Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Vorgehensweisen. Bei Euch gibt es so viele Baustellen mit möglicher Ursache Unsicherheit, dass es gut ist, dass Ihr Euch vor Ort Hilfe sucht.
Generell könnte es sein, dass Euer Hund sehr unsicher ist, und gelernt hat, besser abschreckend zu bellen und knurren. Ihr müsst ihm nun beibringen, dass das nicht der richtige Weg ist.
Fiktives Beispiel Postbote: der Postbote kommt, wird verbellt, geht wieder, Hund hatte Erfolg, bellt nächstes Mal wieder. Wendet diese Strategie auch auf andere Eindringlinge an.
Besser wäre: Postbote kommt, Hund muss auf seinen Platz, von dem aus er nicht die Haustür kontrollieren kann, Ihr geht zur Haustür, vertreibt für den Hund erkennbar den Postboten (dem Ihr das vorher kurz erklärt) oder bittet ihn freundlich herein, anschließend geht der Postbote wieder. Der Hund lernt, Ihr kümmert Euch, und Ihr habt Erfolg, er muss nichts tun, ist bei Euch sicher. Im besten Fall wendet er sich zukünftig erwartungsvoll an Euch, oder geht zumindest selbständig auf seinen Platz.
So etwas muss man langsam aufbauen, viel üben und konsequent durchziehen.
Euer 2. Hund kann bei allem als Vorbild dienen, indem Ihr ihn für sein ruhig bleiben belohnt, betont vor den Augen des Kläffers.
Um für jede problematische Situation eine Lösung zu finden, müsst Ihr kreativ sein. Es ist sehr vom Hund abhängig, was funktioniert.
Wenn bei uns ein Hund einen Weg nicht weiter gehen will, weil ihm etwas unheimlich ist (neulich war das Yoshi bei einer Wiese mit Schneemannresten), könnt Ihr selbst ganz normal weiter gehen, um zu zeigen, da ist nichts Besonderes. Wenn Ihr erkennen könnt, was ihm Angst macht, geht Ihr gezielt dort hin, untersucht es und zeigt ihm damit, keine Gefahr. Er bleibt dabei an einer langen Leine, in seiner Komfortzone, wird zu nichts gezwungen, kann aber durch die Leine auch nicht ganz aus der Situation raus. Will er weiterhin nicht da hin, lockt Ihr den ruhigen Hund als Vorbild und lobt diesen sehr, ohne den anderen zu beachten. Viele Hunde lassen sich so animieren, weil die Neugier siegt. Wenn nicht, wird das einfach nicht beachtet.
Das sind jetzt nur punktuelle Beispiele, was man probieren könnte. Aber egal was, Ihr müsst in jeder Sekunde auf den Hund reagieren. Flippt er aus, seid Ihr zu nah. Fehlt im noch das Vertrauen in Eure Führung, wird er zunächst nicht näher ran gehen.
Anderen Hunden und Menschen gegenüber braucht es ganz eigene Strategien.
Deshalb nochmal: gut, dass ein Trainer sich das anschauen wird.