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Tina
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Anzahl der Antworten 25
zuletzt 12. Jan.

Verhalten nach Weidezaunkontakt

Hallo zusammen, gleich mal vorab, sorry für den langen Text, aber ich habe derzeit ein Problem und ich weiß gerade nicht mehr weiter. Bruno (Ciobănesc Românesc Corb Straßenhund aus Rumänien), seit Februar bei uns, ein absoluter Traumhund (mit ein paar "Baustellen" z. B. komplett taub, ABSOLUT VERFRESSEN!!!! 2 kaputte Hüften - eine davon im Juli "saniert", die zweite soll im Frühjahr erfolgen, wenn er etwas Muskeln aufgebaut hat). Die erste OP hat er super verkraftet und ist richtig aufgeblüht, man hat es bei jeder Gassirunde gemerkt, wie er mehr und mehr Spaß dran hat. Jetzt kam letzte Woche der Supergau und er hatte "Feindkontakt" mit der Schnauze am Weidezaun, bei der abendlichen Runde. Und jetzt mag er nicht mehr Gassi gehen, er geht genau bis an unsere Grundstücksgrenze (passiert ist es ca 2km von zuhause weg, also nicht zuhause) und kein Meter weiter. Mit Leckerlis krieg ich ihn vielleicht noch 5 Meter weiter, aber das möchte ich nicht einreißen lassen. Hatte das Problem schon mal jemand? Unsere Labbidame hatte sich auch schon des öfteren eine eingefangen am Weidezaun (Drama war verständlicherweise groß, aber ohne so gravierende Nachwirkungen). Habe allerdings auch schon gehört, dass Herdenschutzhunde eher auf Ihrem "Grundstück" bleiben wollen.🤔 Ich weiß jetzt nicht, ob es an dem Zaun lag, oder ob er vielleicht denkt: wieso bewegen, fressen gibt's ja so auch 🤣 Gestern z. B. haben wir beide Hunde ins Auto verfrachtet, Auto stehen lassen und mit beiden heim marschiert, da hatte er wieder Spaß an allem und es war wieder normal, aber von zuhause aus, geht halt gaaar nix 🙄. Brauch er Zeit, um festzustellen: alles halb so wild und Fraule passt beim nächsten Mal besser auf mich auf, oder Wird er faul? Ich kann ihn halt leider weder zeitlich, noch körperlich (ja, er wiegt ungefähr genau so viel wie ich 🤣) zig x täglich ins Auto hieven und woanders Gassi gehen, zumal wir hier wunderbar ländlich wohnen und die schönsten Routen direkt vor der Haustür haben. Aber so wird das nix mit Muskelaufbau. Hat evtl jemand einen Tipp für ein völlig verzweifeltes Frauchen?
 
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Julia
8. Nov. 22:29
Kenne ich! Unser Tierschutzjunghund hat auch bei unseren Pferden schon zweimal eine gewischt bekommen. Ist jedesmal jaulend weggerannt, als würde er in Flammen stehen. Kein großes Drama gemacht, kein ,,och Gott, du armer'' sondern hergerufen und gezeigt, dass ich auf ihn achte, aber nichts schlimmes passiert ist. Und ein paar Tage später ist er zögerlich mitgelaufen im Stall. Es ist also alles eine Sache des Ungangs. Wenn man ein Drama daraus macht, bestätigt man die Angst und der Hund wird sich nur sträuben.
 
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Tina
8. Nov. 22:35
Kenne ich! Unser Tierschutzjunghund hat auch bei unseren Pferden schon zweimal eine gewischt bekommen. Ist jedesmal jaulend weggerannt, als würde er in Flammen stehen. Kein großes Drama gemacht, kein ,,och Gott, du armer'' sondern hergerufen und gezeigt, dass ich auf ihn achte, aber nichts schlimmes passiert ist. Und ein paar Tage später ist er zögerlich mitgelaufen im Stall. Es ist also alles eine Sache des Ungangs. Wenn man ein Drama daraus macht, bestätigt man die Angst und der Hund wird sich nur sträuben.
Ich weiß, ist das gleiche beim Tierarzt (kein großes Drama, oder duziduzi 😂), aber Bruno ist eben auch noch taub, also eh schwierig ihn zu beruhigen 😯 und ihm zumindest a bisserl Normalität bzw Ruhe zu vermitteln
 
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Ina
8. Nov. 22:37
Oh je 🙈 der arme Kerl. Du sagst fressen ist sein Hobby 😁 hast es mal mit einer Fährte legen probiert. Auf dem Grundstück anfangen und hinaus auf den Weg legen. Vielleicht merkt er gar nicht nicht das er raus ist. Und dann einfach weiter gehen. Wenn er denn will.. Oder auch in eine andere Richtung erstmal. Bis er sich sicherer fühlt. Ich drück euch die Daumen das ihr es schafft. Bruno ist ein so süßer 😍
 
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Tina
8. Nov. 22:48
Oh je 🙈 der arme Kerl. Du sagst fressen ist sein Hobby 😁 hast es mal mit einer Fährte legen probiert. Auf dem Grundstück anfangen und hinaus auf den Weg legen. Vielleicht merkt er gar nicht nicht das er raus ist. Und dann einfach weiter gehen. Wenn er denn will.. Oder auch in eine andere Richtung erstmal. Bis er sich sicherer fühlt. Ich drück euch die Daumen das ihr es schafft. Bruno ist ein so süßer 😍
Die Idee ist mal richtig gut, nein haben wir noch nicht versucht (wahrscheinlich weil unser Labbi schneller wäre 🤣), aber vielleicht müssen wir mit beiden getrennt gehen für den Anfang... Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert 😍
 
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Sonja
9. Nov. 00:37
Rionnag hatte als Welpe mal aus Übermut in den Weidezaum wo mein Pferd stand gebissen . Danach wollte er auch nicht mehr in die Nähe eines solchen Zauns, war ziemlich blöd gelaufen da,es in unserer Nähe sehr viele Weiden und zäume gibt. Ich habe ihn dann langsam wieder bis auf einen Schritt, an die zäume herangeführt, viele Pausen gemacht, und viel und überschwänglich gelobt. Es dauerte einige zeit, und näher als bis auf einen Schritt geht er bis heute nicht ran, (muss er ja auch nicht) . Also nach so einem "elektrisierendem Erlebnis" ist Geduld gefragt. Versuche ihn einfach langsam an die Zäume vorbei/heran zu führen, Schritt für Schritt und wenn es nötig einen Tag nicht klappt nach ein paar Tage Pause mit der Übung...😉
 
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Tina
9. Nov. 06:34
Wir kommen leider gar nicht mehr soweit, er bewegt sich leider kein Meter von UNSERER Grundstücksgrenze mehr weg 😩, nicht erst da wo's passiert ist
 
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Andrea
10. Nov. 12:30
Der beste Freund meiner Hündin, ein Schäferhundmix aus Rumänien, hatte auch mal einen Weidezaun 'geküsst' , sich anschließend an diesem verheddert und wollte folglich nicht mehr raus. Der Stromzaun hatte echt Eindruck hinterlassen. Ich bin trotzdem ganz normal mit ihm gegangen und es war alles gut. Obwohl wir am besagten Zaun vorbei sind. Ich tat so als wäre nie was gewesen und gab direkt vor wie er zu gehen hat. Neben mir und ich zwischen ihm und Zaun. Er spürte das es keinen Raum für Diskussionen gab und ließ sich führen. Was Hundesport mit gesundheitlich beeinträchtigen Hunde angeht, da kann ich Degility empfehlen. Anders als beim Agility, gehts beim Degility um ruhige, langsame Bewegungen und um Gleichgewichtsübungen. Sogar alte und dreibeinige Hunde können das machen. Das Tempo gibt da der Hund vor.
 
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Rainer
10. Nov. 12:49
Nach der Erfahrung mit einem Elektrozaun, hat es nur ca. 1 Tag gedauert, bis er sich wieder in die Nähe getraut hat. Ich habe ihn vorher mit dem Wort "Vorsicht" gewarnt. OK, vorher hatte dies keine Bedeutung für ihn. Aber nachher schon! Er hat das Wort mit dem Stromschlag verknüpft. Wann immer er mit etwas aufhören soll, wirkt dieses Wort Wunder. Es wird nur ganz selten angewendet, weil es für ihn so eine starke Bedeutung hat! Ich habe ihn an den Folgetagen gezeigt, dass so ein Zaun mir nichts anhaben kann. Er hält seitdem einen Respektabstand zum Zaun ein. Sonst hatte es keine Folgen.
 
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Tina
10. Nov. 13:09
Nach der Erfahrung mit einem Elektrozaun, hat es nur ca. 1 Tag gedauert, bis er sich wieder in die Nähe getraut hat. Ich habe ihn vorher mit dem Wort "Vorsicht" gewarnt. OK, vorher hatte dies keine Bedeutung für ihn. Aber nachher schon! Er hat das Wort mit dem Stromschlag verknüpft. Wann immer er mit etwas aufhören soll, wirkt dieses Wort Wunder. Es wird nur ganz selten angewendet, weil es für ihn so eine starke Bedeutung hat! Ich habe ihn an den Folgetagen gezeigt, dass so ein Zaun mir nichts anhaben kann. Er hält seitdem einen Respektabstand zum Zaun ein. Sonst hatte es keine Folgen.
Hallo Rainer, wir "kämpfen" nach wie vor, er geht nicht weiter als unsere Grundstücksgrenze (erster Zaun befindet sich in mind. 2km Entfernung), leider kann ich ihm auch kein Wort zur Verknüpfung geben, da er komplett taub ist. Vorfall ist jetzt auch schon über eine Woche her, und ich weiß auch gar nicht wirklich, ob der Zaun der Auslöser war, wir vermuten es nur. Derzeit einzige Lösung ist ihn ins Auto zu bringen und heimlaufen lassen, nur das ist keine Dauerlösung. 😩
 
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Rainer
10. Nov. 13:45
Hallo Rainer, wir "kämpfen" nach wie vor, er geht nicht weiter als unsere Grundstücksgrenze (erster Zaun befindet sich in mind. 2km Entfernung), leider kann ich ihm auch kein Wort zur Verknüpfung geben, da er komplett taub ist. Vorfall ist jetzt auch schon über eine Woche her, und ich weiß auch gar nicht wirklich, ob der Zaun der Auslöser war, wir vermuten es nur. Derzeit einzige Lösung ist ihn ins Auto zu bringen und heimlaufen lassen, nur das ist keine Dauerlösung. 😩
Hallo Tina. Ich denke schon, dass der Zaun einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat und der Auslöser ist. Auch wenn keiner seiner Fellnase irgendwas blödes zumuten möchte und ihn vor all den Dummheiten bewahren möchte, so hat es trotzdem einen gewissen Lerneffekt gehabt. So, wie Kinder lernen, dass eine brennende Kerze sehr heiß ist! Dieses "Vorsicht" ist mir automatisch rausgerutscht. Ich wollte ihn Instinktiv warnen. Habe es bestimmt zweimal laut gerufen, dann war es zu spät! 😔 Du musst deinem Hund zeigen, dass DU keine Angst hast und er es in deiner Nähe auch nicht braucht. Dazu braucht es Vertrauen und du musst erst Mal wieder in die Nähe von dem bösen Zaun kommen. Vielleicht mit einem Bollerwagen 😂 Sorry, war Spaß! Es wurde ja schon alles gesagt wie du ihn locken könntest. Ich glaube einfach dass es da noch etwas mehr Zeit und Geduld braucht. Sicher besser, als ihn mit "Gewalt" mit dem Zaun erneut zu konfrontieren.