Ich verstärke keine Verlustängste, wenn ich meinen Hund in sein vorher positiv verknüpftes Bett schicke, wenn er mir ständig nachläuft. Ich bin ja trotzdem da und lasse ihn nicht alleine. Und ich verstärke auch keine Verlustängste ( wenn es denn tatsächlich welche sein sollten), wenn ich meinen Hund mal ignoriere und nicht auf seine Spiel- oder Streichelaufforderung eingehe, weil ich gerade etwas anderes zu tun habe, oder ihn nicht sofort ins Bad lasse, weil er da mal an der Tür kratzt. Und erst recht hat das null mit irgendwelchen Verlassensängsten zu tun, wenn ich beim Gassigang darauf bestehe, das ich vorm Hund durch die Tür gehe und er da nicht selber entscheiden darf, wann er gerade raus möchte. Und es geht hier ja auch nicht darum, dass die Hunde gerade neu sind und sich erst orientieren wollen und müssen und deshalb anfangs ständig hinterherlaufen. Bisher hat ja offensichtlich alles geklappt und das Problem hat sich erst entwickelt. Es ist natürlich Schwachsinn, dass Hunde uns kontrollieren wollen. Sie wollen entspannt und in Ruhe leben und dazu gehört natürlich auch ein gesundes Maß an Kontrolle. Wenn das aber überhand nimmt, sind sie damit total überfordert und es kann zu solchen Reaktionen kommen. Das ist ja genau das Problem. Sie meinen diese Rolle übernehmen zu müssen, weil der Mensch es in ihren Augen nicht mehr kann und sind damit total gestresst und kommen nicht mehr zur Ruhe, aus welchen Gründen auch immer. Wenn man ihnen aber zeigt, dass sie diese Verantwortung nicht mehr tragen müssen, können sie sich auch wieder entspannen. Und dabei ist es ganz wichtig dafür zu sorgen, dass der Hund genügend Ruhe bekommt und nicht überfordert ist. Und natürlich muss man dieses Verhalten nun nicht für immer durchziehen, sondern kann das wieder aufweichen, wenn sich alles normalisiert hat. Mailo läuft mir auch ab und zu hinterher, kann aber auch in seinem Hundebett liegen bleiben und schlafen. Das zwanghafte Verhalten ist das Problem und das muss unterbunden werden. Und dann ist ja auch noch jeder Hund anders. Der eine ist sehr sensibel und da reicht es, wenn man ihn 2/3 Mal in sein Hundebett schickt und der andere ist da hartnäckiger. So gut sollte jeder seinen Hund kennen, um das einschätzen zu können. Selbst das normale Training zum Alleinebleiben (bei Welpen) ist ja genauso aufgebaut. Damit stärke ich nicht die Verlustängste, sondern ich zeige meinem Hund, dass er entspannt in seinem Bett liegen und schlafen kann und ich trotzdem zuverlässig immer wieder komme.
Hier schreibst Du nun teilweise von völlig anderen Dingen als in Deinem vorherigen Kommentar. Der enthielt sehr viele Inhalte aus dem veralteten, widerlegten Hierarchiedenken, und damit macht man es oft nur noch schlimmer.
Aber auch hier kommst Du wieder an den Punkt der Kontrolle als Aufgabe. Wie muss ich mir das denn konkret vorstellen, wenn der Hund meint, "diese Rolle übernehmen zu müssen"? Woraus besteht die Kontrolle, die der Mensch ausüben sollte?
Was das "normale Training um Alleinebleiben" betrifft, so gibt es da mehrere weit verbreitete Vorgehensweisen. Die eine, die manchmal fatale Auswirkungen hat, setzt auf den Gewöhnungseffekt und argumentiert mit "der Hund muss da durch".
Einer Meinung sind wir, dass Eddy lernen muss, sich zu entspannen. Ich bezweifle aber stark, dass Deine Tipps dazu beitragen ("unterbinden", also verbieten, hinterherzulaufen bzw. sogar "die Tür schließen").