopers und Schafe hüten und direkt alles von vorne?
Jetzt habt Ihr mich in der Diskussion fast schon abgehängt. Schade, dass ich erst jetzt Zeit finde. 🤭
Trotzdem möchte ich noch ein paar Worte zu den Kommentaren von gestern loswerden. Julia, ich antworte auf Deinen Kommentar, aber ein Teil richtet sich an die Allgemeinheit.
Du lässt zur Beurteilung des Einflusses der Rasse auf das Bedürfnis nach Auslastung nur Studien gelten, die genau das zum Thema haben. Das meinte ich damit, dass die Studie nicht so gemacht wurde, wie Du es erwartest.
Mir reicht die in der Studie getroffene Aussage, dass die Genetik sich eher optisch als charakterlich auswirkt. Daraus kann man Schlüsse ziehen, das wird in der Wissenschaft doch oft gemacht.
Die Sache mit dem Sport hast Du völlig falsch verstanden. Gemeint ist, dass es kein Sport mehr ist, wenn die Hunde nach 7 Jahren schon völlig kaputt sind. Nicht, dass Sport die Hunde frühzeitig kaputt macht.
Unsere Agility-Trainerin, die sich in den Kreisen höchster Meisterschaften bewegt, hat uns oft davon erzählt, wie es dort zugeht, und dass der Ehrgeiz der Menschen allzu oft über die Gesundheit der Hunde gestellt wird. Da geht es aber nicht um den Hundesport, den die breite Masse mit ihren Familienhunden macht.
Bezüglich der unsäglichen Aussage "Hunde sind Hunde sind Hunde" - und das richtet sich nun an alle:
Diese Aussage bedeutet NICHT, dass die Hunde aller Rassen gleich sind. Sie bedeutet lediglich, dass es in erster Linie alles Hunde sind. So könnte man auch sagen "Wir sind alle Menschen". Das negiert nicht die genetischen Unterschiede, die sich aus der Herkunft ergeben, es relativiert nur, dass die Unterschiede nicht so groß sind, wie sie manchmal dargestellt werden.
Bezüglich der Hunde heißt diese Aussage in dem Kontext des gesamten Textes, dass unsere Hunde alle erst mal hündische Bedürfnisse haben, und dass diese Bedürfnisse sich weniger aufgrund der Rasse unterscheiden, sondern individuell bei jedem einzelnen Hund.
Warum bestimmte Rassen für bestimmte Aufgaben verwendet werden und dafür auch gut taugen, lässt sich so erklären: Es gibt schon ewig die Theorie, dass die Talente genetisch verankert sind. Daher wird bei der Zucht mancher Rassen nach diesen Talenten geschaut. Wie viel "Ausschuss" dabei produziert wird, interessiert doch keinen. Thematisiert werden nur die Erfolge. Dann werden die Hunde, deren Rassebeschreibung zu passen scheint, in den gewünschten Dingen besonders gefördert, trainiert. Es kommt halt niemand auf die Idee, einen Mops zum apportieren mit auf die Jagd zu nehmen. Und wenn doch, wird es höchstens als Kuriosum verlacht. Ich will damit sagen, es gibt eine Menge Einflussfaktoren, warum Hunde bestimmter Rassen so sind wie sie sind. Gleichzeitig neigen wir Menschen dazu, nur zu sehen, was wir sehen wollen. Und wenn es dann noch in eine Schublade passt, ist es perfekt.
Mich selbst nicht ausgenommen. Ich habe ja gerade erst einen Kommentar verfasst, indem ich einen Border Collie in Wien als Herausforderung sehe. Wenn mir aber jemand über seinen Border sagt, dass er in der Großstadt gechillt ist, glaube ich das. Weil ich die Möglichkeit einer Ausnahme von meinem Schubladendenken zulasse. Und weil ich immer davon ausgehe, dass der Halter seinen Hund besser kennt als ich.