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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Mai

🐾Vermenschlichung🐾

🐾Vermenschlichung🐾 Immer mal wieder lese ich auch hier den Satz " Man würde seinen Hund vermenschlichen." Oh...... ich hasse diesen Satz 😱. Den finde ich fast schlimmer als " Das sollte sich mal ein Trainer anschauen". Vermenschlichen......... Was soll das überhaupt heißen? Ich verstehe diese Aussage null. Vor kurzem habe ich hier gelesen, daß jemand seinen Hund im Bett schlafen lässt und zack da war es wieder. Sie vermenschlicht ihren Hund 🤮. Ist es aber nicht eventuell auch normal das ein Rudel zusammen schläft? Wir Menschen nunmal in Betten schlafen und nicht auf dem Boden. Wir möchten mit unseren Hunden zusammen leben. Ist es da nicht normal das sich der Hund natürlich uns anpasst, aber wir uns auch an ihn? Ist das schon Vermenschlichung? Oder ist es Vermenschlichung wenn mein Hund weitgehend machen kann was er will (natürlich bei Gefahren und Belästigung anderer nicht) Zb. Beim Gassi gehen mal bestimmt in welche Richtung wir laufen. Oder aber ist es Vermenschlichung wenn wir sein Bellen unterbinden wollen, das Pöpeln an der Leine weil es nicht in die Gesellschaft passt?! Vermenschliche ich ihn nicht eher, wenn ich ihm alles nehme was uns Menschen stört und mit ihm in die Hundeschule und zu Trainern renne um ihn nach menschlichen Vorgaben und Regeln zu erziehen. Selbst Martin Rütter hat diesen Satz schon 2, 3 mal benutzt, weiss aber leider nicht mehr in welchem Zusammenhang. Ich persönlich lege sehr viel wehrt auf ein faires und respektvolles Leben mit meinem Hund! Also was ist für euch vermenschlichen? Wie ist eure Meinung dazu? Vielleicht kann mir jemand erklären was Vermenschlichung überhaupt heissen soll.
 
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11. Mai 18:28
Für mich bedeutet Vermenschlichen, menschliche Konzepte über den Hund zu stülpen. Auch, ihn zu verhätscheln statt zu erziehen und ihm damit die Möglichkeit zu nehmen angemessen kommunizieren zu können. Torte backen (nur ein Beispiel) für den Hund statt einen spannenden Ausflug mit ihm zu machen....dieses Dauerheititei, als wäre es ein Baby....kurz, mit dem Hund nicht artgerecht zu kommunizieren und umzugehen und ihn nicht Hund sein lassen, bei all den menschlichen Regeln, die er eh schon einzuhalten hat.
 
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Verena
11. Mai 18:23
Vermenschlichung ist doch wenn ich den Gedanken des Hundes beschreibe weil es ein Mensch so machen würde, der Hund aber das tut was eben ein Hund tut. Z. B. ich gehe nach rechts und der Hund nach links und ich denke er macht das weil er vorher Anschiss bekommen hat, er dort drüben aber nur was schnuppern möchte. Man deutet das Verhalten des Hundes, als wäre er ein Mensch und das ist er ja nicht. Das ist für mich vermenschlichung. 🤷🏻‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 18:28
Für mich bedeutet Vermenschlichen, menschliche Konzepte über den Hund zu stülpen. Auch, ihn zu verhätscheln statt zu erziehen und ihm damit die Möglichkeit zu nehmen angemessen kommunizieren zu können. Torte backen (nur ein Beispiel) für den Hund statt einen spannenden Ausflug mit ihm zu machen....dieses Dauerheititei, als wäre es ein Baby....kurz, mit dem Hund nicht artgerecht zu kommunizieren und umzugehen und ihn nicht Hund sein lassen, bei all den menschlichen Regeln, die er eh schon einzuhalten hat.
 
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Selina
11. Mai 18:31
Ich persönlich finde, dass es Vermenschlichung ist wenn man den Hund gleichgestellt Entscheidungsgewalt gibt. Ich will nicht damit sagen dass ein Hund nicht gleichgestellt ist von dem Respekt und der Liebe her, aber in einem funktionierendem rudel gibt es Strukturen und da bestimmen die Junghunde auch nicht den Weg. Für mich fängt Vermenschlichung an, wenn die Bedürfnisse des Hundes unter die der Menschen gestellt werden allerdings nur wenn es nicht mit Erziehung und Auslastung zu tun hat. Wenn der Hund das Bedürfnis hat jeden Artgenossen zu begrüßen aber in der Stadt wohnt und nicht am Tag zu 100 Hunden hin Rennen kann, dann kann man dieses Bedürfnis einem Hund nicht erfüllen. Wenn ich von meinem Hund verlange dass er nicht bellt und nicht meldet dann liegt es daran dass ich noch länger in meiner Wohnung leben möchte und keine Probleme mit dem Nachbarn oder einem Rausschmiss. Man kann nicht jeden Bedürfnis so gerecht werden dass es in der heutigen Gesellschaft funktioniert. Der Hund ist genug domestiziert um sich genetisch auf den Menschen einzulassen. Er hat Spaß am Arbeiten und Vermenschlichung beginnt nur dann wenn man den Hund die ganze Zeit herum trägt oder ihm das Hund sein abspricht. Mein Hund darf sich im Schlamm Pfützen wälzen, mit Artgenossen spielen und Hund sein unter der Voraussetzung dass sie immer abrufbar ist. Das gilt der Sicherheit. Aber wenn man große hunderudel beobachtet, und ich meine keine Gruppen sondern wirklich Familienverbände und dann sieht man dass es eine klare Struktur gibt. Wenn die Kleinen zu wuselig sind machen die Erwachsenen auch mal große Ansagen. Ich beobachte das gerne bei den Wolfhunden einer Freundin, wenn die einjährigen zu quirlig sind, dann schick die Mutterhündin die tatsächlich auf ihre Decke! Sie verlangt nicht nur Ruhe, sie schickt sie wirklich auf den Platz, drückt sie körperlich förmlich Richtung Decke. Wenn sich ein Wolf vom Rudel entfernt hat und zurückkommt, z.b. weil man einzeln Gassi war wird er gemaßregelt, wie kann er sich vom Rudel entfernen. Auch das ist in der heutigen Welt nicht möglich, wenn wir zur Arbeit gehen und heimkommen und unser Hund uns maßregelt und zwickt. Andersrum würde das aber nicht passieren, die jungen Hunde würden die Mutter nicht maßregeln. Ich weiß worauf du mit deinem Beitrag hinaus willst und ich denke nicht jede Hundeschule und jedes Trainingsprinzip erfolgt die richtigen Ansätze. ich habe mich schon lange von Hundeschulen zurückgezogen und mache mit Evoli mein eigenes Ding in Erziehung Auslastung Training und Bindungsarbeit. Ja ich habe meinem Hund sogar eine geburtstags Feier mit seinen Hundefreunden organisiert. Ist das Vermenschlichung? Nein, meiner Meinung nach nicht, denn die Hunde haben einen hundeparcour aufgebaut bekommen und wir Menschen haben mit ihnen trainiert und nebenbei einfach ein bisschen Brezel gegessen und gequatscht. Ihr Geburtstag war der Anlass, aber sie wurde nicht in ein Kleidchen gesteckt, oder herumgetragen. Sie durfte Hund sein und Frauchen freute sich über den besonderen Tag. Für mich ist Vermenschlichung wenn man dem Hund das Hund sein komplett abspricht. Wenn man ihn trägt statt laufen zu lassen, wenn man nichts über die Körpersprache und das Lernverhalten der Hunde selbst lernt um seinen Hund besser zu verstehen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 18:35
https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Ab_wann_faengt_das_vermenschlichen_eines_Hundes_an-8yu6pD34JxNXnQojK9MC/
 
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Sonja
11. Mai 18:38
Ich persönlich finde, dass es Vermenschlichung ist wenn man den Hund gleichgestellt Entscheidungsgewalt gibt. Ich will nicht damit sagen dass ein Hund nicht gleichgestellt ist von dem Respekt und der Liebe her, aber in einem funktionierendem rudel gibt es Strukturen und da bestimmen die Junghunde auch nicht den Weg. Für mich fängt Vermenschlichung an, wenn die Bedürfnisse des Hundes unter die der Menschen gestellt werden allerdings nur wenn es nicht mit Erziehung und Auslastung zu tun hat. Wenn der Hund das Bedürfnis hat jeden Artgenossen zu begrüßen aber in der Stadt wohnt und nicht am Tag zu 100 Hunden hin Rennen kann, dann kann man dieses Bedürfnis einem Hund nicht erfüllen. Wenn ich von meinem Hund verlange dass er nicht bellt und nicht meldet dann liegt es daran dass ich noch länger in meiner Wohnung leben möchte und keine Probleme mit dem Nachbarn oder einem Rausschmiss. Man kann nicht jeden Bedürfnis so gerecht werden dass es in der heutigen Gesellschaft funktioniert. Der Hund ist genug domestiziert um sich genetisch auf den Menschen einzulassen. Er hat Spaß am Arbeiten und Vermenschlichung beginnt nur dann wenn man den Hund die ganze Zeit herum trägt oder ihm das Hund sein abspricht. Mein Hund darf sich im Schlamm Pfützen wälzen, mit Artgenossen spielen und Hund sein unter der Voraussetzung dass sie immer abrufbar ist. Das gilt der Sicherheit. Aber wenn man große hunderudel beobachtet, und ich meine keine Gruppen sondern wirklich Familienverbände und dann sieht man dass es eine klare Struktur gibt. Wenn die Kleinen zu wuselig sind machen die Erwachsenen auch mal große Ansagen. Ich beobachte das gerne bei den Wolfhunden einer Freundin, wenn die einjährigen zu quirlig sind, dann schick die Mutterhündin die tatsächlich auf ihre Decke! Sie verlangt nicht nur Ruhe, sie schickt sie wirklich auf den Platz, drückt sie körperlich förmlich Richtung Decke. Wenn sich ein Wolf vom Rudel entfernt hat und zurückkommt, z.b. weil man einzeln Gassi war wird er gemaßregelt, wie kann er sich vom Rudel entfernen. Auch das ist in der heutigen Welt nicht möglich, wenn wir zur Arbeit gehen und heimkommen und unser Hund uns maßregelt und zwickt. Andersrum würde das aber nicht passieren, die jungen Hunde würden die Mutter nicht maßregeln. Ich weiß worauf du mit deinem Beitrag hinaus willst und ich denke nicht jede Hundeschule und jedes Trainingsprinzip erfolgt die richtigen Ansätze. ich habe mich schon lange von Hundeschulen zurückgezogen und mache mit Evoli mein eigenes Ding in Erziehung Auslastung Training und Bindungsarbeit. Ja ich habe meinem Hund sogar eine geburtstags Feier mit seinen Hundefreunden organisiert. Ist das Vermenschlichung? Nein, meiner Meinung nach nicht, denn die Hunde haben einen hundeparcour aufgebaut bekommen und wir Menschen haben mit ihnen trainiert und nebenbei einfach ein bisschen Brezel gegessen und gequatscht. Ihr Geburtstag war der Anlass, aber sie wurde nicht in ein Kleidchen gesteckt, oder herumgetragen. Sie durfte Hund sein und Frauchen freute sich über den besonderen Tag. Für mich ist Vermenschlichung wenn man dem Hund das Hund sein komplett abspricht. Wenn man ihn trägt statt laufen zu lassen, wenn man nichts über die Körpersprache und das Lernverhalten der Hunde selbst lernt um seinen Hund besser zu verstehen.
Das ist auch ganz genau meine Meinung
 
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Cari
11. Mai 18:41
Vermenschlichung im eigentlichen Sinne bedeutet, hündisches Verhalten menschlich zu deuten. Also zum Beispiel anzunehmen, dass ein Hund "schuldbewusst" guckt, wenn er in die Wohnung gepinkelt hat. Hunde untereinander würden sich für dieses Verhalten nicht maßregeln. Im Gegenteil. Die allermeisten Hunde finden Urin ziemlich spannend und freuen sich eher drüber. Da ist also dann Quatsch, dem Hund ein menschliches Verständnis von Hygiene und guten Manieren anzudichten. Stattdessen sollte man sich fragen, was wirklich in dem Hund vorgeht. Wenn er zB mit geducktem Kopf dasitzt und den Blick abwendet, ist das unter Hunden eine Beschwichtigungsgeste. Wahrscheinlich reagiert er so, weil sein Mensch ungehalten wirkt oder es in ähnlichen Situationen schon Ärger gab.
 
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Steffi
11. Mai 18:48
Vermenschlichung ist eine menschliche Erfindung ^^ Gibt es nicht und wird nur als Rechtfertigung für Blödsinn benutzt :p
 
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Ari
11. Mai 18:50
Ich finde Dinge die manche Vermenschlichung nennen schlicht nicht negativ solange es dem Hund gut geht, seine Bedürfnisse nicht missachtet werden und die Kommunikation stimmt. Soll doch jeder seinen Hund vermenschlichen oder verhunden oder was auch immer ☺️ Solange nur Menschen ein Problem damit haben weil es nicht in ihre „aber in freier Natur würde er..“-Logik passt ist’s doch in Ordnung (Meiner würde in freier Natur wahrscheinlich nach wenigen Stunden in einer Astgabel stecken bleiben und verhungern)
 
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Sabine
11. Mai 19:04
Vermenschlichung heisst für mich das man den Hund nicht mehr Hund sein lässt. Z.B. er darf nicht zu Artgenossen um mit ihnen Sozialkontakte auszuleben. Es gibt inzwischen leider schon recht viele Hunde die gar nicht mehr mit anderen Hunden kommunizieren können und dann so überfordert sind das alle denken sie wären aggressiv. Oder er wird nicht Artgerecht gefüttert (leider gibt es immer wieder Menschen die versuchen ihren Hund vegetarisch zu ernähren). Oder aber das die Hunde als Kindersatz gesehen werden, pausenlos mit rumgeschleppt und in schreckliche Kostüme gesteckt werden - nichts gegen einen ordentlichen Hundemantel. Erziehung hat hingegen gar nichts mit vermenschlichen zu tun. Eine ordentliche Erziehung ist dafür gedacht das der Hund gefahrlos und sicher durchs Leben gehen kann. Was bringt einem das wenn der Hund draussen richtig viel Spass hat und dabei auf die Strasse rennt und überfahren wird? Na da bin ich aber lieber mal ab und zu streng zu meinem Hund und hab dann länger was von ihm. Die Hirarchie die es in jedem richtigen Rudel gibt, ob draussen oder bei uns Menschen bringt dem einzelnem Hund Sicherheit. Hirarchie ist für einen Hund essentziell wichtig und heisst nicht das der Anführer pausenlos auf die anderen eindrischt. Wir leben mit 4 Hunden (drei Schäferhunde und ein Husky) zusammen, und ohne Hirarchie gäbe das ein schreckliches Chaos. Unsere Hunde dürfen auch auf die Couch und überall mit hin wo es möglich ist und sind unsere besten Freunde.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Mai 19:47
Ich finde Dinge die manche Vermenschlichung nennen schlicht nicht negativ solange es dem Hund gut geht, seine Bedürfnisse nicht missachtet werden und die Kommunikation stimmt. Soll doch jeder seinen Hund vermenschlichen oder verhunden oder was auch immer ☺️ Solange nur Menschen ein Problem damit haben weil es nicht in ihre „aber in freier Natur würde er..“-Logik passt ist’s doch in Ordnung (Meiner würde in freier Natur wahrscheinlich nach wenigen Stunden in einer Astgabel stecken bleiben und verhungern)
Gut geschrieben, 👍