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Larissa
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Anzahl der Antworten 13
zuletzt 25. Aug.

Warum dreht mein Hund bei fremden Hunden so durch?!🐶

Hallöchen ihr lieben. Ich habe ein kleines Problemchen mit meinem 15 Monate alten Germanischen Bärenhund mix, das vielleicht einige von euch kennen. Also mein Hund (Piet) reagiert sehr extrem auf vorbei laufende Hunde und bellende Hunde auf fremden Grundstücken. Er Bellt und zieht wie verrückt, manchmal springt er sogar nach vorne. Ich habe sehr große Probleme dabei ihn fest zu halten weil er ja nicht gerade ein zartes Blümchen ist. Er ist aber nicht bösartig zu fremden Hunden. Piet ist mit einem anderen Hund aufgewachsen. Auch gassi treffen mit fremden Hunden funktionieren super. Aber wenn er nicht zu einem anderen Hund hin gehen darf/kann dreht er durch, reagiert auf keine Kommandos und auf keine leckerchen. Ich bin ratlos... Hat jemand einen Rat für mich? Tipps was ich machen kann? Es würde mich sehr freuen etwas Hilfe zu bekommen und mich mit euch auszutauschen. Danke schon einmal im voraus🐾
 
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Nike
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25. Aug. 08:08
Frieda zeigt seit Beginn der Pubertät auch immer mal wieder Ansätze dieses Verhaltens (tagesform- bzw. hormonspiegelabhängig 🙄😅). Ich ersticke das im Keim, indem ich den Abstand zu den Hunden so groß halte, dass es für sie noch "erträglich" ist und sie sich gar nicht erst aufbauen/hinein steigern kann. Dafür drehe ich auch notfalls mal um oder wechsle die Straßenseite. Währenddessen lenke ich ihre Aufmerksamkeit mit dem Kommando "Schau" komplett auf mich. - Dazu muss das aber natürlich bereits vorher in reizloser Umgebung erlernt sein und es fruchtet in solchen Situationen auch nur, wenn man es anwendet, so lange der Hund noch nicht "im Film" ist. Sinn und Zweck der ganzen Übung ist es, dem Hund das selbstbestätigende bzw. selbstbelohnende Kläffen gar nicht erst zu erlauben und ihm stattdessen das erwünschte ruhige Verhalten schmackhaft zu machen. Je häufiger es auf Distanz gut funktioniert und belohnt wird, desto mehr wird es für den Hund zur Normalität und kann dann auch mit geringerem Abstand abgerufen werden. Eine weitere Sache, die wir unterstützend machen: Auch, wenn wir unterwegs auf Freunde treffen, mit denen Frieda gern tobt, heißt es nicht direkt "Feuer frei". Sie wird wie bei Fremden auch zunächst entweder angeleint oder zumindest ohne Leine ins "Fuß" gerufen und darf ihre Kumpel und Kumpelinen erst nach meiner Freigabe begrüßen. So wird diese Erwartungshaltung, gleich zu jedem Artgenossen zu wollen, etwas gedämpft, und es gibt weniger Frustration, wenn man auch mal einfach nur an einem vorbei geführt wird.
 
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Carmen
25. Aug. 06:00
Hallo Larissa, kann dich voll verstehen meiner ist genauso 🤦‍♀️ich suche noch nach Lösungen und hoffe jmd kann dir/mir helfen 💪👍
 
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Dogorama-Mitglied
25. Aug. 07:21
Hallo 🙋‍♀️ Darf er öfter/ regelmäßig zu anderen Hunden an der Leine? Kannst du dich in der Situation mal filmen lassen, damit man seine köpersprache sehen kann?
 
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Nike
25. Aug. 08:08
Frieda zeigt seit Beginn der Pubertät auch immer mal wieder Ansätze dieses Verhaltens (tagesform- bzw. hormonspiegelabhängig 🙄😅). Ich ersticke das im Keim, indem ich den Abstand zu den Hunden so groß halte, dass es für sie noch "erträglich" ist und sie sich gar nicht erst aufbauen/hinein steigern kann. Dafür drehe ich auch notfalls mal um oder wechsle die Straßenseite. Währenddessen lenke ich ihre Aufmerksamkeit mit dem Kommando "Schau" komplett auf mich. - Dazu muss das aber natürlich bereits vorher in reizloser Umgebung erlernt sein und es fruchtet in solchen Situationen auch nur, wenn man es anwendet, so lange der Hund noch nicht "im Film" ist. Sinn und Zweck der ganzen Übung ist es, dem Hund das selbstbestätigende bzw. selbstbelohnende Kläffen gar nicht erst zu erlauben und ihm stattdessen das erwünschte ruhige Verhalten schmackhaft zu machen. Je häufiger es auf Distanz gut funktioniert und belohnt wird, desto mehr wird es für den Hund zur Normalität und kann dann auch mit geringerem Abstand abgerufen werden. Eine weitere Sache, die wir unterstützend machen: Auch, wenn wir unterwegs auf Freunde treffen, mit denen Frieda gern tobt, heißt es nicht direkt "Feuer frei". Sie wird wie bei Fremden auch zunächst entweder angeleint oder zumindest ohne Leine ins "Fuß" gerufen und darf ihre Kumpel und Kumpelinen erst nach meiner Freigabe begrüßen. So wird diese Erwartungshaltung, gleich zu jedem Artgenossen zu wollen, etwas gedämpft, und es gibt weniger Frustration, wenn man auch mal einfach nur an einem vorbei geführt wird.
 
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Bernice
25. Aug. 08:14
Die Situation kennen wir nur allzu gut. Mattes wurde von der Trainerin in der Hundeschule immer als Partyhund bezeichnet, weil er bei jeder Hundeparty mitmischen muss. 🙈 Aber genau wie bei euch im positiven Sinne, er findet halt alle Hunde total toll. Bei uns war es ähnlich mit dem in die Leine gehen, dazu noch jammern und im Tunnel drin. Die ganzen Standardtipps wie stehen bleiben, Leckerlis zum ablenken oder umdrehen haben nicht geholfen. Spätestens wenn der andere Hund auf seiner Höhe ist, hat Mattes versucht in die Leine zu gehen. Jeder Spaziergang mit Hundebegegnung war entsprechend anstrengend und frustrierend. Die normale Hundeschule hat uns leider nicht wirklich weitergebracht. Letztendlich verbessert hat sich die Situation, nachdem wir Mattes im Hundesportverein auf einen Futterdummy fixiert haben. Er hat drei Wochen ausschließlich nur daraus sein Futter erhalten und bekommt bis heute ca. die Hälfte seines Futters darüber. Generell gibt es nur Futter gegen Arbeit. Dadurch ist der Futterbeutel für ihn ein so wertvoller Gegenstand geworden, dass er bei Hundebegegnungen eingesetzt werden kann. Wenn ich den anderen Hund rechtzeitig sehe hole ich den Futterbeutel heraus, zergel kurz und gehe dann mit Mattes an dem anderen Hund (auf der abwärtigen Seite) vorbei. Er hat dabei den Futterbeutel im Maul, den ich mitfesthalte. Wenn das geklappt hat, wird er mit seinem Makerwort belohnt und darf daraus fressen oder wenn es passt dem Beutel hinterher jagen. Klappt nicht immer, aber doch in vielen Fällen. Timing ist dabei ganz wichtig. Hätte diese Methode keinen Erfolg gezeigt wäre die nächste Eskalationstufe schon die Wasserflasche gewesen.. 😑 Geübt haben wir das im Verein zusätzlich damit, dass mit immer weniger Abstand ein tiefenentspannter Hund frontal vor Mattes gespielt/gebellt hat und ich ihn gerufen habe. Sobald er sich für mich entschieden hat, gab es beim ersten Mal groß Party und Spiel mit dem Futterbeutel, beim zweiten Mal nur kurz verbales Lob. Scheint bei ihm angekommen zu sein 😁 Hilft natürlich, wenn der Hund vor der Gassirunde noch hungrig ist.
 
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Martina
25. Aug. 08:17
Exakt unser Problem 🙈🙈🙈🙈🙈🙈🙈
 
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Larissa
25. Aug. 08:17
Wir verhält er sich wenn er Tiere sieht? Weil er die jagen? Viele Hunde geraten in den Jagdtrieb wenn sie andere Hunde sehen, vorallem beim Spielen. Also nicht so gemeint dass sie den anderen töten wollen.. Das wäre nämlich ein Grund warum er auf nichts mehr reagiert, wenn ein Hund im Jagdtrieb drinnen ist bekommt er von außerhalb eigentlich nichts mehr mit. Falls er Tiere jagen sollte, achte genau auf seine Körperhaltung und sowas wie Schütteln, hecheln, fokussieren und Vergleiche das dann mit der oben genannten Situation..
 
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Bernice
25. Aug. 08:20
Kontakt an der Leine gibt es grundsätzlich auch nicht und durch das so starke Interesse von Mattes wird auch nur an sehr wenigen ausgewählten Plätzen Freilauf und Spiel mit anderen Hunden zugelassen. So hat er gar nicht erst die hohe Erwartungshaltung, dass er auf der normalen Gassirunde Hundekontakt bekommen könnte. Mattes ist generell viel aufmerksamer, wenn ich vor dem Spaziergang noch kurz eine Runde Unterordnung mit ihm übe. Das habe ich mir immer für so ca. 5 Minuten vorher angewöhnt. Seit er 2x die Woche Hundesport macht ist er im Alltag auch etwas entspannter geworden.
 
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Anne
25. Aug. 17:00
Wir machen es so, dass wir dann immer in die andere Richtung umdrehen, wenn sie anfängt zu bellen vor Freude oder der andere fing zuerst an
 
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Larissa
25. Aug. 18:51
Hallo 🙋‍♀️ Darf er öfter/ regelmäßig zu anderen Hunden an der Leine? Kannst du dich in der Situation mal filmen lassen, damit man seine köpersprache sehen kann?
Er fukusiert den anderen Hund und stellt die ohren auf, meistens bleibt er kurz stehen und will dann hin. Ich habe gestern bei einem Spaziergang gemerkt das er nur so extrem zieht und bellt wenn die Hunde auf den fremden Grundstücken auch bellen und komplett frei drehen. Wir hatten gestern eine Begegnung mit zwei braunen labradoren die in ihrem Garten unterwegs waren. Sie standen an ihrem Zaun haben die schnauze raus gestreckt aber ganz ruhig. Kein bellen. Nichts. Dementsprechend war auch mein Piet ganz ruhig hat nicht an der Leine gezerrt und kein Theater gemacht.... Vielleicht fühlt er sich von bellenden Hunden provoziert?
 
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Larissa
25. Aug. 18:53
Wir machen es so, dass wir dann immer in die andere Richtung umdrehen, wenn sie anfängt zu bellen vor Freude oder der andere fing zuerst an
Das geht bei mir leider nicht.... Denn der Hund mit dem Piet und wir das größte Problem haben wohnt 2 Häuser weiter direkt neben uns... 😅