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Michael
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Anzahl der Antworten 73
zuletzt 22. Apr.

Wann dürfen eure Hunde knurren/bellen?

Immer wieder sehe ich Halter, die ihren Hunden das Bellen/Knurren komplett abgewöhnen wollen. Da wird sogar zu fragwürdigen Halsbändern gegriffen, um das „Problem“ mit Schmerzen oder mit anderen unangenehmen Reizen zu bekämpfen. Ich frage mich wirklich, ob ein völlig stummer Hund, welcher Angst davor hat, Töne von sich zu geben, das Ziel ist. Ich möchte nicht, dass mein Hund an der Leine andere Hunde oder Menschen ankläfft. Er soll nicht aktiv auf andere zugehen, um Stress anzufangen. Ich finde das einfach unangemessen. Karl bellt draußen ganz selten, fast nie. Geknurrt und abgeschnappt wird aber schon. Das erlaube ich aber auch nur dann, wenn er im Freilauf ist und ich die Reaktion angebracht und angemessen finde. Im Haus bellt Karl manchmal, hauptsächlich aus territorialen Gründen, beispielsweise wenn die beschissene Nachbarskatze wieder Freigang hat (eine wahre Feindschaft 😅) oder jemand seiner Meinung nach nichts auf der Straße zu suchen hat. Es ist eine Art Melden und er hört damit auch auf, wenn ich das möchte. Beim Klingeln wird auch mal gebellt. Ich finde es okay und möchte da auch nicht erzieherisch daran arbeiten, wenn er den Besuch nicht vertreibt. Beim Spielen mit mir oder körperlichen Artgenossen wird durchaus lautstark geknurrt. Auch das finde ich in Ordnung. Wie regelt ihr das? Woran wollt ihr noch arbeiten?
 
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Dogorama-Mitglied
2. Feb. 07:38
Tja bei uns ist das ganz anders❗
Unser Rudel besteht aus 4 Fellnasen, 3 Basenjis und 1 JackRusselMix. Unsre Basenjis gehören zu den Urhunden und können gar nicht bellen d.h. sie begegnen draußen andren Hunden völlig lautlos und auch sehr vorsichtig. Sie haben aber eine ausgeprägte Körpersprache.Untereinander sowie mit uns verständigen sie sich sehr wohl nicht lautlos durch jodeln, heulen, brummen.Bei uns bellt nur eine: Milka unser JackRusselMix. Sie ist ein ausgeprägter Wachhund, und meldet auch. Sie bewacht Haus, Garten und ihr Rudel. Das lasse ich auch zu und stoppe sie nur wenn's mal zuviel wird. Das liegt auch im Naturell der Jackys... wild, beschützend, wachsam. Milka ist unsre älteste mit 12. 🐾🐾🐾🐾
 
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Susanne
2. Feb. 08:58
Ich finde es gut, wenn der Hund ungewöhnliches anzeigt. Ausser im Spiel wird alles andere an Lautmalereien von mir ignoriert bzw. Unterbunden. Insgesamt kann Kian viele Laute und deutliche Körpersprache, so dass Bellen nicht nötig ist. Da bin ich sehr froh drüber, weil ich schn einmal eine Kläfferin hatte, die dies bereits im Welpenalter gezeigt hat und wir dies bis zu ihrem Tode nur wenig verbessern konnten.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Feb. 09:15
Übertriebenes Bellen finde ich schrecklich, ich hebe nur den Zeigefinger (wortlos) und Bella weiß,das Schluss ist mit der Aktion. Aber eigentlich gehört es zum Hund dazu. Man sollte besser einigen Menschen das Reden verbieten.
🙊😂😂😂
 
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Christiane
2. Feb. 09:54
Naja, es kommt aufs Bellen an. Wenn meiner bei mir bleibt und nur kurz anbellt, ist okay. Wenn er auf meine Ansage hin dann auch ruhig ist, gibt's sogar ein Lob. Leider klappt es bei meinem nur bei kleineren Hunden oder mit Hunden mit hellem Fell. Bei allen anderen wird mehr Theater gemacht, da sind wir am üben und machen gute Fortschritte. Unser ganz großes Problem sind Huskys. Da ist meiner kaum ruhig zu bekommen. Er bellt, kläfft, tobt und ist nicht mehr ansprechbar.....leider
Das Phänomen haben wir bei Huskies auch 🙄
Vielleicht mögen Pudel generell keine Huskies 🤔
Auch bei den winzigen Chihuahuas wird meiner zum Wolf 🐺
 
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Marlies
2. Feb. 10:14
Grundsätzlich schon, aber wenn man das Knurren ignoriert, akzeptiert auch die Einschätzung der Situation des Tieres. Im Fall meiner Hündin wäre das, dass ich ihr NICHT widerspreche, wenn sie unseren Besuch als potenzielle Gefahr anzeigt. Gäste, die ich rein lasse, sind aber keine Gefahr und damit kein Grund zu knurren oder sich gar in seinen Schutztrieb reinzusteigern, was sie täte, würde ich es nicht unterbinden. Lasse ich sie, akzeptiere ich, dass sie die Situation mitkontrolliert, obwohl sie sowieso schon überfordert ist. Kommunikation muss man nicht stehen lassen. Man kann auch drauf reagieren. Und nicht alles, was Hunde kommunizieren, ist angemessen. So wie nicht alles, was Menschen sagen, immer stimmt und passend ist, trotz Meinungsfreiheit. Wenn sie wirklich von Mensch oder Hund bedrängt wird, ist das ne andere Nummer.
Mein Hund hat bisher weder Hund noch Mensch noch irgendetwas angeknurrt, aber wenn eine Situation für ihn so bedrohlich wird wünsche ich mir dass er es tut, um zu Warnen und darauf aufmerksam zu machen. Besuch kündigt er an, indem er zur Tür läuft und jault, auch bei Post- und Paketboten. Ich bin froh, dass er so freundlich ist. Selbst Hunde, die ihn anbellen und teilweise schon richtig angegiftet haben guckt er nur an und geht ruhig weiter. Er ist seit Oktober 2020 bei uns und bisher hatten wir damit keinen Stress🐕
 
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Anna
2. Feb. 11:52
Rionnag ist ein Wolfhund und bellt daher kaum. Die wenigen Ausnahmen sind z.b. aus Übermut wenn er mit anderen Hunden spielt oder manchmal wenn wir beim Ausreiten das Tempo ändern und er rennen darf/soll, dann bellt er ein zwei mal aber auf "Schluss" ist dann auch Schluss. Kläffen an der Leine habe ich ihm schon von Anfang nicht erlaubt ( finde die Kläffenden Hunde an der Leine die man so begegnet einfach...🙄..) Knurren, bei angebrachten Situationen, also wenn er zum Beispiel bedrängt wird ( egal ob von Mensch oder Tier) hingegen verbiete ich ihm nicht , es ist ja in der Hundesprache ein einfaches " nein, will das nicht" und meiner Meinung hat jedes Lebewesen das recht "Nein" zu sagen
Meine Yuma ist auch recht stum und ich sehe meist das sie zu 90 Prozent auch deutlich nein zu den andern Hunden sagt die aber einfach nicht reagieren
 
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Nina
2. Feb. 12:10
Bei mir wird das Bellen sofort und in jeder Situation unterbunden. Ich wohne in der Stadt in einer Wohnung - ein „anzeigender“ Hund ist für die Nachbarn bestimmt keine Freude. Immerhin bellt der Hund dann auch, wenn man mal nicht da ist. Bei uns gibt es auch nichts zu melden - ich brauche ja keinen Wachhund. Deshalb finde ich es auch wichtiger, den Hund auf Ruhe zu trainieren. Der arme DHL-Bote kriegt sonst noch einen Herzinfarkt - der weiß ja nicht, dass hinter der Tür nur ein kleiner Zwerg mit 5kg steht…

Das Knurren führt bei mir zum Platzverweis 🧑‍⚖️
 
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Jörg
2. Feb. 12:33
Bei mir wird das Bellen sofort und in jeder Situation unterbunden. Ich wohne in der Stadt in einer Wohnung - ein „anzeigender“ Hund ist für die Nachbarn bestimmt keine Freude. Immerhin bellt der Hund dann auch, wenn man mal nicht da ist. Bei uns gibt es auch nichts zu melden - ich brauche ja keinen Wachhund. Deshalb finde ich es auch wichtiger, den Hund auf Ruhe zu trainieren. Der arme DHL-Bote kriegt sonst noch einen Herzinfarkt - der weiß ja nicht, dass hinter der Tür nur ein kleiner Zwerg mit 5kg steht… Das Knurren führt bei mir zum Platzverweis 🧑‍⚖️
Ohne es böse zu meinen aber da solltest du nochmal darüber nachdenken. Nach dem Bellen kommt Knurren und nach dem Knurren das Beißen. Wenn du Bellen und Knurren immer verbietest kommt sofort das Beißen. Verbieten ist schlecht. Zeig ihm lieber das es kein Grund gibt.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Feb. 13:55
Ohne es böse zu meinen aber da solltest du nochmal darüber nachdenken. Nach dem Bellen kommt Knurren und nach dem Knurren das Beißen. Wenn du Bellen und Knurren immer verbietest kommt sofort das Beißen. Verbieten ist schlecht. Zeig ihm lieber das es kein Grund gibt.
Nein, ein Hund, dem ich sage, er soll das Bellen lassen, wenn die Nachbarin den Flur saugt, wird nicht irgendwann einfach tackern. Im Gegenteil, ich sag ihm so und indem ich ihm eine Alternative biete (›Geh auf deinen Platz‹), dass es keinen Grund gibt und kümmere mich. Außerdem gehört ja auch das Belohnen von ruhigem Verhalten dazu. Dann ist alles okay – sofern die negative Erwartung des Hundes dann nicht doch erfüllt wird und ein SEK-Kommamdo daraufhin die Bude stürmt.

Es ist was anderes, wenn der Hund Ressourcen verteidigt und ich sag ihm nur, er soll das Knurren lassen. Verteidigen tut er ja dennoch. Wenn ich ihm da nicht zeige, was ich von ihm will, keine Alternative und auch nicht bestärke, wenn er abgibt, DANN züchte ich mir ein Problem, denn egal wie der Hund reagiert, es endet für ihn eh negativ. Knurrt er, kriegt er Anschiss. Knurrt er nicht, ist zB sein Spielzeug weg. Er hat dann nix davon, wenn er ruhig bleibt. Und ja, dann eskaliert er halt hoch.
 
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Katrin
2. Feb. 14:02
Ich glaube Jörg Stephan ging es da um den Satz das es in jeder Situation unterbunden wird. Klar niemand will einen Kläffer der bei jedem Geräusch das Haus zusammenbellt aber es in JEDER Situation zu verbieten finde ich auch nicht okay. Bellen und Knurren ist halt nichts anderes wie Kommunikation.